ein Leuchtturmprojekt der Kreuzberger Verkehrswende wird herunter gedimmt: Statt wie zunächst angekündigt in einer deutschlandweit einmaligen Aktion alle Parkplätze im Graefekiez zu streichen, entfallen die Abstellflächen nun nur in zwei Straßenabschnitten von 400 Metern Länge komplett, entscheidet der Bezirk. In den Nachbarstraßen weichen die Abstellflächen teilweise für Lade- und Sharing-Zonen. Statt 2000 also zunächst 400 Parkplätze weniger – zumindest in der ersten Projektphase.
Verkehrsstadträtin Annika Gerold (Grüne) begründet den Teilrückzieher mit rechtlichen Unsicherheiten, sprich: Angst, das Projekt vor Gericht zusammengeklagt zu bekommen. Zugleich zeugt der Schritt von einem anderen Geist als der von den Grünen noch im Wahlkampf gepflegten Haltung, Verkehrspolitik mit Maximalforderungen durchsetzen zu wollen – und dabei im Zweifel zu viele Bürger gegen sich aufzubringen. Selbst vielen Anwohner im Graefekiez ohne eigenes Auto, waren die bisherigen Pläne – bei allen Vorteilen für Fußgänger – vorerst zu krass. Diese Einsicht reift nun wohl auch bei den Grünen.
Dass es sich dennoch lohnt, bei der Verkehrswende weiter voranzugehen, zeigt sich woanders in Kreuzberg: auf der Bergmannstraße. Dort gab es zwischen 2019 und 2021 insgesamt 89 Unfälle. Im vergangenen Jahr nach Einführung der Verkehrsberuhigung mit Einbahnstraßen und Tempo 10 krachte es nur noch 13 Mal. Niemand verletzte sich dabei schwer. Auch deshalb wies das Verwaltungsgericht Berlin gestern zwei Klagen gegen die neue Verkehrslösung ab.

Rechtliche Schritte gegen Verkehrsmaßnahmen scheinen ohnehin neuer Volkssport in Berlin zu sein – zum Schaden des öffentlichen Nahverkehrs. Gleich gegen sechs neue Busspuren haben Bürger Widersprüche eingereicht, heißt es in der Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage von Kristian Ronneburg (Linke), die dem Checkpoint vorab vorliegt. Sie liegen unter anderem auf der Clay- und Hubertusallee, der Hauptstraße und am Reichpietschufer. Schon einmal wurde auf diese Weise zuletzt auf einem Abschnitt in der Clayallee juristisch erzwungen, dass die Busspur verschwindet.
Es ist die Folge einer abstrusen Regelung in der Heiligen Schrift des Automobilismus, besser bekannt als Straßenverkehrsordnung. Busspuren dürfen danach nur angeordnet werden, wenn eine konkrete Gefahrenlage vor Ort vorliegt. Dass das gar nicht der Grund ist, wieso Busspuren eingerichtet werden? Egal – und scheint auch Volker Wissings (FDP) Bundesverkehrsministerium (BMDV) nicht sonderlich zu stören. Schon im November hatten die Bundesländer den Punkt mit anderen Änderungsvorschlägen an das Ministerium übergeben. Passiert seither: nichts.
Die neuen Mehrheiten nach der Wiederholungswahl führen in einigen Bezirken zu neuen Farbenspielen. Für Schwarz-Grün in Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich am Dienstagabend die dortigen Grünen ausgesprochen. In Lichtenberg ist die Zeit von Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke) wohl bald vorbei. Nach Checkpoint-Informationen wollen CDU, SPD und Grüne gemeinsam ein Kenia-Bündnis bilden. Nach Jamaika geht’s dafür in Pankow. Grüne, CDU und FDP streben eine Zählgemeinschaft an – und kegeln mit Sören Benn auch den letzten Linke-Bürgermeister aus dem Amt. Neue Bezirksbürgermeisterin soll Cordelia Koch (Grüne) werden.
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Die Grünen haben am Dienstag Bettina Jarasch und Werner Graf zu den neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt und kommen damit so langsam in der Opposition an. Oder doch nicht? Zumindest Noch-Verkehrssenatorin Jarasch muss vorläufig den Spagat wagen. Solange sie selbst Senatsmitglied ist, will sie öffentliche Äußerungen als Oppositionsführerin vermeiden, ließ sie den Tagesspiegel wissen. Ist auch nicht ganz leicht: mit einem Bein noch im Regierungsamt, mit dem anderen schon Oppositionsführerin. Wie und vor allem wo setzt man sich so bei der konstituierenden Abgeordnetenhaussitzung am Donnerstag nur hin? Immerhin diese vergangene Woche noch offene Frage ist jetzt geklärt: „Es hat eine Vereinbarung mit der Senatskanzlei gegeben. Alle Senatorinnen und Senatoren sitzen auf der Regierungsbank“, sagte Parlamentssprecher Ansgar Hinz dem Checkpoint.
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Die Berliner sind von der Strahlkraft ihrer Metropole bekanntlich mehr als überzeugt. Zumindest was die Bürger aus anderen EU-Staaten anbelangt, ist die zuletzt jedoch deutlich ermattet. Seit 2018 „stagniert“ die Zahl der Berliner Bürger aus anderen EU-Ländern. Bei Unionsbürgern aus älteren Mitgliedsstaaten ist sogar „ein Rücklauf zu beobachten“, teilt die Integrationsverwaltung mit (Q: Anfrage Stefan Förster, FDP). Aus diesen drei EU-Ländern leben die meisten Menschen in der Hauptstadt: 1. Polen (48.141), 2. Bulgarien (30.112), 3. Italien (28.826). Und wer steht ganz am Ende der Liste auf Platz 26. Natürlich das kleinste EU-Land Malta. Von der Insel haben es noch 141 Menschen dauerhaft nach Berlin geschafft.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Wir blicken auf den Krieg in der Ukraine: Eine US-Drohne ist über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet zusammengestoßen und abgestürzt. Das teilte die US-Airforce am Dienstag mit und warf Russland Fehlverhalten vor. Polen stellt seinem Nachbarland derweil die Lieferung von Kampfflugzeugen vom Typ MiG-29 in wenigen Wochen in Aussicht – und die Ukraine will die Verteidigung der heftig umkämpften Stadt Bachmut fortsetzen.
Alle aktuellen Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) und auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen. Spenden für die Ukraine in Not können Sie weiterhin hier.
Senat I: Gute Nachricht für 1,5 Millionen Haushalte. Ihre Miete darf auch weiterhin innerhalb von drei Jahren nur um maximal 15 Prozent bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete angehoben werden. Der Senat hat die sogenannte Kappungsgrenze am Dienstag bis 2028 verlängert.
Senat II: Kurz vor Ende ihrer Amtszeit macht die Regierende Franziska Giffey (SPD) bei einem ihrer Prestige-Projekte Nägel mit Köpfen. Als Folge der Silvesterkrawalle sollen noch in diesem Jahr 20 Millionen Euro gegen Jugendgewalt zur Verfügung stehen.
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Mit einer demokratiegefährdenden Justizreform sorgt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu derzeit in seiner Heimat für volle Straßen. Von heute bis Freitag wird’s wegen ihm auch auf Berlins Innenstadtrouten eng. Für seinen Staatsbesuch werden von City West bis Mitte zeitweise etliche Straßenzüge gesperrt. Hier die Übersicht.
Nach Berlin will nun auch in Hamburg eine Bürgerinitiative große Immobilienkonzerne enteignen. Mehr als 18.000 Unterschriften haben die Initiatoren nun eingereicht – und streben im Zweifel einen Volksentscheid an. Übrigens ist man an der Elbe noch radikaler als in Berlin (ja, das geht offenbar). Enteignet werden sollen alle „profitorientierten Wohnungsunternehmen mit mehr als 500 Wohnungen“. Ob das Gequäle der Berliner Politik im Umgang mit dem Ergebnis des Enteignungsvolksentscheids die Hamburger Initiative beflügeln wird, sei mal dahingestellt.
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So, jetzt sind Sie gefragt! Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sucht einen Namen für die neu fertiggestellte Grünanlage nördlich der Skalitzer Straße zwischen Mariannen- und Manteuffelstraße. Bis Ende März können die Vorschläge beim Bezirk eingereicht werden. Ein Beispiel, wie es eher nicht geht, hat der Bezirk gleich mitgeliefert. Der dort neu errichtete Spielplatz habe das Motto „Fliegendes Bett von Pippi“, heißt es in der Pressemitteilung. Wir hoffen, dass das die ganzen Partygänger im Viertel nachts nicht wörtlich nehmen.
Heute ist Weltverbrauchertag, aber immer noch kein Zahltag in Friedrichshain-Kreuzberg: Schon vor zwei Wochen berichteten wir über Verspätungen bei der Auszahlung des Erfrischungsgeldes für Wahlhelfer bei der Berlinwahl. Damals hatte das Bezirksamt versichert, das Geld sei spätestens bis zum 10. März da. Checkpoint-Leser Tscharlie Häusler hat das Amt erst mit Krankheit, dann mit Volksentscheid-Stress und dann mit „Systemfehler“ vertröstet (Mailverlauf liegt dem Checkpoint vor). Stand seit gestern: Die Auszahlung befinde sich in der „letzten Prüfstufe“, es könne sich nur noch um Tage handeln – „mit aller Wahrscheinlichkeit“. Sie waren Wahlhelfer doch von dem erfrischenden Geldeingang ist auch auf ihrem Konto noch immer nichts zu sehen? Dann schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de.
Die frische Finanzspritze von Neu-Investor 777 Partners hat sich Hertha BSC teuer erkauft. Sollte der Klub irgendwann mal wieder Gewinn erwirtschaften, gehen 95 Prozent der Ausschüttungen an den US-Investor, schreibt das Wirtschaftsmagazin „Capital“. Aber naja, geht’s sportlich so weiter, kommt der Verein in diese Verlegenheit vorerst ohnehin nicht.
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Was ist dran am Hype um Wasserstoff? Ohne grünen Wasserstoff gibt es in Deutschland keine Klimaneutralität. Allerdings ist der Weg dorthin nicht nur kompliziert, sondern möglicherweise auch weniger sauber als erhofft. Was jetzt zählt beim Hochlauf der neuen Industrie, sagt Wirtschaftsweise Veronica Grimm im Gradmesser, dem Tagesspiegel-Klimapodcast. Jetzt auf Spotify, Apple Podcasts und Tagesspiegel.de
Die Berliner Steuerverwaltung sucht 200 Trolleys. Die braucht die Verwaltung für ihre „Telearbeiter und Betriebsprüfer“. Aber bitte nicht irgendwelche. Es muss der „Exacompta Trolley Exatrolley Exactive“ sein. Kosten im freien Verkauf: rund 130 Euro. Aha. Geht wirklich nur das Modell? Ja, ein anderer Trolley darf es auf keinen Fall sein, mahnt das Technische Finanzamt: „Vorab wurden diverse Modelle getestet, bei der einzig das Modell der Firma Exacompta überzeugen konnte.“
Das Engelbecken verkommt – findet zumindest Stefan Förster (FDP). In einer AGH-Anfrage schreibt er von herausgerissenen Pflanzen, Zerstörung, Vermüllung und großflächigem Graffiti. Der Senat stimmt zu: „Der Graffiti-Auftrag im Bereich Engelbecken und Luisenstädtischer Kanal beeinträchtigt das Erscheinungsbild des Gartendenkmals.“ Man befinde sich daher „im Austausch mit der Graffiti-Lobby“ und suche nach Flächen für legale Street-Art. Abgeschrubbt werden die Sprühereien aber nur selten: „Graffitis und Schmierereien in Grünanlagen werden entfernt, wenn diese diskriminierenden Inhalt haben. Dieses ist aber die Ausnahme.“ Kein Wunder – die einmalige Entfernung kostet 150.000 Euro.
Zitat
„Für die Beklagte ist erschienen der Leitende Gartenbaudirektor Felix Weisbrich... Wunderschön... Leitender Gartenbaudirektor - das klingt wie ein Beruf aus einem Kinderbuch.“
Die Vorsitzende Richterin Heike Grigoleit bei der Feststellung der Prozessbeteiligten zum Prozess rund um die Begegnungszone in der Bergmannstraße. Weisbrich selbst wies dezent darauf hin, dass er eigentlich Leiter des Straßen- und Grünflächenamts in Friedrichshain-Kreuzberg ist.
Tweet des Tages
Wollt euch nur Bescheid geben, dass ich in den nächsten 5 Stunden nicht auf Twitter erreichbar bin, weil ich gerade in Mitte war und jetzt jegliche Hoffnung in Bezug auf die Menschheit verloren habe …
Stadtleben
Essen & Trinken – In Äthiopien und Eritrea isst man sie von morgens bis abends: säuerliche Injera-Pfannkuchen aus Teff, der nährstoffreichen Zwerghirse, darauf wundervoll intensive, oft vegane Würzsaucen, „Shiro Wot“ aus Kichererbsenmus zum Beispiel oder „Misir Wot“, Linsen-Schmorsauce auf Basis von Berbere, der scharfen Allzweck-Gewürzmischung. Fleisch gibt’s auch, etwa „Doro Wot“, mit Hähnchenkeule und gekochtem Ei, oder „Yebeg Tibs“, kurz gebratene Lammfleisch-Streifen. Gegessen wird mit den Fingern, man reißt sich Fetzen vom Injera und wickelt damit die Saucen ein, den Dreh hat man schnell raus. Das Lalibela in Neukölln (Herrfurthstraße) ist seit Jahren Kiez-Magnet, der Kreuzberger Ableger eröffnete 2022, unter der Woche findet man meist problemlos Platz. Mo-So ab 14 Uhr, Ohlauer Straße 27, Kreuzberg, U-Bhf Schönleinstraße
Last-Minute-Songs – Künstler:innen sind auch nur Menschen. Und die Pandemie hat sie vielleicht besonders hart mit sich selbst konfrontiert. Auch für Dirk von Lowtzow, Tocotronic-Mastermind, stoppte von jetzt auf gleich die Indierockstar-Maschine (auf Tour gehen, Platten aufnehmen, Promotermine). In seinem zweiten Buch erzählt von Lowtzow von einer Welt, „die auch die unsrige ist – und doch eine andere“. Der Tagebuchroman „Ich tauche auf“ führt zurück in eine Zeit, in der Stillstand und Ängste den Alltag bestimmten – aber auch am Tocotronic-Album „Nie wieder Krieg“ gebastelt wurde. Auf seiner heute in der Volksbühne beginnenden Lesetour hat von Lowtzow auch die Gitarre dabei, um Songs aus 30 Jahren Bandgeschichte vorzutragen.Beginn 20 Uhr, einige Restkarten gibt es für 22 Euro Linienstraße 227, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz
Berlinbesuch – „Seit ich keine Arbeit mehr habe, überlebe ich nur“, das schreibt Carlos, den vor 20 Jahren die Liebe nach Berlin geführt hat. Ursprünglich kommt er aus Brasilien, hat als Capoeira-Lehrer gearbeitet – bis zur Pandemie. Jetzt ist er obdachlos. Oder Siegmund, den alle Siggi nennen. „Ich bin 63 Jahre alt. Eigentlich fühle ich mich jünger, so mit meiner Lebensfreude“, sagt er. Bis zur Wende habe er eine gute Anstellung gehabt, sagt der gelernte Elektroniker, „Danach war alles ein bisschen chaotisch“. Und René aus Frankreich: „Heute bin ich Künstler, ein Lebenskünstler, sagen die Leute auf der Straße. Ich studiere Bücher und Menschen. Mit Flaschen sammeln verdiene ich mein Geld.“ Drei Menschen ohne festen Wohnsitz, die in der Ausstellung „mensch_sein“ zu Wort kommen, die bis zum 30. April im Humboldt Forum zu sehen ist (im„Ort der Wärme“). Großformatige Porträts von Besucher:innen und Mitarbeitenden einer Notübernachtung der Johanniter, dazu jeweils ein kurzes Interview. Berührend, intensiv, auch inspirierend: so viel Leben! Eintritt frei, Mi-Mo 14-18 Uhr, Schloßplatz 1, U-Bhf Museumsinsel
Geschenk – Wer den ersten Teil verpasst hat: Richard ist ein Spatz mit einer heftigen Lebensgeschichte. Seine biologischen Eltern hat ein Marder gefressen, woraufhin ihn ein Storchenpaar adoptiert. Nach einigen Verwicklungen muss der Minispatz ganz alleine nach Afrika reisen, um seine neue Familie einzuholen. Im animierten Nachfolger „Überflieger – Das Geheimnis des großen Juwels“geht es nun um die Heimreise, Rivalitäten unter Geschwistern und den Kampf gegen einen tyrannischen Pfau. Wir verlosen 2x2 Tickets für die Premiere an diesem Sonntag im Kino in der Kulturbrauerei (Start 14 Uhr). Die Macher:innen des Films (der auch funktioniert, wenn man erst in Teil zwei einsteigt) sind dann auch dabei. Regulärer Filmstart ist nächsten Donnerstag (23.3.). Schönhauser Allee 36, U-Bhf Eberswalder Straße
Grübelstoff – Mitte März. Zeit für eine Vorfrühlings-Checkliste zum Abhaken: Haben Sie schon a) Krokusse (Farbe egal), b) ein Liebespaar auf einer Bank (mindestens eine:r liegend, Verweildauer mindestens zehn Minuten) und c) ausgelassen tobende Kinder auf dem Spielplatz gesehen?
Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Die Autobahn ist einschließlich dem Tunnel Ortsteil Britz in den Nächten 15./16.3. und 16./17.3. Richtung Wedding zwischen AS Späthstraße (A113) und AS Oberlandstraße gesperrt. Bis voraussichtlich 31.3. ist im Tunnel der rechte Fahrstreifen gesperrt.
A115 (Avus): Zwischen 9.45-10.15 Uhr kurzzeitige Sperrung in beiden Richtungen zwischen den Anschlussstellen Hüttenweg und Spanische Allee. Der Kronprinzessinnenweg ist ab 9.15 Uhr komplett gesperrt.
Buckower Damm (Britz): Ab dem Morgen bis Ende März ist die Fahrbahn zwischen Hüfnerweg und Zimmererweg auf einen Fahrstreifen verengt.
Reinickendorf, Wedding: Verkehrsbehinderungen wegen einer Demonstration (s. Demos).
Kreuzung Potsdamer Straße/Reichpietschufer (Tiergarten): Zusätzlich wird auf der Potsdamer Straße Richtung Hauptstraße im Bereich der Brücke über den Landwehrkanal bis Mitte April eine der beiden Geradeausspuren gesperrt.
Nahverkehr – S-Bahn – S7: In den kommenden beiden Nächten ist, jeweils von 22 Uhr bis 1.30 Uhr, der Zugverkehr zwischen Wannsee und Potsdam Hbf wegen Baumaßnahmen unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind zwölf Demonstrationen (Stand 14.3., 13.30 Uhr) angemeldet, u.a. „Streikkundgebung und Demonstration im Rahmen der Tarifbewegung des öffentlichen Dienstes“, 800 Demonstrierende, Verdi, Aroser Allee 72-76, Osloer Straße, Iranische Straße 2 (9-12 Uhr)
„Mehr Klimaschutz im Verkehr Herr Wissing!“: fünf Menschen, Campact, Schiffbauerdamm 40 (9.15-10.45 Uhr)
„Gesundheit ist ein Menschenrecht! Wir fordern die Erhöhung der Forschungsgelder vom BMBF für Therapie- und Medikamentenstudien für die Krankheitsbilder Long/Post-Covid, ME/CFS, PostVac.“: 100 Protestierende, Instagram-Kampagne #nichtgenesen,Kapelle-Ufer 1 (10-15 Uhr)
„Stoppt den Ausverkauf unseres Trinkwassers!“: 25 Menschen, Campact, Willy-Brandt-Straße 1 (10.30-11.15 Uhr)
„Solidarisch Zusammenleben/Tag gegen Polizeigewalt“: 50 Demonstrierende, Görlitzer Straße (16.30-18 Uhr)
Gericht – Der Prozess nach einer Amokfahrt am Berliner Ku’damm, bei der eine Frau getötet und zahlreiche Fußgänger verletzt wurden, geht weiter. Einem 29-Jährigen wird Mord und 16-facher Mordversuch zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft strebt seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 142).
Zu Gast – Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu besucht die Hauptstadt bis Freitag. In Teilen Berlins kommt es deshalb zu umfassenden Sperrungen. Das gilt besonders für den Bereich rund um das Hotel Waldorf Astoria nahe dem Ku’damm, für das Bundeskanzleramt, das Schloss Bellevue und den Bahnhof Wannsee.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – David Albahari (75), serbischer Schriftsteller / Sabine Baeß (62), ehemalige Eiskunstläuferin / David Cronenberg (80), kanadischer Filmregisseur / Bodo Hell (80), österreichischer Schriftsteller / Hans Hirschmüller (83), Autor, Regisseur und Schauspieler / Frank-Peter Hansen (67), Philosoph und Schriftsteller / Josef Joffe (79), Journalist, Mitherausgeber der „ZEIT“(Mandat ruht) / Udo Kittelmann (65), Kurator, Direktor der Nationalgalerie (2008-2020) / Sebastian Kühner (36), Volleyballspieler bei Berlin Recycling (2012-2019) / Jürgen Mlynek (72), Physiker und Hochschullehrer, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Präsident der Humboldt-Universität (2000-2005) / Levin Öztunali (27), Mittelfeldspieler bei 1. FC Union Berlin / Hermann Rudolph (84), Journalist, früher Mitherausgeber und Chefredakteur des Tagesspiegels / Gerhard Seyfried (75), Zeichner, Grafiker und Autor / Detlev Wagner (55), Bezirksstadtrat (CDU)
Nachträglich: „Axel Svehla: Meinem lieben Bruder aus Düsseldorf die herzlichsten Glückwünsche“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Ingeborg Franke, * 21. Mai 1935 / Dr. med. Gisela Helena Hellstern, * 19. Juli 1957 / Ursel Jänicke, * 16. Mai 1940 / Erika Schwefel, geb. Link, * 27. April 1941 / Brigitte Tilmann, geb. Köhn, * 17. Juni 1941
Stolperstein – Sally Becker wurde am 19. Juli 1887 in Schmiegel (heute Śmigiel, Polen) geboren. Er war Apotheker in Berlin. Verheiratet war Sally Becker mit der ein Jahr jüngeren Pauline. Er wurde am 3. März 1943 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Dort wurde er heute vor 80 Jahren ermordet. An ihn und seine Frau erinnert ein Stolperstein in der Windscheidstraße 15 in Charlottenburg.
Encore
Wer braucht Ebay Kleinanzeigen, wenn man auch die Katakomben des Bundestags durchstöbern kann? SPD-Influencerin Lilly Blaudszun verrät auf Twitter, was in den Kellern so rumsteht: ein mannshoher Aktenschrank mit Marienkäferaufkleber zum Beispiel („zu verschenken“) oder auch ein „Schokodispenser“ (zu vergeben „an Bastler“). Kommentar des Parteikollegen Robert Pietsch: „In Moabit ist das die elegante Lösung, Sperrmüll loszuwerden. Schön, dass dieser Trick den Sprung über die Spree geschafft hat.“
Garantiert erstklassige Ware hat Ihnen heute Antje Scherer im Stadtleben angeboten und Lionel Kreglinger hat im Frühdienst den perfekten Werbezettel draufgeklebt. Morgen gräbt an dieser Stelle Daniel Böldt wieder allerlei Schätze aus. Machen Sie es gut!
