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Das empfehlen Kai Wegner und Raed Saleh CDU und SPD im Bund„Krank Berlin“: So realistisch ist die neue Drama-SerieBerliner Stimmungsbild: Werden Autofahrer diskriminiert?

von Ann-Kathrin Hipp
und Sönke Matschurek
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Ich bin ein Berliner. Mit diesem Satz sendete der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy im Kalten Krieg vor dem Schöneberger Rathaus ein zentrales (& umjubeltes) Signal an die BRD und stärkte damit maßgeblich den Westen und das transatlantische Bündnis. Heute, mehr als 60 Jahre später, ordnet Donald Trump die Welt aus dem Oval Office heraus neu. „Amerika hat die Fronten gewechselt“, analysiert der deutsch-amerikanische Politikwissenschaftler Karl Kaiser (T+). Und was macht Berlin?

Wohlwissend, dass Deutschland schnell eine neue Regierung braucht, sondieren SPD und CDU diese Woche weiter. Wie man die beiden Parteien zusammenführt, haben in der Vergangenheit u.a. CDU-Chef Kai Wegner und SPD-Fraktionschef Raed Saleh vorgemacht. Irgendwelche Tipps? „Es braucht einen langen Atem, Hartnäckigkeit und viel Geduld“, sagt Saleh auf Checkpoint-Anfrage. „Man darf der CDU nichts schenken.“ Und zur Regierungsarbeit: „Hinter verschlossenen Türen darf es ordentlich scheppern. Das muss es sogar. Aber nach außen hin darf man die Menschen nicht durch unnötigen Streit verwirren.“ Kai Wegner ergänzt: „Man muss auch gönnen können.“

Aber was, wenn die koalitionsinterne Ruhe das größte Plus bleibt? „Nach mehr als eineinhalb Jahren im Amt gibt es nur wenige Vorhaben, die Schwarz-Rot in Berlin umgesetzt hat“, analysiert Kollege Christian Latz (T+).