Bis Sonntagabend dichte Bewölkung, aber trocken bei bis zu 8°C

Zustimmung der Linken: RGR-Koalitionsvertrag kann unterzeichnet werden Zustimmung der Mitglieder: Merz soll neuer CDU-Chef werden Zustimmung von Ihnen: Die Berliner:innen des Jahres 2021

habemus RGR. 75 Prozent der Berliner Linken haben am Freitag dem gemeinsamen Koalitionsvertrag mit SPD und Grünen zugestimmt. „Damit ist die letzte Hürde auf dem Weg zur Unterzeichnung des Koalitionsvertrags für RotGrünRot genommen“, twitterte Berlins designierte Berlin-Chefin Franziska Giffey, die Bundeskanzler Olaf Scholz mindestens in Sachen Verschwiegenheit in nichts nachsteht. Vor Montag (9 Uhr) soll die rote Regierungsmannschaft „definitiv nicht“ bekanntgegeben werden, teilte eine Sprecherin der Partei mit. Bereits am Dienstag will sich Giffey dann zur Regierenden wählen lassen – und Berlin hat seine alte neue Regierung zurück.

Eine Art Altanfang gibt’s derweil auch in der CDU. Mit großer Mehrheit hat die Mitgliederversammlung Friedrich Merz zum neuen Parteichef vorgewählt (die offizielle Bestätigung beim Parteitag dürfte reine Formsache sein). Merz bedankte sich für das „überwältigende Vertrauen“. Vielleicht ist es Liebe auf den dritten Blick, vielleicht die letzte Hoffnung, vielleicht beides, wer weiß das schon so genau. Fest steht: Mit Merz wird wohl vor allem dem von ihm auserkorenen Generalsekretär Mario Czaja die Aufgabe zukommen, die Partei zu einen und aus dem „U“ wieder sowas wie Union zu machen.

Thomas Wochnik

Wochniks Wochenende

Die besten Berlin-Tipps für drinnen, draußen und drumherum.

48h Berlin

Samstagmorgen – Was wäre Weihnachten ohne eine Weihnachtsgans? Viele Menschen gehen dafür auch gern ins Restaurant, doch im Musiktheater Atze läuft der Weihnachtsbraten über die Bühne. Um 11 Uhr beginnt die musikalische Erzählung „Weihnachtsgans Auguste“ nach dem Kinderbuch-Klassiker von Friedrich Wolf: Um die ganze Familie an den Feiertagen satt zu bekommen, kauft Vater Luitpold Löwenhaupt eine lebende Gans. Bis sie schmackhaft für den Teller verbraten wird, soll sie im Kartoffelkeller hausen. Doch die drei Kinder – allen voran der kleine Peterle – haben das frisch getaufte Gänschen Gustje schnell liebgewonnen. So schläft der gefiederte Freund bald im Kinderzimmer – und das festliche Menü wird kurz vor Weihnachten in Frage gestellt. Ab 4 Jahren, 7 Euro, Luxemburger Straße 20, U-Bhf Amrumer Straße

Samstagmittag – Ganz ohne vorgeschriebenen Dialog und eingeübtes Theater kommen Kinder ab 4 Jahren im Mitmachweihnachtsmärchen der Brotfabrik ins Spiel. Ist der Weihnachtsmann zu dick für den Kamin? Wird der Grinch zum Weihnachself? Hängen Christbaumkugeln von der Decke oder tanzen Kobolde um den Weihnachsbaum? Um 16 Uhr wird improvisiert und für eine Stunde eine Geschichte ohne Leitfaden, mit viel Fantasie als Stegreifkomödie in Szene gesetzt – fernab von der Realität. Ab 6 Euro, Caligariplatz 1, S-Bhf Prenzlauer Allee

Samstagabend – Ohne Warteschlangen und Menschenmassen verläuft der dezentrale Moabiter Wintermarkt. Mit digitaler oder analoger Wintermarktkarte wird am Stadtschloss Moabit gestartet und anhand der eingezeichneten Stationen Glühwein und winterliche Pâtisserie auskundschaftet, die „Buden“ sind etablierte Restaurants, Bars, Läden und Cafés sowie vereinzelte Plätze im Viertel. Ab 16 Uhr kann in gemütlicher Runde und in eigenem Tempo losspaziert werden. Wer am Abend eine volle Stempelkarte vorzeigen kann, darf sich über eine winterliche Überraschung freuen! Rostocker Straße 32 B, S-Bhf Beusselstraße

Sonntagmorgen – Für große und kleine Varietéfreunde holt das Familienprogramm Zimt und Zauber die Sterne vom Himmel. Nachwuchsartisten des Berliner Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi zeigen im Wintergarten Varieté das Grimm’sche Märchen „Sterntaler“: Ein armes frommes Waisenmädchen verschenkt ihr Hab und Gut unter den Armen. Als sie ihr letztes Hemd gibt, rieseln Silbertaler vom Nachthimmel. Karten (ab 16 Euro) für die Premiere um 11 Uhr sind beinahe vergriffen – doch bei uns ergattern Sie noch zwei Sitzplätze. Potsdamer Straße 96, U-Bhf Kurfürstenstraße

Sonntagmittag – Gemeinsam mit dem Frank Café lädt das Kink Restaurant ab 15 Uhr zu winterlichen Gaumenfreuden in ihren Garten auf dem Pfefferberg: die Winteroase. Am lauschigen Lagerfeuer wird neben Glühwein und nicht-alkoholischem Punsch auch Hot Aperol ausgeschenkt, der mit Orangen- oder Schokoladen-Lebkuchen vernascht werden darf. Lokale Berliner Designer:innen und Künstler:innen verkaufen am Wochenende (sowie am 23. Dezember) ihr Handwerk – von raffinierten Pralinen über umweltgerechte Kleidung bis zu Trockenblumensträußen. Schönhauser Allee 36, U-Bhf Senefelderplatz

Sonntagabend – Schnell ums Eck gehüpft wartet im Kesselhaus in der Kulturbrauerei das Weihnachtssingen im Kiez mit Ehrengast Dirk Zöllner. Traditionell wird das Sing-along Alle Jahre wieder um 16 Uhr vom Chor der Berliner Stage Company angeleitet. Neben deutschen Weihnachtsliedern werden auch internationale Töne erklingen. Ihr Kinderlein kommet und werdet mit einem Liederbuch ausgestattet, außerdem sind die Texte auf einer Leinwand zu sehen. In der Weihnachtsbäckerei des St.-Lucia-Weihnachtsmarkts warten Feuerzangenbowle und geröstete Mandeln sowie gebratene Pilze auf ihren Verzehr. O du fröhliche! Schönhauser Allee 36, U-Bhf Eberswalder Straße

Mein Wochenende mit

Durchgecheckt

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.

„Sei's drum, heute erzähle ich es Ihnen, auch wenn Sie als geneigte Leserschaft ob meines künstlerischen Genius wahrscheinlich dachten, ich schaue nur experimentelle Dokumentationen: Mein Lieblingsfilm ist ‚Frozen‘. Ich mag den Schneemann Olaf und die hübschen winterlichen Landschaften, außerdem ist die Titelmelodie ein echter Ohrwurm. Aber ganz besonders entzückt bin ich immer, wenn die Eismagie zum Einsatz kommt und ganze Paläste aus glitzernden und glänzenden Eisflächen gezaubert werden. Herrlich! Mir geht das Herz auf, auch als Ästhet, der ich nun mal bin, ich hab's mir nicht ausgesucht. Ich selbst versuchte mich während des kürzlichen Kälteeinbruchs an einer Eisskulptur von Chantal, der Muse von Nebenan. Leider musste ich feststellen, dass meine Hufen sich nicht sonderlich gut für die filigrane naturalistische Ausführung eignen. Chantal sagte, es erinnere sie eher an Picasso, da müsse man ja auch ein paar Schritte zurücktreten, um das große Ganze zu erblicken. Sie nahm es gelassen, ich sei eben kein konventioneller Künstler, mein Ego jedoch war nachvollziehbarerweise angeschlagen. Zum Trost schlug sie an diesem Wochenende einen Ausflug in die ‚Eismärchen‘-Welt bei Elstal vor. Dort sei ALLES aus Eis, wie in ‚Frozen‘ und ich würde mich fühlen wie ein Schneekönig. Das ist natürlich was und versöhnt mich fürs Erste mit Welt und Schicksal. Ich empfehle mich bis auf weiteres, bis in Bälde, mit freundlichen Grunzen.“

Lese­empfehlungen

In knapp einer Woche ist Weihnachten: Passend zum Fest der Liebe folgen an dieser Stelle drei Lese-Tipps rund ums große Gefühl: 

1986 verliebt sich Thomas in Elízabeth, sie lebt in Südamerika, er in Berlin. 35 Jahre liegen zwischen erstem Blick und Wiedersehen. Helena Piontek erzählt die Geschichte eines ersten Kusses, der lange auf sich warten ließ (Abo).

„Demisexuell/gray aromantisch“ – schon mal gehört? Vier Jugendliche berichten im Interview mit Barbara Nolte von ihrem Liebes- und Beziehungsleben in einer Zeit grenzenlos scheinender sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.

Die Liebe zu Oskar: Seit über drei Monaten sucht die Pankower Familie Brandts den kleinen Jack-Russell-Terrier, der gestohlen, ausgesetzt und nun irgendwo auf Berlins Straßen unterwegs ist. Henning Onken über eine Suche, die die Stadt bewegt.

Wochen­rätsel

And the winner is... Die „Kleine Statistik der 18. Wahlperiode“ präsentiert Marcel Luthe (Freie Wähler) mit deutlichem Abstand als König der Parlamentarischen Anfrage. Wie viele stellte er in den vergangenen fünf Jahren?

a) 566
b) 2.773
c) 9.997

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Encore

Lyrische Korken lässt heute Checkpoint-Leserin Anke Lintner mit folgendem Gedicht knallen:

ein likörchen hier
ein sektchen da
das hebt die stimmung
trallalla

Am Montag begrüßt Sie hier Nina Breher aus der verkaterten Stadt. Für Sie früh aufgestanden ist Lionel Kreglinger (Produktion), die Urlaubsvertretung für Thomas Wochnik waren Sophie Rosenfeld und Nadine Voß. Kommen Sie gut durch's Wochenende und bleiben Sie gesund!

Ihre Ann-Kathrin Hipp