wir starten mit guter Aufklärung. Denn die wohnt ja dem Journalismus und auch dem Checkpoint inne. Vor 300 Jahren wurde Immanuel Kant geboren. Der Philosoph definierte die Unantastbarkeit der Menschenwürde und begründete die drei wichtigsten Fragen der geistigen Aufklärung: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Für Berlinerinnen und Berliner lautet die Antwort auf alle drei Fragen zum Glück: eigentlich alles.
Worauf kann Raed Saleh noch hoffen nach seiner desaströsen parteiinternen Niederlage als Berliner SPD-Chef? Aus der Partei heißt es, Salehs Macht stehe nun auch als alleiniger Fraktionschef in Frage. Doch eine Mehrheit gegen ihn in der Fraktion ist kaum abzusehen, viele Kritikerinnen und Kritiker wurden nach einem 2017 gescheiterten Aufstand gegen den Parteipatron aus der Fraktion gedrängt oder haben sie von sich aus verlassen. Und so sagt Saleh im Checkpoint-Gespräch am Montag durchaus selbst- und machtbewusst: „Ich bin gewählter Fraktionsvorsitzender und stehe weiterhin zur Verfügung.“
Kritik an Saleh und der Wunsch nach einer Ämterteilung macht sich eher anonym breit; bis zu den Fraktionsvorstandswahlen im Juni kann sich dies aber noch ändern. Gespräche gibt es jedenfalls auf vielen Ebenen, heißt es aus Parteikreisen. Die gerade erst ins Arbeiten kommende Koalition mit der CDU will aber kaum jemand gefährden. Auch deshalb wohl versichert Saleh: „Die Fraktion wird weiter stabil und professionell arbeiten, auch beim so wichtigen Thema Haushaltskonsolidierung.“
Der 46-Jährige aus dem Westjordanland hat im politischen Berlin schon einige Niederlagen einstecken müssen, aber sie sämtlich überstanden: 2014 verlor er nach dem Rückzug von Klaus Wowereit den Machtkampf um den Parteivorsitz, 2017 schlug er eine Protestwelle der Hälfte der Fraktion gegen seine Amtsführung nieder, vergangenes Jahr fuhr Berlins SPD mit ihm als Partei- und Fraktionschef ihr schlechtestes Wahlergebnis seit der Wiedervereinigung ein. Am Telefon wirkt Saleh am Montag durchaus angefasst von der nächsten Niederlage. „Natürlich hat mir das Ergebnis weh getan“, sagt Saleh, ergänzt aber sofort: „Wir leben zum Glück in einer Demokratie. Man kann gewählt werden oder auch nicht gewählt werden. Das respektiere ich selbstverständlich.“ Dies ist tatsächlich das Wichtigste an demokratischen Niederlagen: dass sie akzeptiert werden.
Was Berlin manchmal im Schilde führt, verstehen die davon Betroffenen oft am wenigsten. Ein halbes Jahr nach der Umbenennung des nördlichen Teils der Manteuffelstraße in Audre-Lorde-Straße (der südliche heißt weiter Manteuffelstraße), wurden jetzt die ersten Straßenschilder ausgetauscht. An einer Ecke hängen sogar zwei untereinander und machen die doppelte Identität der Straße deutlich (Foto hier). Nun allerdings teilt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in einem Schreiben an die Anwohnenden mit, dass sich ab August auch die Hausnummern in der neuen Straße ändern werden. In einer Tabelle werden 65 aktuelle sowie die bald neu gültigen Hausnummern der Straße aufgeführt – nach einem an Zahlenbingo erinnernden System.
Während Nummer 2 die Nummer 2 bleibt, wird etwa aus der 3 die 4, aus der 4 die 6, aus der 20a die 28a, aus der 40 die 70, aus der 105 die 37 und die 39 (!) sowie aus der 123 die 9. Im Begleitschreiben an Anwohnende, das dem Checkpoint vorliegt, bedauert Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) zunächst, „dass Sie vom Bezirksamt nicht frühzeitig über die Umbenennung informiert wurden“. Nun aber seien nach dem neuen Namen auch neue Hausnummern nötig „zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung“. Eine ordnungsgemäße Nummerierung der alten Teilstraße sei etwa „für Einsätze von Polizei und Feuerwehr geboten“.
Da seit der Umbenennung bereits ein halbes Jahr vergangen ist, stellt die Post in der doppelt beschilderten Straße mit doppelten Hausnummern inzwischen nur noch an den neuen Namen Andre-Lourde-Straße zu (außer im alten Teil der Manteuffelstraße natürlich). Der Rat der Bezirksbürgermeisterin dazu klingt wie ein Schulterzucken in Papierform: „Wenn Ihre Postsendungen nicht angekommen sind, wenden Sie sich bitte an das für die Zustellung zuständige Dienstleistungsunternehmen.“ Kommentar einer genervten Anwohnerin: „Erst benennen sie die halbe Straße chaotisch um, dann ändern sie auch noch unnötig die Hausnummern. So viel Chaos für nichts und wieder nichts.“ Berlin, ein Straßenschilda.
Es geht vielstimmig weiter in der Stadt. Stephan Hilsberg, Mitbegründer der DDR-Sozialdemokratie und langjähriger Bundestagsabgeordneter, kann davon viele Lieder singen, denn er erhebt seine Stimme auch für den Berliner Konzert-Chor. Der Laienchor, einst gefeiert als Symbol des Überlebenswillens im eingemauerten West-Berlin und bekannt für seine Konzerte in der Philharmonie und im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, steht überraschend vor dem Aus. Mit dem 70-jährigen Jubiläumssingen im Herbst könnte der letzte Ton verklingen. Bisher regelmäßig geflossene öffentliche Zuschüsse seien im vergangenen Jahr ohne weitere Begründung gestrichen worden, berichtet Hilsberg dem Checkpoint. Die Abwicklung trage „kafkaeske Züge“. Man habe versucht zu ermitteln, warum die Förderung gestrichen worden sei. „Doch die verantwortlichen Jurymitglieder, soweit sie bekannt sind, behalten ihre Insiderkenntnisse für sich“, beklagt Hilsberg. Sie würden sich auf die Verschwiegenheit im Verfahren berufen. Eine Checkpoint-Anfrage dazu beantwortete die Kulturverwaltung am Montag nicht. Hat es ihr schon vor dem Chor die Stimme verschlagen?
Das ist überfällig: Das Russische Haus in der Friedrichstraße wird endlich auch von Staatsanwaltschaft und Zoll als Außenstelle des Propaganda-Apparats von Kriegspräsident Wladimir Putin angesehen. Es untersteht damit EU-Sanktionen, die Finanzierung des Hauses werten die Behörden nach Tagesspiegel-Informationen als Straftat. Der frühere Grünen-Politiker Volker Beck hatte Ende 2022 Strafanzeige gestellt, weil das Haus trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine ungehindert ein kremlfreundliches Propagandaprogramm im Berliner Stadtzentrum betreibe. Laut Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung ist das Haus eine „unselbstständige Niederlassung“ der russischen Regierungsagentur Rossotrudnichestvo, die bereits seit Juli 2022 auf der EU-Sanktionsliste steht. Wenn die Ermittlungen zum Erfolg führen, könnte das Haus bald schließen. Und mit ihm der Buchladen, in dem für Kinder Seifenformen zum Selbermachen angeboten werden – in Form russischer Panzer.
In welchem Auftrag sind Sie eigentlich unterwegs? Das können sich die Beauftragten der Stadt Berlin bald gegenseitig fragen. Denn sie werden immer mehr. Allein die Innenverwaltung und die ihr zugeordneten Behörden zählen 59 Beauftragte, darunter Laserschutzbeauftragte und Atemschutzbeauftragte bei der Feuerwehr. Das ergab eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Julia Schneider, die der Senat auf satten 81 Seiten beantwortet hat. Allein dafür hätte man eigens eine Beauftragte beauftragen können.
Die Bezirke sind weiter fleißig auf Beauftragten-Suche, etwa für Queer (Neukölln, Pankow und Marzahn-Hellersdorf), Hitzeschutz (Pankow und Marzahn-Hellersdorf), Informations- und Kommunikationstechnik (Marzahn-Hellersdorf) sowie „Gute Arbeit“ (Charlottenburg-Wilmersdorf). In der ganzen Stadt bekannt wurde zuletzt die Arbeit der neuen Einsamkeitsbeauftragten von Reinickendorf (der Checkpoint berichtete). Besonders wenig Beauftragte gibt es in Charlottenburg-Wilmersdorf (sieben), besonders viele sind in Mitte tätig (20). Zu ihnen zählt auch ein Beauftragter für den „sicheren Umgang mit Leitern und Tritten“. Vorsicht an der Karrierestufe!
Fehlt eigentlich nur noch eine Person: die oder der Beauftragte für die Beauftragten.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Ich sehe was, was du nicht siehst – und das war Schnee. Der Winter graupelt sich noch ein wenig durch die Woche, bevor das Ende wieder schön wird. „Die Luft kommt direkt aus der Arktis“, weiß Meteorologe Jörg Riemann von der „Wettermanufaktur“. Für die Gartenernte im Sommer heißt das: Der Apfel fällt nicht mal mehr weit vom Stamm. Er fällt gar nicht.
In Berlin liegt selten Geld auf der Straße. In der Nacht zu Montag allerdings flogen in der Zehlendorfer Clayallee die Scheine nicht nur scheinbar durch die Gegend. Bei einem krachenden Banküberfall barst weit mehr als der gesprengte Geldautomat. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Warum viele Geldhäuser in Deutschland ihre Scheine in gesprengten Automaten nicht automatisch unbrauchbar machen, bleibt weiterhin ihr Bankgeheimnis.
Mit dem Flugzeug kommt man schon lange nicht mehr nach Tegel. Mit der U-Bahn auch nicht. Seit November 2022 rattert die U6 nicht mehr raus in den Nordwesten. Nach der bröckelnden Brückenüberführung sind nun weitere Schäden im Bahnhof Alt-Tegel entdeckt worden, deshalb verkehrt hier der Ersatzverkehr noch bis 2026. In Tegel bleibt der Bus ein Muss.
Wie die Axt im Walde benahmen sich zuletzt nicht Berlins Förster, sondern eher ihre Vorgesetzte. Ein interner Brief von Umweltstaatssekretärin Britta Behrendt (CDU), den Berliner Wald ab sofort völlig anders zu managen als bisher, brachte die Belegschaft der Berliner Forsten auf. In einem offenen Brief schrieben der Forstleute mit „größter Bestürzung und Fassungslosigkeit“ an die Umweltverwaltung zurück, wie mein Kollege Stefan Jacobs herausgefunden hat. „Stell dir vor, du machst zwölf Jahre Mischwaldprogramm nach bestem Wissen und Gewissen und allen Richtlinien – und dann teilt dir einer mit, das ist alles Bullshit“, beschreibt ein Mitarbeiter die Stimmung. Ein Krisengespräch glättete nun fürs Erste das Rauschen im Nadelwald.
Jetzt noch ein paar gute Nachrichten auf einen Schlag:
Mit dem Rad: In Berlin sind vergangene Woche zwei Fahrräder weniger geklaut worden als in der Woche davor. Die 286 abhandengekommenen Zweiräder entdecken Sie auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte (hier). Oder auf dem nächsten Flohmarkt.
In einem Zug: Guck an, die Bahn ist gar nicht so verschwenderisch wie angenommen. Für die pompöse Feier ihrer neuen Infrastrukturgesellschaft, einem Zusammenschluss aus DB Netz, DB Station und Service, im Januar in Hamburg hat sie doch nicht mehr als vier Millionen Euro ausgegeben, wie damals gemutmaßt und auf Checkpoint-Anfrage von der Bahn empört zurückgewiesen wurde („weit von der Realität entfernt“). Als bescheidene Realität der Bahn tritt nun zutage: Die Party hat den verschuldeten Konzern schlappe 1,4 Millionen Euro gekostet. Den Kundinnen und Kunden entgleisen trotzdem die Gesichtszüge.
Auf leisen Hufen: Der Zoll versteigert noch bis morgen beim Bezirksamt Lichtenberg verwahrte Fahrzeuge. Für derzeit 82 Euro zu haben ist dabei ein Pferdeanhänger, ausgeschrieben als „Unfall- & Bastlerfahrzeug“. Im Innenraum wäre immerhin Platz für 1 PS.
Auf schnellen Sohlen: Die Berliner Polizei sucht 400 Sneakers in den Größen 42 bis 47, Farbe und Material beliebig. Für kleinere Füße eine Ausschreibung zum Wegrennen.
Zitat
„Es macht mich froh zu sehen, dass die Leserinnen und Leser so großzügig und solidarisch sind, wenn es darum geht, mit ihren Spenden Menschen zu helfen.“
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) zu der nun schon seit 31 Jahren laufenden Tagesspiegel-Spendenaktion „Menschen helfen!“, bei der Leserinnen und Leser im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Euro für gemeinnützige Organisationen und Projekte sammelten.
Stadtleben
Verlosung – Viele Eltern (aber auch Großeltern, Tanten oder Babysitter) verbringen eine Menge Zeit auf Spielplätzen. Ein richtig gutes Geschenk zur Geburt könnte deswegen der „Spielplatzguide Berlin“ sein. Das Werk aus dem kleinen Berliner Verlag Reisedepeschen ist gerade in einer überarbeiten neuen Auflage erschienen – wir verlosen zwei Exemplare! Analysiert wird, wie der Platz in der Nutzung tatsächlich funktioniert: Wo entsteht langfristige Spielfreude? Für welches Alter eigenen sich die Angebote? Und was kann man auf dem Hin- oder Rückweg noch erleben (besondere Eisdiele/Aussichtsturm/Haselnüsse pflücken). Zu jedem Spielplatz gibt es außerdem eine Geschichte zur Einstimmung – schöner Schubs, um auch mal einen anderen Kiez zu entdecken. Regulär kostet das Buch 22 Euro.
Essen & Trinken – Brrr, diese Temperaturen! Gegenmaßnahme: eine Wohlfühl-Zwiebelsuppe kochen. Zwei Dinge sind entscheidend. Der richtige Käse, traditionell Gruyère, Comté passt auch, sehr gut bekommt man beide bei „La Cantine d’Augusta“. Und das langsame Karamellisieren der Zwiebeln, das der Suppe ihre tiefen, reichen Aromen verleiht. Für 4 große Portionen: 3 EL Butter im schweren Topf über mittlerer Hitze schmelzen. 6 große Zwiebeln, in Ringe geschnitten, darin mit einer guten Prise Salz glasig werden lassen, dann ganz langsam (bis zu 1 Stunde) karamellisieren lassen, evtl. Hitze reduzieren. Immer wieder umrühren. Mit 200 ml Weißwein und etwas Sherry ablöschen, rausköcheln lassen, mit 1 EL Mehl leicht andicken. 1,5 Liter heiße Rinder- oder Gemüsebrühe und 1 Lorbeerblatt zugeben, würzen, ¼ Stunde köcheln lassen, abschmecken. Heiß in 4 ofenfeste Schüsseln geben, geröstetes Weißbrot und geriebenen Käse darüber, unter dem Ofengrill überbacken – und den kalten April löffelweise weglächeln. La Cantine d’Augusta Käseladen, Langenscheidtstraße 6/6a, Di-Do 12-20, Fr 10-20, Sa 10-19 Uhr
Noch hingehen – Das berühmte „Selbstporträt mit Samtbarett“ (1634) von Rembrandt van Rijn wurde aus der Gemäldegalerie in den Hamburger Bahnhof verlegt. Aufregend! Denn zum ersten Mal wird dort eine Retrospektive des Malers und Bildhauers Lee Ufan gezeigt (noch bis Sonntag), wobei der Künstler niederländische und ostasiatische Kunst in Dialog treten lässt. Die leere Stelle des Rembrandt-Gemäldes in der Gemäldegalerie wird im Gegenzug mit einem Werk Lees gefüllt. Rund 50 Werke aus fünf Jahrzehnten werden präsentiert und bilden den lebenslangen Diskurs des Künstlers mit dem Altmeister ab. Der Kunstaustausch ermöglicht einen wacheren Blick auf westeuropäische Kunst. Weitere bald endende Ausstellungen hier. 14/7 Euro, Di-Fr 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Sa-So 11-18 Uhr, Invalidenstraße 50-51, S-/U-Bhf Hauptbahnhof
Berlinbesuch – Und noch ein Fluchtort für Leute, die die Winterjacke nicht mehr auspacken wollen: das Museum für Naturkunde. Da ist es schön warm und es gibt was Neues auf die Ohren: den literarischen Audioguide „Wie Gras“. Die Texte stammen von renommierten Schriftsteller:innen wie Judith Schalansky; ins Ohr bringen sie uns u.a. Sandra Hüller und Dirk von Lowtzow. Es geht zum Beispiel um die Frage, wie ein Museum des Anthropozän von uns, vom sogenannten Zeitalter des Menschen, erzählen würde. Der Guide lädt dazu ein, durch die Ausstellung zu spazieren und die dort ausgestellten Dinge vollkommen neu zu erleben. Wer nicht verfroren ist, sondern richtig erkältet, kann das aber auch zu Hause hören. Di-Fr 9.30 bis 18 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, 11/5 Euro, Invalidenstraße 43, U-Bhf Naturkundemuseum
Grübelstoff – Kunstfans schlafen am besten vor: Am Wochenende ist Gallery Weekend, ein Kunst-Wochenende der Superlative. Sind Sie dabei? Falls das Angebot Sie überfordert – unsere Kulturredaktion hat eine Handreichung vorbereitet.
Kiekste
Brille auf und durch – alter Hauptstadt-Hack. Tausend Dank an Leserin Brille Brigitte Knauf! Weitere Typisch-Berlin-Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A113 (Schönefeld-Zubringer): Die A113 ist in beiden Richtungen von 21 bis 5 Uhr zwischen den Anschlussstellen Schönefeld-Nord und Späthstraße gesperrt. Alle Ein- und Ausfahrten sind in diesen Bereichen gesperrt (ab 20 Uhr wird mit ersten Absperrmaßnahmen begonnen).
Leibnizstraße (Charlottenburg): Der Verkehr wird in Richtung Kantstraße bis auf Weiteres zwischen Bismarckstraße und Schillerstraße über die Gegenfahrbahn geführt.
Markgrafendamm (Friedrichshain): Die Straße ist in beiden Richtungen zwischen Persiusstraße und Stralauer Allee für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Corinthstraße ist vom Markgrafendamm gesperrt (Sackgasse).
Reinhardtstraße (Mitte): Heute und morgen ist, jeweils von 6 bis 20 Uhr, in Fahrtrichtung Konrad-Adenauer-Straße das Rechtsabbiegen in die Straße Kapelle-Ufer nicht möglich.
Hauptstraße (Schöneberg): In Höhe Rubensstraße steht bis Ende Juni in beiden Richtungen nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Das Abbiegen in die Rubensstraße ist nicht möglich.
Tiergarten: Die Straße des 17. Juni (ab Großer Stern) und die Ebertstraße (zwischen Scheidemannstraße und Behrenstraße) sind am Mittwoch, ab 6 Uhr, gesperrt. Für den Radverkehr ist eine Umleitung über die John-Foster-Dulles-Allee eingerichtet. Die Sperrung wird voraussichtlich am Mittwochmorgen, ca. 8 Uhr, wieder aufgehoben.
S-Bahn – S41/42, S45, S46 und S47: Auf der Ringbahnstrecke ist in den beiden folgenden Nächten (bis 24./25.4.2024), jeweils von 22 bis 1.30 Uhr, ein Pendelverkehr zwischen Hermannstraße und Schöneberg im 20-Minutentakt eingerichtet.
S45, S46, S8 und S9: In der Nacht von 23 bis 3 Uhr werden zwischen Baumschulenweg und Schöneweide kurzfristige Bauarbeiten durchgeführt. Es kommt zu folgenden Fahrplanänderungen:
* S45: fährt nicht
* S46: fährt Hermannstraße <> Baumschulenweg und Schöneweide <> Königs Wusterhausen
* S8: fährt Schönfließ/ Blankenburg <> Ostkreuz und Schöneweide <> Grünau
* S9: fährt: Spandau <> Treptower Park und Schöneweide <> Flughafen BER
Es fahren Busse als Ersatz. Aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Maßnahmen sind sie nicht in der Fahrplanauskunft enthalten.
Demonstration – Für heute sind 19 Demos angemeldet (Stand 22.4., 13.30 Uhr), u.a. „Warnstreik/Arbeitskampf Deutsche Telekom“: 400 Menschen, Verdi Landesverband Berlin-Brandenburg, Winterfeldtstraße 21-23 (7-13 Uhr)
„Temporäre Schulstraße“: 500 Teilnehmende, Pfalzburger Straße 23 (7.30-8.10 Uhr)
„Stadtverträglicher Umbau des Autobahndreiecks Funkturm“: 40 Protestierende, Kiezbündnis Klausenerplatz, Stephanstraße 42 (8-9.15 Uhr)
„Solidarität mit den Angeklagten des Brandenburger Tor-Prozesses“: 20 Teilnehmende, Turmstraße 91 (10-11.15 Uhr)
„Tag der Befreiung Köpenicks am 23. April 1945“: 50 Menschen, VVN-BdA, Platz des 23. April 1 (17-18 Uhr)
Gericht – Drei Klimaaktivisten müssen sich nach einer Farbattacke auf das Brandenburger Tor wegen Sachbeschädigung verantworten. Die 22- bis 64-Jährigen sollen mit elf gesondert Verfolgten bei einer Protestaktion der Gruppe Letzte Generation die sechs Standsäulen des Denkmals mit Farbe besprüht haben (11 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 370).
Universität – Vortrag zum Humboldt Forum an der Technischen Universität im Rahmen der Ringvorlesung „Identität und Erbe“: die Anthropologin Sharon Macdonald referiert über „Identity, Heritage and the Humboldt Forum“ (auf Englisch). Der Vortrag findet heute (18.30-20 Uhr) in der Universitätsbibliothek der TU statt, Fasanenstraße 88,
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Monika, Barkey: Der lieben Wegbierdose herzliche Glückwünsche zum Geburtstag von ihrem Brieffreund Taschenbier.“ / „Ein kreatives und produktives neues Jahr wünschen wir unserem Lieblingsregisseur Florian Gärtner“ / Dr. Alexandra von Grote, Film-Regisseurin, Drehbuch-Autorin und Schriftstellerin, „Liebe Alexandra! Zu diesem Geburtstag gratulieren wir Dir besonders herzlich. Für Dein neues Lebensjahr wünschen wir Dir weiterhin Kreativität, interessante Projekte sowie beruflich und privat in jeder Hinsicht ‚Fortüne‘; M. und R.“ / „Am 23. April hat Geburtstag: Dr. Annika Lahl, scharfsichtige Ärztin, liebevolle Tante und heißgeliebte beste aller Töchter“ / Prince Louis Arthur Charles of Wales (6), Sohn des britischen Kronprinzenpaares William und Catherine; er steht an vierter Stelle der britischen Thronfolge / Mathias Stumpf (38), ehemaliger Radsportler, trainierte beim „RSV Werner Otto Berlin“, bis 2010 hielt er den deutschen Rekord über 200 Meter fliegend / „Lieber Tobias, zu deinem runden Geburtstag (60.) wünschen wir Dir alles Gute und beste Gesundheit. Bleibe weiter so offen für Neues, voller Tatendrang und Humor! Deine Freunde Retty, Gerhard, Janet, Mario“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Gerd-Friedrich Borgmann, * 20. März 1943 / Reinhard Heitz, * 5. Februar 1934 / Prof. Dr. Waltraut Kerber-Ganse, verstorben am 29. März 2024 / Dr. Volkhard Laitenberger, * 15. November 1940
Stolperstein – Anna Weissenberg, geb. Davidsohn, kam am 27. Januar 1875 zur Welt. Ihr erster Mann starb früh, 1906 heiratete sie in zweiter Ehe den Geschäftsreisenden Berthold Weissenberg. Bei der Volkszählung im Mai 1939 lebte Anna im Jüdischen Blindenheim in Berlin-Steglitz, im Oktober 1939 wurde ihre Ehe geschieden. Am 14. September 1942 wurde sie von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 23. April 1943 ermordet wurde. An Anna Weissenberg erinnert ein Stolperstein in der Wrangelstraße 6-7 in Steglitz.
Encore
Schon aufgefallen? Immer mehr Menschen gehen wieder ins Kino. Vielleicht liegt’s daran, dass der Frühling noch einen Filmriss hat. Vielleicht auch daran, dass viele Filme der Berlinale jetzt in den Programmkinos flimmern – etwa der Mut machende Berliner Fußballfilm „Sieger sein“, die mit Schmäh produzierte österreichische Provinzkomödie „Andrea lässt sich scheiden“ oder das zwar überambitionierte, aber eindringliche deutsche Familiendrama „Sterben“. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass uns das Kino am Leben halten kann in schwierigen Zeiten: Was ist lebendiger als das gemeinsame Lachen, Weinen und Träumen mit Blick auf unsere bunte Welt?
Na klar, das fällt schon auch auf: Viele neue Filme sind zu wenig geschnitten und eigentlich eine halbe Stunde zu lang. Der Film „Sterben“ könnte auch heißen: „Stirb sehr langsam“. Sei’s drum: Wie viel Stunden gucken wir uns sonst Schrott auf dem Handy an? Und das Leben in Berlin ist oft schnittig genug.
Mitwirkende dieses morgendlichen Dokudramas waren:
Florian Schwabe (Drehbuch und Recherche).
Antje Scherer (Stadtleben und roter Teppich).
Lea-Marie Henn (Produktion und Schnitt).
Anke Myrrhe führt morgen hier Regie.
Und Cut.