die Uhren stehen noch auf Sommerzeit und weder meteorologisch noch kalendarisch haben wir den Winter bereits erreicht. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Es wird ein langer und wohl auch einsamer Winter. Denn das Coronavirus breitet sich immer schneller in Berlin aus. Innerhalb von 24 Stunden wurden am Mittwoch 971 bestätigte Fälle gemeldet, so viele wie noch nie. Darunter Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Inzidenz liegt in der Stadt inzwischen bei über 100, die Kontaktnachverfolgung wird immer mehr zur Warteschleife. Der Redaktion sind mehrere Fälle bekannt, in denen positiv Getestete erst nach mehreren Tagen, teils nach einer Woche, ihren Bescheid erhielten. Wahrscheinlich nur die Spitze des Virus-Bergs. Statt die Welle zu brechen, türmt sie sich immer höher auf.
Um die Gesundheitsämter zu entlasten, fordern die zwölf Amtsärzte einen Strategiewechsel. Pauschal wird eine Fokussierung auf vulnerable Gruppen angestrebt, doch wie das konkret funktionieren soll, darauf konnten sie sich nicht einigen. Den ganzen Mittwoch wurde „mit sich und miteinander gerungen“ – ohne Ergebnis. In einigen Bezirken gelten bereits Allgemeinverfügungen, wonach direkte Kontaktpersonen automatisch mit Kenntnis des Kontaktstatus zur Selbstisolierung verpflichtet sind. Auch ohne Anordnung durch das jeweilige Gesundheitsamt. „Als Bürger ist man in so einem Fall verpflichtet, gefälligst zu Hause zu bleiben“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Vielleicht die letzte Chance, zu beweisen, dass nicht nur weniger Freiheiten, sondern auch mehr Eigenverantwortlichkeit ein Weg aus der Krise sein kann.
„Jenseits eines Lockdowns hat die Politik nicht mehr viele Möglichkeiten“, sagte der Regierende in der Senatspressekonferenz, und die Gesundheitssenatorin prophezeihte: „Der Lockdown steht vor der Tür.“ Und das Abgeordnetenhaus? Macht erst mal Pause. Am 1. Oktober (damals noch 315 Neuinfektionen) tagte das Plenum zuletzt und wegen der Herbstferien treffen sich die Volksvertreter erst am 5. November wieder – solange regiert die Exekutive diskussionslos durch. FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja hatte AGH-Präsident Ralf Wieland (SPD) deshalb in einem Brief um eine außerordentliche Sitzung gebeten. „Die in Notlagen notwendige Kompetenzverschiebung von der Legislative hin zur Exekutiven kann nicht die Antwort auf die Herausforderungen sein, vor die diese Pandemie uns stellt. (…) Unsere Antwort muss mehr Parlament, mehr Transparenz und mehr Debatte sein.“ Erfolg hatte Czaja nicht. Der Ältestenrat votierte am Dienstag geschlossen dagegen. Daniel Wesener, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen, schließt eine Sondersitzung im Falle eines Lockdowns nicht aus, Czaja wirft er aber eine „Show“ vor. Er habe keine politische Zielrichtung und formell nicht einmal einen Antrag für eine Sondersitzung (Zustimmung von 20 Prozent der AGH-Mitglieder wäre erforderlich) eingebracht.
Gestern haben an dieser Stelle übrigens rund 82 Prozent für die Maskenpflicht auf belebten Einkaufsstraßen votiert, die ab Samstag auf zehn Straßen gilt. Bei 3000 Teilnehmenden ein eindeutiges Ergebnis – und schon fordern Checkpoint-Leser auch eine Maskenpflicht auf der Bahnhofstraße in Köpenick oder der Oranienstraße in Kreuzberg. Maske tragen ist dort übrigens nicht verboten. Eine weitere Maskenpflicht verkündete die Bildungsverwaltung am späten Abend: Sie gilt ab Montag für Schülerinnen und Schüler aus den gymnasialen Oberstufen und Berufsschulen, die ausdrücklich auch während des Unterrichts Maske tragen sollen. Die Schulleiter werden heute informiert.
Partystimmung herrscht bei Berlins Club-Betreibern derzeit sicher nicht, immerhin können sich einige aber über Corona-Soforthilfen freuen. Nachdem die Kulturverwaltung zunächst mauerte, hat Georg Kössler (MdA Grüne) nochmal nachgefragt, wie sich die Millionen verteilen. Antwort: Mit je einer halben Million Euro unterstützt das Land Tempodrom und The Pearl. Das KitKat bekam mehr als 160.000 Euro, SchwuZ und Else immerhin mehr als 110.000 Euro. Vergleichsweise wenig bekamen die beiden großen Clubs Watergate (25.000€) und about blank (23.795€), offenbar weil beide Spenden aus der Community erhalten hatten. Ebenfalls 25.000 Euro gab es zudem für den Insomnia Erotic Nightclub. Angesichts von rund 40 unterstützten Clubs fordert Kössler kulantere Berechnungen und schnellere Bearbeitungszeiten. „Wenn wir wollen, dass die Raver noch länger Pause machen, muss gesichert sein, dass die Clubs nach der Pandemie alle noch da sind.“
Warum blieb die Öffentlichkeit vom größten Schaden an Berlins Staatlichen Museen seit dem Zweiten Weltkrieg zweieinhalb Wochen uninformiert? „Ermittlungstaktische Gründe“, sagen Polizei und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Gebracht hat es nichts, Täter wurden bislang nicht gefasst. 63 Ausstellungsobjekte in vier Museen auf der Museumsinsel waren am 3. Oktober mit einer öligen Flüssigkeit bespritzt worden. Kulturstaatssekretärin Monika Grütters (CDU) übt Kritik an den Sicherheitsstandards: „Es ist zu klären, wie diese vielen Beschädigungen unbemerkt vonstatten gehen konnten und wie solche Angriffe in Zukunft verhindert werden sollen.“
Berliner Schnuppen
Telegramm
Düsen wir bald Lastenrad an Lastenrad über vielspurige, autolärmfreie Straßen durch die Innenstadt? Ja! Also, wenn es nach den Gründern der Initiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ geht. Die Vision steht, nun fehlen 20.000 Unterschriften für Stufe 1 – und eine Idee, was dann mit den momentan 1.220.433 zugelassenen Pkw (davon nur 6865 vollelektrisch) in Berlin passiert.
Wie wird man Bezirksbürgermeisterin? Im Podcast „Lauer informiert“ hat‘s Xhains BB Monika Herrmann (Grüne) verraten und nebenbei gegen die SPD ausgeteilt: „Immer da, wo es mal um eine Konsequenz geht, rücken die Genossen vom Thema Klima wieder ab“, sagte sie mit Blick auf die Verkehrspolitik. Die Auto-Aussagen von Giffey seien „völliger Blödsinn“ und „anachronistisch“. Noch elf Monate bis zur Wahl.
Von Mitte nach Spandau und zurück nach Mitte? So klingt der Plan von Musikmanager Joe Chialo, der den CDU-Landesvorsitzenden Kai Wegner beerbt und 2021 für die CDU von Spandau in den Bundestag soll. Vor einer Woche hatte Chialo noch angekündigt, in Mitte zu kandidieren – nun weicht er aus, um Platz für Mitbewerberin Ottilie Klein zu machen.
Der für politische Taten zuständige Staatsschutz ermittelt seit Dienstag wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Nötigung gegen mehrere Personen. Der Grund für die Auseinandersetzung: Ein Streit um eine Parklücke in Wilmersdorf.
Vor dem nicht mehr besetzen Haus in der Liebigstraße 34 hat es am Dienstagabend gebrannt. Laut einem Sprecher der Feuerwehr waren etwa 50 Kubikmeter Gerümpel vor dem Gebäude in Brand geraten. Das Feuer wurde gelöscht. Der politische Brand wahrscheinlich noch lange nicht.
Beef für Bushido: Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen den Rapper wegen des Verdachts der Anstiftung zur Brandstiftung. 2013 soll demnach absichtlich ein Feuer in Bushidos unbewohnter Villa in Kleinmachnow gelegt worden sein. Kaiser Nero gefällt das.
Wichtiger Hinweis der Polizei: Jederzeit, aber „vor allem, wenn man mit Haftbefehl“ gesucht wird, sollte Folgendes unbedingt auf der Not-To-Do-Liste stehen: Betrunken ins Lokal gehen, Nazi-Parolen grölen und Hitlergruß zeigen. Ein 43-Jähriger hat das in der Nacht zu Mittwoch in Prenzlauer Berg nicht beherzigt. Er wurde festgenommen.
Marcel Luthe (MdA fraktionssuchend) wollte vom Senat wissen, auf welchen wissenschaftlichen Grundlagen (Studien mit Quelle etc.) seine Annahme eines kausalen Zusammenhangs zwischen Covid-19-Infektionen und konkreten Krankheitssymptomen oder gar Todesfällen basiert. Mehr als 50 Quellen wurden genannt. Die Liste verlinken wir hier (Seiten zehn bis 14). Zum Weiterleiten und Weiterbilden. Für Leugner wahlweise auch als Buchgeschenk für Weihnachten.
Stäbchen rein, Lebensretter sein: Die DKMS Deutschland hat in diesem Jahr einen Rückgang von 60 Prozent bei der Registrierung von Stammzellspendern verzeichnet. „Covid_19, du wirst für viele Dinge gehasst. Wir hassen dich dafür, dass du Blutkrebspatienten noch mehr Lebenschancen nimmst“, twitterte die Organisation. Wer noch nicht hat, könnte jetzt.
Wenn nichts hilft, hilft Flatterband: Im Bergmannkiez wurde ein Sportplatz coronabedingt fachgerecht abgesperrt. Fachgerecht „Berliner Art“, versteht sich (zu sehen hier).
Eine Runde „Amt, aber glücklich“ mit Unterstützung vom Checkpoint: „Nach Eurem Bericht über die Einschaltung der Bezirksbürgermeisterin in XHain via Twitter, um eine Geburtsurkunde für das Neugeborene zu erhalten, waren wir nur mäßig optimistisch. Doch in Tempelhof-Schöneberg läuft‘s und das sogar inkl. Geburtsklinik-Standesamt-Abstimmung. Unsere Tochter kam am 10.10. zur Welt. Am 12.10. haben wir alle Unterlagen am Auguste-Viktoria-Klinikum zur Weiterleitung ans Standesamt abgegeben. Heute waren die Geburtsurkunden und unsere Originaldokumente samt freundlichem Glückwunschschreiben der Standesbeamtin im Briefkasten. Großartig!“
Der Berliner Wohnungsmarktwahnsinn erreicht ein neues Level. Für 100 Euro pro Woche bietet eine WG in der Neuköllner Weserstraße eins von zwei Badezimmern zur Miete. Aber nur bis 6:30 Uhr – dann wird geduscht. „Wir wissen, es scheint ein merkwürdiges Angebot zu sein, aber das ist unsere Möglichkeit, Menschen in diesen verrückten Wohnungsmarkt-Zeiten in Berlin zu einem billigen Raum zu verhelfen.“ Der Anbieter-Account wurde mittlerweile gelöscht. Wahrscheinlich ist das Badezimmer vergeben.
Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.
Mach‘s gut, alte Dame! Der Berliner Zoo hat sich am Mittwoch von Nashornfrau Kilaguni verabschiedet. Mit 46 Jahren war sie das weltweit älteste Spitzmaulnashorn – aufgrund diverser Altersbeschwerden jetzt allerdings eingeschläfert.
Was Sir Edmund Hillary für den Mount Everest war, wird Julia Klöckner (CDU) für immer für den BER sein: Erstbezwingerin. Die Landwirtschaftsministerin landete am Mittwochmorgen 9 Uhr aus Brüssel kommend und eröffnete so das Regierungsterminal am BER. 2020 wird immer unglaubwürdiger.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Als Fazit lässt sich feststellen, dass Übungen im Katastrophenschutz unbedingt notwendig sind.“
Innenstaatssekretär Torsten Akmann auf die Anfrage von Paul Fresdorf (MdA FDP), wie der Senat den deutschlandweiten Warntag (inkl. aller Pannen) bewertet.
Tweet des Tages
Wusstet ihr, dass man eine SMS mit Brief an 22122 schicken kann und dann einen Code bekommt, der als Briefmarke gilt? Ich bislang nicht. Es hätte mir seit Jahren so viele Gänge zur Post gespart. Fühle mich jetzt erleuchtet.
Stadtleben
Essen – Leckere leichte und gesunde Gerichte gibt es im Ki Nova am Potsdamer Platz (Potsdamer Straße 2). Neben Salaten und gedämpftem Blumenkohl mit Mandelcreme und Roter Beete (7 Euro) als Vorspeise gibt es Zucchini-Süßkartoffel-Flammkuchen mit Ziegenkäse (10 Euro), Teriyaki-Lachs (15 Euro), Curry-Bowls und (Veggi-)Burger (etwa 11 Euro) als Hauptspeise. Zum Nachtisch stehen verschiedene Sorbets, Papaya mit Kokoscreme und knusprige Bananen (ca. 6 Euro) auf der Speisekarte. Außerdem gibt es unter der Woche ein täglich wechselndes Mittagsangebot. Alle Gerichte auch zum Mitnehmen. Geöffnet Mo-Fr 11.30- 22Uhr, Sa 12-22 Uhr
Das ganze Stadtleben mit noch mehr Tipps, darunter eine „verborgene“ Ausstellung, gibt's mit Tagesspiegel-Plus-Abo.
Noch Mitnehmen – Bevor es zu kalt dafür wird, haben wir gestern noch schnell nach Ihren Lieblings-Eisdielen gefragt: Checkpoint-Leserin Marion Kamp de Franke empfiehlt das Süßfein in Mitte (Brunnenstrasse 156) oder Prenzlauer Berg (Rykestraße 50). Ihr Urteil: „Köstlich und sehr vielseitig, je nach Saison und Verfügbarkeit der guten Zutaten“. Christiane Seeber isst ihr Eis am liebsten bei Flavio Gustibus in Mahlsdorf (Hönower Straße 214): „Eine kleine feine Eisauswahl mit original italienischem Eis und super netten Besitzern“. Und für Tina Rosenfeld ist Eis Da Dalt in der Schmargendorfer Breitestraße 14 ein „Gaumengenuss pur“.
Mit Berlinbesuch rausfahren – Nur eine Autostunde von Berlin entfernt liegt der kleine Erholungsort Bad Saarow. Bekannt ist er vor allem für seine Therme (Am Kurpark 1). Dort kann sowohl draußen als auch drinnen in wohltuendem Salzwasser geschwommen oder in der Panorama-Sauna geschwitzt werden – selbstverständlich ganz coronakonform mit Einlassstopp. Vor Ort kann entweder mit ein wenig Wartezeit eine Nummer gezogen oder online ein Zeitfenster gebucht werden. Vorzüglich speisen können Sie im Anschluss ein Stück das Ufer des Scharmützelsees entlang im „SeeBadSaarow“ (Seestraße 36, etwa zehn Gehminuten). Dort treffen feine japanische Fischspezialitäten auf peruanische Küche und runden den Tag optimal ab. Geöffnet Do/Fr 17-23 Uhr, Sa-So 13-22 Uhr
Neu in Charlottenburg – In der Schlüterstraße 70, die den trubeligen Ku’damm mit der belebten Kantstaße verbindet, befindet sich das Verborgene Museum (nahe S-Bhf Savignyplatz). In der aktuellen Ausstellung „Wahlverwandtschaften – Rendezvous mit Fotografinnen 1900 – 1935“, die heute eröffnet, geht es um Portraitfotografien u.a. von Eva Besnyö, Lotte Jacobi und Frieda Riess, die mit ihren markanten Nahaufnahmen die Fotografie der 1920er und 30er-Jahre geprägt haben. Die Bilder leben von der unausgesprochenen Anziehungskraft zwischen sich nicht näher bekannten Personen: Die Spannungen aus Fremdheit und Nähe, aus Distanz und Anziehung bestimmen maßgeblich das Miteinander von Fotografin und Modell. Insgesamt 60 Fotografien und Dokumente werden präsentiert. Der Eintritt ist frei, kurze Wartezeiten sind möglich, da immer nur zehn Besucher*innen gleichzeitig in der Ausstellung sein dürfen. Geöffnet Do-Fr 15-19 Uhr, Sa-So 12-16 Uhr
Last-Minute-Webinar – Heute geht es um die Nudel! In Vorbereitung auf den World Pasta Day am 25. Oktober gibt der österreichische Starkoch Johann Lafer heute ein exklusives Webinar, um in die Tiefen des Nudeluniversums einzuführen. Darin geht es u.a. um vegane Rezepte, glutenfreie Alternativen und Nudelvarianten aus Vollkorn- oder in Bio-Qualität, um das richtige Olivenöl und die Unterschiede beim Parmigiano Reggiano DOP. Im Fokus steht auch die ganzheitliche mediterrane Ernährungs- und Lebensweise. Angedacht ist das Ganze sowohl für Hobby-, als auch für Berufsköchinnen und -köche. Alle Informationen zur kostenlosen Teilnahme für die Online-Veranstaltung um 15 Uhr finden Sie hier.
Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Wegen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten ist die Autobahn in der Nacht zu Freitag von ca. 21-5 Uhr in Fahrtrichtung Wedding zwischen Buschkrugallee und Geradestraße gesperrt.
Lietzenburger Straße (Charlottenburg): Wegen Sanierungsarbeiten ist die Fahrbahn ab ca. 10 Uhr (bis Mitte November) in Richtung Olivaer Platz vor der Knesebeckstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Schönewalder Allee (Hakenfelde): Wegen Leitungsarbeiten ist auch hier die Fahrbahn ab ca. 6.30 Uhr (bis Anfang November) stadteinwärts zwischen Hubertusstraße und Kronprinzenstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Ellen-Epstein-Straße (Moabit): Im Zuge von Bauarbeiten wird die Fahrbahn hier in beiden Richtungen zwischen Perleberger Straße und Putlitzbrücke auf einen gemeinsamen Fahrstreifen reduziert. Bis Mitte November regelt eine Baustellenampel den Verkehr.
Paulsborner Straße (Wilmersdorf): Hier beginnen ab ca. 7 Uhr (bis Freitag, ca. 22 Uhr) Montagearbeiten, weswegen die Fahrbahn in Richtung Brandenburgische Straße Höhe Albrecht-Achilles-Straße auf einen Fahrstreifen verengt ist. Die Anbindung Albrecht-Achilles-Straße ist gesperrt.
Demonstration – „Für die Anerkennung der Systemrelevanz von Tanz und Musik als essenziellen Beitrag...“ demonstrieren etwa 100 Teilnehmende von 12 bis 15.30 Uhr im Treptower Park. Vor der Türkischen Botschaft in der Tiergartenstraße findet eine Kundgebung mit dem Titel „Freiheit für Cihan Erdal – Freiheit für alle politischen Gefangenen in der Türkei“ mit etwa 100 Menschen von 16.30 bis 18.30 Uhr statt. In der Kaskelstraße in Rummelsburg ist die Demonstration „Keine Geschäfte mit der AfD - nicht im La Festa und nicht im Hotel Victoria“ mit ca. 30 Teilnehmenden von 16.30-22 Uhr angemeldet.
Gericht – Weil er zwei 84 und 94 Jahre alte Seniorinnen in ihren Wohnungen überfallen haben soll, kommt ein 33-Jähriger auf die Anklagebank. Bei einer Frau habe er 50 Euro gestohlen. Im anderen Fall habe er sich mit Gewalt Zutritt verschafft, allerdings keine Beute gefunden (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 704)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Hansjürgen Hürrig (76), Schauspieler / Christine Kammer, „Ihr Herz schlägt für Berlin“ / Karin Korte (60), Schulstadträtin in Neukölln (SPD) / Stefan Kurt (61), Schauspieler / Prof. Dr. Christoph Reichmuth (75), „Mit herzlichen Grüßen von seinem langjährigen S-Bahn-Tiergarten-Begleiter Peter“ / Kristian Ronneburg (34), für die Linke im AGH / Wolfgang Thierse (77), ehem. Bundestagspräsident (1998-2005) / Hans Weingartner (50), Filmregisseur / Kai Wissmann (24), Eishockeyspieler bei den Eisbären
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Claus Bacher, * 5. November 1937 / Brigitta Gerwens-Götz, * 5. Februar 1961, Krankenschwester im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe / Diethard Wend, * 10. Dezember 1931, Journalist
Stolperstein – Charlotte Rothholz (geb. Heskel, Jh. 1895) wurde in Berlin geboren und war mit Julian Rothholz verheiratet. Ihr Vater, Julius, stand im „Verzeichnis der wahlfähigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde zu Berlin im Jahre 1916“ als Bankagent. Er starb 1942 nach einer Veronalvergiftung und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Charlottes Mutter wurde im gleichen Jahr nach Theresienstadt deportiert und in Treblinka ermordet. Charlotte Rothholz war bis zum 19. Oktober 1942 im Berliner Frauengefängnis inhaftiert. Von dort wurde sie nach Riga deportiert, wo sie nach der Ankunft am 22. Oktober 1942 ermordet worden ist. Ihr Stolperstein steht in der Nassauischen Straße 47 in Wilmersdorf.
Encore
Den dritten Teil unserer Serie „BER-Veteranen gratulieren zur Eröffnung“ bereichert heute Alfredo di Mauro (Ex-Planer & hochgestapelter Ingenieur) mit einem Brandbrief an Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Er warnt: „Die Eröffnung des BER, am 31. Oktober 2020, darf nicht stattfinden. (…) Ich war in den Jahren 2007–2014 mit der Planung der Lüftungs- und Entrauchungsanlage maßgeblich beteiligt und kenne die Anlagen bis ins Detail sehr genau. Die durchgeführten Umbauarbeiten haben die grundlegenden Probleme nicht beseitigt. (…) Der BER darf unter diesen Umständen nicht in Betrieb gehen.“ Schon wieder hochgestapelt? Ein Flughafen-Sprecher widerspricht jedenfalls und wir warten einfach noch ein paar Tage ab.
Hochgewachsen, aber kein Hochstapler, ist Lorenz Maroldt, der Sie morgen an dieser Stelle wieder begrüßt. Das Stadtleben hat Vivien Krüger beigesteuert und Kathrin Maurer die Ausgabe vor Sonnenaufgang zusammengebastelt und auf die Reise geschickt.
Bleiben Sie gesund und haben Sie einen schönen Tag,