gerade rechtzeitig, um die verkorksten Nicht-Schulferien zu retten, sollen an diesem Wochenende in Berlin fünf bis sechs Zentimeter Schnee fallen. Die Temperaturen sinken dem Deutschen Wetterdienst zufolge auf bis zu minus elf Grad. Ein bisschen Winterwunderland zwischen allzu grauen Pandemietagen.
Düsterer als der Berliner Winterhimmel dürfte aktuell nur die Stimmung im Berliner Senat sein. Nach dem von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci präsentierten „Wir-produzieren-Impfstoff-für-die-Welt-ach-neee-doch-nicht“-Debakel reichen die Reaktionen von verwundert bis verärgert. Daniel Wesener, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen findet es „irritierend, wenn in der politischen Kommunikation zum Impfstoff mitunter Schnelligkeit vor Seriosität zu gehen scheint“. Linken-Fraktionschef Carsten Schatz sagt: „Das ist ein Bärendienst für das eigentliche Anliegen der Koalition, für eine Kapazitätsvergrößerung bei Impfstoffen zu sorgen.“ FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja spricht von einem „katastrophal fehlgeleiteten PR-Stunt“ und CDU-Landeschef Kai Wegner geht davon aus, dass „bei Rot-Rot-Grün der gesunde Menschenverstand in den Hintergrund getreten ist“. Viel bloßer hätten sich Senat und Senatorin kaum stellen können.
Die große Frage, die auch am Freitag keiner so richtig beantworten kann: Warum hat Dilek Kalayci das gemacht? Mit einer Rekonstruktion der Ereignisse (hier zu lesen für T+Abonnent:innen) haben Julius Betschka und Hannes Heine versucht, eine Erklärung zu finden.