wir beginnen heute mit einer Geschichte der Mitmenschlichkeit. Sven, Unternehmer aus Berlin, war gerade mit einem E-Roller auf dem Weg nach Hause, als er in Westend einen Mann reglos auf der Straße neben seinem Fahrradliegen sah. Um ihn herum unschlüssige Menschen, von denen niemand etwas zu tun schien. Er beugte sich herunter zu dem Mann und merkte: Er atmet nicht, hat keinen Puls. Sven erzählt: „Ich habe sofort die Wiederbelebung angefangen. Über den Handy-Lautsprecher war ich mit der Polizei verbunden, dort hat man mir assistiert und den Takt der Beatmung mitgezählt.“ Als die Polizei eintrifft, übernimmt sie die Wiederbelebung, der Mann wird in einer Klinik gefahren. „Stabilisiert wurde der 50-Jährige ins Krankenhaus gebracht. Er hat die Nacht überstanden“, twitterte die Polizei am vergangenen Mittwoch mit dem Hashtag #zivilerHeld.
Sven möchte sich mit seiner Rettungstat nicht rühmen und deshalb im Gespräch mit dem Checkpoint auch seinen Nachnamen nicht nennen. Eine Sache ist ihm aber wichtig: „Jede und jeder sollte einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen, damit man im Zweifel helfen kann.“ Zudem sollten Leute nicht herumstehen und gaffen, wenn sie einen Verunglückten sehen. „Im Zweifel sollen die Menschen lieber weitergehen als zu glotzen.“ Auch für den Retter sei es unangenehm, bei der Wiederbelebung angestarrt zu werden.
Sven selbst hat solch einen Fall von Leben und Tod vor einigen Jahren schon einmal erlebt, als ein Mann auf dem Tennisplatz neben ihm umgekippt sei und mit Hilfe zweier Ärzte wiederbelebt werden musste. Wie der Radfahrer auf der Straße in Westend, der eine Woche nach dem Unglück noch immer im Krankenhaus liegt, hatte er wohl einen Herzinfarkt erlitten. „Ich habe für unser Büro jetzt gleich einen Defibrillator angeschafft“, erzählt Sven. Menschliche Sorge besteht auch aus Vorsorge.
Ein nachdenklicher Künstler. Eine offene Person. Ein empathischer Mensch. René Pollesch, intellektuelle Instanz in Berlin und Intendant der Volksbühne, ist am Montag plötzlich und unerwartet im Alter von 61 Jahren gestorben, wie das Theater am Rosa-Luxemburg-Platz am späten Abend mitteilte. Der Dramatiker und Regisseur war einer der prägenden Theatermacher Deutschlands, mit Stationen in München, Hamburg, Stuttgart, Wien und Zürich, bevor er 2021 die Volksbühne übernahm, die Kulturkämpfe um sie beruhigte und das Theater zum Nachdenkhaus über das Menschliche machte. Zuletzt inszenierte er hier mit Fabian Hinrichs sein Stück „ja nichts ist ok“. Ein verzweifeltes Requiem auf die Welt von heute. René Pollesch wird ihr fehlen.
Auch einen Tag nach der Berlinale sucht Deutschlands größte Kulturveranstaltung nach den richtigen Worten im Nahost-Konflikt. Nach der zur Pro-Palästina-Show verkommenen Abschlussgala, bei der im Gegensatz zur Eröffnungsfeier so gut wie kein Wort über das Leid Israels unter dem Terror der Hamas gefallen war, stattdessen aber Israel von Preisträgern auf der Bühne „Apartheid“ und ein „Genozid“ an Palästinensern vorgeworfen wurde, wird die Förderung des Festivals durch das Land Berlin kritisch hinterfragt. Auch die Berliner Lottostiftung hat die Berlinale erstmals gefördert – mit gut einer Million Euro für die Präsentation des Festivals und Inklusionsprojekte. Vorständin Marion Bleß mahnt nun bei der Berlinale mehr politische Sensibilität an. „Bei jeder Förderung ist es für uns wichtig, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung geachtet wird“, sagte Bleß dem Checkpoint. „Dazu gehört wegen unserer deutschen Geschichte auch ganz klar das Existenzrecht Israels.“ Ob die Lottostiftung die Berlinale auch im nächsten Jahr unterstützt, ist nach Angaben aus dem Stiftungsrat noch unklar; ein Antrag dafür liegt noch nicht vor.
Zu einem wieder gelöschten Post auf dem Instagram-Account der Berlinale-Sektion Panorama, in dem neben einem Berlinale-Logo das Existenzrecht Israels abgestritten wurde, gab es am Montag wenig weitere Aufklärung. Seitens des Festivals ist die Rede von einem Hackerangriff, einer gestellten Anzeige gegen Unbekannt und nun eingeleiteten Ermittlungen des Landeskriminalamtes. „Die Berlinale verurteilt diesen kriminellen Akt aufs Schärfste“, hieß es.
Am Abend teilte Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek auf Checkpoint-Anfrage außerdem mit: „Wir verstehen die Empörung, dass die Äußerungen einiger Preisträger*innen als zu einseitig und teils auch als unangemessen empfunden wurden.“ Die Leitung habe aber vor und während des Festivals „sehr klar gemacht, was die Sicht der Berlinale auf den Krieg in Nahost ist und dass wir einseitige Positionen nicht teilen“. Am Schluss war dies vielen allerdings nicht mehr klar.
So bleiben noch viele Fragen offen, die die Berlinale klar beantworten muss. Natürlich muss der selbst proklamierte Dialog in weltpolitisch sensiblen Fragen mit internationalen Perspektiven und auch unliebsamen Meinungen stattfinden können, darf dabei aber nicht einseitig ausfallen. Und Antisemitismus darf gerade in Deutschland nicht mit Schweigen oder gar Applaus bedacht werden.
Berlin ist voller Vielfalt. Und wird immer vielstimmiger. Bald eine Million Menschen nicht-deutscher Staatsangehörigkeit leben in der deutschen Hauptstadt, genauer gezählt: 946.369 Personen. Laut Statistikamt stieg ihr Anteil an der Bevölkerung zum Jahreswechsel auf 24,4 Prozent. Die höchsten Ausländeranteile gibt es weiterhin in Mitte (37,4 Prozent) und Friedrichshain-Kreuzberg (30,5 Prozent), in Treptow-Köpenick wohnen die wenigsten Ausländerinnen und Ausländer (16,4 Prozent). Neben vielen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, Afghanistan und Syrien fällt vor allem ein Detail ins Auge „Wir haben seit einiger Zeit einen starken Zuzug aus Indien“, berichtet Petra Dehniger vom Statistikamt am Checkpoint-Telefon. Die meisten Menschen mit indischem Pass wohnen rund um den Karl-August-Platz in Charlottenburg – mit 494 Menschen eine inderreiche Gegend.
Vielleicht erzählen wir uns diese Geschichten zu selten, Geschichten von Hoffnung und Aufbruch. Eine hat am Wochenende die Berlinerin Apameh Schönauer geschrieben. Die 39 Jahre alte Architektin ist im Europapark Rust zur „Miss Germany“ gekürt worden – in dem Wettbewerb wird längst nicht mehr nach alten Schönheitsidealen ausgewählt, sondern nach neuen Rollenbildern des Engagements. Schönauer, geboren in Teheran, setzt sich für Frauenrechte ein und unterstützt die Demokratiebewegung in ihrer Heimat. Ihre Familie war nach Deutschland gezogen, „damit meine Schwester und ich in Freiheit leben können“. Mit Blick auf die Zuwanderungsdebatten sagte sie am Rande ihrer Wahl: „Ich glaube, Deutschland muss die Arme etwas weiter aufmachen und zulassen, dass wir bunter werden.“ Zugewanderte müssten sich andererseits mehr auch auf die deutsche Kultur einlassen. Am Montag war Schönauer zurück in Berlin bei ihrer Familie und postete auch ein Bild von sich am Schreibtisch. „Ich sitze wieder an meinem Arbeitsplatz, weil große Architektur-Projekte vor der Tür stehen“, ließ sie wissen. Aufbruch beginnt eben täglich neu.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Zwei Jahre schon dauert Russlands Terrorkrieg gegen die Ukraine, noch länger die brutale Verfolgung Andersdenkender in Russland. Nun kommt heraus: Der im sibirischen Straflager ums Leben gekommene Kremlgegner Alexej Nawalny – nach Meinung der Welt auf Geheiß von Kriegspräsident Wladimir Putin ermordet – sollte womöglich gegen den in Deutschland inhaftierten Tiergarten-Mörder ausgetauscht werden. „Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten“, gab am Montag der Nawalny-Fonds bekannt. Demnach sollte der in Deutschland verurteilte Wadim K., der offenbar im Auftrag russischer Stellen einen Exil-Tschetschenen mitten im Berliner Tiergarten umgebracht hatte, an Russland übergeben werden – im Austausch gegen zwei US-Amerikaner und Nawalny. Die nächste Ermordung eines Kritikers von Putin macht dies nun hinfällig.
Schock auf dem Schulhof in Britz: Ein Zehntklässler der Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule wurde mutmaßlich von drei Mitschülern aus der neunten Klasse verprügelt. Im Krankenhaus wurde bemerkt, dass der Junge zusätzlich elf oberflächliche Messerstichverletzungen aufwies. Schulleiter Robert Giese kündigt in einem Elternbrief zu dem Vorfall, der sich vor zwei Wochen ereignete, harte Konsequenzen an: „Bevor ein Opfer solcher oder ähnlicher Vorkommnisse die Schule verlassen muss, weil er oder sie es nicht erträgt, in der Schule auf den Täter oder die Täterin zu treffen, wird der Täter oder die Täterin die Schule verlassen.“ Auch mehreren untätigen Zeugen drohe der Schulausschluss. Opferschutz muss Schule machen.
Wir kommen zur traurigen Bilanz des Berliner Straßenverkehrs: Im vergangenen Jahr gab es 134.000 Unfälle, Tendenz steigend. 2073 Personen wurden dabei schwer verletzt. 33 Menschen starben, darunter 16 Rentnerinnen und Rentner. Von der vom Senat postulierten „Vision zero“ ohne Verkehrstote ist Berlin weit entfernt. Auch, weil zu wenig kontrolliert wird: Von elf seit einem Jahr geplanten Blitzersäulen ist noch keine einzige in Betrieb. Symbol für eine verkehrte Verkehrspolitik.
Wir hören noch kurz rein beim ersten Bürgerdialog des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) gestern Abend in Tempelhof, ach nee, am Kurfürstendamm. Dort forderte er „eine echte Stadtdebatte um die Zukunft des Tempelhofer Feldes“, mithin um eine Randbebauung mit Wohnungen. Denn: „Ich kann den Berlinerinnen und Berlinern nicht erklären, dass ich Innenhöfe bebauen muss, aber eine Riesenfläche freihalte.“ Er erntete Beifall und Buhrufe. Über diese kontroverse Stadtdebatte wächst so schnell kein Gras.
Und jetzt noch ein paar gute Nachrichten:
Zimmer frei: Bausenator Christian Gaebler (SPD) rechnet mit mindestens 10.000 frei werdenden Ferienwohnungen, die derzeit illegal dem Mietwohnungsmarkt entzogen sind. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts können sich Vermieter nicht auf Bestandsschutz berufen. Nur: Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Und: Die Bezirke müssen die Zulässigkeit einer Ferienwohnung in jeden Einzelfall prüfen. Bis dahin bleibt die Verwaltung wie die ganze Stadt: auf Wohnungssuche.
Gute Gesundheit: Krebs wird immer besser besiegbar, einerseits durch moderne Therapien, andererseits durch das eigene Verhalten. Der Lebensstil sei relevanter für das Krebsrisiko als die Gene, sagt Molekularbiologin Hanna Heikenwälder im Tagesspiegel-Gespräch. Sie warnt vor Genuss von zu viel Alkohol und vor Lebensmitteln mit verstecktem Zucker. Und sagt: „Es wäre verrückt, auf Sport zu verzichten.“ Dem Krebs kann man davonlaufen, zumindest ein wenig.
Im Internet: Berlin kann auch mal ganz schnell sein, sogar bei digitalen Daten. In einem Vergleichstest von zehn europäischen Metropolen belegt Berlins 5G-Netz den ersten Platz in der Hauptkategorie Nutzungsqualität (via „Golem“). Langsam wird das was mit unserer Stadt.
Nun haben wir noch eine Einladung für Sie, eine herzliche: Am Donnerstagabend ab 19 Uhr lesen Helena Piontek, Joana Nietfeld und ich im Tagesspiegel-Gebäude am Anhalter Bahnhof aus unserem neuen Buch „Erzähl mir von der Liebe“. Zudem sprechen wir mit unserer lieben Kollegin Esther Kogelboom darüber, was wahre Liebe ausmacht und warum sie jede und jeder anders erlebt. Wenn Sie mögen, können Sie unserer Videokollegin Sophie Peschke auch eine eigene Liebesgeschichte verraten. Letzte Tickets für einen liebevollen Abend gibt es hier. Wir freuen uns auf Sie!
Zitat
„In den Notaufnahmen verletzten wir täglich die Menschenwürde.“
Andreas Umgelter, Chef der Rettungsstelle der Reinickendorfer Humboldt-Klinik, über die prekäre Lage der Notaufnahmen.
Stadtleben
Essen & Trinken – Mr. Chai-Wala weiß, wie die südindische Küche schmeckt. In den peppig-bunten Räumlichkeiten finden pikant-gewürzte Gerichte ihren Weg auf die Speisekarte, darunter: Lamm-Biryani, Tamil Rolls im Teigmantel oder gegrillter Obstgenuss aus dem Tandoori-Ofen. Für milde mitteleuropäische Gaumen vielleicht etwas zu scharf. Für jene kommt aber das selbstgemachte Parotta (schneckenförmiges Brot) gerade recht. Tipp: Englischkenntnisse sind von Vorteil! Täglich von 12 bis 23 Uhr. Kantstraße 31, S-Bhf Savignyplatz
Last-Minute-Talk – Das Ballhaus Naunystraße steht ganz im Zeichen schwarzen Lebens in der Großstadt: Im Rahmen des Festivals „Black Berlin Black – United Polyphonic“ findet heute Abend ein Gespräch zum Resilienzwissen von Berlinern mit afrikanischer Herkunft und seine schwarze queer-feministische Fundierung statt. Den drei Sprecherinnen Maisha M. Auma, Katja Kinder und Peggy Piesche wird ab 20 Uhr das Wort überlassen. Der Eintritt kostet 7/ 5 Euro. Naunynstraße 27, U-Bhf Kottbusser Tor
Karten sichern – Die italienische Pädagogik-Ikone Maria Montessori glaubte an die Autonomie des Geistes und entwickelte damit eine neue Vision von Bildung. Ihr Leben und Wirken sind ab dem 7. März als Biopic bundesweit in den Kinos zu sehen. Wir verlosen zwei Freikarten für die Premiere am 28. Februar (20 Uhr) im Hackesche Höfe Kino. Auch die Regisseurin Léa Todorov wird anwesend sein. Zusätzlich dürfen sich zwei Personen über ein Exemplar des Bilderbuchs „Maria Montessori – Little People, Big Dreams“ freuen. Wer den Gewinn einheimsen möchte, schreibt uns eine Mail. Kurfürstendamm 211, U-Bhf Uhlandstraße
Noch Hingehen – Auch in der Villa Oppenheim wird weibliche Willensstärke in den Fokus gerückt: Nach dem Tod ihres Mannes, dem Schriftsteller Lion Feuchtwanger, widmete sich Marta Feuchtwanger seinem Nachlass, der stets an der University of Southern California (USC) besichtigt werden kann. Darunter lagerten auch alltägliche Dinge von ihr. Genau diese Objekte inszeniert die Künstlerin Sonya Schönberger in der Ausstellung „Marta“,die nun bis zum 4. April verlängert wurde. Der Eintritt ist frei. Di-Fr 10-17, Sa/So 11-17 Uhr. Schloßstraße 55, U-Bhf Richard-Wagner-Platz
Grübelstoff – Den „Eisbären Berlin“ schmilzt „die Scholle“ zum Eishockeyspielen vermutlich nicht so schnell unter den Füßen weg. Der Polarbär hingegen lebt auf dünnem Eis, wird durch den Klimawandel bedroht und verliert damit seine Lebensgrundlage. Zum heutigen „Welteisbärentag“ soll auf genau dieses Dilemma aufmerksam gemacht werden. Haben Sie eine zündende Idee, mit der es den Tieren in Zukunft besser gehen könnte?
Kiekste
Bester Freund, nicht nur der Menschen. Gesehen von Leser/in Ulli am Potsdamer Platz. Vielen Dank! Weitere Berlin-Bilder gern an: checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Tiergartentunnel (Tiergarten): Sperrung von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen.
Goltzstraße (Lichtenrade): Sperrung zwischen Bahnhofstraße und Kirchhainer Damm.
Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg): Stadteinwärts ist ab 6 Uhr zwischen Kastanienallee und Oderberger Straße nur ein Fahrstreifen frei (bis Mittwochabend).
Mitte: Erhöhtes Verkehrsaufkommen von 16 bis 17 Uhr ab Große Hamburger Straße über Oranienburger Straße, Hackescher Markt und An der Spandauer Brücke zur Rosenstraße.
Warschauer Straße (Friedrichshain): An der Warschauer Brücke in Richtung Frankfurter Tor steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Mitte März).
B1/5 Alt-Mahlsdorf (Mahlsdorf): In Höhe An der Schule ist die Fahrbahn stadtauswärts auf einen Fahrstreifen verengt. Stadteinwärts sind die Fahrstreifen verschwenkt (bis Ende März).
Demonstration – Für heute sind 13 Demonstrationen (Stand 26.2., 14 Uhr) angemeldet, u.a. „Streik ISS Communication“: 50 Personen, Verdi, Seesener Straße 10-13 (8-12 Uhr)
„Umsetzung UN-BRK Art. 24/ Recht auf inklusive Bildung“: 25 Teilnehmende, Willy-Brandt-Straße 1 (8.30-10 Uhr)
„Kriegsverrat ist Friedenstag – Pazifismus ist kein Verbrechen – Wider der Aushöhlung der Menschenrechte von Friedensaktivisten auf Kriegsdienstverweigern in der Ukraine. (...)“: 20 Demonstrierende, „Initiative Solidarität mit Pazifisten und Pazifistinnen aus Europa“, Albrechtstraße 26 (10.45-14 Uhr)
„Inklusive Bildung“: 30 Protestierende, Alexanderstraße 11 (15.30-16.30 Uhr)
„81. Jahrestag der Fabrik-Aktion“: 200 Menschen, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Große Hamburger Straße 26, Hackescher Markt, Rosenstraße (16-17 Uhr)
Gericht – Der Prozess gegen einen 74-jährigen Arzt, der einer an einer schweren Depression erkrankten Studentin Medikamente zur Selbsttötung überlassen haben soll, geht weiter. Die Anklage geht davon aus, dass die Frau wegen der psychischen Erkrankung zur freien Willensbildung nicht in der Lage gewesen sei. Die Anklage lautet auf Totschlag in mittelbarer Täterschaft (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 704).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Tobias Ancicka (23), Eishockeyspieler bei den Kölner Haien / Wilhelm von Boddien (82), Kaufmann und Gründer des Fördervereins für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses / „Liebe Christelle, von ganzem Herzen: Joyeux 50. anniversaire!??Bleib so wie du bist, einfach wunderbar! Hab einen tollen Tag! Bisous, Barbara“ / „Tällä kertaa lähetän nukkeni Dianan Helsinkiin "meidän" Berliinistä lämpimimmät syntymäpäiväonnitteluni, onnitteluni ja onnellista ja iloista alkua onnelliselle, huolettomalle ja terveelle uudelle elämänvuodelle. Nauti päivästäsi. Sinun Ziasi“ / Rosemarie Gabriel (68), ehem. Schwimmerin, die für die DDR startete / Linus Jasper Gechter (20), Abwehrspieler bei Hertha BSC / „Rainer Leonhardt, vielseitig begabt und engagiert, mit wachem, freundlichen Blick auf Wertiges und Werte – nicht nur bei der Platzierung von Boulekugeln in der Zillestraße. Alles, alles Gute zum Geburtstag!“ / Karlheinz Nolte (75), ehem. stellv. Fraktionsvorsitzender der Berliner SPD / Andreas Otto (62), für die Grünen im AGH, Sprecher für Baupolitik und für Berlin-Brandenburg / Wolfram Rohst (58), Politiker der Piratenpartei / „Immy Steinhausen die tollsten Wünsche zum 81. Geburtstag von SSOLj!“ / Petra Vandrey (59), für die Grünen im AGH
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Hille Baumgardt, * 27. September 1939, langjährige Leiterin der Steglitzer Bibliotheken / Jutta Frost, * 13. Februar 1926 / Dipl.-Ing. Dagmar Gast, Landschaftsarchitektin / Prof. Dr. Gisela Klann-Delius, * 29. Dezember 1944, langjährige Psychologin und Professorin für Linguistik an der FU Berlin / Karl-Heinz Krüger-Herold, * verstorben am 1. Februar 2024 / Ulrike Wolff-Hagemann, * 28. Januar 1947
Stolperstein – Fränzes (Franziska) Brenner wurde am 15. Februar 1891 in Leipzig geboren. Am Südwestkorso 75 in Friedenau betrieb sie als Ärztin ihre eigene kassenärztliche Praxis. Im September 1938 wurden allen jüdischen Medizinerinnen und Mediziner ihre Approbation von den Nazis entzogen, so auch Fränzes Brenner. Heute vor 81 Jahren beging sie Suizid, vermutlich um der Deportation zu entgehen. Mit einer Zyankalivergiftung und bereits für tot erklärt, wurde sie in das Jüdische Krankenhaus in Wedding eingeliefert. Ein Stolperstein auf der Rosenheimer Straße 27 in Schöneberg erinnert an Fränzes Brenner.
Encore
In der Liebe ist ja alles möglich, in Berlin sowieso. Da kann es nicht wundern, dass in der Pelikan-Kolonie im Tierpark jetzt eine neue Patchwork-Familie lebt. Die beiden Adoptivväter „Charlie Brown“ und „Halle“ kümmern sich dabei um ein kleines Fleckschnabelpelikan-Küken, das noch im Ei aus dem Nest seiner Eltern gefallen war und danach nicht mehr von ihnen umsorgt wurde. Nun hat der Kleinschnabel zwei neue Väter, die ihn liebevoll füttern. Ganz ohne Schnabeltasse.
Reden Sie heute mal, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist! Mit mir zur Unterhaltung beigetragen haben heute Sophie Rosenfeld (Stadtleben) und Johannes Boldt (Produktion). Morgen begrüßen Sie hier Lotte Buschenhagen und Anke Myrrhe. Ich grüße Sie!
Ihr Robert Ide