wenn Sie später einen Arzttermin haben, fragen Sie lieber noch einmal nach: Berlins Praxispersonal streikt am heutigen Donnerstag für mehr Anerkennung. Der Grund: Viele medizinische Fachangestellte verdienen trotz verantwortungsvoller Aufgaben Niedriglöhne – so wie Berlinerin Ebru Özcelik, Mutter von drei Kindern, Bruttolohn 2300 Euro. Hier erfahren Sie mehr über den ersten Streik in der Geschichte von Özceliks Berufsverband.
60 Euro für ein Jahr, 100 Euro für zwei Jahre: Das sind die neuen Preisvorschläge fürs Anwohnerparken in Berlin, wie Kollege Christian Latz exklusiv erfuhr. Und es soll Rabatte geben: Pkw-Halter, die den Antrag online stellen, sollen demnach 15 Euro bei der Gebühr für Ein-Jahres-Vignette sparen. Wer die Vignette nur digital erhalten möchte, statt sie wie bislang hinter die Windschutzscheibe zu kleben, würde nochmal 15 Euro weniger zahlen.
Die einjährige Gebühr würde damit nur noch 30 Euro kosten. Für zwei Jahre soll der Preis durch den Rabatt auf insgesamt 55 Euro sinken, heißt es in einer „Beispielrechnung geplante Gebührenausgestaltung“ der Senatsverwaltung. Für CDU-Verkehrssenatorin Manja Schreiner ist der Vorschlag erst einmal eine „Diskussionsgrundlage“. Die Preise nannte sie aber schon mal einen „Rahmen, mit dem ich leben kann“.
Bestellte Demonstrant:innen – so lautet gern der Vorwurf aus der rechten Ecke gegen die Hunderttausenden, die seit Wochen für die Demokratie und gegen Deportations-Fantasien der Braunen und Blauen auf die Straße gehen. Diesem Unfug (wo bitte bestellt man Demonstrant:innen? Ist jemand von Ihnen in so einem Verteiler? Bezahlt George Soros/Bill Gates/Angela Merkel gut? Und wenn ja: Werden noch Leute gesucht?) sollte man nicht auch noch Futter geben, findet ein Checkpoint-Leser, der bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt arbeitet.
Den irritierte vergangene Woche „auf der Begrüßungsseite meines Computers die indirekte Aufforderung zur Teilnahme an der am 3.2.24 geplanten Demo gegen Extremismus“, mitsamt „der möglichst zu verwendenden Plakate und des Treffpunktes für die Kollegenschaft“. Der Mann schreibt: „So richtig und wichtig wie das Zeichensetzen gegen rechts ist, so erinnert die Art mich als gelernten Ossi doch an die Praktiken der Verwaltung im Osten vor der Wende – auch wenn dort ,Freiwilligkeit‘ zur Teilnahme an verschiedenen Demos eher eingeschränkt war :-)“
Verständlich! Wir haben nachgefragt und erfahren: Die Kommunikation kam von der Hausleitung, mit Wissen von CDU-Senatorin Manja Schreiner. Ausdrücklich, so erklärte uns Pressesprecherin Britta Elm, sei es aber „kein Aufruf, sondern lediglich ein Hinweis, dass die Demo stattfindet“ gewesen. Die Plakate habe sie gemeinsam mit Schreiners Redenschreiber in ihrer Freizeit entworfen: „Dafür wurden keine Steuergelder ausgegeben.“ Das muss dann aber auch der Belegschaft erklärt werden.
Jetzt möchten Sie natürlich wissen: Was für Demoschilder werden (in der Mittagspause!!) in Manja Schreiners Verkehrsverwaltung entworfen? „Vorfahrt für Vielfalt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt“ steht da – mit dem entsprechenden Verkehrsschild. Besser hätten wir’s nicht erfinden können. Tüt tüüüt!
Entkommen: Sven H., ein verurteilter Vergewaltiger, der in Tegel in der Sicherheitsverwahrung einsitzen sollte, ist auf einem Freigang in Friedrichshain geflohen. Der 54-Jährige sitzt seit mehr als 20 Jahren im Gefängnis und wird immer noch als gefährlich eingestuft. Beim Freigang wurde er von Aufpassern begleitet, denen er jedoch entwischt sein soll. Nach seiner Flucht müsse Sven H. allerdings damit rechnen, dass ihm derartige Ausgänge erst einmal gestrichen würden, erklärte ein Sprecher der Justizverwaltung. Wollen wir’s hoffen! Warum ein so gefährlicher Mann überhaupt das Gefängnis verlassen darf, erklärt Alexander Fröhlich.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Sie waren mal aktiver Neonazi? Kein Problem für die AfD Marzahn-Hellersdorf! Die wählt Sie trotzdem noch in denVorstand – und der Chef Gunnar Lindemann geriert sich auf Nachfrage des Kollegen Robert Kiesel, als sei er grade frisch aus dem Baum gefallen. Wie, was? Wer ist Martin Reble? Wirklich ein Rätsel, warum zurzeit so viele Menschen demonstrieren…
Mit Schraubstock und Computer: Die Deutsche Bahn hat am Mittwoch in Treptow ihre bundesweit größte Ausbildungswerkstatt eröffnet. 500 Azubis lernen dort ihr Handwerk – und den Umgang mit neuster Technik. Jörn Hasselmann war dabei.
Apropos Bahn: Ein tolles Foto des heutigen Ostbahnhofs, aufgenommen um 1870, können Sie hier bewundern. (Q: „kreuzberged“ auf X)
Der Ruhe- und Gebetsraum der Hochschule für Technik und Wissenschaft (HTW) in Karlshorst wurde am Mittwoch von Unbekannten verwüstet – möglicherweise aus antimuslimischem Motiv. Constanze Nauhaus berichtet.
Beschmiert: Marx und Engels auf ihrem Forum in Mitte tragen derzeit sogenannte Palästinensertücher. Entdeckt von Oliver Feldhaus (Instagram).
Er war alt genug! Der im Januar über unseren Köpfen verglühte Asteroid 2024 BX1 hatte wahrscheinlich einen Durchmesser von etwa einem Meter und soll 4,5 Milliarden Jahre alt gewesen sein. Es kommentiert der Kollege Viktor Funk von Table.Media auf X: „Berlin macht einfach alle fertig.“
Jüdisches Leben in Berlin: Die Pfadfinderbewegung Hashomer Hatzair sucht „den perfekten Ort für ein lebendiges Kultur- und Aktivitätszentrum für unsere säkulare jüdische Jugendgemeinschaft“. Gefragt sind 110 bis 130 Quadratmeter mit Küche und eine gute Öffi-Anbindung.
Maunz in Mainz: Das 1:1 beim Nachholspiel Mainz gegen Union brachte nicht nur keinem der beiden Tabellenkeller-Teams was, auch die Vibes waren daneben. Erst musste das Spiel am Mittwoch in der ersten Halbzeit gut zehn Minuten unterbrochen werden, weil Union-Fans Tennisbälle aufs Spielfeld warfen. Und nach dem Spiel tobten die Mainzer Spieler, weil sie sich um einen Elfmeter betrogen sahen. Der Eiserne Robin Knoche hatte Ludovic Ajorque so ins Gesicht getreten, dass der blutete und behandelt werden musste – doch vom Schiedsrichter gab’s nur eine Ecke.
Deutschlands teuerstes Autobahnstück: Die umstrittene Verlängerung der Stadtautobahn A100 vom Dreieck Neukölln bis zum Treptower Park wird wohl im Juni 2025 eröffnet.
Viel zu früh: Mit nur 46 Jahren ist der Berliner Reggae-Sänger Tevon „Black Kappa“ Gutzmore gestorben, wie jetzt bekannt wurde. Sein Durchbruch war ein Feature auf der Berlin-Hymne „Dickes B“ von Seeed.
Mit Ihrem Plus-Abonnement haben Sie heute Zugang zu diesen Texten:
Werden deutsche Unis zu No-go-Areas? Jüdische Studierende klagen an
Sie studieren Kunst, Mathematik und Europawissenschaften, in Bochum, Hamburg und Kassel. Vier Studierende berichten von ihren Erlebnissen an deutschen Hochschulen. Fünf Kolleginnen haben Protokolle gesammelt.
Hauptsache „ugly“? Warum die Styles der Gen Z und deren Berliner Atzen-Ästhetik besser sind als ihr Ruf
Vokuhila, „schnelle Brille“ und ganz viel Bling-Bling: Der Look der Gen Z wird von Älteren oft belächelt. Zu Unrecht, findet Anna Ruhland.
Schweden stellt Nord-Stream-Ermittlungen ein: Werden wir je erfahren, wer die Gasleitungen manipulierte?
Vor 16 Monaten zerstörten Explosionen die Nord-Stream-Pipelines. Nun stellt Schweden die Untersuchungen dazu ein. Was das für die deutschen Ermittlungen bedeutet, erklären Experten. Maxi Beigang, Viktoria Bräuner und Andrea Dernbach haben sie befragt.
Zitat
„Zunächst hatte ich ein bisschen die Schnauze voll und hätte mir sehr gut vorstellen können, was ganz anderes zu machen.“
Nicola Böcker-Giannini kandidiert gemeinsam mit Martin Hikel für den Landesvorsitz der Berliner SPD. Vor vier Monaten war Böcker-Giannini von SPD-Innensenatorin Iris Spranger als Staatssekretärin entlassen worden. Daniel Böldt und Anna Thewalt haben das Kandidatenpaar interviewt.
Stadtleben
Trinken – In einer Listening Bar geht es nicht nur um Drinks, der Genuss wird auch über die Ohren an die Gäste gebracht: von Vinyl und über eine High-End-Anlage. Die „Bar Neiro“ könnte mit Sofaecke, Grünpflanzen und Plattenregalen bis an die Decke auch das Wohnzimmer eines Musikliebhabers sein. Gespielt wird Jazz, aber auch gehobener Mainstream – ausschließlich als ganzes Album. Die Cocktails sind frische Eigenkreationen wie der Kappa’s Cure mit Mezcal, Gurkencordial, Kümmel, Limette und Shichimi tōgarashi (eine japanische Gewürzmischung) oder der Milkpunch SmokieOatieDopalicious mit Whisky, Zitrone, Ingwer und Honig. Mi-So 18 bis 1 Uhr, Ohmstraße 11, U-Bhf Heinrich-Heine-Straße
Last-Minute-Eröffnung – Ein Heft jede Woche, das ist das Projekt von Curt Bloch. Versteckt vor den Nazis schreibt der bisher unbekannte deutsch-jüdische Autor Gedichte in selbstgebastelte Schreibhefte – und schafft so ein sensationelles Werk des kreativen Widerstands. Heute Abend wird die Ausstellung „Mein Dichten ist wie Dynamit“ im Jüdischen Museum eröffnet (18.30 Uhr). In seinen Texten macht er sich mit beißender Satire über Hitler, Goebbels und Seyß-Inquart, den Reichskommissar der Niederlande, lustig. Blochs Werk – alle 95 Originalausgaben – wird erstmals öffentlich gezeigt. Es gibt ein Begleitprogramm und digitale Angebote. Eintritt frei, bis 26. Mai, täglich 10-19 Uhr (ab 1.3. 10–18 Uhr), Lindenstraße 9–14, Bushaltestelle Jüdisches Museum
Berlinbesuch – Lisa steht eher auf Operette als auf Techno. Und auf alles, was fremd und spannend klingt. Und sucht die Liebe. In einer Dating-App trifft sie auf einen in China geborenen Studenten, der sich nennt wie die Hauptfigur einer Lehár-Operette – und toll singen kann: das große Los!? Mit „Lisas Land des Lächelns“ bürstet die Neuköllner Oper das Original gegen den Strich und spürt den Klischees des Fremden in der Operette nach; wir verlosen 2x2 Karten für die Vorstellung am Samstag (20 Uhr)! Bewerbungen ans CP-Postfach, Karten kosten regulär 26 Euro. Karl-Marx-Straße 131–133, U-Bhf Karl-Marx-Straße
Last-Minute-Fashion für Normalos – Ein wenig Glamour kriegen Sie hier – heute, am letzten Tag der Fashion Week – auch ohne Ticket: Einen Mix aus Rave und Fashion verspricht ab 16 Uhr ein von DJ Rebekah musikalisch begleitetes Event, bei dem Ravemore Berlin die Stücke der neuen Kollektion „Go hard or go home“ ausstellt (Boppstraße 5). Oder Studio2Retail im Bikini Berlin: Das aus einer Kooperation der Senatsverwaltung und des Fashion Council Germany entstandene Projekt stellt in einem Pop-up-Store zehn Marken vor, die bei Musik inspiziert werden können (Budapester Straße 38-50, 1. OG, 10-20 Uhr).
Grübelstoff – Haben Sie gerade auch das Gefühl, dass es nur noch eine Farbe auf der Welt gibt – Grau? Der Himmel, die vertrockneten Pflanzen auf dem Balkon, die Gedanken ... Und falls ja, haben Sie ein buntes Geheimrezept? Wir werfen mal in den Ring: jeden Fingernagel anders lackieren; eine Tüte Gummibärchen essen; mit einem Kind oder notfalls alleine mit Wasserfarben malen; knallrote Tomatensauce kochen. Was hilft Ihnen bei Winterblues?
Kiekste
Kleiner Sehtest am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Wind und Gewächs scheinen unserer optischen Überprüfung nach zumindest echt zu sein. Ariane Achelis, Tochter von Leserin Inge Trauer, zeichnet für das Foto aus der Leibnizstraße verantwortlich. Weitere scharfe Berlin-Bilder erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Friedrichshain/Prenzlauer Berg: Wegen Sportveranstaltungen in der Mercedes-Benz-Arena (Beginn 20 Uhr) und der Max-Schmeling-Halle (20.30 Uhr) kann es in der Umgebung zu Verkehrseinschränkungen kommen.
S-Bahn – S2, S41, S42 und S8: Von 23 bis 1.30 Uhr besteht zwischen Treptower Park und Frankfurter Allee ein S-Bahn-Pendelverkehr.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 7.2., 14 Uhr), u.a. „Mahnwache der Landwirte, Spediteure, Handwerker und des Mittelstands gegen die Missstände der aktuellen Regierung sowie zur Unterstützung der weiteren kommenden Demonstrationen und Proteste“: 100 Protestierende, Straße des 17. Juni (0-24 Uhr)
„Aufklärung rechter Straftaten“: 15 Menschen, BASTA, Tempelhofer Damm 12 (8.30-9.30 Uhr)
„Warnstreik-Kundgebung im Rahmen der Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte“: 200 Teilnehmende, Verband medizinischer Fachberufe, Herbert-Lewin-Platz 1 (9.30-11.30 Uhr)
„Solidarität mit Palästina, gegen die selektive Solidarität der Universitätsleitung und Einschränkung demokratischer Rechte“: 100 Demonstrierende, Otto-von-Simson-Straße 26 (12-14 Uhr)
„Friedliche und freundliche Unterstützung des Nachbarschaftsdialogs (...)“: 19 Menschen, Wilmersdorfer Straße (16-18.30 Uhr)
Gericht – Wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr muss sich ein 35-Jähriger verantworten. Er soll von seiner Wohnung aus über Funk Kontakt zu Bordpersonal von Flugzeugen aufgenommen haben – auf Frequenzen, die nur für den Flugverkehr freigegeben gewesen seien (11 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 4100).
Universität – An der Kunsthochschule Weißensee endet heute eine Vortragsreihe zu Bühnen- und Kostümbild. Zu Gast ist die Kostümbildnerin Victoria Behr. Der öffentliche Vortrag beginnt um 17.30 Uhr, Bühringstraße 20, Hörsaal C1.05, Tramhaltestelle Am Steinberg
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Kevin Handschuh (21), Eishockeyprofi, spielte bis 2023 bei den Eisbären Berlin, jetzt Starbulls Rosenheim/Augsburger Panther / Roman Knižka (54), Schauspieler (mit Til Schweiger in „Die Halbstarken“) und Hörbuchsprecher / Imogen Kogge (67), Schauspielerin, spielte bis 2010 Kommissarin Johanna Herz im Brandenburger „Polizeiruf 110“, im ARD-Politthriller „Die Getriebenen“ spielte sie 2020 Bundeskanzlerin Angela Merkel / Bruno Labbadia (58), ehemaliger Trainer von Hertha BSC / Matthias Schmidt (61), Politiker (SPD), war Abgeordneter im Bundestag (2013-2017) / June Tomiak (27), Politikerin (Grüne), MdA (2016-2021 und seit 2023 wieder) / Fabian Wiede (30), Handballspieler bei den Füchsen Berlin / Veit Stange (20), Fußballprofi, spielt seit seiner Jugend bei Hertha BSC / Lothar Heinz Wieler (63), Tierarzt und Facharzt für Mikrobiologie, war bis Anfang 2023 Präsident des Robert Koch-Instituts, lehrt an der FU Berlin / Martin Wuttke (62), Schauspieler und Regisseur, ermittelte bis 2015 im Leipziger „Tatort“, Mitglied der Akademie der Künste Berlin, hat u.a. an der Volksbühne, im Berliner Ensemble, der Schaubühne und am Deutschen Theater Berlin gespielt
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Carl-Heinz Baum, * 11. Dezember 1943 / Rolf Langebartels, * 15. Mai 1941 in Mirow, Doktor der Kybernetik, Künstler, Galerist, Gründer des Kunstvereins Giannozzo / Dr. med. Gisela Schott, verstorben am 15. November 2023, Ärztin in der Notaufnahme des Vivantes Klinikum Neukölln
Stolperstein – Betty Zeiner, geb. Friedmann, kam am 19. November 1872 in Stallupönen in Ostpreußen zur Welt. Mitte der 1890er-Jahre zogen ihre Eltern mit ihr und ihren fünf Geschwistern nach Berlin. Betty heiratete 1903 den Kaufmann Eduard Zeiner. Sie führte in der heutigen Kollwitzstraße 26 ein Geschäft für Herrenmode. Eduard und Betty Zeiner wurden am 3. Oktober 1942 von den Nazis nach Theresienstadt deportiert. Eduard Zeiner starb am 29. Oktober 1942, sehr wahrscheinlich an den katastrophalen Lebensbedingungen im Ghetto; Betty Zeiner kam am 8. Februar 1943 ums Leben. An beide erinnert ein Stolperstein in der Taborstraße 11 in Kreuzberg.
Encore
Flieg sicher in den Himmel, Ingo! Der Berliner Zoo trauert um seinen ältesten Bewohner: Der Rosaflamingo Ingo hat mit stolzen 75 Jahren das Zeitliche gesegnet. Geboren wurde das methusalemische Federvieh wohl im Jahr 1948, Berliner Tierfans erfreute er seit 1955. Und auf einem Bein stehen, schreibt die Kollegin Constanze Nauhaus, konnte er bis zum Schluss.
Zum Trost noch etwas fröhlicher Tiercontent: Die fünf Publikumslieblinge der Wildtierfotografie 2024 wurden gewählt – und sind wieder zum Schreien süß. (Q: Spiegel)
Mit mir im Flamingoteich gestanden sind heute Ann-Kathrin Hipp (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Florian Schwabe (Frühproduktion). Morgen fischt hier Christian Latz für Sie nach dem besten Plankton.
Einen angenehmen Donnerstag wünscht,