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So wenige Touristen in Berlin wie 2004 nicht mehrKino Colosseum: Kultursenator Lederer bietet sich als Vermittler anBerliner „Schattenmiete“ im Schnitt doppelt so hoch wie Deckelmiete

das kann ja hitzig werden: In Berlin verrinnt ein nächster Tag im Schweiße jedes Angesichts. Die bezirklichen Grünsteppenämter rufen zum Gießen der Straßenbäume auf (bei den Parks hat man das schon im Frühjahr aufgegeben), während der Senat darüber streitet, in Bars und Kneipen den Alkoholausschank auszutrocknen. Die Idee von SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci („Dort, wo viel Alkohol getrunken wird, leiden die Abstandsregeln“) kritisierte Linken-Senatskollege Klaus Lederer öffentlich als „Räuberpistole“ und twitterte noch am späten Abend geladen: „Wir müssen rational bleiben. Und kommunizieren. Sonst wird es chaotisch und niemand hält sich mehr an irgendwas.“ Auch die Grünen-Senatskollegin Ramona Pop schenkte Kalayci nachts noch einen ein: „Prohibitionsdiskussionen helfen nicht weiter.“ Nüchtern betrachtet würde eine Ausschankeinschränkung sowieso nur die Spätis retten. Hier herrscht zu jeder Tages- und Pandemiezeit ein echtes Berliner Bier-Gefühl.

Echte Schwitzbolde kühlen sich im Freibad ab – wenn sie vorher eines der raren, digitalen  Zeitfenster geöffnet bekommen. Tickets für diese Woche gibt es noch in den Bädern am Wannsee, in Gropiusstadt, Mariendorf, Wedding, im Kinderbad Marzahn und am Insulaner (Bestellung hier) – in Spandau Süd sind sogar wieder Tageskassen geöffnet. Für die übernächste Woche kann ich einen Besuch in Pankow empfehlen, in dem zwar die Sonnentribünen aus DDR-FKK-Zeiten mit Büschen überwuchern (Foto von vorgestern hier), einstige Wandelbrücken abgebrochen und alte Liegewiesen abgesperrt sind (Foto von damals hier).