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von Anke Myrrhe
sowie Lorenz Maroldt und Lotte Buschenhagen

Die Forderung der Grünen-Abgeordneten June Tomiak, statt des Tempelhofer Feldes doch lieber Golfplätze zu bebauen (CP von Montag), wird wohl eher nicht als Hole-in-one in die Polithistorie eingehen. Welche wasserintensiven Flächen zur Freizeitgestaltung denn noch zur Debatte stünden, wollten wir von der Fraktionsspitze der Grünen wissen: Hockeyplätze vielleicht, Tennisplätze – oder wie wär’s mit Kleingärten? Schließlich hat der Vorsitzende der Grünen Jugend Berlin, Kasimir Heldmann, den Golfplatz-Vorschlag unterstützt, indem er sagte: Golfplätze seien in Zeiten von Wasserknappheit und Artensterben „ein Luxus, der den Spaß weniger über die Zukunftsfähigkeit der gesamten Stadt stellt“, sagt Heldmann. „Wir müssen uns fragen, ob wir uns diesen Luxus noch leisten können.“ 
 
Wo der Luxus anfängt, und wo er aufhört, das entscheiden selbstverständlich die Grünen. Beispiel Kleingärten, da stand im grünen Wahlprogramm: „Auch Kleingärten sind in der wachsenden Stadt unverzichtbar, sie kühlen die Stadt, erhalten den Artenreichtum und sollten für viele Großstädter*innen auch Naherholungsgebiete sein.“ Nur dass sie meist eben auch nur den Spaß einiger weniger bedienen. Durchschnittliche Wartezeit auf einen Garten in Berlin: Je nach Lage zwei bis zwölf Jahre. Die Probestunde auf dem Golfplatz ist einfacher zu bekommen. 
 
Aber halt jetzt, war ja alles gar nicht so gemeint, antwortet die grüne Fraktionsspitze: Die Anfrage der Abgeordneten June Tomiak habe „die Frage der Flächenverteilung in den Mittelpunkt gestellt und gezeigt, wie absurd die Bebauungspläne von Schwarz-Rot fürs Tempelhofer Feld sind.“ Und natürlich geben es „keine Pläne, Golfplätze oder andere Flächen“ zu bebauen. 
 
Also mal wieder alles nur ein Trick, um uns vor Augen zu führen, wie blöd die anderen sind.