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„Berlin zerstört eine Institution“: Urania reagiert schockiert auf Kürzungen Michael, 52 – das ist Deutschlands Durchschnittspolitiker Fünf Neonfische und ein Wels: Diese Haustiere haben Berlins Senatoren

von Anke Myrrhe
und Jessica Gummersbach
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der Posten findet sich ganz am Ende einer langen Liste von weiteren Einsparungen. „Anzuhaltende Mittel“ steht da, darunter 950.000 Euro, die die Urania in diesem Jahr vom Land Berlin erhalten sollte. Dahinter steht der Vermerk „Einsparung“. Bedeutet: Die Kultur- und Bildungseinrichtung in Schöneberg erhält keine Zuschüsse mehr, das gilt dem Vernehmen nach ab dem 1. April. Die bereits geplanten Mittel für das laufende Jahr werden offenbar komplett gestrichen.

Die Direktorin der Urania, Johanna Sprondel, reagierte am Abend im Gespräch mit dem Checkpoint schockiert. „Berlin zerstört eine Institution, die es seit 1888 gibt.“ Das Haus versteht sich als Bildungsinstitution, die leicht zugängliche Angebote zur Wissensvermittlung für alle Berliner macht. „Das ist Volksbildung, das ist direkte Demokratieförderung“, sagt Sprondel. „Schalten Sie den Fernseher an und dann fragen Sie sich, ob Sie an dieser Stelle wirklich sparen wollen.“

Die Senatsverwaltung für Bildung bestätigte die Kürzung am Abend. „Die aktuellen Einsparungen sind eine große Herausforderung für viele Träger und Projekte“, sagte Sprecher Martin Klesmann dem Checkpoint. Die Senatsverwaltung sei sich des hohen Engagements und der langjährigen Arbeit bewusst, die in diesen Vorhaben steckt. „Angesichts der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin waren Einsparungen notwendig. Sie sind das Ergebnis einer bewussten Priorisierung und wurden mit dem Ziel getroffen, die verfügbaren Mittel auch unter schwierigen finanziellen Bedingungen gezielt und nachhaltig einzusetzen.“

Einen nachhaltigen Aufbau hätte auch Johanna Sprondel gern fortgesetzt, die das Haus vor knapp zwei Jahren übernommen hat.