der Posten findet sich ganz am Ende einer langen Liste von weiteren Einsparungen. „Anzuhaltende Mittel“ steht da, darunter 950.000 Euro, die die Urania in diesem Jahr vom Land Berlin erhalten sollte. Dahinter steht der Vermerk „Einsparung“. Bedeutet: Die Kultur- und Bildungseinrichtung in Schöneberg erhält keine Zuschüsse mehr, das gilt dem Vernehmen nach ab dem 1. April. Die bereits geplanten Mittel für das laufende Jahr werden offenbar komplett gestrichen.
Die Direktorin der Urania, Johanna Sprondel, reagierte am Abend im Gespräch mit dem Checkpoint schockiert. „Berlin zerstört eine Institution, die es seit 1888 gibt.“ Das Haus versteht sich als Bildungsinstitution, die leicht zugängliche Angebote zur Wissensvermittlung für alle Berliner macht. „Das ist Volksbildung, das ist direkte Demokratieförderung“, sagt Sprondel. „Schalten Sie den Fernseher an und dann fragen Sie sich, ob Sie an dieser Stelle wirklich sparen wollen.“
Die Senatsverwaltung für Bildung bestätigte die Kürzung am Abend. „Die aktuellen Einsparungen sind eine große Herausforderung für viele Träger und Projekte“, sagte Sprecher Martin Klesmann dem Checkpoint. Die Senatsverwaltung sei sich des hohen Engagements und der langjährigen Arbeit bewusst, die in diesen Vorhaben steckt. „Angesichts der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin waren Einsparungen notwendig. Sie sind das Ergebnis einer bewussten Priorisierung und wurden mit dem Ziel getroffen, die verfügbaren Mittel auch unter schwierigen finanziellen Bedingungen gezielt und nachhaltig einzusetzen.“
Einen nachhaltigen Aufbau hätte auch Johanna Sprondel gern fortgesetzt, die das Haus vor knapp zwei Jahren übernommen hat. Seither hat sich die Zahl der Besucher mehr als verdoppelt, die Einnahmen verdreifacht. Unklar ist, was aus der geplanten Sanierung des Hauses wird.
Von Seiten der Bildungsverwaltung heißt es: „Eine weitere Mittelbewilligung erfolgt zunächst nicht, bis Gespräche mit der neuen Bundesregierung stattgefunden haben.“ Worin die bestehen sollen bei einem Berliner Haus, das bisher ausschließlich Mittel aus dem Landeshaushalt erhalten hat, blieb am Abend ebenfalls unklar.
Im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Senats von 2023 heißt es, Seite 110: „Die Urania als Bürgerforum für Demokratie wird bei ihrem Bauvorhaben und bei ihrer programmatischen Neuausrichtung begleitet und unterstützt.“
Davon will offenbar zwei Jahre später niemand mehr etwas wissen.
Ebenfalls auf der Streichliste mit rund 100 Posten stehen das Projekt meet2respect/Respekt verbindet, das gemeinsame Unterrichtsbesuche von Vertretern jüdischer und muslimischer Religionsvertreter organisiert, und viele weitere integrative Projekte für Kinder und Jugendliche. „Ja, wir müssen im Jahr 2025 noch 39 Millionen allein im Bildungsbereich kürzen, aber nicht so“, sagte SPD-Bildungsexpertin Maja Lasić dem Checkpoint. „Wir erkennen hinter zahlreichen Kürzungen eine politische Agenda. Wie sonst ist zu erklären, wenn extrem wichtige Akteure wie KIgA mit ihrem Einsatz gegen Antisemitismus oder Fachstelle Queere Bildung mit dem Schwerpunkt geschlechtliche Vielfalt eklatante Einschnitte zu verkraften haben beziehungsweise vollständig gekürzt sind? Dieses unabgestimmte Vorgehen unseres Koalitionspartners stößt uns vor den Kopf und ist scharf zu verurteilen.“
Während die Berlinale etwas Glamour über Berlin bringt, sehen viele Institutionen dieser Stadt nur noch schwarz: In einem kurzfristig angesetzten Video-Call hat Kultursenator Joe Chialo (CDU) gestern Abend den betroffenen Institutionen mitgeteilt, dass zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen im Jahr 2026/27 weitere 300 Millionen Euro im Kulturbereich gekürzt werden. Die Vorgaben aus der ebenfalls CDU-geführten Finanzverwaltung seien nicht verhandelbar, sagte Chialo, „das läuft top down.“ Was auch einiges über die Kultur in seiner Partei aussagt.
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Weil nicht alles glänzt auf der Berlinale, will CDU-Fraktionschef Dirk Stettner gleich die gesamte Förderung streichen (wieder was gespart!). Nach den antisemitischen Äußerungen des Regisseurs Jun Li am Samstag sagte Stettner, die Berlinale sei zwar „als tolerante, glänzende, in die Welt ausstrahlende Veranstaltung sehr unterstützungswürdig“, aber: „Eine Selbstbeweihräucherung von Halb- oder Ganz-Antisemiten mit Applaus des Publikums unter dem Mantel der Kunst- und Meinungsfreiheit brauche ich in Berlin nicht und sie soll auch keinen Cent Berliner Geld erhalten.“ (Q: BZ).
Und wie sieht das die Regierungspartnerin? Wir haben SPD-Fraktionschef Raed Saleh gefragt, geantwortet hat Vizefraktionschefin Melanie Kühnemann-Grunow. Das Fehlverhalten müsse zweifelsfrei verfolgt und geahndet werden. Doch mit der Forderung, die Berlinale-Finanzierung zu streichen, „schießt der Kollege Dirk Stettner wieder einmal über das Ziel hinaus und schadet damit der Filmhauptstadt Berlin.“ Das Land hat die diesjährige Berlinale mit einer Million Euro bezuschusst.
Und was kommt dabei raus? Checkpoint-Kollege Robert Ide kommentiert: „Die Welt läuft aus dem Ruder. Und jetzt fährt nicht mal mehr die U-Bahn. Bei der Berlinale treffen brutale Welten auf unsere eigene Welt – genau darin kann man neue Hoffnungen finden. Und bei Hildegard Knef.“ Zur Kolumne geht es hier.
Kommen wir zu denetwas flauschigeren Meldungen: Anlässlich des heutigen Liebe-Dein-Haustier-Tages hat Team Checkpoint Berlins Senatorinnen und Senatoren zu ihren haarigen Mitbewohnern befragt – mit tierisch guten Erkenntnissen. Lesen wir doch mal rein:
Keine Haustiere haben Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU), Bausenator Christian Gaebler (SPD), Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) und Kultursenator Joe Chialo (CDU). Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) bemüht sich, in ihrem Garten „eine Artenvielfalt fördernde Situation“ zu schaffen. Und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) lehnt eine Teilnahme an der Umfrage kühl ab (passt vermutlich nicht zum Familien-Porsche).
Finanzsenator Stefan Evers (CDU) wünscht sich offenbar einen Hund, aber „der innerfamiliäre Meinungsbildungsprozess zur Anschaffung eines Hundes konnte in den vergangenen Jahren nicht erfolgreich abgeschlossen werden“, ließ er mitteilen: „Der Senator bedauert, Ihnen zum aktuellen Zeitpunkt keine anderslautende Mitteilung machen zu können.“
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) trauert um ihren Kater, der eingeschläfert werden musste: „Amadeus brachte Ruhe in den oft hektischen Alltag und erinnerte auf lebendige Weise daran, innezuhalten und den Moment bewusst wahrzunehmen.“
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) schwärmt von ihrem Kindheits-Collie und hält heute fünf Neonfische und einen Wels („nett anzusehen und im Alltag gut zu schaffen“), mehr Tiere warten im Umland: „Bei Oma und Opa auf dem Land gibt es noch Flecki und Brauni – zwei niedliche Zwergkaninchen, die uns immer wieder Freude bereiten.“
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ist Herrchen von Labrador Caspar: „Seit vielen Jahren ein guter und verlässlicher Gefährte“, es sei „ein Glück“, ihn an seiner Seite zu haben.
Dort ist Caspar jedenfalls schon länger als Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Sie hat auf unsere Anfrage nicht geantwortet, kann aber bestimmt auch mal mit Caspar Gassi gehen.

Deutschlands Durchschnittspolitiker heißt Michael und ist 52 Jahre alt. Das Jobportal „Indeed“ hat Vornamen, Alter und Berufe aller 4506 Kandidaten der Bundestagswahl analysiert. Die Liste ist männlich dominiert: 82 Mal Michael, 75 Mal Andreas, 71 Mal Thomas. Der häufigste weibliche Name taucht erst auf Platz 18 auf: 28 Annas gibt es, Durchschnittsalter 36 Jahre. Sie bleiben die einzigen unter den Top 25.
Die meisten Kandidaten sind Berufspolitiker, gefolgt von Studierenden, Rechtsanwälten/Juristen und Rentnern. Exklusiv für den Checkpoint hat Indeed die Berliner Kandidaten ausgewertet: Viermal Andreas, jeweils dreimal Michael und Martin. Bei den Frauen sind Jennifer, Franziska, Elisabeth, Carolin und Anna jeweils zweimal vertreten.
Ob das nun die Chancen für Michael Müller erhöht? Noch 3 Tage bis zur Bundestagswahl.
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
+ Fachkräftezuwanderung und Bürokratieabbau: Was die Berliner Wirtschaft sich von der Bundestagswahl erhofft
+ Was 2000 Schülerinnen und Schüler erwartet: So soll die erste Aufnahmeprüfung an Berlins Gymnasien ablaufen
+ Fahrradleasing über den Arbeitgeber? Schön wär’s! Berliner Landesdiener bekommen kein „Jobrad“
+ Zweifelhafte Prognosen, verunsicherte Wähler: Berliner brauchen jetzt Aufklärung statt Alarmismus
Berliner Schnuppen

Telegramm
1250 U-Bahnen, 380 Trams und fast alle der 1630 Busse stehen still: Bis Samstagfrüh bestreikt Verdi die BVG. Wie Sie trotzdem durch Berlin (und zum Hertha-Spiel) kommen, erklärt Kollege Jörg Hasselmann und kommentiert: Mit diesen Forderungen kommt die Gewerkschaft niemals durch – und die Konsequenzen tragen Arme, Alte und Arbeiter.
Dortmund macht Schluss mit lustig: Verkauf sowie Ab- und Weitergabe von Lachgas an Minderjährige werden verboten. Auch in Berlin verursacht die Trenddroge Probleme: Der Konsum kann Nerven schädigen, die Kartuschen vermüllen die Straßen und explodieren in Müllverbrennungsanlagen. Wäre folglich ein kurzfristiges Verbot hier auch denkbar?
Nein, antwortet die Gesundheitsverwaltung auf Checkpoint-Anfrage. Man halte ein solches Verbot generell für „begrüßenswert“ und habe es geprüft. Ergebnis: Es brauche eine bundesrechtliche Regelung, „um eine einheitliche und effektive Umsetzung sicherzustellen“. Heißt übersetzt: kann dauern.
Die stillen Helden der Bundestagswahl arbeiten in den Bezirkswahlämtern. In Reinickendorf haben die beiden Vize-Wahlchefs meinem Kollegen Valentin Petri erzählt, was aus ihrer Sicht 2021 schieflief, was die Verantwortung für sie persönlich bedeutet – und warum jedes Wahllokal einen großen schwarzen Koffer bekommt.
In Treptow-Köpenick hat man ganz andere Sorgen: Derzeit komme es zu Verzögerungen bei der Bereitstellung von bestellten Medien in den Stadtteilbibliotheken Adlershof, Alt-Treptow, Altglienicke und Friedrichshagen, teilte das Bezirksamt mit. Grund dafür sei der „Ausfall eines Fahrzeugs“. Es werde „mit aller Kraft an der Beschaffung eines neuen Fahrzeugs gearbeitet“. Hoffentlich biegt da niemand falsch ab.
Mehr aus Reinickendorf lesen Sie immer mittwochs im Bezirksnewsletter, hier kostenlos abonnieren.
Berlin ist wieder wer – zumindest für Touristen. Zum ersten Mal seit fünf Jahren haben wieder mehr als 30 Millionen Gäste hier übernachtet, meldet das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Der Corona-Knick ist damit offiziell beendet.
Kein Wunder, wenn man die nächsten Meldungen liest, schließlich ist hier ordentlich was los:
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Von einem dreckigen Diebstahl berichtet Berlins Polizei auf X: „Sie sahen sich letzte Nacht diverse Fahrzeuge in Friedenau ganz genau an, entdeckten eines, das nicht verschlossen war und entwendeten daraus einen Handstaubsauger.“ Anschließend wollten sich die Diebe mit dem Nachtbus aus dem Staub machen, wurden dort jedoch von der Polizei festgenommen. Sauber.
Pöbeln Sie nicht, wenn Sie heute in der Dämmerung Diplomaten mit Bollerwagen im Tiergarten sichten. Verneigen Sie sich lieber vor der Majestät! Denn in der Entourage wandelt auch CDU-Europapolitiker David McAllister, den die British Chamber of Commerce zum neuen Grünkohlkönig krönt. Nach der traditionell norddeutschen „Kohlfahrt“ gibt es fürs „Kohlvolk“ Grünkohl und Pinkel.
Appetit auf etwas Gehaltvolleres? Kommen Sie in den Insel-Salon auf dem Historischen Schiff Helene: Die Direktkandidaten für Berlin-Mitte Lasse Hansen (CDU), Hannah Steinmüller (Grüne), Annika Klose (SPD) und Stella Merendino (Linke) sind heute ab 20 Uhr zu Gast. Moderiert wird der Abend von Chef-Checkpointer Lorenz Maroldt. Der Eintritt ist frei.
Die wohl schönste Berlin-Liebeserklärung der Woche hat Checkpoint-Leser Ulli Donner mit uns geteilt. Bei einem Konzert im Tempodrom rief der Sänger der schwedischen Heavy-Metal-Band Grand Magus: „Ich weiß, es ist Dienstag. Aber ein Dienstag in Berlin ist wie Weihnachten an jedem anderen Ort.“ Gilt bestimmt auch für Donnerstage.
Zitat
„Die Wahrscheinlichkeit ist jetzt nicht gigantisch groß.“
Robert Habeck über seine Chance, noch Bundeskanzler zu werden.
Stadtleben
Roter Teppich – Falls Sie heute Berlinale-mäßig ausrasten, gehören Sie vermutlich zu den Hardcore-Kino-Fans: Mit etwas Glück könnten Sie Selfies mit dem südkoreanischen Regisseur Hong Sang-soo, dem französischen Schauspieler William Lebghil oder seinem deutschen Kollegen Justus von Dohnányi ergattern. Hong Sang-soos Film „Geu jayeoni nege mworago hani“ (What Does that Nature Say to You) läuft im Wettbewerb und erlebt heute seine Weltpremiere im Berlinale Palast (19 Uhr), dafür angekündigt ist u.a. Darsteller Kwon Hae-hyo (spielt in der Netflix-Serie „Parasyte: The Grey“). Mehr zu berühmten und nicht ganz so berühmten Berlinale-Promis gibt es hier.
Verlosung – Okean Elzy ... Noch nie gehört? Macht nichts, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Aber: Die Truppe um Frontmann Sviatoslav „Slava“ Vakarchuk ist vermutlich die größte und erfolgreichste Rockband der Ukraine; aktuell auf Benefiz-Tour mit ihrem ersten englischsprachigen Album „Lighthouse“. In Berlin spielen sie am Sonntagabend im Tempodrom und wir verlosen zwei Karten! Los geht es um 19 Uhr, reguläre Karten kosten 80 Euro. Möckernstraße 10, S-Bhf Anhalter Bahnhof
Essen & Trinken – Wieder keine Karten für einen Berlinale-Film bekommen? Robert Pattinson auf dem roten Teppich verpasst? Ein bisschen niederschwelliges Filmfestival-Feeling bekommt man gerade im „Manifesto“, dem Streetfood-Markt in der Shopping-Mall am Potsdamer Platz serviert, schräg gegenüber vom Berlinale Palast. Entsprechend baumelt jedem zweiten Besucher der Festival-Pass um den Hals, man hört Sprachen aus aller Welt. Aus aller Welt stammt auch das Essen, das hier an den vielen Ständen zubereitet wird. Ein Highlight ist alles, was „Shainus House of Noodles“ im Obergeschoss anbietet, nur zum Beispiel. Unten gibt es u.a. ein Pop-up, auf der die gerade schwer angesagten gefüllten chinesischen Crêpes Jian Bing aus Mungbohnenmehl gebraten werden, gefüllt etwa mit Salat, Pickles, Bohnen und scharfen Pilzen. So-Do 11-22 Uhr, Fr/Sa 11-24 Uhr, Alte Potsdamer Straße 7 im „The Playce“, S-/U-Bhf Potsdamer Platz
Noch hingehen – Sarah Bernhard heißt die Pfingstrosen-Sorte, die Dale Grant auf einer monumentalen Fotografie verewigt hat. Im Kopfkino erscheinen Bilder einer Diva, die französische Schauspielerin gilt als erster Weltstar des späten 19. Jahrhunderts. Idol einer verblassenden Ära, das einem heute pudrig, samtig dunkel und leicht dekadent vorkommt. Grants großartige Aufnahme steht symbolhaft für seine Ausstellung „Fading Beauty“ in der Nüüd-Galerie (noch bis Sonnabend). Für den Porträt- und Modefotograf hat jede einzelne Pflanze eine Persönlichkeit, die sich allerdings erst gegen Ende zeige – je stärker die Blumen welken, desto individueller wirken sie, sagt er. Eintritt frei, Do–Sa 13 bis 19 Uhr, Kronenstraße 18, U-Bhf Stadtmitte
Last-Minute-Gespräch – Die Veranstaltungsreihe „Crossroads#“ will Kunst und Literatur zusammenbringen. Heute machen die Autorin Helene Hegemann und der Maler Daniel Richter im Hamburger Bahnhof den Anfang (18 Uhr). Ein moderiertes Gespräch „über Kunst, Bücher und Einflüsse, diesseits und jenseits der Gattungsgrenzen“, verspricht das Haus. Eintritt und Teilnahme kostenfrei, Invalidenstraße 50-51, U-Bhf Hauptbahnhof
Grübelstoff – Planen Sie ein Fastenprojekt? Oder finden Sie vielleicht, dass es im Moment schon ohne zusätzliche stressige Projekte schwer genug ist, halbwegs bei Verstand zu bleiben? Sie können sich das noch zwei Wochen lang überlegen, Aschermittwoch ist dieses Jahr erst am 5. März.
Kiekste

Diese beinharte „Bedrohung am Grunewaldsee“ hat Leserin Ursula Hohmann wohl nur knapp überlebt. Herzlichen Dank fürs Einsenden! Weitere Action-Bilder aus der Hauptstadt erreichen uns jederzeit per checkpoint@tagesspiegel.de!Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Dörpfeldstraße (Adlershof): Die Straße ist bis Anfang März in beiden Richtungen zwischen Waldstraße und Wassermannstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Koenigsallee (Grunewald): Ab 14 Uhr regelt, bis Ende August, eine Baustellenampel zwischen Erdener Straße und Delbrückstraße den Verkehr.
Finckensteinallee (Lichterfelde): An der Kreuzung Berner Straße/Kommandantenstraße regelt bis Mitte April eine Baustellenampel den Verkehr. Die Kommandantenstraße ist von der Finckensteinallee abgehängt (Sackgasse). Die Einfahrt von der Berner Straße auf die Finckensteinallee ist nicht möglich.
Mitte/Tiergarten: Von 16 bis 20 Uhr werden die Straßen vor dem Brandenburger Tor (Straße des 17. Juni und Ebertstraße) für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – Verdi hat die BVG-Beschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen. Von Betriebsbeginn bis Samstag, 3 Uhr, fahren keine U-Bahnen, Straßenbahnen sowie die meisten Busse der BVG. Auch nach Streikende ist voraussichtlich noch mehrere Stunden mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Die S-Bahn ist von dem Streik nicht betroffen.
Demonstration – Für heute sind 23 Demos angemeldet (Stand 19.2., 13.45 Uhr), u.a. „Streikaktion im Rahmen der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, konkret Streiktag der Beschäftigten, die dem Tarifvertrag Versorgung im Öffentlichen Dienst unterfallen (Berliner Wasserbetriebe)“: 1.000 Menschen, Verdi, Rathausstraße 15 (8-13 Uhr)
„Café Julia retten! Für ein Nachtcafé mit Beratungsstelle im Bülowkiez“: 100 Protestierende, Goebenstraße 19 (15.30-18.30 Uhr)
„MILLIARDÄRE BESTEUERN, KLIMA RETTEN!“: zehn Demonstrierende, Greenpeace, Euref-Campus (16.30-21.30 Uhr)
„CDU Wahlveranstaltung mit Merz crashen – Gegen Faschismus, Queer-, Trans- und Frauenfeindlichkeit!“: 1.000 Teilnehmende, Hildegard-Knef-Platz, Torgauer Straße, Cheruskerpark (17-22 Uhr)
„Für Vernunft und Gerechtigkeit“: 1.500 Menschen, BSW, Platz des 18. März (17-19 Uhr)
Gericht – Nach einem blutigen Streit zwischen zwei Gruppen vor einer Bar in Berlin-Lichtenberg kommen ein 47-Jähriger und sein 20-jähriger Sohn auf die Anklagebank. Der Vater soll mehrere Schüsse abgefeuert und einen damals 33-Jährigen lebensgefährlich verletzt haben. Dem Sohn wird Beihilfe zum versuchten Totschlag vorgeworfen (12 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 817).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Jasna Fritzi Bauer (36), Schauspielerin, spielte u.a. an der Schaubühne und der Volksbühne, seit 2021 im Bremer „Tatort“ als Kommissarin im Team Moormann und Selb / „Lieber Bernd, zu deinem Geburtstag wünsche ich dir 1 Jahr voller Glück und Freude, 12 Monate genussvoller Momente und 365 Tage Gesundheit. Ich freue mich auf ein neues und spannendes Lebensjahr an deiner Seite Lore“ / Julia Franck (55), Schriftstellerin, „Die Mittagsfrau“ (verfilmt mit u.a. Mala Emde), „Rücken an Rücken“, leitete Autor:innenwerkstätten im Literarischen Colloquium Berlin / Henry Hübchen (78), Schauspieler und Regisseur, war lange im Ensemble der Volksbühne, im Kino aktuell mit „Kundschafter des Friedens 2“ / Julia Jentsch (47), Schauspielerin („Die fetten Jahre sind vorbei“, „Sophie Scholl – Die letzten Tage“), studierte an der Hochschule Ernst Busch, 2017 war sie Teil der Berlinale-Jury / Bernd Schlömer (54), Politiker (FDP, zuvor Piratenpartei), bis 2021 MdA, aktuell Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales von Sachsen-Anhalt / „Ein Ständchen von Herzen für unsere Uschi im Sopran der Herzschrittmacher!“
Nachträglich: „Dagmar wünscht alles Liebe für Uli Unglert (72) zum Geburtstag, der sich gerade in der Filmwelt der Berlinale vergnügt.“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Horst Bowitz, * 30. Januar 1928, verstorben am 6. Februar 2025 / Klaus Kreuter, * 15. Dezember 1940, verstorben am 26. Januar 2025 / Matias de Oliveira Pinto, * 14. Juli 1960, verstorben am 4. Februar 2025 / Elisabeth Pfefferkorn-Niggemeyer, * 23. Juni 1930, verstorben am 29. Januar 2025 / Ute Seiberth, * 2. Juli 1942, verstorben am 2. Februar 2025 / Eva Wenzel-Bürger, * 2. Februar 1932, verstorben am 31. Januar 2025
Stolperstein – Heinz Rosenberg (*1912) gehörte zum Berliner Arbeiterwiderstand und war in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation aktiv. Nach 1933 konnte er als Jude seinen kaufmännischen Beruf nicht mehr ausüben und schlug sich als Fensterputzer durch. Er lebte seit 1942 unangemeldet und mit falschen Papieren in einem Laden, den ein Freund ihm angemietet hatte. Am 6. Juli 1944 wurde er festgenommen, ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert und dort am 20. Februar 1945 von den Nazis erschossen. An Heinz Rosenberg erinnert ein Stolperstein in der Straße Märkisches Ufer 20 in Mitte.
Encore
Zeit für unseren täglichen Blick ins Berlinale Programm, heute mit dem Film „Ran Bi Wa (Eine Geschichte vom Feuer)“ aus der Sektion „Perspectives“.
Ein Affe wächst unter Menschen auf und begibt sich auf eine gefährliche Reise zum Heiligen Berg, um das Geheimnis der Wärme zu lüften. Durch einen Feuerstein verliert er sein Fell und wird zum Menschen.
Den Film können Sie sich heute um 9.45 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain anschauen.
Tierisch gut recherchiert haben meine Co-Autoren Jessica Gummersbach und Sönke Matschurek. Antje Scherer hat das Stadtleben serviert und Jaqueline Frank hat alles ordentlich sortiert. Morgen begrüßen Sie hier Daniel Böldt und Ann-Kathrin Hipp.
Bis bald!
