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Wer ist noch Genosse? Berliner SPD spielt House of CardsKein Zaun in New York: Wegner muss Aussage korrigierenTeure Bildungsreise der Bildungsstaatssekretärin

von Anke Myrrhe
und Lotte Buschenhagen

Zaun oder nicht Zaun – das ist hier offenbar gar nicht die Frage. Mit der Genauigkeit hat es die CDU dieser Tage nicht so sehr: Das galt für die Zahnfantasien ihres Bundesvorsitzenden Friedrich Merz, denen eine Behandlung an der Wurzel ganz gutgetan hätte. Und das gilt für die Zaunfantasien ihres Berliner Vorsitzenden und Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner, die bei näherer Betrachtung auf ganz schön wackeligem Grund stehen.

Denn den Zaun um den Central Park in New York, auf den sich Wegner als Vorbild für den Görlitzer Park bezog, hat es nie gegeben. Die „Central Park Conservancy“, die den Park im Auftrag der Stadt New York betreibt, bestätigt: „Die Umfassungsmauer, die heute den Central Park umgibt, ist die einzige Grenze, die der Park jemals hatte. Die Steinmauer hatte nie Schlösser oder Tore, um Menschen drinnen oder draußen zu halten.“

Die Mauer ist etwa 1,50 Meter hoch, etwa halb so hoch also wie die am Görli, die Wegner nun zugunsten eines Zauns abreißen lassen will, der dann die Situation wie einst in New York befrieden … ach, lassen wir das. Und danken lieber dem Kriminologen Thomas Feltes, der Wegner im Tagesspiegel-Interview die Verbreitung von Fake-News vorgeworfen und damit den Anstoß zur weiteren Recherche geliefert hatte.

Diesen Vorwurf will Kai Wegner natürlich so nicht stehen lassen, denn Fake News stehen keinem Regierenden gut, egal, auf welcher Seite des Atlantiks: Er sei „leider falsch informiert worden“, teilte Senatssprecherin Christine Richter auf Tagesspiegel-Anfrage mit.