haben Sie’s schon bemerkt? Am kommenden Sonntag ist wieder Bundestagswahl – jedenfalls in jenen 455 Wahlbezirken, in denen es beim letzten Mal Dank der ortstypischen organisierten Unzuständigkeit so zuging wie damals in der Buchhaltung der Berliner Bankgesellschaft.
Prominentester Kandidat ist Michael Müller, der zur Wiederholungswahl auf den Stimmzetteln nicht nur unter seinem Funktionstitel von 2021 antritt („Regierender Bürgermeister“, Sie erinnern sich?), sondern im „Bezirksjournal“ ausweislich des Impressums jetzt auch als „Chefredakteur“ für Furore sorgt: Auf den lediglich 8 Seiten des Blättchens hat Müller, ausgewiesen als „V.i.S.d.P.“ (Verantwortlich im Sinne des Presserechts) sensationelle 14-mal sein eigenes Gesicht platziert. Dagegen sieht selbst sein Nachfolger als Regiermeister und bisherige Rekordhalter Kai Wegner blass aus (11 Fotos auf 16 Seitenin der aktuellen Ausgabe der CDU-Postille „Berliner Rundschau“).
Chefredakteur Müller hat laut „Bezirksjournal“ während der vergangenen Monate dank seiner Besonnenheit nicht nur diplomatisch die Welt gerettet, sondern vom Auswärtigen Ausschuss aus quasi im Alleingang 16,9 Millionen Euro für vier Projekte in seiner politischen Heimat Charlottenburg-Wilmersdorf losgeeist: Stadtbad, Preußenpark, Synagoge und Kuppelsaal im Haus des Deutschen Sports („In der bisherigen Legislaturperiode im Bundestag konnte Michael Müller viel für den Bezirk erreichen“). Tja, so einen wünschte man sich doch als Bürgermeister!
Riesenwirbel um die Berlinale: Zur Eröffnung eingeladen wurden u.a. die Berliner AfD-Vorsitzende Kristin Brinker und ihr Fraktionsvize Ronald Gläser - die Festivalleitung erklärte zwar „Volksvertreter, die im Widerspruch zu demokratischen Werten stehen“, für „nicht willkommen“, verwies aber zugleich darauf, dass die Einladungen aus dem Kontingent des Senats sindund dieser seine Tickets „an gewählte Abgeordnete aller Parteien“ vergeben habe.
Der renommierte „Hollywood Reporter“ berichtet, die Berlinale habe dazu mitgeteilt, dass sie dies akzeptieren müsse. Der Kommentar der Fachzeitschrift besteht aus einem einzigen Satz:
„This is scandalous.“
In einem Brief protestieren 200 Kulturschaffende gegen die Einladung, die Berlinale-Leitung will jetzt ebenfalls schreiben: einen „persönlichen Brief“ an die Vertreter der AfD. Brinker war vor kurzem zu Gast bei einer Veranstaltung mit dem österreichischen Identitären-Chef Martin Sellner und dem Höcke-Freund Götz Kubitschek, dessen Wirken der Verfassungsschutz als rechtsextrem einstuft.
Die Regisseurin Sherry Hormann sagte dem Checkpoint gestern dazu:
„Es darf nicht sein, dass Demokratie mit ihren eigenen Mitteln abgeschafft wird. Und so auch die Frage, ob es wirklich richtig ist, sich einen Maulkorb verpassen zu lassen, mit dem Argument staatlicher Subventionierung. Dadurch wird die in der Verfassung, Artikel 5, festgeschriebene Kunstfreiheit ad absurdum geführt. All dies zudem vor dem Hintergrund der sicht- und hörbaren Dringlichkeit so vieler Proteste in diesem Land, die sich klar gegen antidemokratisches Gedankengut abgrenzen. Mögen diese noch lauter werden, nicht nur während der Berlinale.“
Damit ist der Ton gesetzt: Brinker und Gläser dürften, sollten sie denn zur Eröffnung kommen, keinen ruhigen Abend genießen.
Laut war es auch am Wochenende bei etlichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus – die größte mit mehr als 150.000 Menschen in Berlin. Doch nach dem demonstrativen Hochgefühl macht sich bei einigen Katerstimmung bemerkbar, und es drängen sich Fragen auf: Sind 150.000 Menschen auf einer Kundgebung, bei der es um das Wesentliche unserer Gesellschaft geht, in einer Stadt wie Berlin wirklich viel? Wollten dort tatsächlich alle dasselbe, oder doch zumindest das Gleiche? Und bringt das eigentlich was?
Eine „Brandmauer“ sollte die Menschenkette darstellen, aber wo genau diese steht, darüber gibt es keinen Konsens. Etliche Gruppen im Organisationsbündnis verfolgen vor allem ihre Partikularinteressen, die oft im Widerspruch zueinanderstehen. Und viele, die als Bürgerinnen und Bürger nur eines wollten, nämlich ihre Sorge vor extremistischen Bestrebungen zum Ausdruck zu bringen, waren irritiert bis abgestoßen von einigen der Reden. Nur der Menschrechtsaktivistin Düzen Tekkal gelang es, frei von Polemik und der Suche nach billigem Applaus alle einzuschließen, die das verteidigen wollen, was auch Grundlage dieser Demonstration war: den demokratischen Rechtsstaat.
Wie es jetzt weitergehen kann, habe ich hier im Tagesspiegel beschrieben.
+ Die Entwicklung der AfD zur völkisch-nationalistischen Partei zeichnet diese ARD-Dokumentation hier in Gesprächen mit Aussteigern nach.
+ Die hasserfüllte Bundestagsrede von Alice Weidel, die klar macht, was nach einem Wahlerfolg der AfD auf die Gesellschaft zukommt, finden Sie hier:
+ Wie Deutschland aussehen würde, wenn die AfD regierte, hat hier Christiane Rebhan skizziert.
+ Über erodierende Institutionen und Demonstrationen dort, wo Rechtsextremismus schon Mainstream ist, hat die Schriftstellerin Anne Rabe hier in unserem Checkpoint-Podcast gesprochen.
Während Kai Wegner heute nach Israel reist, sucht die Senatskanzlei dringen jemanden für die „Leitung des Referates Reden und Grußworte“. Bewerbungen von Frauen sind laut Ausschreibung „besonders erwünscht“ – wegen der bisherigen Unterrepräsentanz, wie es heißt. Die Aufgabe (u.a.): „Konzeptionelle Mitwirkung bei der Verbesserung des öffentlichen Auftretens des Regierenden Bürgermeisters“. Nanu? Ist der Regiermeister mit seinem bisherigen Auftreten etwa unzufrieden? Dabei hat das Referat doch nach Angaben der Senatskanzlei bereits „rund 6 Mitarbeitende“. Ob die bisherigen Reden Wegners so schlimm waren, lässt sich leider nicht überprüfen – die entsprechende Archivseite des Regierenden Bürgermeisters ist nicht zu finden („… wurde möglicherweise entfernt…“, steht auf berlin.de). Nun denn, hoffen wir auf Erleuchtung – das letzte Wort in dieser Angelegenheit überlassen wir für heute deshalb Albert Einstein: „Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.“
Im Polizeibericht hieß es: „Streit zwischen Studenten eskaliert“. Doch offenbar wurde Lahav Shapira gezielt von einem arabischstämmigen Kommilitonen ins Gesicht geschlagen und noch am Boden liegend weiter getreten, weil er an der FU gegen die Verharmlosung des Hamas-Terrors mit Fotos von Geiseln protestiert hatte. Shapira erlitt mehrere Brüche am Kopf. Der Bruder des Opfers, der Comedian Shahak Shapira, veröffentlichte Details des brutalen Angriffs. Lahav Shapira ist der Enkel von Amitzur Shapira, der als Mitglied der israelischen Delegation bei den Olympischen Spielen 1972 in München von der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ ermordet worden ist. Amitzur Shapira war der einzige Shoa-Überlebende seiner Familie.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Wir beginnen das Telegramm heute mal mit einem kleinen Verkehrsschwerpunkt…
Auf 33 Hauptstraßen will die CDU-geführte Verkehrsverwaltung die Begrenzung auf Tempo 30 wieder aufheben – der Verein „Fuss“ protestiert: Auf den reduzierten Abschnitten gab es ein Viertel weniger Unfälle mit Verletzten und Toten. Dazu unser Hinweis: Sie sind auch künftig nicht zur Höchstgeschwindigkeit verpflichtet. Die Liste aller 33 Straßenabschnitte, auf denen bald wieder Tempo 50 gilt, finden Sie hier:
Reduziert wurde das Tempo auf den benannten Hauptstraßen 2019 von der damaligen Verkehrssenatorin der Grünen allerdings nicht wegen der Unfälle, sondern zur Luftreinhaltung – tatsächlich sanken die Schmutzwerte fortan. Droht jetzt eine neue Belastung? Das Umweltbundesamt ist, anders als noch vor ein paar Jahren, optimistisch: Die Grenzwerte werden wohl nicht so schnell wieder erreicht – vor allem dann nicht, wenn der Verkehr gut fließt. Mehr zum Thema finden Sie hier:
Apropos fließender Verkehr: Wie sieht’s denn eigentlich aus mit der „Grünen Welle“? Tja, die ist in Berlin „ausgereizt“, sagt Verkehrssenatorin Manja Schreiner im Tagesspiegel-Interview – und das meint sie überhaupt nicht ideologisch, sondern rein verkehrstechnisch (es stehen u.a. zu viele Busse und Bahnen im Weg).
Die Verkehrswende schreitet voran – jedenfalls in Paris. Dort stimmten gestern bei einer Volksabstimmung 54% Prozent dafür, die Parkgebühren für SUV-Modelle auf 18 Euro die Stunde zu verdreifachen. Für Steherrennen sind diese Art Fahrzeuge also eher nicht geeignet.
Das Mobilitätsgesetz hat eine kuriose Nebenwirkung: Weil die Schulwegsicherheit zur Pflichtaufgabe wurde, müssen die Bezirke die Pläne dazu jetzt selbst finanzieren. Das können bzw. wollen sie aber nicht – und einige haben das Problem bisher nicht mal erkannt. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Anfrage hervor (DS 19/17858, MdA Oda Hassepaß). Die CDU-geführte Bildungsverwaltung setzt demnach ohnehin lieber auf „Maßnahmen zur Veränderung des Mobilitätsverhaltens von Schulkindern“ – im Sportunterricht wird also vermutlich demnächst das Wegspringen vor rücksichtslos rasenden Autos gelehrt.
„Mercedes baut Motoren“ ist ja eigentlich keine Nachricht – in diesem Fall aber doch: Die Verkehrsverwaltung hat nach neunmonatiger Prüfzeit einen Antrag des Unternehmens „zur Errichtung und zum Betrieb einer Anlage zum Bau von Kraftfahrzeugmotoren auf dem Grundstück Daimlerstraße 143“ genehmigt. Von heute an können Sie den Bescheid hier einsehen und, falls Sie nichts besser zu tun haben, Klage vor dem Verwaltungsgericht einlegen – denn die ist, wie im Amtsblatt mitgeteilt wird, „statthaft“.
123.474 Mal krachte es in den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres auf den Berliner Straßen – bezirklicher Spitzenreiter: Charlottenburg-Wilmersdorf mit 15.854 Unfällen. Wer regelmäßig den Checkpoint liest, weiß: Das ist, ob Zufall oder nicht, auch der Bezirk mit den meisten Ampel-Totalausfällen (108 seit Oktober 2023). Wenn Sie wissen wollen, wie sicher Ihre Wege sind: Hier finden Sie die komplette Unfallstatistik.
Nachtrag zur Meldung „Acht Ampelausfälle bis zum Horrorunfall“ (CP v. 1.2.) – unsere Leserin Birgit Benz schreibt:
„Ist das Ihr Ernst? Sie wollen den Lesern klarmachen, dass die Polizei schuld sei (weil sie „Feierabend“ macht) oder eben der Senat, weil die Ampel schon mal 105 Stunden in den letzten vier Wochen ausgefallen sei? Diese einseitige und brandstiftende Argumentation macht mich schlichtweg sprachlos! Wie kann ein so unreflektierter Zugang zu beschreibbarem Papier derart missbraucht werden?“
Nun ja, dazu folgende Hinweise: 1) Es wurden hier lediglich auffällige und typische Koinzidenzen beschreiben; für Schuldzuweisungen ist das Gericht zuständig. 2) Sie müssen den Checkpoint nicht ausdrucken, um ihn lesen zu können.
In einem Brief an Bahnchef Richard Lutz fordern Bundestagsabgeordnete der Koalition, den Mietvertrag für das Kulturprojekt B.L.O. Ateliers in Lichtenberg zu verlängern. Seit 20 Jahren arbeitet auf dem 12.000 qm großen Gelände der Trägerverein „Lockkunst“ mit Initiativen und Werkstätten zusammen und hat das Areal „mit viel Liebe und Hingabe zu einem wirklichen tollen Ort der Begegnung gemacht“, heißt es in dem Schreiben. Die Bahn hatte Pläne zur Nutzung als Baustelleneinrichtung zwar eingestellt, der Mietvertrag läuft nach derzeitigem Stand aber im Sommer aus. Berlin muss aufpassen, dass sein weltberühmtes Kreativpotenzial nicht unter den Zug gerät.
Huch, was ist denn das für eine Meldung: „Trump triumphiert in Berlin“?!? Was ist denn da los? Ach so, es geht um Snooker - Judd Trump (nicht verwandt oder verschwägert) hat das German Masters im Tempodrom mit 10:5 gegen Si Jiahui gewonnen.
Nackte Models mit Jahrmarkbrüsten und Strassbandfummel im Ermelerhaus – und mittendrin: Kai Wegner. Wie sich der Regierende bei Harald Glööcklers pompöser Fashion-Week-Show mit seinem Anthrazitanzug aus der Affäre zog, können Sie hier erfahren:
So, wir schauen noch schnell in die Berliner Ausschreibungen – vielleicht ist ja was für Sie dabei:
Sein Fett wegbekommen will Marzahn-Hellersdorf – jedenfalls das in den 55 Schulen. Vermutlich stellen sie dort um auf Magerkost.
Nicht kalt genug (oder zu feucht) ist es an der Hochschule für Technik – hier wird eine Gefriertrocknungsanlage gesucht. Der Frühling kommt ja auch schon bald …
… und die Vöglein sind schon da, also Baumpieper, Eisvogel, Hohltaube, Neuntöter, Pirol, Wendehals und Zwergtaucher – sie alle (und noch viele mehr) will die Umweltverwaltung im Schutzgebiet Grunewald von Profis avifaunistisch erfassen lassen. Vielleicht wird in diesem Sommerloch hier ja mal statt eines Löwen zur Abwechslung ein Archaeopteryx gesichtet.
Fliegende Fische stehen dann aber wohl nicht auf der Liste. Wie die sieben Heringe, die in der Fredericiastraße von unserer Leserin Waltraud Rehberg an einem Baum gefunden wurden, nach Charlottenburg gekommen sind, bleibt also einstweilen ungeklärt. Zur Fahndung waren sie jedenfalls nicht ausgeschrieben.
Zitat
„Das Kadewe ist weltberühmt, so eine Marke geht nicht über Nacht kaputt.“
Daniel Bergner, Insolvenzverwalter.
Stadtleben
Essen & Trinken – Im Januar eröffnete das „Luuv Café“. Fluffige Soufflé Pancakes mit Toppings wie Salz-Karamell oder Earl-Grey-Sahne sowie traditionellem Ahornsirup und Butter sind meistens der Grund für einen Besuch. In den Räumlichkeiten auf der Dunckerstraße 72 findet heute ausnahmsweise ein Flohmarkt mit einer Kollektion aus Kleidung und Accessoires statt. Speziell gebrühter vietnamesischer Kaffee und Getränke gibt's auf die Hand. Di-Fr 8-18, Sa/So 9-18 Uhr. U-Bhf Schönhauser Allee
Last-Minute-Lesung – Lauscher auf! „Cohen’s Club“ lädt um 19.30 Uhr zu einer exklusiven Abendveranstaltung: Hektor Haarkötter liest aus seinem neuen Buch „Küssen – Eine berührende Kommunikationsart“. Dabei nimmt der Journalist und Autor die Gäste mit auf eine Vergnügungsfahrt durch die Geschichte und Theorie hinter dem kohärenten Körperkontakt. Wer Teil der Soiree sein möchte, kauft Karten um 25 Euro für das Renaissance-Theater auf der Knesebeckstraße 100. Andernfalls haben wir 1x2 Plätze für Sie vorab reserviert. U-Bhf Ernst-Reuter-Platz
Karten sichern – und deutsche Titelchancen anspornen: Vom 8. bis zum 11. Februar nimmt die Hallenhockey-Europameisterschaft 2024 der Frauen im Horst-Korber-Sportzentrum ihren Lauf. Unweit des Olympiastadions spielen die zehn besten europäischen Damen-Mannschfaten um die Hallenkrone. Tickets bekommen Sie ab 15 Euro. Echte Fans und Sachkenner finden hier das passende Merchandise. Glockenturmstraße 3-5, S-Bhf Pichelsberg
Noch Hingehen – Im Museum Nikolaikirche finden Besucher noch bis zum 11. Februar ein künstlerisches Arrangement aus Kinderzimmer-Klassikern: Der US-amerikanische Künstler Mark Dion nahm die rund 70.000 Objekte umfassende Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin unter die Lupe. Entstanden ist das Kunstwerk „Delirious Toys“, das den Umgang mit Spielzeug, bestimmte Rollenbilder und Ideologien nahebringt. Für einen Blick hinter die Kulissen, klicken Sie hier. Der Eintritt kostet 7/erm. 4 Euro. Nikolaikirchplatz, U-Bhf Klosterstraße
Grübelstoff – Für den morgendlichen Genuss lockt es die Berliner von Zeit zu Zeit ins Frühstück 3000, zu La Maison oder Die Stulle. Über ein Brot mit Nutella freut sich der süße Zahn auch hin und wieder gern beim Frühstück in den eigenen vier Wänden. Passenderweise stellt sich zum heutigen Welttag der Schoko-Nuss-Creme die Frage nach dem Artikel des Aufstrichs. Der, die oder das Nutella: Was klingt für Sie richtig?
Kiekste

„Mehr Kunst als Call“ schreibt uns Checkpoint-Leserin Barbara Weier zu diesem Fundstück aus Schöneberg. Vielen Dank! Wir sind gespannt auf Ihre Berlin-Fotos: checkpoint@tagesspiegel.de.
Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Sperrung von 20 bis 5 Uhr in Fahrtrichtung Neukölln zwischen den Anschlussstellen (AS) Kaiserdamm und Kaiserdamm Süd. Nach der Einrichtung der Arbeitsstelle bleiben im Bereich der Kaiserdammbrücke nur der linke und mittlere Fahrstreifen befahrbar. Die Einfahrt von der Knobelsdorffstraße auf die A100 in Richtung Neukölln bleibt während der Bauzeit gesperrt (bis 3. Mai).
Grünauer Straße (Altglienicke): Sperrung in beiden Richtungen zwischen Köpenicker Straße und Normannenstraße (bis Freitag).
Alt-Mahlsdorf (Mahlsdorf): Die Fahrbahn ist vor dem Hultschiner Damm auf einen Fahrstreifen verengt (bis vsl. 16. Februar).
Köpenicker Straße (Biesdorf): Sperrung des rechten Fahrstreifens Richtung Blumberger Damm zwischen Walsheimer Straße und Alt-Biesdorf (bis Anfang März).
Wendenschloßstraße (Köpenick): Die Fahrbahn ist Richtung Salvador-Allende-Straße zwischen Landjägerstraße und Müggelheimer Straße auf einen Fahrstreifen verengt. An der Kreuzung Müggelheimer Straße ist nur das Rechtsabbiegen möglich (bis Anfang März).
Heidestraße (Moabit): Die Fahrbahn ist in beiden Richtungen zwischen Perleberger Straße/Fennbrücke und Sellerstraße auf jeweils einen Fahrstreifen verengt und verschwenkt (bis Ende März).
Poelchaustraße (Marzahn): Sperrung Richtung Allee der Kosmonauten zwischen Märkische Allee und Murtzaner Ring/Martha-Arendsee-Straße (bis Mitte April).
Demonstration – Für heute sind 21 Demonstrationen (Stand 4.2., 14 Uhr) angemeldet, u.a. „Mahnwache der Landwirte, Spediteure, Handwerker und des Mittelstands gegen die Missstände der aktuellen Regierung sowie zur Unterstützung der weiteren kommenden Demonstrationen und Proteste“: 100 Personen, Straße des 17. Juni (0-23.59 Uhr)
„Kleider machen Müll – Viele Menschen spenden ihre Kleidung – doch die Fast Fashion-Industrie macht mit minderwertigen Billigklamotten die Second Hand-Ware zu einer Umweltkatastrophe.“: 15 Protestierende, Greenpeace, Pariser Platz (9.30-20 Uhr)
„Sri Lankas Unabhängigkeitstag – Schwarzer Tag für die Eelam Tamilen“: 50 Menschen, Volksrat der Eelam Tamilen – Deutschland e.V., Unter den Linden 71 (13.30-16 Uhr)
„Menschenrechtsaktivität zur Verhinderung der Hinrichtung junger Menschen im Iran (...)“: Fünf Demonstrierende, Iran Menschenrechte, Goethestraße 42 (14-18 Uhr)
„Stoppt den Krieg! Frieden und Freiheit für die Ukraine! Jetzt!“: 15 Teilnehmende, Alt-Müggelheim 22 (17.45-19 Uhr)
Gericht – Ein Urteil wird nach dreieinhalb Jahren im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker, einst Geschäftspartner von Rapper Bushido, und drei seiner Brüder verkündet. Es geht um mutmaßliche Straftaten wie versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung und Untreue zum Nachteil des Musikers. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Hauptangeklagten über vier Jahre Haft verlangt, die Verteidiger sehen die Hauptvorwürfe als nicht erwiesen an (15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 500).
Universität – Erwin Schrödinger gilt als ein herausragender Wissenschaftler und Begründer der Quantenmechanik. 1933 erhielt er den Nobelpreis für Physik. Vor einigen Jahren wurden jedoch Anschuldigungen des Missbrauchs gegen ihn bekannt. Die Humboldt-Universität begrüßt heute von 15 bis 17.30 Uhr Interessierte auf den Campus Adlershof, um sich darüber auszutauschen, ob der Physiker als Namensgeber des Erwin-Schrödinger-Zentrums weiterhin erhalten bleiben soll.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Henriette Confurius (33), deutsch-niederländische Schauspielerin, u.a. in dem Bella Block-Krimi „Das Gegenteil von Liebe“ / „MinRat a.D. Joachim Dauke (99); jeden Dienstag beglückst Du als nimmermüder Pianist die Senioren des Spandauer Katharinenhofs. Als Vater, Schwiegervater und Opa bist Du nicht nur für uns ein Schatz zeitgeschichtlicher Erfahrungen und das mit klaren Vorstellungen! Dafür und Deine Liebe sind wir so dankbar. Auf zum 100ten!“ / „Wir gratulieren unserem Kollegen Dr. Bernhard Dombek, Notar a.D. und Präs. der BRAK a.D., sehr herzlich zum 85. Geburtstag und wünschen ihm gute Gesundheit und uns, ihn weiterhin täglich in unserer Kanzlei zu sehen. Darüber würde sich auch seine Frau freuen.“ / „Herzlichen Glückwunsch an Mathis Hartung zum 28. Geburtstag – die Glückwünsche gehen nach Vietnam, das er gerade mit seiner Freundin per Fahrrad erkundet“ / „Wir freuen uns riesig, dass Helga Miller mit ihrer ganzen Familie aus Essen für drei Tage nach Berlin kommt und mit uns ihren runden (?) Geburtstag zu feiern! Heike und Rüdiger“ / Terézia Mora (53), deutsch-ungarische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin / Joachim Schmettau (87), Bildhauer und Gründungsmitglied der Gruppe „Aspekt“ der Berliner Kritischen Realisten / Arne Seidel, bekannt als „Ahne“ (56), Schriftsteller
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Michael Ertelsberger „Örti“, * 1946 / Eva-Maria Kraetzer, geb. Epping, * 1. April 1936 / Dr. Klaus Georg Emil Sommer, * 17. August 1937 / Benita von Reiche, * 3. Juni 1960 / Julia Schmidt-Ott, geb. Bontjes van Beek, * 13. April 1945, Diplom-Psychologin/Psychotherapeutin
Stolperstein – Dr. Felix Wolff kam am 15. Oktober 1877 in Köthen (Anhalt) zur Welt. Er war als Notar und Anwalt tätig. Mit seiner späteren Ehefrau, der Witwe Senta Lebenheim, und ihren zwei Kindern wohnte er in der Hewaldstraße 6 in Schöneberg. 1941 wurde das Ehepaar ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort starb Dr. Felix Wolff heute vor 82 Jahren angeblich an Herzversagen.
Encore
„Ein gelber Einkaufswagen steht einsam seit Jahren auf dem eingezäunten Gelände …“ – tja, so könnte ein melancholischer Berlinroman beginnen. Es ist aber nur der erste Satz der kleinen Anfrage KA-0743-IX des Pankower CDU-Verordneten David Paul, der wissen will, wem das eingezäunte Grundstück Sigridstraße 11A am Volkspark gehört. Die Antwort: Natürlich dem Land – der hier einst bestehende Revierstützpunkt des Grünflächenamts wurde als Ausgleichsmaßnahme für eine Windenergieanlage abgebrochen, die Fläche entsiegelt und renaturiert. Ok, wenn der Einkaufswagen Wurzeln geschlagen hat und zum ersten Mal blüht, melden wir uns in dieser Angelegenheit wieder.
Diesem Checkpoint zur Blüte verholfen haben heute Thomas Lippold, Susanne Vieth-Entus, Christian Latz, Sophie Rosenfeld und Johannes Boldt. Morgen früh pflückt für Sie dann Daniel Böldt die besten Früchte vom Baum der Berlinerkenntnis. Bis dahin,
Ihr