Strahlende Sonne bei frühlingswürdigen 21°C

Impftermin-Chaos: Verwaltung verschickt internen Mailverkehr Mitte-Gastronomen sauer über Modellprojekt Wie der Senat die Bürgerämter hängen lässt

Wir beginnen diesen schönen Frühlingstag bei steigenden Temperaturen und sinkenden Inzidenzen (beides in Berlin zur Wochenmitte voraussichtlich bei 25) mit einer kuriosen Fortsetzung der Mail-Pannenserie in der Gesundheitsverwaltung (CP v. 29.5.) – Titel der heutigen Doppelfolge (Teil 3 und 4): „Erst hatten sie kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu“ (im Original von Jürgen „Kobra“ Wegmann).

Was bisher geschah: Die Verwaltung verschickte in der Nacht zum vergangenen Freitag an 3000 Berlinerinnen und Berliner eine falsche Impfterminabsage („Änderung“), korrigierte sich einmal („Klarstellung der Änderung“) und dann gleich noch einmal („Rückruf der Klarstellung der Änderung“).

Heute lesen wir die Mail mit dem Betreff „Klarstellung der Änderung“ mal bis ganz unten durch – und was sehen wir da? Die Verwaltung hat doch tatsächlich den kompletten internen Mailvorlauf mitverschickt! Aber der Reihe nach…

Erste Szene (Freitag, 14.10 Uhr): Staatssekretär Martin Matz informiert einen Ralph N. darüber, dass die Senatorin „unseren Ansatz“ teilt, den Betroffenen noch eine Mail zu schicken, „in der wir uns für die Missverständlichkeit der ersten Mail entschuldigen“. Und weiter („jetzt neu“): „Die Senatorin möchte die Formulierung dieser Mail sehen und freigeben, bevor sie verschickt wird.“ Ok, wer ist Ralph N.? Seine Mailadresse verweist auf das „IMTB“ („Informationen, Menschen und Technik in Bewegung“), nach eigenen Angaben „eine der führenden eGovernment-Beratungen in Deutschland“. Ein Digitalisierungsspezialist also – mit Mails sollte er sich auskennen.

Zweite Szene (Freitag, 16.25 Uhr): Ralph N. sendet dem Staatssekretär („Lieber Herr Matz“) „den Entwurf der E-Mail, die wir den Menschen senden wollen, die (…) die Vorabinformation als Absage missinterpretieren könnten“. Mit im Verteiler: Weitere MA der Verwaltung sowie eine Mitarbeiterin des Buchungsportals „Doctolib“ (das hier später noch eine Rolle spielen wird).

Dritte Szene (Freitag, 19.34 Uhr): Eine Leitende Mitarbeiterin der Verwaltung (die Namen sind dem Checkpoint bekannt) schreibt: „Lieber Ralph, die Senatorin findet den Entwurf gut, lediglich der letzte Halbsatz soll gelöscht werden. Ich habe deinen Entwurf unten angepasst.“ Ok, das schauen wir uns doch nochmal genauer an. Im Entwurf stand es so: „Wir entschuldigen uns für eventuell entstandene Missverständnisse und die durch die Änderungen entstehenden Unannehmlichkeiten!“ In der Mail, die um 20.02 Uhr an die Betroffenen rausging (und um 20.12 Uhr als „Rückruf: Klarstellung“ wieder kassiert wurde) war weisungsgemäß nach „Missverständnisse“ Schluss – für die „Unannehmlichkeiten“, u.a. wegen der falschen Mail verpasste Impftermine, sollte und wollte die Verwaltung also nicht verantwortlich sein (und sich dementsprechend genau dafür auch nicht entschuldigen). Genau so stand es dann auch in der vierten Mail, die nach dem Rückruf verschickt wurde – dann allerdings ohne den internen Mailverkehr.

So, Sie denken, das war’s? Wäre ja auch eigentlich genug. Aber nein, das war’s natürlich noch lange nicht. Und so geht die Geschichte weiter…

Vierte Szene (Sonnabendmittag): Bei den ersten Betroffenen des Wirrwarrs geht eine Mail des Buchungsportals „Doctolib“ ein, darin die Information: „Ihr Termin musste vorschoben werden.“ Doch als die Impfwilligen den neuen Termin als Kalendereintrag öffnen, zeigt sich: Der Termin ist derselbe, Tag und Uhrzeit sind exakt so wie zuvor. Als Ort wird angegeben: „Impfzentrum Erika-Hess-Eisstadion“. Adresse: „Flughafen Tegel, 13627 Berlin“. Dass der Name der früheren Weddinger Bürgermeisterin Erika Heß falsch geschrieben wurde, ist hier nur das kleinste Problem.

Was aber nicht zu kurz kommen sollte: In vielen Mails an den Checkpoint wird immer wieder die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in den Impfzentren selbst hervorgehoben – Pars pro Toto hier Leserin Birgit Brackrock: „Bei all der vielen und berechtigten Kritik sollte dann auch angebrachtes Lob nicht vergessen werden, denn dieses betrifft sooo viiiiiiele Mitarbeiter, in meinem Fall im Impfzentrum Arena. Das halte ich gerade in dieser schwierigen Pandemie-Zeit für doppelt wichtig!“

Riesenärger bei vielen Mitte-Gastronomen: Warum dürfen acht Restaurants als „Modellprojekt“ jetzt schon in den Innenräumen ihre Gäste empfangen (CP v. 29.5.) – sie aber nicht? Und warum ausgerechnet das Politpromi-Lokal „Borchardt“, das trotz etlicher Auffälligkeiten (Stichworte „Lindner“ und „Polizeipanne“) bisher ohne Bußgeld durch die Corona-Krise kam? Wir haben gestern bei der IHK nachgefragt, hier die Erklärung: Es gab keinen Bewerbungsprozess, sondern Gespräche und Anfragen seit ca. 5 Monaten, „das ‚Borchardt‘ hat sich selbst gemeldet“, abgelehnt wurde niemand. Einzige Voraussetzung: ein großer Gastraum. „Es geht nicht um Gerechtigkeit, sondern um eine Perspektive für alle“ – in zweieinhalb Wochen wird ausgewertet, die Hoffnung: dass viele Restaurants auch bei höherer Inzidenz mit Testkonzepten öffnen können. Grünes Licht für das Projekt gab die Gesundheitsverwaltung erst am Freitagnachmittag.

Wirklich zum Verzweifeln ist mal wieder – nein: ist immer noch (!) die Situation in den Bürgerämtern. Gerade jetzt, da viele doch noch einen Urlaub planen und feststellen, dass ihr Ausweis verlängert werden muss, gibt es null Komma null freie Termine (nur wer den ganzen Tag über nichts anderes zu tun hat, als auf der Senatswebsite im Sekundentakt auf den „Termin berlinweit suchen“-Button zu klicken, hat vielleicht Glück). Wollen wir nochmal kurz in den Koalitionsvertrag von 2016 (!!) schauen? Ok? Ok:

+ „Wir wollen die gute Entwicklung unserer Finanzen nutzen, um für die Berliner*innen eine gute Infrastruktur zu schaffen (…) und besonders die Bezirke in die Lage zu versetzen, ihre wichtigen Leistungen schneller und besser zu erledigen.“ (S.8)

+ „Die von den Bezirken vorgeschlagenen Ziele für 2017, dass Bürger*innen innerhalb von 14 Tagen ihr Anliegen in einem Berliner Bürgeramt erledigen können müssen (…) macht sich die Koalition zu eigen.“ (S. 135)

+ „Dass es nicht nur das Instrument der vorherigen Terminvereinbarung gibt, sondern auch den direkten Gang zum Bezirksamt (Wartemarke), soll auch im Internet sichtbar sein einschließlich der Wartezeitinformation.“ (S. 135).

Vor diesem Hintergrund wirkt es geradezu skandalös, was soeben in Charlottenburg passiert – bzw. nicht passiert. Denn hier sollte am 1. August im Ludwig-Erhard-Haus ein zusätzliches zentrales Bürgeramt eröffnen, u.a. wegen der Erwartung, „dass die Nachfrage nach Ausweisdokumenten massiv steigt“, wie Stadtrat Arne Herz dem Checkpoint sagt. Und weiter: „Die notwendigen planerischen Vorarbeiten für Anmietung und Umbau waren in einem gemeinsamen Kraftakt zwischen Bezirk und Innenverwaltung innerhalb von vier Wochenfertig erarbeitet.“ Doch jetzt verweigert im letzten Moment die Finanzverwaltung ihre Zustimmung. Sie beruft sich dabei auf einen Parlamentsbeschluss von 7.11.2018, demzufolge „Markt-Anmietungen zu vermeiden sind“. Also wird nun erstmal geprüft, ob „landeseigene Liegenschaften für die beabsichtigten Nutzungen zur Verfügung stehen“. Laut Finanzverwaltung sind derzeit mehrere Verwaltungsebenen „in enger Abstimmung, um eine geeignete Lösung zu finden“ - mit anderen Worten: Wir haben mehr als genug Zeit, um nochmal in Ruhe den Koalitionsvertrag zu studieren („Wir wollen die gute Entwicklung unserer Finanzen nutzen…“).

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

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Telegramm

1383 Testzentren gibt es inzwischen in Berlin – hier zwei besonders schöne Exemplare:  

Und die Erlebnisse dort sind manchmal echt kurios.

Beispiel 1: Am Gendarmenmarkt wurden am Wochenende gestempelte und unterzeichnete Bescheinigungen verteilt, inklusive Namen und Datum – das gewünschte Ergebnis konnten die Getesteten dann selbst ankreuzen (Achtung, bitte daran denken: negativ ist positiv, und positiv ist negativ).

Beispiel 2: Am Otto-Weidt-Platz (Europacity) bietet ein Späti „kontaktlose“ Tests an, und das geht so: Einfach vor Ort anmelden - und fünf Minuten später hat man noch vor dem Test ein Negativtestat auf dem Handy. Magic!

Kontrolliert werden die Testzentren kaum – und die Abrechnung (allein in Berlin wurden bereits mehr als 5,2 Mio Tests gemeldet) erfolgt ungeprüft (CP v. 18.5.). Doch damit nicht genug: Auch die Erklärung von Gesundheitsminister Jens Spahn, die Betreiber müssten ihre Unterlagen bis Ende 2024 aufbewahren, stimmt nicht überein mit den Angaben auf manchen Zertifikaten – dort steht: „… speichern wir Ihre Daten für 30 Tage. Danach werden diese von uns elektronisch als auch physisch entsorgt.“ Zum Wegwerfen komisch.

Die Wartezeit auf einen Hochzeitstermin kann in Berlin gaaanz schön lang sein… und da hat jetzt offenbar jemand die Nerven verloren und die Sache selbst in die Hand genommen. Das Amtsblatt meldet jedenfalls: „Dienstsiegel entwendet“ – der Aufdruck (Farbe, Gummi, 20 mm): „Standesamt Spandau“.

Aus der Reihe „Smalltalk-Jobs“ („Und was machst Du so beruflich?“):Die BVG sucht jemanden fürs Forderungsmanagement – und beschreibt die Aufgabe u.a. so: „Du erstattest Strafanzeigen.“ Ob das für ein zweites Kennenlernbier taugt, müssen Sie allerdings selbst herausfinden.

Zehn Monate nach dem Tagesspiegel-Bericht über gravierende Sicherheitsmängel bei den Wasserbetrieben („Gegen Hackerangriffe mangelhaft geschützt“) schreibt das Unternehmen die „Leitung IT“ neu aus – Aufgabe u.a.: „Schnittstellenmanagement, insbesondere im Bereich Sicherheit der IT im Umfeld der kritischen Infrastruktur“.

Sie erinnern sich an das wirre Gekrakel, das zur Sanierungsplanung der Kaiser-Wilhelm-Straße in Steglitz-Zehlendorf dient (CP v. 12.4., hier nochmal zu sehen)? Der Bezirksverordnete Mathias Gruner wollte jetzt wissen: „Ist es üblich, dass das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf falsch herum eingescannte Bauunterlagen mit handschriftlichen Anmerkungen veröffentlicht?“ Klare Antwort von Stadträtin Maren Schellenberg: „Nein, üblich ist das nicht.“

Und dann bleiben wir noch in der Kaiser-Wilhelm-Straße, weil sich hier im Berliner Südwesten auch sehr schön eine Runde Behördenpingpong spielen lässt.

Anschlussfrage 1: Laut Mobilitätsgesetz (§ 39, Abs. 2) müssen bei einer Straßenneuplanung auch sichere Radverkehrsanlagen berücksichtigt werden – warum hier nicht? Antwort: Es handelt sich um eine Sanierung, und: „Bei einer solchen Maßnahme können keine Radverkehrsanlagen neu geplant werden.“ Logo: Geht nicht, weil geht nicht. Oder auch: Wollen nicht, weil wollen nicht.

Anschlussfrage 2: Was sagt denn der Senat dazu, Frau Schellenberg? Antwort: „Das Bezirksamt ist mit der Verkehrsverwaltung im Gespräch, welche Radverkehrsanlagen nach Durchführung der Sanierungsmaßnahme markiert werden sollen.“ Logo: Erst bauen, dann schauen – das haben wir hier schon immer so gemacht.

Anschlussfrage 3: Was ist mit der hier seit mehreren Jahren abgestimmten Radwegplanung passiert? Antwort: „Aufgrund von Personalmangel konnte die Planung für die Strecke noch nicht weitergeführt werden.“
 
Anschlussfrage 4: Laut BA sind die vorhandenen Radwege in der Kaiser-Wilhelm-Straße „teilweise in unzureichendem Zustand“ – warum werden die nicht gleich mitsaniert? Antwort: „Leider gibt die Verkehrsverwaltung den Bezirken kein Geld für die Instandsetzung von Radwegen, die aufgrund des nicht zur Verfügung stehenden Platzes nicht auf mindestens 2,0 m Breite verbreitert werden können.“

Wir fassen zusammen: Das wird nichts, weil: das wird nichts.

Übrigens: „Die Fachfirmen, die mit den Ausschreibungsunterlagen angesprochen werden sollen, haben mit einem nicht perfekten Plan keine Probleme“, behauptet Stadträtin Schellenberg.

Na, dann schauen wir uns doch mal an, was dabei herauskommt, wenn Berliner Fachfirmen keine Probleme mit einem nicht perfekten Plan des Senats oder des Bezirksamts haben – hier ein schönes, aktuelles Beispiel vom Mehringdamm:

Der Landesschulbeirat hält das Drängen von Franziska Giffey, der Grünen und Teilen der Opposition auf eine Rückkehr zum Regelunterricht noch vor den Sommerferien für „vollkommen indiskutabel“ – in einem Brief an den Regierenden Bürgermeister, den Senat und die Faktionen lehnt der Vorsitzende Peter Heckel die Debatte als unsinnige und gefährliche „Wahlkampftaktik“ ab. Er fordert stattdessen „Freiheit für die Schulen“, um Exkursionen und Wandertage zu organisieren. Da könnten die Kinder und Jugendlichen „ausgiebig Sozialkontakte“ pflegen „oder gar ein Eis essen“ – das sei wichtiger als eine „übereilte Rückkehr“. Der Senat berät am Dienstag über einen „Kompromiss“ (vielleicht Zitrone-Haselnuss? Oder Himbeer-Stracciatella?)

Hertha ist wieder die Nummer 1 in Berlin – allerdings nur bei den Mitgliedern (38.407 zu 37.646 gegen Union) und in der Kategorie Stadtverschmutzung (hier ein paar Beispiele).

Ein legendärer Berliner Sportfunktionär, der seinen Namen in diesem Zusammenhang nicht im Checkpoint lesen will („da ich mein Auto nicht in Flammen aufgehen sehen möchte“), schreibt uns: „Seit der ‚Fähnchen-Aktion‘, mit der Hertha um Mitglieder geworben hat, gibt es kaum noch eine Ecke in der Stadt, die nicht blau-weiß bemalt oder beklebt ist. Das ist schon Sachbeschädigung in höchster Form. Doch der Verein tut so, als ginge ihn das nichts an.“

Bei der Meldung „Birkhuhn und Moorente ausgestorben“ gleich ein schlechtes Gewissen bekommen – haben wir damals am Computer nicht stundenlang drauflosgeballert während der Arbeitszeit? Ach ne, noch mal nachgeschaut: Das hieß ja „Moorhuhn“. Die „Zeit“ schrieb dazu im Jahr 2000: „Der Tierschutzbund ist empört über das virtuelle Massaker.“ Das macht die Sache aber auch nicht besser: In Brandenburg sind 26 weitere Vogelarten vom Aussterben bedroht – ganz real.

Eine Ryanair-Maschine, die von Dublin auf dem Weg nach Krakau war, musste gestern Abend am BER notlanden (bloß gut, dass der endlich offen ist). Details wurden zunächst nicht bekannt gegeben.

Wir suchen in dieser Woche Berlins schönste Spielplätze – die Gewinner werden hier am kommenden Sonnabend gekürt. In Führung liegt heute früh der Spielplatz auf der Lohmühleninsel in Kreuzberg (hier zu sehen), gefolgt vom Zirkusspielplatz in der Thielallee. Weitere Einsendungen (gerne mit Bild) bitte an checkpoint@tagesspiegel.de.

Zitat

Ich war immer ein Engel.“

CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner erzählt im Checkpoint-Podcast „Eine Runde Berlin“ mit Ann-Kathrin Hipp (hier zu hören), was in seiner Jugend „der eine oder andere“ über ihn gesagt hat (nämlich, dass er immer ein Engel war). Er selbst erinnert sich etwas anders: „Ich glaube, manchmal war da auch ein ‚B‘ vornedran.“

 

Tweet des Tages

Alle Gerüchte über meine Metamorphose zu Gulasch haben sich als haltlos übertrieben herausgestellt…

@KevinSusScrofa

Antwort d. Red.: … und das ist eine wirklich gute Nachricht: Unser Lieblingswildschwein Kevin, das regelmäßig in Brandenburg für den Checkpoint Ausflugstrüffel sucht (immer in der Abo-Ausgabe vom Sonnabend), hat also auch dieses Wochenende unbeschadet überstanden.

Stadtleben

Essen & Trinken to go – Wenn der Dauerregen dem Berliner Frühling weicht, will dieser zelebriert werden: per Wiesenpicknick mit Stadtblick, versteht sich. Dafür sausen Koffeinsuchende an den Rosenthaler Platz, wo das Café Meier’s (Gormannstraße 16) jüngst seine Türen öffnete. Statt ewig-hipsterigem Matcha to go fließt hier vietnamesischer Phin-Kaffee samt Kondensmilch in die Tassen – dazu gibt’s gefüllte Bao Buns auf die Hand (ab 4,50 Euro). Wer sich nach instagramtauglichem Nachtisch sehnt, flitzt weiter in die Brunnenstraße 8: Hier kredenzt das Pop-Up Crofflebees“ klebrig-süße „Croffles“, Kreuz aus Waffel und Croissant – Checkpoint-Favorit: Apfel-Granola. Bewaffnet mit hyperästhetischem Trend-Backwerk geht es szenegerecht in den Weinbergpark, wo Wiesen und Großstadtteich warten. Picknickdecke ins Gepäck!

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – „Bernd-Rainer Bahn wird langsam fitter. Seine Sprüche sind es dauerhaft. Komme gut ins neue Jahr. Achim Melchior“ / Hartmut Dorgerloh (59), Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Generalintendant des Humboldt Forums / Mario Frank (63), ehem. Geschäftsführer der Spiegel-Verlagsgruppe / Gabriele Goettle (75), Journalistin und Schriftstellerin / Zvi Hecker (90), israelischer Architekt / Christoph Keese (57), Journalist und Publizist, Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH / Sebastian Koch (59), Schauspieler / „Liebe Mücke, bevor zu deinem heutigen Geburtstag das Telefon heiß läuft und möglicherweise wie in M‘felde montags keine Post ausgetragen wird, senden Marina und Tom dir auf diesem Wege ganz liebe Glückwünsche aus dem Allgäu nach Kladow. Wir umarmen dich!“ / Hans Neuenfels (80), Regisseur, Filmemacher und Autor / Bernd Niquet (65), Journalist und Schriftsteller

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben – Klaus Holm, * 13. Juli 1935, Baumeister, Bauingenieur und Architekt / Karin Schrader, * 9. Oktober 1937 / Heinrich Georg Studer, * 31. August 1933 / Wolfgang Teske, * 28. März 1951

StolpersteinRosalie Jacobsohn (geb. Loewy) wurde am 18. März 1879 in Elbing / Elbląg geboren. Am 31. Mai 1942 – heute vor 79 Jahren – nahm sie sich das Leben. Seit 2012 liegt an ihrem ehemaligen Wohnort in der Trautenaustraße 9 in Wilmersdorf ein Stolperstein zu ihrem Gedenken.

Encore

Zum Schluss für heute schickt uns Checkpoint-Leser Klaus-Hinrik Woddow„herzliche Grüße vom kürzesten Flug am BER“ – es ging per EasyJet von Gate A39 zum Gate A5, und zwar im Rückwärtsgang mit dem Push Back Fahrzeug, „weil EJU4676 aus Mailand an einer irreparablen Fluggastbrücke gelandet war“. Tage seit Eröffnung: 212. Doch schon so lange. Da kann doch mal… oder etwa nicht?  

Mit an Bord waren heute Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Florian Schwabe (Produktion). Morgen übernimmt hier Kapitän Stefan Jacobs. Kommen Sie ohne Turbulenzen gut durch den Tag – bis dahin,

Ihr Lorenz Maroldt

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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