bitte nicht aufregen – schon gar nicht über Sommerregen. Räkeln wir uns lieber schon gedanklich am Strand, auch wenn am Horizont bloß der weiße Sand am anderen Ufer der Havel in der untergehenden Sonne glänzt. Und der Fernsehturm nachts als strahlender Mond den Sommer vorm Balkon beleuchtet. Wie urlaubsreife Früchte laden Parks und Gärten, Berge und Haine zur Fernreise ein – nach Spreeathen oder nach Geranienburg. Weil es draußen vor dem eigenen Drinnen doch am schönsten ist, entdecken wir ab Sonnabend im Tagesspiegel die sehenswürdigsten Sehenswürdigkeiten Berlins und erleben die abenteuerlichsten Abenteuer Brandenburgs.
Die gesamten Sommerferien über durchstreifen wir mit unserer neuen Serie „Urlaub ganz nah“ unsere Kieze kulinarisch und Berlins vielfältige Welten literarisch. Und im Checkpoint paddeln wir zu verwunschenen Inseln, schließlich wurde Berlin nah ans Wasser gebaut. Auf unserer Online-Sonderseite winken wir schon mal vom Ausflughafen (Abflug hier). Und morgen erklimmen wir für Sie den Fernsehturm, begutachten die Nofretete oder erobern die Zitadelle Spandau – entdeckt von Berlinerinnen und Berlinern, die noch nie hier waren und das endlich zugeben (mitzuerleben am Sonnabend am Kiosk oder im E-Paper hier). Wann kreuzbergen sich unsere Wege?
Endlich wissen wir’s: Das Coronavirus kommt aus Südosteuropa. Zumindest wenn man Armin Laschet glaubt, der bald Bundeskanzler in Mitteleuropa werden will. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident hatte am Mittwoch auf die Frage, was der dramatische Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies mit inzwischen mindestens 730 Infizierten über die bisherigen Lockerungen aussage, geantwortet: „Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt.“ Zwar schob Laschet nach heftiger Kritik aus der SPD am Donnerstagabend kleinlaut nach: „Menschen gleich welcher Herkunft irgendeine Schuld am Virus zu geben, verbietet sich.“ Die Botschafterin Bulgariens ist dennoch erzürnt.
„Äußerungen, die Bürgerinnen und Bürger eines bestimmten Landes beschuldigen, sie hätten die Infektion aus ihren Heimatländern gebracht und seien somit für die Ausbreitung des Coronavirus in Nordrhein-Westfalen verantwortlich, halten wir für inakzeptabel und unbegründet“, sagte Botschafterin Elena Shekerletova auf Checkpoint-Nachfrage. Vielmehr müssten die deutschen Behörden sicherstellen, „dass die Arbeitgeber die erforderlichen Arbeitsbedingungen für ihre Angestellten gemäß den antiepidemischen Vorschriften gewährleisten“. Was in überfüllten Fleischfabrikkantinen wie bei Tönnies schwer wird (via SWR). Schwerwiegend ist: Auch gegen das Virus des rassistisch gefärbten Populismus gibt es leider noch keinen Impfstoff. Deshalb sollten Politiker, die nicht nur ihre Worte verantworten müssen, davon Abstand halten.