sie haben sich geeinigt: Am 23. Februar soll Deutschland einen neuen Bundestag wählen. Für die Saarländer „aufgrund der Ferien und Fasching“ nicht der günstigste Termin, wie ein Sprecher der Landesregierung erklärte. Für Berlins Parteien kein Problem: CDU, SPD, Grüne, Linke und FDP teilen auf Anfrage mit, dass man „gut“, „gut“, „organisatorisch und politisch“, „bereits vor Ankündigung der Neuwahlen“ und „gut“ vorbereitet sei. Oder wie die FDP sagt: Im politischen Berlin muss man „stets mit allem rechnen“. Mittlerweile hat man Übung.
Landeslisten und Kandidaten müssen die Parteien – Stand jetzt – bis zum 16. Dezember vorlegen (69. Tag vor der Wahl). Allerdings rechnet Berlins Landeswahlleiter damit, dass das Innenministerium von seiner „Verordnungsermächtigung“ Gebrauch machen wird und die Frist, ähnlich wie 2005, um gut die Hälfte verkürzt. So oder so: Bunt wird’s im dauergrauen Berlin ab dem 12. Januar: Dann dürfen die Parteien laut Innensenatorin plakatieren.
Letzte (Wahl-)Runde! Die Berliner Linken investieren in ihren Wahlkampf laut Checkpoint-Informationen „bis zu 300.000 Euro“. Die FDP geht mit 500.000 ins Rennen. CDU und SPD geben keine Auskunft, die Grünen stellen ihren „Wahlkampfhaushalt“ laut eigener Aussage gerade erst auf. Via „X“ werben sie mit einem Hamster und Tiktok-Trend der GenZ: „Biddi Biddi Spendi für Wintiwahlkampfi“. Sollte Sie das genauso irritieren wie mich: Bundesweit haben die Grünen in den vergangenen Tagen laut eigenen Angaben 350.000 Euro durch Kleinspenden eingenommen.
Über einen prominenten Neuzugang kann sich derweil die CDU freuen. Wie der Checkpoint vorab erfuhr, tritt Bernd Siggelkow, Gründer und Vorsitzender der Kinderstiftung „Die Arche“ am heutigen Mittwoch in die Partei ein. Er wird Mitglied im Kreisverband Wuhletal (Marzahn-Hellersdorf), dessen Vorsitzenden Mario Czaja (MdB) er bereits seit den 90ern gut kennt. „Kreative Köpfe wie ihn, die zudem geerdet und volksnah sind, können wir in der Sozialpolitik wirklich gut gebrauchen“, kommentiert der – und lässt sich einen Seitenhieb auf die CDU-Spitze nicht nehmen: Die soziale Positionierung sei, „in einer Zeit, in der der Parteivorsitzende und der Generalsekretär den Fokus stärker auf wirtschaftsliberale Themen lenken“ von zentraler Bedeutung, so Czaja. Und Siggelkow? Hofft, „den vergessenen Kindern in unserem Land mehr Aufmerksamkeit zu geben“. Dem Checkpoint sagte er, er wolle der Bundespolitik seine Mitarbeit anbieten. Im rbb forderte er zeitgleich einen „Bundesbeauftragten für die Belange der Kinder“. Klingt, als habe da jemand einen Plan.
Eine temporäre Straßensperrung von 7:30 bis 8:15 Uhr soll seit Dienstag die Schüler der Nelson-Mandela-Schule in Wilmersdorf schützen. Die Krux: Eltern müssen die 18 Baken à 35 Kilo jeden Morgen eigenhändig auf- und wieder abbauen. Gut 65 Minuten hätten sie am Dienstag allein für den Aufbau gebraucht, erzählt ein Vater. „Wir haben ordentlich was weggeschafft.“ Bezirksstadtrat Oliver Schruoffenegger (Grüne) wirft er vor, die Verantwortung für den Schutz der Kinder „systematisch auf die Eltern abzuwälzen“. Ping…
… und Pong… Schruoffeneger erklärt: Für Schulstraßen gebe es in der Straßenverkehrsverordnung keine Regelung. Ersatzweise genehmige der Bezirk die Sperrung als „Veranstaltung“, dafür sei rechtlich allerdings keine dauerhafte Beschilderung möglich. Um die Eltern zu entlasten, wolle man „sehr nahe“ Flächen suchen, auf denen die Schilder außerhalb der Sperrzeiten abgestellt werden können. Dem Checkpoint sagte er allerdings auch: Die Elternschaft habe „mehrfach“ betont, die Arbeit leisten zu können. „Ich finde daher auch momentan das fast schon persönliche verbale Angreifen meiner Beschäftigten vor Ort sehr unpassend.“ Das stehe im „absoluten Widerspruch“ zum bisherigen Werdegang.
Wichtige Nachricht für die bundesdeutsche Grummel-Hauptstadt: Heute ist Weltnettigkeitstag! Dass „man Haare auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muß“, um sich in Berlin „über Wasser zu halten“ wusste schon Johann Wolfgang von Goethe (im Gespräch mit Eckermann am 04.12.1823). Business-Coach Stefan Athmann, der gut 200 Jahre später für die „Dehoga Berlin“ das Seminar „Freundlichkeit und Höflichkeit – ein Gewinn für das Unternehmen“ anbietet, teilt diese Diagnose allerdings nur bedingt.
Der „Berliner Charme“, auch „Berliner Schnauze“ genannt, sei eine Mischung aus „Direktheit und Weltoffenheit“ und arbeite mit Ironie und Sarkasmus, erklärt er auf Anfrage. Per se unfreundlich seien Berliner damit nicht. Insbesondere die Direktheit könne aber von Gästen oder Zugezogenen als Unfreundlichkeit aufgefasst werden. Deshalb empfiehlt Athmann Berlinerinnen und Berlinern, hin und wieder zu lächeln, „bitte“ und „danke“ zu sagen und etwas höflicher zueinander zu sein. Davon profitiere jeder: „Freundlichkeit erhöht auch die eigene Lebenszufriedenheit“, sagt Athmann. Sie schaffe eine „emotionale Resilienz“, stärke das Gemeinschaftsgefühl untereinander und verbessere den Zusammenhalt in der Stadt. Und jetzt Sie!

Gute Laune? Na, dann los! Wir starten unsere Checkpoint-Jubiläumswochen! Am 24.11.2024 feiert unser Newsletter Geburtstag! Genau zehn Jahre ist es dann her, dass Lorenz Maroldt die erste Ausgabe mit den Worten „Berlin ist eine der aufregendsten Städte der Welt“ verschickte. Dem war, wie sie seitdem lesen konnten, viel hinzuzufügen! Gemeinsam haben wir (nach 3073 Tagen) den BER eröffnet, E-Scooter eingeführt, zwei Panda-Zwillingspaare auf die Welt und Gäste aus der ganzen Welt (u.a. Obama, Robbie Williams und die Queen) nach Berlin gebracht. Wir haben Corona und diverse Wahl- und Wiederholungswahlen durchgestanden, einen neuen Feiertag (08. März) ein- und eine EM durchgeführt, die Arbeit von drei Regierungen unter die Lupe genommen und gelernt, dass „nicht alles, was im Checkpoint steht, stimmt“ (Michael Müller) – aber das meiste eben schon.
Der Checkpoint ist dank und mit Ihnen gewachsen – ein tolles Team arbeitet heute rund um die Uhr leidenschaftlich am besten Berlin-Journalismus für die besten Leserinnen und Leser der Stadt.
Die kommenden 10 Tage wollen wir nutzen, um nochmal zurück-, aber auch nach vorne zu schauen. Dafür haben wir Checkpoint-Dauergäste nach ihrem Berlin-Highlight der vergangenen 10 Jahre und ihrem Berlin-Wunsch für die kommenden 10 gefragt. Den Auftakt macht heute Berlins Regierender Kai Wegner:
Sein Highlight: „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Seit April 2023 darf ich als Regierender Bürgermeister jeden Tag für meine Heimatstadt und die Berlinerinnen und Berliner arbeiten. Damit Berlin jeden Tag ein Stück besser funktioniert.“
Sein Wunsch: „Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, eine große Verwaltungsreform in Berlin zu beschließen und umzusetzen – und das leidige Behörden-Ping-Pong endlich zu beenden.“
Und sein Checkpoint-Kommentar: „Für Politikerinnen und Politiker in Berlin – tägliche Pflichtlektüre.“
Wir bleiben noch kurz beim Regierenden und schalten in die USA! Checkpoint-Korrespondentin Anke Myrrhe berichtet:
Jetzt ist es vorbei mit der ungeteilten Aufmerksamkeit. Als die rund 60-köpfige Berliner Wirtschaftsdelegation am Dienstagmittag in den Zug nach Boston steigt, ist Franziska Giffey bereits im Anflug. Am frühen Morgen Deutscher Zeit hatte die Wirtschaftssenatorin ihr Kommen vorsichtshalber bei Instagram angekündigt, allerdings vergessen zu erwähnen, dass der Regierende Bürgermeister auch noch da ist. Man kennt und schätzt sich eben im Senat. Dabei ist es doch eigentlich perfekte Arbeitsteilung: Ein Teil der Delegation reist heute weiter mit Wegner nach Los Angeles, die andere Hälfte bleibt noch einen Tag mit Giffey in Boston.
Kai Wegner kann derweil scheinbar nichts aus der Ruhe bringen: Seine Rolle als Berlin-Botschafter in NYC hat er offensichtlich genossen, posierte für Selfies („Das passiert mir jetzt ständig, selbst an der Wursttheke“), informierte sich über Kooperationen der Unis mit privaten Geldgebern („In New York sieht man, was mit privatem Geld alles möglich ist“) und testete den E-Roller der Berliner Brüder Nicolaus und Caspar Nagel, die ihre Firma Pave Motors lieber im Brooklyn Navy Yard angesiedelt haben. Gut gelaunt ignorierte Wegner dabei auch Politikerregel Nr.1: Niemals Dinge auf den Kopf setzen. „Warum denn nicht?“, ruft er lachend. Deswegen. Es kommentiert Checkpoint-Gastautor Freddie Mercury: Don’t stop me now.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Dienstag die Schirmherrschaft für die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ übernommen. Das Wichtigste betonte er gleich zu Beginn: Dies sei „keine Reaktion auf die Entwicklung seit Mittwochabend“.
Paradoxon Politikbetrieb: Wer am Montag www.volker-wissing.de ansteuerte, wurde aufgerufen, FDP-Mitglied zu werden. „Deaktivierte Seiten ehemaliger Kandidaten werden auf eine Standardseite weitergeleitet“, erklärte ein Parteisprecher auf Anfrage. Der URL-Besitzer könne „das jederzeit und ohne unser Zutun ändern“. Mittlerweile ist die Webseite nicht mehr erreichbar.
Weniger Besucher & steigende Kosten: Die Berliner Clubkommission warnt vor weiterem Clubsterben. Laut einer Umfrage unter ihren Mitgliedern denken 46 Prozent darüber nach, in den nächsten zwölf Monaten zu schließen. Der Appell: Es brauche „dringend staatliche Unterstützung, um das kulturelle Erbe Berlins zu sichern“.
Die Kultur ist die „Schwerindustrie“ Berlins: So sieht das auch das Bündnis #BerlinIstKultur und ruft am heutigen Mittwoch zu einer Demonstration gegen geplante Kürzungen auf. Unterstützung kommt u.a. von Katharina Thalbach, Lars Eidinger und Alexander Scheer.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will derweil lieber sportliche Schwergewichte nach Berlin holen und 11,5 Millionen Euro für drei Football-Spiele locker machen. Ob’s zum Touchdown kommt, entscheidet die NFL in der kommenden Woche.
Teils tausende Euro mussten etliche Mieter:innen im vergangenen Jahr an Heizkosten nachzahlen. Correctiv.Lokal und Tagesspiegel zeigen jetzt: Dahinter steckt System. Wärmelieferanten nutzen offenbar systematisch rechtliche Schlupflöcher aus, um ihre Profite zu steigern. Mittendrin: ein Joint Venture der Deutsche Wohnen. Hier geht’s zur Recherche.
Und gleich noch eine Leseempfehlung: Seit Jahren mahnen Experten vor dem wachsenden Einfluss des Mullah-Regimes in Deutschland. Nun erhärtet sich der Verdacht, dass in einem Berliner Institut für islamische Theologie Spione und Terrorhelfer rekrutiert werden. Die Spuren führen bis zur Elite-Brigade der Revolutionsgarden. Alexander Fröhlich hat sie nachgezeichnet.
Falls Sie sich gewundert haben, warum das KaDeWe keine eigenen Tüten mehr hat, die S-Bahn auf der Fahrt zum BER zu Umwegen rät und die Umweltverwaltung ausgerechnet einen uralten Verbrenner zur Luftgütemessung einsetzt… der Checkpoint weiß mehr!
Das KaDeWe begründet die fehlenden Tüten (derzeit gibt’s nur noch schwarze ohne Logo) mit einem „Lieferengpass“ und hofft, dass es in zwei Wochen wieder welche gibt. Pünktlich zum Advent! Bedeutet ja schließlich auch „Ankunft“.
Das Auto der Umweltverwaltung, ein Subaru Forester, ist seit 2012 im Einsatz und hat „eine Nutzungsdauer von ca. 10 bis 15 Jahren“. In der „Planung der Ersatzbeschaffung“ soll es als Nächstes dran sein (mutmaßlich nicht mehr im Advent).
Und die S-Bahn Berlin? Weist Reisende an der Warschauer Straße daraufhin in Richtung BER „hier“ auszusteigen, obwohl es derzeit vom Ostkreuz (eins weiter) deutlich schneller geht. Der Grund: Auf der Stadtbahn fahren im Regelfall nur Züge der Baureihen 480 und 481 und „bei diesen teils über 30 Jahre alten Fahrzeugen müssen wir Updates der automatischen Ansagen für jeden Viertelzug manuell einspielen“. Lohnt bei Baustellen nicht – oder je nach Dauer vielleicht doch?
Apropos Baustelle: Die Sanierung der Schönstraße in Pankow wird zum Millionengrab – und fast dreimal so teuer wie ursprünglich geplant. Mein Kollege Christian Hönicke kennt die Hintergründe.
Immerhin: Ab sofort können Sie laut Bezirksamt alles über Pankow-Baustellen erfahren – und zwar über die kostenfreie App „BaustellenInformationsSystem“. Einfach Bake scannen und fertig!
Den Pinsel wollte er bis zuletzt nicht aus der Hand legen: Frank Auerbach, geboren in Berlin, zu Hause in London, ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Elke Linda Buchholz hat dem Mann, der schon als Kind vor den Nazis fliehen musste und einer der größten zeitgenössischen Künstler seiner Zeit wurde, einen Nachruf gewidmet.
Und noch eine Kurth-Korrektur: Berlins ehemaliger Finanzsenator hat mutmaßlich den Aufbau eines rechtsextremen Szenetreffs im sächsischen Grimma und nicht, wie von uns vermeldet, im thüringischen Gotha, finanziell unterstützt. Mailand, Madrid, es sei hiermit korrigiert.
Stadtleben
Verlosung – Neues Spiel, neues Glück: Liv Strömquist kommt wieder in die Stadt, nächste Woche am Donnerstag (21.11.) ist sie im Colosseum (19.30 Uhr). 2023 war das SO36 ziemlich schnell ausverkauft, für die neue Veranstaltung gibt es auch nicht mehr viele Karten (kosten 18 Euro). Wir verlosen zwei Plätze auf der Gästeliste! Die Schwedin („Der Ursprung der Liebe“), bekannt vor allem durch ihre feministischen Sachcomics, bringt, klar, ein neues Buch mit: „Das Orakel spricht“, es geht um das Trendthema Selbstoptimierung. Obacht: Das Gespräch ist in englischer Sprache, aus dem Buch liest die Schauspielerin Nina Weniger auf Deutsch. Schreiben Sie uns ans Checkpoint-Postfach. Gleimstraße 33, U-Bhf Schönhauser Allee
Essen & Trinken – Neueröffnung mit Ausstrahlung: Das Restaurant „Matthias“ peilt gegen den Trend klar einen Stern an, ist dabei aber so entspannt, dass man auch für ein paar Kleinigkeiten und ein Glas Wein an der Bar Platz nehmen kann. Gastgeberin Janine Woltaire (ehemals „Horváth“ und „Hallmann & Klee“) und Küchenchef Silvio Pfeufer („Einsunternull“) arbeiten an einer im Kiez verankerten Spitzengastronomie, dafür haben sie das Ecklokal auch optisch überzeugend geöffnet. Das Menü gibt es wahlweise in einer vegetarischen Variante; Teller wie Seeteufel mit Muscheln, Kalbskopf und Spinat oder Reh mit Shiitake, Entenleber und Raps beweisen handwerkliche Bodenhaftung und schwingen sich zugleich auf Richtung Stern. Weitere Restaurants für die ganz großen Momente finden Sie in unserem neuen Fine-Dining-Genuss-Guide. Mi-Sa ab 18.30 Uhr, Sa Lunch 12.30, Kollwitzstraße 87, U-Bhf Eberswalder Straße
Noch hingehen – Die gefeierte Produktion „Verrückt nach Trost“ ist erneut – aber nur kurz – in Berlin zu erleben: Zwei Kinder spielen am Strand das „Mama-und-Papa-Spiel“ – die Geschwister Felix und Charlotte (Ursina Lardi und Devid Striesow) haben sich dieses Ritual in Erinnerung an ihre verstorbenen Eltern ausgedacht. Im ersten Teil von Thorsten Lensings Stück lässt die unbändige Fantasie der Kinder die Trauer für einen Moment verschwinden. Im Verlauf des Abends begleitet das Publikum die beiden Geschwister über Jahrzehnte und begegnet dabei u.a. sprechenden Oktopussen, todessehnsüchtigen Taucher:innen und Pflegerobotern. Ein Stück, das „immer wieder bestürmend komisch ist“, urteilte unser Kritiker Patrick Wildermann nach der Berlin-Premiere im Herbst 2022. Es sei ein Theaterabend, der Hoffnung machen will. Mi-Sa (13.-16.11.), je 19 Uhr, 15-39 Euro, Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, U-Bhf Spichernstraße
Berlinbesuch – Feuerwerk ist die Kunst des schönen Moments, von der nichts bleibt als Erinnerung und sehr viel Müll. Sie ist extrem materialintensiv und wahrscheinlich die teuerste Kunstform überhaupt. Die Ausstellung
„Durchgeknallt und abgebrannt“ im Kulturforum blickt zurück auf die Anfänge und historische Entwicklung der Feuerwerkskünste, ihre Hochburgen sowie ihre mediale und politische Bedeutung. Und sie zeigt spektakuläre Bilder aus fünf Jahrhunderten. Aber sie will auch – in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe – im Rahmenprogramm dazu einladen, über die Zukunft des Feuerwerks nachzudenken (bis 9.2.2025). Di/Do/Fr/Sa/So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr, 10/5 Euro, Matthäikirchplatz, U-Bhf Potsdamer Platz
Grübelstoff – Am Freitag ist bundesweiter Vorlesetag. Wir sagen Ihnen das heute, damit Sie es notfalls noch in die Bibliothek oder in den Buchladen schaffen (Sie wissen ja, dass einem die Hand abfällt, wenn man ein Buch online bestellt, oder?). Vorlesen kann man auch den Kindern anderer Leute, dem Partner oder der Partnerin. Fällt Ihnen auf Anhieb eine geeignete Lektüre ein?
Kiekste

Auch diese Mauer muss weg! Tagesspiegel-Kollege Felix Hackenbruch hat den Abtransport der Open-Air-Installation aus 5000 Plakaten festgehalten. Mehr Fotos von Berlin-Momenten gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Friedrichshain: Von 17.30-18.30 Uhr kann es im Bereich Liebigstraße, Rigaer Straße, Proskauer Straße, Samariterstraße und Forckenbeckplatz zu kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen kommen.
Niederneuendorfer Straße (Hakenfelde): Ab Mittag regelt in Höhe Papenberger Weg (bis Mitte Januar) eine Baustellenampel den wechselseitigen Verkehr.
Müggelheimer Straße (Köpenick): Bis Mitte Dezember ist die Fahrbahn in beiden Richtungen Höhe Pablo-Neruda-Straße/Grüne Trift auf jeweils einen Fahrstreifen verengt und die Mittelüberfahrt Müggelheimer Straße ist gesperrt.
Müllerstraße (Wedding): Bis ca. 17 Uhr ist die Fahrbahn zwischen Kameruner Straße und Türkenstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Nahverkehr – S-Bahn – S3 und S9: Von 22 bis 1.30 Uhr besteht zwischen Pichelsberg und Spandau S-Bahnverkehr nur im 20-Minutentakt mit S9.
Demonstration – Für heute sind 19 Demos angemeldet (Stand 12.11., 13.30 Uhr), u.a. „Tarifverhandlungen Deutsche Welle Warnstreik“: 100 Menschen, Verdi, Voltastraße 6 (9-15 Uhr)
„Kulturabbau verhindern! Berliner Kultur gegen Kürzungen im Kulturetat!“: 700 Protestierende, unisono – Deutsche Musik- und Orchestervereinigung, Platz des 18. März (10-13 Uhr)
„Für eine sichere Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin! – Kundgebung: Keine Kürzungen bei Kindern, Jugendlichen und Familien #unkürzbar“: 150 Menschen, Die Linke (Mitte), Niederkirchnerstraße/ Stresemannstraße (11.30-13 Uhr)
„Gegen jeden Antisemitismus, Bring Them Home Now, nie wieder ist immer“: zehn Teilnehmende, Wittenbergplatz (13.30-16 Uhr)
„Gemeinsam gegen Rechts – Gegen die Lesung von Thilo Sarrazin“: 70 Demonstrierende, Fasanenstraße 4 (18-20.30 Uhr)
Universität – Einladung zum Gender Lunch Talk an der FU: Vorgestellt und diskutiert wird der neue Sammelband „Gender & Diversity Studies in MINT meets Naturwissenschaftsdidaktik“ (morgen, 12.30-13.30. Uhr). Es geht u.a. darum, welche inhaltliche Relevanz Gender- und Diversity-Aspekte im Wissenschaftsverständnis der Naturwissenschaften haben. Man kann live oder virtuell teilnehmen – und sein Mittagessen mitbringen. Raum KL 29/135, Rost- und Silberlaube (Habelschwerdter Allee 45)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Achim von Borries (56), Filmregisseur und Drehbuchautor, bekannt wurde er mit dem Berlin-Film „England!“, führte u.a. Regie bei „Babylon Berlin“ und war Drehbuchautor bei „Goodbye Lenin!“ / Eberhard Diepgen (83), Jurist und Politiker (CDU), von 1984 bis 1989 sowie von 1991 bis 2001 Regierender Bürgermeister von Berlin / „Ein dickes Geburtstagsbussi für unseren DIETER und ein großes Hipp Hipp Hurra auf Dein nächstes Lebensjahr von den Kids und Spatzerl! Du bist DER BESTE! Auf viele gemeinsame Unternehmungen zu Wasser und zu Land und vielleicht mal in der Luft“/ Annemone Haase (94), Schauspielerin, viele Jahre lang am Berliner Ensemble, spielte in der Serie „Berlin, Berlin“ die Großmutter der Titelfigur Lolle / Rebecca Immanuel (54), Schauspielerin, Ausbildung an der Hochschule „Ernst Busch“, spielt u.a. die Klinikleiterin und Ärztin Dr. Vera Fendrich in der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“ / „Gratulation an die beiden Schwesterherzen: Ruby (18) – Endlich volljährig! Dir ein schönes und aufregendes Jahr in London! Angel (13) – wir wünschen Dir weiterhin singend und tanzend Spaß und Erfolg auf den Bühnen der Stadt!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Christel Elmendorf, * 1. Februar 1924 in Bischofsburg/Ostpreußen, verstorben am 3. November 2024 / Margot Henneberg (geb. Recke), * 4. Juli 1928, verstorben am 23. Oktober 2024 / Prof. Eberhard Hirschfelder, * 25. Januar 1936, verstorben am 3. November 2024 / Michael Müller, * 24. September 1987, verstorben am 8. Oktober 2024 / Dr. Günter Reuel, * 1. Juli 1933, verstorben am 23. Oktober 2024 / Gabriele Reckers, * 31. Mai 1955, verstorben am 25. Oktober 2024
Stolperstein – Emil Wölk (* 1903) war von Beruf Schlosser und Dreher, verheiratet mit Annegret Ramdor. Sie lebten in Thüringen, er war Mitglied des Spartakusbundes und der KPD. Nach einer Verhaftung ging die Familie aus Sicherheitsgründen nach Berlin. Dort stellten Emil und Annegret ihre Wohnung für illegale Treffen zur Verfügung, Emil arbeitete mit der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe zusammen. Er wurde am 17. Juli 1944 von den Nazis festgenommen und zum Tode verurteilt. Am 13. November 1944 wurde er im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. An Emil Wölk erinnert ein Stolperstein in der Michaelkirchstraße 17 in Mitte.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Das letzte Wort überlassen wir heute … Ihnen! Was wünschen Sie sich? Von uns? Und für Berlin? Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an unserer kleinen Checkpoint-Umfrage. Dauert etwa einen Kaffee, Tasse nicht Pott, und hilft uns unsere Arbeit (und vielleicht auch Berlin) noch ein bisschen besser zu machen. „Jeden Tag ein Stück“, wie der Regierende sagen würde. Zur Umfrage geht’s mit einem Klick hier.
Diesen Checkpoint besser gemacht haben mit ihren Ideen und Recherchen Christoph Papenhausen, Lorenz Maroldt und Daniel Böldt. Aus dem Stadtleben hat Antje Scherer wie immer das Beste rausgeholt, die Produktion hat Lea-Marie Henn übernommen. Morgen serviert Ihnen hier Christian Latz das Berliner News-Frühstück. Kommen Sie gut durch den Tag!
Ihre