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Justizsenator empört Kollegin aus HessenTraditionsreiche Reederei Riedel verkauftIsraelfeindliche Sprüche bei der Mauerfall-Show

für Dirk Behrendt gilt künftig Helmpflicht bei Justizministertagungen - seine politische Unfallquote ist einfach zu groß. Im Juni düpierte der Senator das Abgeordnetenhaus, weil er die rechtzeitige Rückkehr von der Sitzung in Travemünde vertrödelte, am Freitag verursachte er bei der Sitzung in Berlin einen Eklat, als es um eine Erklärung zum „Unrechtsstaat der DDR“ ging: Behrendt legte der Kollegin Eva Kühne-Hörmann (CDU) aus Wiesbaden nahe, vom „hohen Ross“ herunter zu kommen – mit dem Rechtsstaat sei es ja wohl auch „in Hessen nicht weit her“, wie die Verstrickung von Polizisten in rechte Netzwerke und der Mord am Kasseler RP Lübcke zeige.

Nach diesen Maßstäben ist es allerdings mit dem Rechtsstaat auch in Berlin nicht so weit her – oder hat Behrendt die Anschläge von Rechtsextremisten auf Linken-Politiker in Neukölln vergessen (um die Sache mal nur von einer Seite zu beleuchten)? Eva Kühne-Hörmann war übrigens eng mit Walter Lübcke befreundet. Der Sprecher des Senators sagt dazu: „Herr Behrendt weiß, dass er in dieser Debatte die Justizministerin verletzt hat. Deshalb hat er noch am Donnerstagabend Kontakt zu ihr gesucht.“

Bei der Reederei Riedel komme ich fast jeden Tag vorbei (Anleger „Märkisches Ufer“), jetzt wird das Berliner Traditionsunternehmen (gegründet 1971) verkauft: Die bisherigen Eigner, die Brüder Lutz und Stefan Freise, übergeben die zweitgrößte Reederei der Stadt (16 Fahrgastschiffe) zum 1.1.2020. Lutz Freise, auch als Kunstförderer und für sein gesellschaftliches Engagement bekannt, bleibt ebenso wie sein Bruder für eine Übergangszeit an Bord, um Programm und Fahrplan aufrechtzuerhalten – im Verkauf sieht er eine „Chance fürs Unternehmen“.

Wer die Reederei Riedel gekauft hat und welche großen Pläne der neue Investor hat, erfahren Sie mit einem Checkpoint-Abo – zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht es hier.

Bei der Mauerfall-Show am Brandenburger Tor waren beim Auftritt von Anna Loos Video-Sequenzen von Protesten zu sehen, darunter auch demonstrierende Palästinenserinnen mit einem hebräischen Schriftzug – die Übersetzung: „Schluss mit der Besatzung“. Als erstes fiel das dem Blog „Ruhrbarone“ auf, der Kommentar von Herausgeber Stefan Laurin: „Das Recht auf Israelkritik wollen sich die Deutschen auch bei der Feier über das Ende der DDR-Diktatur nicht nehmen lassen“ – und das am 9. November, dem Tag der antisemitischen Pogrome. Die verantwortlichen „Kulturprojekte Berlin“ verklärten das auf Facebook zunächst zum „Missverständnis“, später entschuldigte sich Chef Moritz von Dülmen via „B.Z.“: „Das ist unverzeihlich.“

Im Krach zwischen der Obdachlosenhilfe, die mit drastischen Worten das Bezirksamt Mitte attackiert („menschenverachtende Politik“), und Bürgermeister Stephan von Dassel („Mir ist kein Fall bekannt, in dem wir jemanden wegschicken mussten“) wirkt eine Weisheit von Sozialstaatssekretär Alexander Fischer wirklich wohltuend: „Wenn man ein dringendes Problem hat, sucht man besser nach Lösungen als nach Schuldigen.“ Der Checkpoint benennt den Linken-Politiker hiermit zum Ersatzkandidat für den Ehrenamtspreis, den die Obdachlosenhilfe ablehnt.

Das große Berliner Symboldesaster“ beschreibt Niklas Maak in der „FAS“ – es geht um das „Grüttoleum“ (auch als Museum der Moderne bekannt), das Schloss und die Einheitswippe. Ein Auszug:

Vor dem Schloss soll das Wiedervereinigungsdenkmal entstehen, eine begehbare Schale, die man als Krönung des Großen Berliner Symboldesasters bezeichnen könnte, wenn sie nicht eher wie eine Wippe aussehen würde. Sie wird auch wirklich wippen, denn sie soll vorführen, dass, wenn alle zusammen in eine Richtung marschieren, sich „etwas bewegt“, so wie die Menschen 1989 „etwas bewegt“ haben. Die Menschen bewegen sich auf der Wippe allerdings nicht in eine Richtung, sondern nach unten. Das heißt, wenn man die Metapher genau liest: Immer wenn in Deutschland viele Menschen in eine Richtung marschieren, geht es mit dem Land bergab. So gesehen könnte die Wippe auch ein Mahnmal für 1933 sein. Was mit Menschen passiert, die nicht mitmarschieren wollen, zeigt das Denkmal unfreiwillig auch: Sie hängen in der Luft.“

Super Start von Jürgen Klinsmann: Als Neumitglied im Aufsichtsrat führte er im Olympiastadion von der VIP-Tribüne aus Hertha zur bisher knappsten Heimniederlage gegen Leipzig: Nach 1:4, 2:6 und 0:3 hieß es diesmal am Ende nur 2:4, und bei Union singen alle so: „Ha-Ho-Hehehe“ ...

denn die Köpenicker konnten die Charlottenburger ausgerechnet am 9. November mit einem 3:2 in Mainz tabellarisch überholen ohne einzuholen - und erfüllten damit nach 54 Jahren die Ankündigung eines früheren Staatsratsvorsitzenden. „Ost-Club vor West-Club“ jubelt die „Berliner Zeitung“ (kleiner Hinweis von „Kraftklub“ dazu: „Für das nächste Mal dann Klub mit K!“) und meldet Vollzug: „So ändern sich die Zeiten“. Erst am Morgen hatten die Kollegen auf der Seite 1 eine „Zeitenwende“ verkündet, und am Tag zuvor erklärten die Neuverleger Silke und Holger Friedrich:

Die letzte Spielzeit hat 30 Jahre gedauert, das Ergebnis ist ernüchternd, und nun ist die nächste Spielzeit eröffnet. Union spielt in der Bundesliga, wir haben wieder Klassenkampf in der Stadt, wir gewinnen und bleiben trotzdem fair. Eisern!“ Es kommentiert Walter Ulbricht: „Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nur kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Ha-Ho-He, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.“

Dass zum 11.11. beide Karnevalsvereine vom Rhein den Trainer-Blues haben, statt fröhlich zu Schunkeln, können sich die Berliner Klubs aber gemeinsam auf die Fahne schreiben: Mainz trennte sich nach der Pleite gegen Union von Sandro Schwarz, und in Köln ist nach dem Rauswurf von Achim Beierlorzer Ex-Hertha-Trainer Pal Dardai der Favorit für den Job als Chefcoach.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Die Berliner Schnuppen in voller Länge gibt's täglich mit dem Checkpoint-Abo – <a href="https://abo.tagesspiegel.de/kampagne/cp-3-fuer-3?utm_source=Red3fuer3" target="_blank" rel="noreferrer noopener"><strong>hier</strong></a> geht's zur Anmeldung.

Telegramm

Die Verkehrsinformationszentrale teilt mit: „In der Vorschau für Montag scheint wohl (leider) für jeden etwas dabei zu sein. Selten hatten wir zum Wochenbeginn über eine so große Zahl von neuen Störungen zu informieren.“ Mehr dazu unter „Berlin heute“ (nur im Abo) und unter „Zitat“.

Neue Busspuren hatte die Koalition 2016 verspochen, und zwar überall dort, „wo die Busse im Stau stehen“ und es „Lücken im existierenden Busspurennetz“ gibt. Doch das „verzögert sich deutlich“ (Q: „Morgenpost“) – von den für 2019 geplanten Fahrspuren ist „kein einziger Streckenabschnitt angeordnet worden“. Busspur-Bilanz von Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) seit Beginn ihrer Amtszeit in Metern: 300. Da bleibt einiges auf der Strecke.

Und noch was aus der „Morgenpost“: Thomas Fülling fordert, „die Zahl der Leihräder und E-Scooter klar zu begrenzen“ – auch wegen solcher Bilder. Der Checkpoint sagt dazu: Gute Idee! Unser Vorschlag: Pro Einwohner und Tourist nicht mehr als ein Rad und ein Roller.

Die Berliner CDU will das Tempelhofer Feld in einen „Tempelhofer Forst“ verwandeln (Q: Leitantrag für den kleinen Parteitag am morgigen Dienstag) – was für ein Plan. 110 Hektar Wald sollen entstehen – ein Drittel der Fläche würde aufgeforstet. Auf dem ehemaligen Flughafen stünde damit etwa halb so viel Wald wie im Großen Tiergarten – ein Klimawald. Denn die CDU sieht das als Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung des Stadtklimas. Die Wohnungsnot will die CDU aber nicht mit Baumhäusern bekämpfen (und die Kinder müssen auch nicht auf die Baumschule gehen). Im Nebensatz verkündet die CDU, dass sie auf dem Feld auch bauen will. 6.000 Wohnungen für 20.000 Menschen sollen einmal die Ränder des Feldes besetzen.  

Doch das aus dem Volksentscheid hervorgegangene Tempelhofgesetz will die Oppositionspartei nicht einfach überschreiben. Stattdessen soll es eine Volksbefragung geben: „Aus Respekt vor dem Votum der Wählerinnen und Wähler gilt für uns: Erst fragen, dann pflanzen!“ Und was ist mit dem Bauen?

Der neue Slogan der Polizei könnte lauten: „Mit Sicherheit krank“ - durchschnittlich fallen hier pro MA im Jahr 49,5 Diensttage aus. Bei der Staatsanwaltschaft sind es 35 Tage, bei der Feuerwehr 60,6. (Q: Finanzverwaltung auf Anfrage MdA Luthe, via „Berliner Zeitung“).

Pech für einen 35-Jähigen, dass die Polizisten, die ihn aus dem Verkehr zogen, topfit waren – und Glück für alle anderen, dass bei der Raserei mit Tempo 202 über die Avus (erlaubt ist 100) nichts passiert ist.

Kinderlärm auf Spielplätzen soll nicht mehr als „schädliche Umwelteinwirkung“ bewertet werden – der Senat schloss sich einer Bundesratsinitiative aus NRW an. Ausnahme: wenn die Minis per Helikopter eingeflogen werden.

Der Sohn des AfD-Abgeordneten Gunnar Lindemann wird von Mitschülern bedroht – offenbar wegen der politischen Haltung seines Vaters, der Staatsschutz ermittelt. Lindemann selbst kommentierte gestern auf Twitter die Wahl von Belit Onay zum Oberbürgermeister von Hannover: „Geliefert wie bestellt. Gibt es in der Türkei eigentlich auch deutschstämmige Bürgermeister?“ Falls es ihn tröstet: Der Sieger im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl in Rumäniens heißt Klaus Iohannis – der Europa-freundliche Mitte-Rechts-Politiker gehört der deutschen Minderheit an.

Drei Minuten vor Mitternacht endete ein laaanges Finale von „The Voice of Germany“ – Claudia Emmanuela Santoso setzte sich im Fünfkampf zu Recht ganz klar mit 46,39 Prozent durch. Ach, und falls AfD-MdA Gunnar Lindemann fragen sollte: Bei „The Voice of Indonesia“ haben schon Astrid, Andi, Vanessa, Ferdinand, Monika, Richard, Luise, Daniel, Nina und Mario mitgesungen.

Parallel zu TVOG lief der Tatort – dazu eine Frage der lieben Kollegin Miriam Hollstein: „Woran merkt man, dass dieser Tatort in Berlin spielt?“ Ok, das war leicht: „Die Vermieterin sagt: ‚Der Leichengeruch stellt keinen Grund zur Mietminderung dar‘.“ 

Zum Sport:
Basketball: Bayern vs. Alba 84:80.
Volleyball: Herrsching vs. Volleys 0:3.
Handball: Nordhorn vs. Füchse 24:34.
Eisschnelllauf (3000 und 5000 Meter): Claudia Pechstein gegen den Rest des Landes 2:0.

Der Checkpoint wird ja inzwischen von Berlin-Fans weltweit gelesen und überall hin mitgenommen – hier zum Beispiel haben wir ein Foto, das eine CP-Ausgabe auf dem Smartphone von Enno Lenze („Berlin Story Museum“) vor der Kulisse von Hongkong zeigt.

Klarstellung zur Meldung „Was hast Du am 9. November 1989 getan? (CP v. 9.11. –  hier nachlesen) – Checkpoint-Leserin Karin Krentz schreibt:

Ich weiß genau, was ich getan habe: Als CvD im ADN gearbeitet und wie erstarrt Schabowski zugehört. Denn wir wussten um die Begleitumstände, die er auch kannte, aber nicht wissen wollte in diesem Augenblick. Damals war ich 45 Jahre alt, heute 75. Ich gebe keine falschen Antworten.“

Selbstverständlich sind nicht alle Geschichten aller Ü40 falsch im Sinne von grundsätzlich und vollständig erfunden. Ich bitte diesen falschen Eindruck (erweckt durch eine unscharfe Formulierung) zu entschuldigen.

Es ging 1) darum, dass sich alle U40 nur vage an den Mauerfall erinnern können, weil sie noch sehr jung waren, und all U30 naturgemäß gar nicht, weil sie noch nicht auf der Welt waren…

… und 2) darum, dass die Erinnerung so lange an Einzelheiten eines Ereignisses modelliert, bis irgendwann ein anderes Bild der Umstände erscheint. Das ist keine böse Anspielung auf Vergesslichkeit im Alter oder eine Unterstellung unlauterer Absichten, sondern eine Erkenntnis der Gedächtnisforschung.

Mitteilung von Flughafen-Sprecher Hannes Hönemann zu den Klima-Protesten in TXL: „Keine Verzögerungen im Flugbetrieb.“

Feststellung von Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup im „ND“-Interview: „Wir sind Ende 2019 so weit, wie wir uns das Ende 2017 vorgestellt hatten.“

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

Der Stau zeigt eine Verdichtung der Lebensverhältnisse an, die an Freiheitsberaubung grenzt. Wer sich dieser Käfighaltung entziehen kann, lebt luxuriös…“

… sagt Hans-Magnus Enzensberger – der Schriftsteller feiert heute seinen 90. Geburtstag.

 

Tweet des Tages

Wenn du im Club den Regierenden Bürgermeister triffst, dann lebst du in der coolsten Stadt der Welt.

@GYGeorg

Antwort d. Red.: Klar, dass die Freude des Grünen-MdA Georg Kössler über seine Disko-Begleitung nach einer Antwort schreit – und deshalb jetzt alle im Chor:

Oder du bist im falschen Club.“ (@ankeschoen)

Stadtleben

Essen – „Zeitgemäß interpretierte Klassiker“ liest man immer häufiger auf Berlins Speisekarten. Nicht ganz ungefährlich, denn zu viel Neuinterpretation droht krachend am Original zu scheitern, wenn die Geschmacksknospen zu sehr an Omas Variante von Eisbein und Co. hängen. Eine Auswahl gelungener Cover klassischer Berliner Küche hat Tagesspiegel-Genuss-Experte Kai Röger zusammengestellt, darunter die Königsberger Klopse (mit Kapernbeeren und Roter Bete) von Patrik Thiele im Hotel Oderberger in Prenzlauer Berg (Oderberger Straße 57) und die Forellen „Müllerin Art“ im Lausebengel Kreuzberg (Grimmstraße 21). Dort wird auch Kassler aufgetischt – als Kebab. 

Wer noch den passenden Nachtisch sucht: Bei Sugarclan im Friedrichshain (Grünberger Staße 85) werden Pfannkuchen als Berliner verkauft (Blasphemie!), aber dafür tun sie auch CocoLores rein. Apropos Nachtisch: Checkpoint-Leserin Julia Hennig fragt, wo man in Berlin oder Potsdam gute Reibekuchen, aka Kartoffelpuffer, essen kann? Hinweise bitte an checkpoint@tagesspiegel.de. P.S.: Gute „Rösti“-Adressen werden ebenfalls entgegengenommen. 

Trinken – But first: Coffee! „Versteckt im Hinterhof“ gehört bei Concierge Coffee zum Konzept: Die erste Filiale im ehem. Pförtnerhäuschen am Paul-Lincke-Ufer 49 (Kreuzberg) kam so gut an, dass im Juli einezweite Koffein-Tanke im Hinterhof der Köpenicker Straße 55(Mitte) eröffnet werden konnte - dieses Mal in einem Schiffscontainer. Darauf einen Flat White. U-Bhf Heinrich-Heine-Straße, Mo-Fr 8-17 Uhr 

Berliner Gesellschaft

GeburtstagLouis-Marc Aubry (28), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Minu Barati (44), Filmproduzentin und Drehbuchautorin / Juppy Becher (71), Mitbegründer der ufaFabrik in Tempelhof / Tino Eisbrenner (57), Liedermacher, Theaterdarsteller / Katja Flint (60), Schauspielerin / Unda Hörner (58), Schriftstellerin / Holger Krestel (64), für die FDP im AGH / Helmut Metzner (50), Landesgeschäftsführer der FDP Berlin / Marcus Ulbricht (48), Regisseur und Drehbuchautor / Reiner Wild (65), Geschäftsführer des Berliner Mietervereins und Vizepräsident des Deutschen Mieterbundes / nachträglich: Heide Kemmer (80), "Du bist einzigartig. Kuss Uli"

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

GestorbenBrita Maaz, * 1934, Sie wuchs in Villen auf, wurde Sozialarbeiterin - lesen Sie den Nachruf auf ein Frauenleben mitten im deutschen 20. Jahrhundert auf tagesspiegel.de  / Andris Mamis, * 10.Dezember 1940, langjähriges Vorstandsmitglied im Städtepartnerschaftsverein Berlin-Mitte / Günter Pattusch, * 1937 / Brigitte Wierskalla, * 18. Juli 1939
 

StolpersteinSimon Deutschkron (Jg. 1866) besaß ein Haus in der Flughafenstraße 24 in Neukölln, wo er mit seiner Frau Sara und den drei Kindern Artur, Frieda und Ella wohnte. 1941 wurde die Familie enteignet und gezwungen, dort zur Untermiete zu wohnen. Sara und Simon Deutschkron wurden am 10. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo beide nach wenigen Wochen ums Leben kamen – Sara am 26. Oktober, Simon heute vor 77 Jahren, am 11. November 1942. Keines ihrer Kinder überlegte die Shoa. 

Encore

Zum Schluss kommen wir heute noch zu einem typischen Dialog in Berlin:

A: „Mhhh“
B: „Pfff“

Kennen Sie, oder? Und das ist jetzt sogar soziologisch belegt: Begrüßungen unter Nachbarn sind Berlinerinnen und Berlinern im Bundesvergleich am unwichtigsten (Q: „Emnid“, via „B.Z.“). Bekannte Ausnahmen: Die herzlich gemeinten Formeln „Idiot!“, „Spinner“ und „Penner“

Ich wünsche Ihnen einen gut gelaunten Start in den Tag – morgen früh begrüßt Sie hier Stefan Jacobs. Bis dahin,  

Ihr Lorenz Maroldt

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