vielleicht wird das wieder so ein Tag, an dem im Nahen Osten ein weiterer Krieg ein weiteres Stück näher rückt: In der Nacht schlugen erneut Raketen im Regierungsviertel von Bagdad ein. Immerhin, die USA und der Iran hielten ihr Gleichgewicht des Abschreckens ohne weitere militärischen Angriffe aufrecht. Womöglich kann dies also ein Tag sein, an dem man mal eine Sekunde länger an die von Macht- und Rohstoffkonflikten zermürbte Bevölkerung in der Region denkt. Regelmäßig wurden in den vergangenen Jahren Proteste im Iran vom Regime blutig niedergeschlagen, hunderte Menschen starben. Gestern, am Tag nach einer tödlichen Massenpanik bei der staatlich organisierten Trauerfeier nach dem US-Drohnenangriff sowie dem iranischen Vergeltungsschlag auf US-Militärbasen in Irak, erschütterten auch noch ein Erdbeben im Süden des Landes und ein Flugzeugabsturz bei Teheran mit bislang unklarer Ursache das Volk. Auf jeden Fall ist dies so ein Tag, an dem man wieder etwas dankbarer dafür sein sollte, in einem friedlichen Europa zu leben. Und einer freien Stadt Berlin.
Dass der Berliner Alexanderplatz mehr Stein als Sein ist, sieht man in diesen Tagen schwarz auf grau. Derzeit wird die Tristesse rund um den Fernsehturm auf die Spitze getrieben, denn sämtliche hier sonst hingezimmerten Frühlings-Sommer-Ernte-Weihnachts-Bretterbuden sind wie vom Betonboden verschluckt (Beweisfoto hier).