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Pandas & Besuch: Stadt im doppelten Ausnahmezustand 29 Euro pro Quadratmeter: Wohnungswumms in Mitte „Unwiderruflich verzichten“: Wie Klassenfahrten doch noch gebucht werden können

die Stadt befindet sich mal wieder im Ausnahmezustand. Vor dem Zoo stehen die Menschen Schlange wie sonst nur für Gemüsekebab, Berghain oder MoMA-Ausstellungen. Und auf Straße und Schiene sind in den nächsten Tagen ebenfalls einige Hindernisse eingeplant – allerdings für einen deutlich älteren Stargast. Zwischen den beiden aufregenden Themen dieser Tage liegen fast 82 Jahre: Berlin hat wieder Pandas und Besuch.

Mehr Flausch gibt’s unten im Zitat, wir kümmern uns aber erstmal um einen verzweifelten Jura-Studenten, der am Freitag, 8 Uhr, wie viele andere seine schriftliche Prüfung im Ersten Juristischen Staatsexamen schreibt. „Leider konnte ich an keiner Stelle verlässliche Informationen finden, mit welchen Einschränkungen angesichts des Besuchs von US-Präsident Biden am Freitag zu rechnen ist, insbesondere wann und welche S-Bahnen von Ausfällen betroffen sein werden“, schreibt er dem Checkpoint. „Wie sollen ohnehin schon gestresste Examenskandidaten jetzt verfahren? Sollen wir mitten in der Nacht aufstehen, um so vielleicht mögliche Sperrungen zu umgehen?“

Nun, gesichert Informationen über den Biden-Besuch gibt es inzwischen schon, ob die nun beruhigen können, ist eine andere Frage: „Berlin muss sich ab Donnerstag auf ein Verkehrschaos einstellen“, lautet die Überschrift im Tagesspiegel. Alle Infos gibt es hier. Die gute Nachricht für alle Prüflinge in der Messehalle 9: Die Ringbahn fährt zumindest im 10-Minuten-Takt. Die schlechte: So ganz genau weiß es wohl niemand. Und für alle Juristen: Gilt ein US-Präsident als höhere Gewalt?

Opinary: Soll der US-Präsident nach Meseberg statt nach Berlin kommen?

Höhere Gewalt entscheidet meist auch, wer beim Behördenpingpong gewinnt. Doch diesmal ist alles anders: Am Wochenende gibt’s die Weltpremiere Behördenpingpong live! (Jessica Gummersbach und ich haben gestern schon mal die Platte eingeweiht). Beim „Mit Vergnügungspark“ im Colosseum (Gleimstraße 33, Prenzlauer Berg) wird am Wochenende ein Freizeitpark im Inneren aufgebaut – mit Spiel & Spaß, Konzerten, DJs & Live-Podcasts. Wir sind am Samstag ab 12 Uhr am Checkpoint-Stand zu finden – neben dem Pingpong zwischen Senat und Bezirken gibt es noch Betriebsstörungsbingo, „das Berlinquiz – Promi oder Politiker“ und personalisierte Live-Comics von der großartigen Naomi Fearn (falls Sie schon immer Ihre eigene Schnuppe wollten). Zu gewinnen gibt’s unter anderem Tagesspiegel-Jahresabos (E-Paper) im Wert von jeweils 455 Euro, Gutscheine für die Yorck-Kinos, die Distel und das Chamäleon. Und am Sonntag (15.15 Uhr, Saal 6) nimmt Ann-Kathrin Hipp ihren Podcast „Eine Runde Berlin“ mit Wilson Gonzalez Ochsenknecht live beim Festival auf. Tickets gibt es hier.

Oder Sie gewinnen die einfach, bevor Sie dann vor Ort gewinnen, nämlich indem Sie jetzt ein Checkpoint-Abo abschließen. Damit lesen Sie nicht nur alle Plus-Artikel und den Checkpoint sechs Wochen lang für einen Euro, Sie nehmen auch an der Verlosung von 30 Unlimited-Karten für die Yorck-Kinos teil (und 50 weiteren Tickets). Ist das nicht großartig?

Noch viel großartiger ist aber, was Sie mit Ihrem Checkpoint-Abo noch alles bekommen. Zum Beispiel diese Themen hier:

+ Mitten in der Haushaltssperre: Wohin ist der Frauenbeirat verschwunden?

+ „Unwiderruflich verzichten“: Wie Klassenfahrten jetzt doch noch gebucht werden können.

+ 29 Euro pro Quadratmeter: Wohnungswumms in Mitte – bei einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft

+ Tagesaktuelle Stadtlebentipps, die „Berliner Schnuppen“ – unseren täglichen Comic von Naomi Fearn und jeden Tag exklusive Verlosungen.

Übrigens auch mit im Abo enthalten: Alle Tagesspiegel-Plus-Artikel, zwölf Bezirks-Newsletter – und natürlich die Checkpoint-Vollversion.

Und das Beste: Dann lesen Sie den Checkpoint schon morgen ohne diesen nervigen Werbeblock. Zum Abo geht es hier. Wir würden uns sehr freuen!

Und wo wir gerade bei Eigenwerbung sind: Ann-Kathrin Hipp ist heute früh zu Gast bei „Apokalypse & Filterkaffee“ im Gespräch mit Markus Feldenkirchen (zu hören überall, wo es Podcasts gibt). Und ich bin am Sonntag wieder beim radioeins-Kommentatoren-Talk mit Marco Seiffert im Tipi am Kanzleramt (live im rbb-Fernsehen und auf Radioeins).

Zusammenfassung einer Antwort der Senatsverwaltung für Gesundheit zur Trenddroge Lachgas (Q: Gebel/Franco, Grüne):

„Dem Senat liegen weder Daten noch Erkenntnisse über Verkauf und Konsum oder Konsummuster von Lachgas über die letzten 5 Jahre vor.“

„Dem Senat liegen keine Informationen vor, wie viele Behandlungen wegen Lachgaskonsum in den Zentralen Notaufnahmen (ZNA) oder über den Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung erfolgt sind.“

„Dem Senat liegen hierzu keine Daten vor.“

„Dazu liegen dem Senat keine Daten vor.“

„Dem Senat sind Lachgastaxis bisher nicht bekannt.“ 

„Dazu liegen dem Senat keine Daten vor.“

„Eine Beantwortung ist nicht möglich, da Daten im Sinne der Fragestellung nicht erfasst werden.“

Und jetzt Sie: Lachen oder Weinen?

Und auch in den Schulen dreht die Verunsicherung die nächste Runde. Es stimmt nämlich nicht, dass wegen des Haushaltsstopps bis zum 30.11. keine Klassenfahrten gebucht werden können, wie die Bildungsverwaltung in einem Schreiben an die Schulen nun aufklärte, es dürfen nur…

… das lesen Sie heute im Checkpoint für Abonnentinnen und Abonnenten. (Falls Sie die Pingpong-Sache noch nicht überzeugt hat: Hier geht’s zum herrlichen Herbstangebot.)

Bevor wir zu den gruseligen Meldungen vom Berliner Wohnungsmarkt kommen, werfen wir noch einen Blick ins Geisterhaus des Tages:

Berliner Geisterhaus-Quartett: das Lichtenberger Wohnhaus in der Türrschmidtstraße 1

Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (4/16): das Lichtenberger Wohnhaus in der Türrschmidtstraße 1. Gewinner-Kategorie: „Lage“.

Und noch ein paar Leseempfehlungen:

+ Trotzkisten, Sektierer, Radikale: Das sind die Hamas-Versteher in der Berliner Linkspartei 

+ Berliner Schüler an Diphtherie erkrankt: Was Sie jetzt wissen müssen – und warum auch Erwachsene in ihren Impfpass schauen sollten.

+ Kein Anruf vom Kind: Wie man den Eltern sagt, dass sich die Welt nicht um sie dreht. (Grüße an die Eltern: Ruft doch mal an!)

Telegramm

Halleluja, Berlin! Seit gestern ist es tatsächlich möglich, seinen Wohnsitz an- und umzumelden – und zwar online (wir haben mehrfach berichtet). Das soll den Bürgerämtern rund 500.000 Termine jährlich ersparen. Wenn nur die Hälfte davon klappt, könnte das die entscheidende Befreiung für den Terminstau werden. Oder wie es der Regierende ausdrückt: „Game-Changer“. Kleine Einschränkung: Für die Ummeldung braucht man einen digitalen Personalausweis (ob Sie den haben, können Sie hier nachschauen).

Nein? Dann gehen Sie nicht auf Los, sondern direkt zum Bürgeramt (inkl. Terminsuche). Sorry!

Ja? Dann brauchen Sie noch die PIN, die Ihnen irgendwann mal…

Nein? Tja, eine Neue gibt’s nur, Sie ahnen es: persönlich beim Bürgeramt.

Aber: Zumindest bekommen Sie die, tadaaaa: ohne Termin. Und sie bewegt sich doch (ganz langsam, ein bisschen…)

Fehlt nur noch die Wohnung…

Der Tagesspiegel hat gestern Abend für ein gemeinsames Projekt mit dem ZDF Magazin Royal den Grimme Online-Award gewonnen (auch der Checkpoint gehörte schon zu den Preisträgern). Zur Geschichte „Europäische Waffen, amerikanische Opfer“ geht es hier. Glückwunsch an Eric Beltermann, Nina Breher, Julia Brigasky, Cornelius Dieckmann, Daniel Erk, Tamara Flemisch, Alexander Forsthofer, Kirk Jackson, Hendrik Lehmann, Moritz Matzner, Annelie Naumann, Finn Starken, Dennis Pohl, Juliane Schäuble, Lennart Tröbs, Helena Wittlich und vielen anderen, die mitgewirkt haben.

Die Gewalt gegen medizinisches Personal nimmt zu. 2023 gab es 808 Angriffe auf Feuerwehr-, Rettungs- und Pflegekräfte, 132 mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr wurden bis Ende August bereits 513 Angriffe erfasst. (Anfrage Lehmann/SPD, DS 19/20 331). Inzwischen gebe es Schulungen, sagte ein Charité-Sprecher dem Checkpoint, dabei gehe es vor allem um Deeskalation. Vivantes beschäftigt rund um die Uhr einen Wachschutz. Kosten: Drei Millionen Euro.

Zu wenige Urteile im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt? Das hatte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Justiz am Montag vorgeworfen. Justizsenatorin Felor Badenberg konterte gestern im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses: Die Polizei habe nur einen Antrag auf Unterbindungsgewahrsam (um jemanden von der Demo am 7. Oktober fernzuhalten) gestellt. „Diesem wurde stattgegeben“, sagte Badenberg. „Kein Antrag, kein Beschluss.“

Und wo wir gerade beim Thema sind: Der langjährige Fraktionschef der Linken im Abgeordnetenhaus, Udo Wolf, ist aus der Partei ausgetreten. Nach dem Antisemitismus-Eklat am Freitag beim Landesparteitag sei für ihn „eine persönliche Schmerzgrenze überschritten“.

Berlin ist auch nur ein Dorf: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir schwärmte Anfang der Woche auf einer Konferenz vom Zusammenhalt im ländlichen Raum. Dort stünden runde Geburtstage in der Zeitung, ab und zu komme sogar der Bürgermeister vorbei: „Die Vorstellung, dass der Tagesspiegel immer so ein Buch mit Geburtstagen reinlegt, ist unrealistisch“, sagte Özdemir. Wie bitte?! Das machen wir doch jeden Tag! Offenbar hat der Minister unsere Rubrik „Berliner Gesellschaft“ übersehen (die gibt es übrigens auch in Print und im E-Paper). Dass Kai Wegner persönlich gratuliert, können wir nicht versprechen, aber Sie können jederzeit Geburtstagsgrüße via checkpoint@tagesspiegel.de einreichen. Alles Gute!

„Bis 2027 wird das Angebot nicht erweitert“, sagte BVG-Chef Henrik Falk gestern im Verkehrsausschuss. Oder wie die BZ heute titelt: Noch zwei Jahre U-Bahn-Krise.

Vielleicht sind das alles aber auch gar keine echten Probleme: „Ist Ihnen WLAN im öffentlichen Raum wichtig“, wollten wir gestern von Ihnen wissen. Nur 52 Prozent sagten „Ja“, 44 Prozent scheint das ziemlich schnuppe zu sein. Es kommentiert Konfuzius Web: „Kein Internet, keine Probleme.“

Zitat

„Die sieht echt aus wie so‘n kleiner Pandabär.“

Erste Eindrücke aus dem Zoo. Festgehalten von Mia Veigel hier im Video und im Text.

 

Kiekste

Diese „fröhliche Kastanie“ ist Leserin Petra Wiese-Kähler in Charlottenburg begegnet. Weitere herbstliche Aufmunterungen gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
 

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Christian Brückner (81), Synchronsprecher, Stimme von Robert De Niro, Interpret von Hörbüchern, u.a. Cormac McCarthy „Kein Land für alte Männer“, 2012 Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises für sein Lebenswerk /  Derya Çağlar (42), Politikerin (SPD), MdA / Sophie Dal (43), Schauspielerin, spielte u.a. in „Die Kanzlei“ mit und verkörpert in der ZDF-Krimireihe „Friesland“ die Streifenpolizistin Süher Özlügül / Christian Jost (61), Komponist und Dirigent, u.a. Komische Oper Berlin / Uwe Kolbe (67), Schriftsteller und Übersetzer („Heimliche Feste“), 1992 Berliner Literaturpreis, 2022 war er Mitgründer des PEN Berlin / Karin Krieger (66), literarische Übersetzerin aus dem Italienischen und Französischen / Matthias Matschke (56), Schauspieler („Soloalbum“, im „Ladykracher“-Ensemble), auch Volksbühne, Schaubühne / „Unserem tiefen Bass Reini gratulieren wir ‚Herzschrittmacher‘ in den höchsten Tönen und freuen uns auf die ‚Showtime‘ im Dezember“ / „Liebe Stefanie Szisch, alle deine ImmoKEY'ler und VIVEST'ler umarmen dich heute ganz innig – du tolle Frau! Herzliche Glückwünsche!“

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Danuta Gotfryd, * 19. März 1933, verstorben am 15. September 2024 / Dietrich Martin Traugott Kruska, * 28. Oktober 1939,verstorben am 12. September 2024 / Rainer Mellenthin, verstorben im September 2024 / Sabine Piekorz, * 22. August 1957, verstorben am 23. September 2024

StolpersteinFanny Pietrkowski wurde am 4. Februar 1869 in Kempen/Posen (heute: Polen) geboren. Sie blieb unverheiratet und hatte keine Kinder. Von Beruf war sie Krankenpflegerin. Wann sie nach Berlin zog, ist nicht bekannt. Am 21. September 1942 wurde Fanny von den Nazis nach Theresienstadt deportiert. Sie war laut Transportliste nicht arbeitsfähig. Am 17. Oktober 1942 starb sie an angeblicher „Altersschwäche“ – eigentlich aber an den elenden Lebensbedingungen im Lager. An Fanny Pietrkowski erinnert ein Stolperstein in der Landhausstraße 44 in Wilmersdorf.

Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.

Encore

Die sogenannte Studie, in der das „Berliner Pilsner“ zum ungesündesten Bier erklärt worden ist (CP von gestern), war offenbar ein Fall für den Abfluss: Methodisch mindestens unausgegoren und obendrein auf Basis falscher Angaben zu Alkoholgehalt und Kalorien. Nach einer Intervention des Brauerbundes hat die PR-Agentur, die das verzapft hat, das Ranking gestern selbst von seiner Webseite genommen.

Vom Reinheitsgebot gedeckt war gestern die Recherche von Margarethe Gallersdörfer, Jessica Gummersbach, Stefan Jacobs und Christoph Papenhausen. Antje Scherer hat das Stadtleben serviert und Jaqueline Frank im Frühdienst alles ordentlich sortiert. Morgen begrüßt Sie hier Daniel Böldt.

Bis bald!

Ihre Anke Myrrhe

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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