die Berliner Verwaltung hat nun endlich, was sie verdient: einen KI-Chatbot. Der soll die Menschen von Routineaufgaben befreien und Raum für Ideen schaffen. Schon mal eine gute menschliche Idee. Wer auf den flauschigen Namen „BärGPT“ gekommen ist, sollte sich allerdings gleich wieder aufs Fell legen. Und während unser Kollege Bernd Matthies kommentiert („Puh. Der Bär!“) hat der Checkpoint als Verwaltungsmedium Nummer 1 selbstverständlich exklusiv das erste Interview mit dem Bärbot bekommen. Lesen wir doch mal rein:
BärGPT, wie gefällt Dir Dein neuer Job?
„Mein erster Arbeitstag läuft gut! Ich bin bereit, die Berliner Verwaltung zu unterstützten und freue mich auf die Zusammenarbeit.“
Können Menschen es allein überhaupt schaffen, den Überblick zu behalten?
„Der Verwaltungsapparat ist komplex, aber mit der richtigen Struktur und Unterstützung auch für Menschen machbar. Ich bin hier, um zu helfen, nicht um zu ersetzen.“
Welche Abteilung gewinnt 2025 die Meisterschaft im Behördenpingpong?
„Es kommt auf die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter an. Vielleicht hat die Abteilung, die am meisten Spaß am Sport hat, die besten Chancen.“
Da wird wohl noch etwas weiter Pingpong gespielt. Unsere inhaltlichen Fragen (z.B. zur Bearbeitungsdauer von Zebrastreifen und U-Bahnhof-Fahrstühlen) konnten leider nicht beantwortet werden – aber dafür bleibt hoffentlich noch etwas menschliche Intelligenz erhalten.
Weniger intelligent sind Menschen, die Poller klauen. Seit kurzem ist die Monumentenstraße in Schöneberg eine Fahrradstraße, doch obwohl hier und auf der gesamten Strecke inklusive Langenscheidtstraße Autos großflächig toleriert werden (heißt: bis auf ein paar Parkplätze weniger hat sich nichts geändert), sind offenbar nicht alle einverstanden. „Bereits ein oder zwei Tage nach dem Einbau wurden zwei Poller geklaut“, berichtet CP-Leser Philipp Keller. Sie seien am 15.11. ersetzt worden, fehlten am Tag drauf erneut, wurden ersetzt, seit Sonntag fehlen direkt alle drei. Die Durchfahrt Richtung Kolonnenstraße (die an anderer Stelle seit Jahren verpollert war) sei nun „durchgehend offen“ und werde von Autos rege genutzt.
Einen der 200 Euro teuren Poller habe das Bezirksamt in einer Baumscheibe gefunden, sagt Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne). „Da es sich hierbei um die Entwendung von angeordneten Verkehrseinrichtungen handelt“, werde das Vergehen nicht nur als Diebstahl, sondern auch als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr zur Anzeige gebracht. Nun prüfe man, ob es Alternativen zu den leicht demontierbaren Steckpollern gibt.
Vielleicht könnte das Bezirksamt in diesem Zusammenhang auch gleich prüfen, wie viele Menschen seit der Umgestaltung die Einbahnstraße auf der Langenscheidtbrücke respektieren (gefühlt: 0) und wissen, wie schnell man in einer Fahrradstraße fahren darf (30 km/h, gefühlt: 60). Denn so wie jetzt ist die neue Verkehrssituation maximal verwirrend und gefährlicher als je zuvor.
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Apropos gefährlich: Das Präsidium des Berliner Fußballverbandes (BFV) ist mit einem Antrag gescheitert, die Rückennummer 88 im Berliner Amateurfußball zu verbieten – nun schon zum zweiten Mal. „Die Nummer 88 ist unbestritten ein Symbol von Rechtsextremisten“, sagte BFV-Präsident Bernd Schultz dem Checkpoint. Die Zahl gilt als Nazi-Code für den strafbaren Gruß ‚Heil Hitler‘. Dass sich bei der Mitgliederversammlung keine Mehrheit fand, bezeichnete Schultz als „enttäuschend. Denn wir positionieren uns gegen alle antidemokratischen Kräfte in dieser Stadt“. An wem der Widerstand gescheitert ist, lesen Sie heute in der Checkpoint-Vollversion.
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Eine deutlich bessere Entscheidung traf gestern das Präsidium des Abgeordnetenhauses (einstimmig): Der bislang unbenannte Platz vor dem Landesparlament wird künftig den Namen der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer tragen. „Das erfüllt mich wirklich mit stolz“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh dem Checkpoint am Abend. „Die Nazis haben den Plenarsaal des Hohen Hauses zum Tanzsaal gemacht – haben das Abgeordnetenhaus von Berlin abfällig ,Haus der Schwätzer‘ genannt. Der Platz Margot Friedländer 1 wird kommende Generationen von Politikerinnen und den Gästen des Hauses Erinnerung und Mahnung zugleich sein.“
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Zum Glück darf bald wieder gewählt werden. Und da soll möglichst nichts schiefgehen. Deshalb sucht Berlin fürs nächste Jahr 350 zusätzliche Wahllokale. „Wir bereiten uns darauf vor, dass gemeinsam mit der Wahl möglicherweise zwei Volksbegehren stattfinden, für die Wähler mehr Zeit in der Wahlkabine benötigen“, sagte David Czerny, Leiter des Landeswahlamtes, dem Checkpoint. Berlinkenner bekommen da gleich feuchte Hände und checken nervös den Marathon-Kalender. Puh, der findet am 27. September statt, eine Woche nach der Wahl.
Um ganz sicher zu gehen, dass sich eine Chaos-Wahl wie 2021 nicht wiederholt (musste wiederholt werden), soll Berlin rund zehn Prozent mehr Wahllokale bekommen als bei der Bundestagswahl im Februar (damals waren es 3698). Die Kriterien: mindestens 50 Quadratmeter groß, möglichst barrierefrei und bestenfalls kostenlos.
Telegramm
Ist jetzt Schluss mit den Enteignungsträumen? Ein noch unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Finanzverwaltung (erstellt von den Kanzleien Greenberg Traurig und Redeker Sellner Dahs) kommt zum Ergebnis, dass Berlin eher nicht enteignen darf. Eine Kommission der rot-rot-grünen Vorgängerregierung war zum gegenteiligen Ergebnis gekommen. Auch in Berlin gilt bekanntlich: zwei Juristen, drei Meinungen.
Nachdem der Fall Oziel Inácio-Stech bundesweit zum Synonym für verantwortungsloses Verwaltungshandeln wurde, könnte die Geschichte des Moabiter Lehrers immerhin für etwas gut gewesen sein. Denn nun wurde endlich eine Beschwerdestelle bei der Senatsverwaltung für Bildung geschaffen, die seit Jahren geplant war. Mittendrin: Drei erfahrene Pensionäre, die unabhängig arbeiten: Meinhard Jacobs, Ute Lehmann und Dietrich Kruse.
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Während im Bund weiter über die Rente gestritten wird, legt Berlin einfach selbst an: Beim Anlegerforum der Börse Berlin gibt‘s am Donnerstag (18.30, Ludwig-Erhard-Haus, Goldberger Saal, Fasanenstraße 85,) Tipps und Strategien – mit Fragemöglichkeiten und Imbiss. Anmeldung unter info@börse-berlin.de.
Dass Friedrichshain-Kreuzberg nun tatsächlich gegen möbliertes und befristetes Wohnen vorgeht (CP von gestern) steht hier. Auf unsere Frage gestern: „Möbliertes Wohnen auf Zeit: super oder Sauerei?“ waren die Meinungen klar verteilt. Nur 18 Prozent klickten auf „Ja, auch da gibt es einen Bedarf“, 77 Prozent sagten: „Nein, das ist reiner Mietwucher.“
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Von einhundert Waldbäumen sind nur drei ganz gesund. 97 Prozent der Bäume sind geschädigt, rund die Hälfte sogar deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt der Waldstandsbericht. Noch nie stand es in den vergangenen 30 Jahren schlechter um den Berliner Wald. Zeit, dass sich was dreht.
Apropos Totholz. Mit dem Aufstellen von Weihnachtsbäumen ist es in Berlin wie mit den Wahlen: manchmal braucht es zwei Versuche. Auf dem zukünftigen Margot-Friedländer-Platz vor dem Abgeordnetenhaus steht seit gestern jedenfalls eine Fichte. „Diesmal vollständig und kerzengerade“, jauchzt und frohlockt das AGH auf Instagram – der erste Baum war beim Aufstellen zerbrochen.
Springen wir noch auf einen weiteren Regierungs-Vorplatz. Nach Tagesspiegel-Informationen soll die Israel-Fahne am Roten Rathaus am Freitag eingeholt werden. Sie weht dort seit mehr als zwei Jahren. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hatte sie unmittelbar nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 hissen lassen und verkündete, dort werde sie hängen, „bis die letzte Geisel frei ist“.
Zitat
„Verantwortung in der SPD Berlin übernehmen, ist wie in ein Piranha-Becken zu springen und zu verkünden, dass man ihnen jetzt Synchronschwimmen beibringt“
Hannah Sophie Lupper, Bezirksverordnete der SPD in Friedrichshain-Kreuzberg.
Kiekste
Leserin und Hundesitterin Angelika Dienert war in Moabit unterwegs und hat ein künstlerisches Ebenbild von Hündin Leo entdeckt. Schicken Sie Ihre Berlin-Fotos an checkpoint@tagesspiegel.de und nehmen an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Verena Hubertz (38), SPD-Politikerin, seit Mai 2025 Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Merz / Martin Krüger (46), Athletik-Trainer bei Union Berlin / Dirk Michaelis (64), Sänger und Komponist, von 1985 bis 1991 Frontmann der Rockband „Karussell“ / Bruno Osuch (73), Lehrer und seit 2020 Stellvertretender Vorsitzender des humanistischen Regionalverbandes Potsdam/Potsdam-Mittelmark / „Unser Lieblingsnachbar, Peter, hat heute Geburtstag und wir gratulieren ganz herzlich deine Fans Sabine und Dieter. Der Winter wird schön mir Lagerfeuer und Glühwein!“ / Jan Philipp Reemtsma (73), Germanist, Essayist, politischer Publizist sowie Mäzen / Matthias Reim (68), Schlagersänger, sein größter Erfolg war die 1990 veröffentlichte Single „Verdammt, ich lieb’ Dich“, sie wurde weltweit 2,5 Millionen Mal verkauft / Jón Dagur Torsteinsson (27), isländischer Fußballspieler, seit August 2024 beim deutschen Zweitligisten Hertha BSC unter Vertrag / Kai Wingenfelder (66), Musiker, Sänger und Songschreiber der Band „Fury In The Slaughterhouse“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Helmut Anders, * 1. August 1931, verstorben am 24. Oktober 2025 / Joachim Klein, * 14. April 1952, verstorben am 24. Oktober 2025 / Kurt-Christian Knischewski, * 29. Juli 1943, verstorben am 14. November 2025 / Margret Pfahler-Gerloff, * 10. November 1956, verstorben am 23. November 2025 / Horst Rose, * 26. Juli 1933, verstorben am 19. November 2025 / Manfred Schneeweiss (geb. Merkel), * 16. April 1947, verstorben am 1. November 2025 / Reinhard Stawinski, * 4. August 1949, verstorben am 16. November 2025
Stolperstein – Wilhelm Woitschaetzki (*1923) war der Sohn des Amtsobergehilfen Willy Woitschaetzki und der Schneiderin Margarete Woitschaetzki. Die Woitschaetzkis waren Zeugen Jehovas – ein Grund für die anhaltenden Demütigungen, welchen die gesamte Familie und besonders die Kinder Wilhelm und Charlotte ausgesetzt waren. Wilhelm Woitschaetzki wurde von den Nazis wegen Kriegsdienstverweigerung zum Tode verurteilt und am 26. November 1942 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Erich-Weinert-Straße 132 in Prenzlauer Berg an Wilhelm Woitschaetzki.
Encore
Wir hatten schon lange so ein Gefühl, jetzt ist der Beweis erbracht: Spandau müsste eigentlich Entenhausen heißen. Zum Nikolaus-Tag (hier gerät einiges durcheinander) kommt Donald Ducks langjähriger Synchronsprecher in die Stadtbibliothek Spandau. Peter Krause wird von der Kinder-Musikerin Emma Grünfeld begleitet. Versprochen sind: Quak-Intermezzi und Pfeif- und Triller-Übungen und die Antwort auf die Frage, warum Donald Duck auf Japanisch so ähnlich wie auf Deutsch. Und wenn Sie jetzt auch denken: Was für ein Quak!, dann hier entlang, bitte: 6.12., 13-15 Uhr, Lesecafé, Carl-Schurz-Straße 13, 13597 Berlin, um Anmeldung wird gebeten.
Tierisch gut recherchiert für diesen Checkpoint haben Saskia Kabelitz, Valentin Petri und Christoph Papenhausen. Tobias Langley-Hunt hat das Entenfutter angereicht(Stadtleben), das Lektorat hat Jasmine Dellé übernommen (Produktion). Den nächsten Band schreiben hier morgen Robert Ide und Margarethe Gallersdörfer.
Bis bald!
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