das für Berlin entscheide Ergebnis hat die Landes-SPD am Sonntag in Großbuchstaben auf ihrer Webseite platziert: „SPD-BUNDESPARTEITAG: BERLIN IN DIE NEUE ZEIT“ steht da geschrieben. Darunter: „Ein großer Glückwunsch geht an Kevin Kühnert und Franziska Giffey! Mit ihm als stellvertretendem Parteivorsitzenden und ihr als Beisitzerin vertreten den Landesverband zwei starke Stimmen aus und für Berlin.“ Was dort nicht steht: Michael Müller ist raus. Im ersten Vorstandswahlgang fiel der Regierende Bürgermeister und Landeschef mit 168 (von knapp 600 Delegiertenstimmen) durch. Im zweiten trat er erst gar nicht an. „Nicht dramatisch“, sagt er. Ursprünglich habe er gar nicht kandidieren wollen, sei dann aber angetreten, um ein Zeichen dafür zu setzen, „dass die Ost-Verbände in der SPD stark vertreten sind“. So oder so: Heute wünschen wir dem Regierenden bei all den Nerven, die Politik, SPD und Berlin immer wieder kosten, einen sorgenfreien und erholsamen Tag. Team Checkpoint gratuliert ganz herzlich zum Geburtstag.
Drei Jahre alt wurde am Sonntag Berlins rot-rot-grüner Senat. Am 8. Dezember 2016 wählte das Abgeordnetenhaus Michael Müller zum Regierenden. An diesem Tag vereidigte er die Senatoren. Wie geht es Regierung und Opposition heute? Die Harmonieanalyse unserer Landeskorrespondenten in einem Parteisatz: Die SPD kann es sich eigentlich nicht mehr erlauben, ihre innere Zerstrittenheit zu zeigen – und tut es trotzdem. Bei den Grünen gibt es keine strömungspolitischen Auseinandersetzungen zwischen Realos und linkem Flügel mehr – dafür aber Konflikte zwischen Bezirken, Stadträten und Senatsverwaltungen. Die Linke tritt demonstrativ geschlossen auf. Die CDU will Machtkämpfe, Geklüngel und Hinterzimmer-Politik hinter sich lassen – im Landesvorstand läuft es bisher gut, in der Fraktion weniger. Die AfD will eine Alternative sein – Missgunst und Postengeschacher sind Mitgliedern zufolge allerdings sogar größer als anderswo. Allein die FDP punktet mit einer „ziemlich ungewöhnlichen Geschlossenheit“ – Friedliche Demokraten Deutschlands.
Am 10. Dezember 1924 wurde in Berlin die Automobilausstellung mit dem ersten „Auto für alle“ eröffnet. Am Samstag, dem 07. Dezember 2019, haben Berlins Grüne auf ihrem Landesparteitag den Kampf gegen „Autos für alle“ beschlossen. „Im ersten Schritt streben wir eine verbrennerfreie Innenstadt und lebendige, autofreie Kieze in allen Bezirken Berlins an. Unser großes Ziel bleibt jedoch eine größtmögliche autofreie Innenstadt“ – so formulierte es der Landesvorstand. Berlin als Standort der Internationalen Automobilausstellung IAA lehnte die Mehrheit der Delegierten ab. Dem Checkpoint sagt Berlins Regierender dazu: „Berlin hat sich bereits offiziell um die IAA beworben. Wir können der Standort für eine neue, innovative Mobilitätsmesse sein. Dieses Ziel verfolgt der Senat gemeinsam aus wissenschafts-, wirtschafts- und umweltpolitischen Gründen. Ich will Berlin als Anziehungspunkt für Fortschritt und Innovation.“
Der nächste Koalitionsärger folgt zugleich und wächst auf dem Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee. Statt ums Klima geht’s jetzt um kulturelle Angelegenheiten. Die, so scheint es, hat Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) mehr oder minder ausgeblendet, als sie vergangene Woche im Alleingang (und entgegen dem Bürgerbeteiligungverfahren) „Grünflächen statt Parkplätze“ verkündete. Konkret stellt sich die Frage, inwiefern die geänderten Pläne die geplante Bewerbung von Hansaviertel & Karl-Marx-Allee als UNESCO Kulturerbe beeinträchtigen. „Das Landesdenkmalamt ist rechtzeitig informiert und beteiligt worden“, sagt SenUVK. Ein erstes Gespräch habe im August stattgefunden, über die Entscheidung „wurde das Landesdenkmalamt am 18. Oktober 2019 (…) informiert. Danach hat ein weiterer Austausch stattgefunden, und zwar auf allen Ebenen.“ Dass „rechtzeitig“ und „beteiligt“ in diesem Fall sehr deeeehnbare Begriffe sind, zeigt die Perspektive der Kulturverwaltung. Dort kritisiert man, dass der Beschluss bereits gefasst und angewiesen worden sei, BEVOR Gespräche auf oberster Ebene stattfanden. Dabei hätte man sicher einiges zu sagen gehabt: Dass eine Begrünung ohne vorherige Risikoabschätzung nicht genehmigt werden kann, zum Beispiel. Oder dass die Einbeziehung der Bürgerschaft in Welterbeprojekten bei der Entscheidung über Bewahrung und Veränderung ein zentrales Kriterium ist.
Schnell einigen kann sich die Koalition, wenn sie den gleichen Gegner hat. Idealerweise ist das die Opposition. BER, wie, was bleibt aus. SPD, Linke und Grüne haben sämtliche Zeugenvorschläge für den Untersuchungsausschuss abgelehnt, darunter vor allem Mitarbeiter der Bauordnungsbehörde, deren Brandschutzexperte noch Ende November im Ausschuss die Zusammenarbeit mit der Flughafengesellschaft als „nicht ehrlich“ beschrieben hatte. Es kommentiert Christian Gräff (CDU): „Offenbar will die Koalition dies nicht hinterfragen. Sie hat für die nächsten Monate nur Zeugen zugelassen, die sie selbst benannt hat. Ein einmaliger Vorgang, der den Sinn eines Untersuchungsausschusses in Frage stellt und eine schwere Verletzung von Oppositionsrechten.“ Begründet wurde die Entscheidung ihm zufolge übrigens explizit mit der Nichtwahl der linken Verfassungsrichterin. Auge um Auge, Ablehnung um Ablehnung. Berlin um Berlin.
Unabhängiger Journalismus ist extrem wichtig – das gilt auch für Universitäten – und an der Freien Universität Berlin sind die MacherInnen des Berliner Campusmagazins „FURIOS“ aktuell auf Unterstützung angewiesen. Vor zwei Jahren hat die Redaktion ein vermeintlich frei verfügbares Foto zur Bebilderung einer Albenrezension verwendet – und dabei unwissentlich gegen das Urheberrecht verstoßen. Eine entsprechende Entschädigungssumme wurde jetzt gezahlt. Das Konto ist damit leer, die Finanzierung der Printausgabe nicht mehr gesichert. Wer die journalistische Zukunft unterstützen will, kann das hier tun. Man weiß „jeden noch so kleinen Betrag zu schätzen“.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Berlin, dein Wohnwahnsinn: Selbst die landeseigenene Wohnungsbaugesellschaft Mitte kann im Zentrum keine preiswerten Mietwohnungen mehr bauen, ohne dadurch ihre Bilanzen mit dauerhaft defizitären Objekten zu belasten. „An der Breiten Straße wären 65 Wohnungen möglich, aber dann bliebe nach geltendem Bebauungsplan zu wenig Gewerbefläche übrig, um das Gesamtprojekt in die schwarzen Zahlen zu bringen“, sagt WMB-Sprecher Christoph Lang. Der Senat beschwichtigt: „ein Sonderfall“, weil dort „kleinteilig“ Häuser und keine Renditeblöcke entstehen sollen.
Gegen den (vielleicht noch juristisch angreifbaren) Mietendeckel demonstriert am heutigen Montag mit einer Sternfahrt die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. 1.500 TeilnehmerInnen sind angemeldet. Anrollpunkt ist das Brandenburger Tor.
„Ihr wollt Gutes tun für unserer Stadt Berlin und dabei Geld verdienen? Dann haben wir genau das richtige Jobangebot für euch“, heißt es in der Ausschreibung (PopUpJob & promotionbasis.de). Für das Ziel von 100.000 sozialen und bezahlbaren Wohnungen nimmt der Verein „Neue Wege für Berlin e.V.“ Geld in die Hand – und bezahlt PromoterInnen. Voraussetzung sind „15 Unterschriften pro Stunde“ für das „Volksbegehren“. Kostenfaktor für 15 x Volkswille: 13 Euro.
Der Verein, der seit Juni 2019 besteht, ist nicht unumstritten und benötigt für sein Anliegen 20.000 Unterschriften, bis sich das Abgeordnetenhaus tatsächlich damit befassen muss. Wir rechnen mal kurz durch:
Wenn ein motivierter Promoter pro Stunde tatsächlich die 15 Volksunterschriften knackt, könnten bis Ende Januar (Job-Ende) auf dem Klemmbrett 4.050 Signaturen stehen.
Macht summa summarum: Fünf Menschen, zwei Monate und ungefähr 17.500 Euro. So viel kostet also ein direktdemokratisches Volksbegehren. Ob man diesen neuen Weg wirklich gehen sollte?
Anlässlich des „Internationalen Tages gegen Korruption“ stellt die Polizei Berlin am Montag ihre neue Antikorruptionskampagne vor. „Unter der Anwesenheit der Slogangebenden und Models aus unserer Behörde erfolgt die Eröffnung einer Ausstellung, in der die Plakate zu sehen sind“, heißt es in der Pressemitteilung. „Neben treffenden, teils witzigen Slogans wurden auch tolle Fotocollagen, Gedichte und kreative Vorschläge eingereicht“, schrieb Polizeipräsidentin Barbara Slowik bereits Mitte August in einer internen Mail. Aus 449 Einsendungen wurde ausgewählt.
Wie weit Werbung und Wirklichkeit auseinanderliegen, hat am Wochenende ein Polizeieinsatz in Lichtenberg gezeigt. Ein Beamter ist von einem betrunkenen Mann gebissen und mit einer tiefen Wunde am Oberarm ins Krankenhaus gebracht worden. Man kennt ihn von den Plakaten. Er „Kann Kotti, kann Köpenick“. In diesem Fall konnte er nur wenig tun.
Fast zwei Jahre nach dem Unfalltod der 21-jährigen Fabien Martini stehen die Ermittlungen gegen den Polizisten Peter G. vor dem Abschluss. Kurz vor der Entscheidung über die Anklage stellt der Unfallgutachter fest: Eine durch Alkoholisierung verursachte verspätete Reaktion sei bei G. nicht festzustellen.
Kuriose Szene am Wochenende nach einem Unfall in Neukölln: Der betrunkene Fahrer behauptet, seine Freundin sei gefahren. Die beiden streiten, die Polizisten gehen dazwischen, das Paar versöhnt sich – und küsst sich in Handschellen. Und um noch eins drauszusetzen: Zum Stehen gekommen war das Fahrzeug an einem BVG-Haltestellenschild. Aufschrift: „Die Fahrt endet hier.“
Silvesterverbot I: Fahrräder und „Elektrokleinstfahrzeuge“ (E-Scooter) dürfen zwischen dem 31.12.19 (15 Uhr) und 01.01.20 (3 Uhr) rund um das Brandenburger Tor und Unter den Linden nicht abgestellt werden. Bei Zuwiderhandlungen sind Kosten von bis zu 400 Euro für die Beseitigung des Fahrzeugs möglich. (Q: Amtsblatt)
Silvesterverbot II: Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern der Kategorie 2 „mit ausschließlicher Knallwirkung“ (sprich: Böller) ist am 31.12. (vor 18 Uhr) und am 01.01.20 (nach 7 Uhr) in allen Bezirken untersagt. Bei Zuwiderhandlungen sind Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro (!) möglich. (Q: Amtsblatt) Grüße gehen raus an Kreuzkölln! Ihr könnt ja knutschen.
Die Vergangenheit bleibt: Zehn Jahre hat der Leiter des Schliemann-Gymnasiums der Nationalen Volksarmee gedient. Jetzt wird ihm vorgeworfen, den gelernten „Drill“ weiter anzuwenden. Kollegin Susanne Vieth-Entus hat aufgeschrieben, wie die DDR eine Berliner Schule einholt.
Pläne für die Zukunft: Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) stellt am heutigen Montag ein neues Maßnahmenpaket gegen Antisemitismus vor. Geplant sind unter anderem Schulbesuche von „meet2respect-Tandems“ aus je einem Imam und einem Rabbiner. (Q: B.Z.)
150 Euro zusätzlich sollen Beamte und Angestellte im Landesdienst ab Ende 2020 erhalten, freie Träger und Hochschulen gehen hingegen leer aus. Ein „Gerechtigkeitsproblem“ findet Daniel Wesener, Finanzexperte der Grünen, und schließt nicht aus, dass der Bezugskreis für die Zulage später einmal auf öffentliche Zuwendungsempfänger ausgeweitet wird.
Traurige Tiermeldung aus Erfurt: Der betrunkene Waschbär am Erfurter Fischmarkt wurde erschossen.
Traurige Tiermeldung aus Berlin: Ein Twitteruser bittet um Hilfe, weil sein 8-jähriger Husky schwer erkrankt und auf eine Blutspende angewiesen ist. Wer helfen will: In der Tierklinik der FU Berlin (dort ist der Rüde stationiert) gibt es als Dankeschön noch einen Futtersack obendrauf.
Noch ein Netzschnipsel aus Sachsen: Ein unsäglicher Post der Jungen Union Dresden ist am Sonntag viral gegangen. „Welcher SPD-Wähler bist du?“ stand auf einer Kachel geschrieben, um dann rassistische, sexistische und menschenverachtende alternative Antworten für Deutschland zu liefern. Dazu drei Hinweise: Der Post wurde bereits im April 2018 publiziert (was es nicht besser macht). Der Post wurde mittlerweile gelöscht (was es auch nicht besser macht). Und der Vorsitzende der Jungen Union Berlin Christopher Lawniczak erklärt auf Nachfrage: „Zu Fotos oder Aktionen anderer JU-Verbände äußern wir uns nicht öffentlich. Kritik üben wir persönlich.“ Immerhin: Sie wird geübt.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Sie kriegen in Berlin ja nichts bewegt. Die Bezirksämter stehen sich gegenseitig im Weg. Und wenn Sie irgendwas Übergreifendes für ganz Berlin tun wollen, können Sie das vergessen, da passiert nichts.“
Ernst Schierholz will 10.000 Bäume pflanzen. Aber nicht in Berlin, das ist zu bürokratisch. Deswegen geht er auf die Waldbrandfläche nach Treuenbrietzen. Brandenburg also.
Tweet des Tages
Auf dem Bio-Weihnachtsmarkt in Prenzlauer Berg sind sogar die Süßigkeiten aus Filz.
Stadtleben
Essen – Eine gute Stollen-Bäckerei zu finden, ist nicht so einfach. Fast so schwer, wie einen guten Weihnachtsstollen selbst zu backen. Zum Glück gibt es aber die jährliche Stollen-Verkostung der Bäcker-Innung Berlin. Dabei hat die Bäckerei Johann Mayer – das Familienunternehmen wird mittlerweile in der vierten Generation betrieben – auffällig gut abgeschnitten und es in vier von fünf Kategorien unter die Top 3 geschafft. Eine Scheibe abschneiden können sich Kunden und Konkurrenz demnach definitiv vom Rosinenstollen, dem Butter-Nuss- und Apfel-Rosmarin-Stollen in der Schöneberger Filiale in der Ebersstraße 42 (S/U-Bhf Innsbrucker Platz). Mo-Fr 5-19 Uhr, Sa 5-13 Uhr, So 8-12.30 Uhr, weitere Filialen am Innsbrucker Platz 4 und in Steglitz im S-Bahnhof Feuerbachstraße
Wieder hingehen: Welches Kiez-Café in Schöneberg nach zehn Monaten Schließung mit neuem Konzept wiedereröffnet, verraten wir im Checkpoint für Abonnenten.
Berlinbesuch zum Mobile Kino in die Griessmühle mitnehmen, wo um 20 Uhr der Kult-Film „Sonnenallee“ aus dem Jahr 1999 gezeigt wird. Für die Nachwende-Generation: Er handelt von dem 17-jährigen Micha, der in den 70er Jahren in der Sonnenallee aufwächst. Genauer: dem kleinen Teil der Sonnenallee, der hinter dem Grenzübergang auf Ost-Berliner Gebiet lag. Der Film zeigt die alltägliche Absurdität der deutsch-deutschen Teilung, ist aber gleichzeitig ein humorvoller Coming-of-Age-Film. Großes Kino für geschichtsinteressierten Berlinbesuch, der sich nach dem Film aber bitte nicht wundert, warum die Sonnenallee heute ganz anders aussieht – „Sonnenallee“wurde überwiegend in den Babelsberger Filmstudios gedreht. Karten kosten 7,50 Euro. Sonnenallee 221, S-Bhf Sonnenallee
Geschenk – Warum nicht ein Gedicht zu Weihnachten verschenken? Dafür muss man selbst nicht zwangsläufig die Kunst des Dichtens beherrschen. Im Brecht-Haus (Chausseestraße 125, U-Bhf Naturkundemuseum) gastiert dafür bis Freitag ein Literatur-Pop-up-Store für den guten Zweck. Literaten wie Paula Fürstenberg, Lea Schneider oder Tillmann Severin vom Kollektiv „Literatur für das, was passiert“ tippen dort auf ihren Schreibmaschinen Weihnachts- und Liebesbriefe, kleine Krimis, Gedichte und Märchen – offen für individuelle Wünsche. Den Text gibt’s gegen eine Spende ab 12 Euro, die an die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl geht. Mo 12-19 Uhr, Di-Fr 13-19 Uhr
Karten gewinnen für den diesjährigen Spielbank Berlin Silvesterlauf: Mit der Umsetzung der guten Vorsätze kann man schon dieses Jahr anfangen – beziehungsweise noch. Der letzte Lauf im Jahr geht dabei hoch hinaus, auf den Teufelsberg (6,3 Kilometer-Runde) und wahlweise noch weiter über den Drachenfliegerberg (9,9 Kilometer-Runde). Auf dem Höhepunkt werden Pfannkuchen zur Stärkung ausgegeben, anschließend winken natürlich auch Glühwein und Sekt, um das Jahr sportlich ausklingen zu lassen. Wir verlosen 10 Freiplätze an motivierte LäuferInnen (bis 12 Uhr).
Karten sichern für den weihnachtlichen Theaterbesuch mit der Familie: Für die Vorstellungen von „Anna Karenina oder arme Leute“ am 25. und 26. Dezember (je 19.30 Uhr) im Maxim Gorki gibt es noch Karten. Regisseur Oliver Frljic hat für das Doppelstück über die Liebe die Werke der beiden berühmten russischen Schriftsteller Tolstoi und Dostojewskij zusammengeführt und lässt sie miteinander in den Dialog treten. Karten gibt’s ab 10 Euro.
Last-Minute-Konzert – Im Radialsystem bietet sich die letzte Gelegenheit, das Trio Catch in diesem Jahr mit ihrer Reihe „Ohrknacker“ zu erleben. Sie kommt wie eine Mischung aus Konzert und interaktiver Lehrstunde daher, aber durchaus sympathisch. Das Trio Catch spielt dabei ein zeitgenössisches Werk zwei Mal, dazwischen wird das Stück genauer betrachtet, ohne zu akademisch zu sein. Um 20 Uhr steht in der Holzmarktstraße 33 (S-Bhf Ostbahnhof) eine Komposition der Schweizer Klangkünstlerin Katharina Rosenberger im Mittelpunkt. Der Eintritt ist frei.
Das Stadtleben zum Wochenstart von: Maria Kotsev
Ein Türchen Berlin

Noch 15 Tage bis Weihnachten und bis es so weit ist, hier ein paar Ideen, was Sie mit Ihren Liebsten unternehmen können, um dem Weihnachtstrubel zu entkommen, denn das schönste Geschenk – egal zu welcher Jahreszeit – istZeit miteinander. Unser Tipp zum Wochenstart: Heute schon an Sonntag denken und daran, mit den Kindern im Yaam zu jammen. Die Band Yellow Umbrella lädt am 3. Advent um 15 Uhr zur Reggae-Revue. In der Hauptrolle: Hase „Boooo“, der im Reggaewald wohnt und am liebsten den Klängen der Rainjackets lauscht. Offbeat-Fans ab 3 Jahren sind herzlich eingeladen, dabei zu sein (Tickets gibt es ab 10 Euro) – wir verlosen vier Freikarten unter checkpoint@tagesspiegel.de.
Bild: Naomi Fearn
Berlin heute
Verkehr – Mitte / Alt-Moabit: Von 9-11 Uhr findet eine Sternfahrt statt. Dabei sind drei Routen zum Brandenburger Tor geplant, auf denen es zu Sperrungen kommt (siehe unten).
Lietzenburger Straße (Wilmersdorf): Ab 6 Uhr wegen eines Kraneinsatzes in Richtung Nürnberger Straße zwischen Augsburger Straße und Würzburger Straße auf eine Spur verengt (bis Donnerstag).
Brunnenstraße (Mitte): Richtung Bernauer Straße ist ab 7 Uhr bis Anfang Januar der rechte Fahrstreifen zwischen Veteranenstraße und Anklamer Straße gesperrt.
Gitschiner Straße (Kreuzberg): Ab 7 Uhr in Richtung Skalitzer Straße zwischen Alexandrinenstraße und Böcklerstraße auf eine Spur verengt (bis 20. Dezember)
Gatower Straße (Gatow): In Höhe Rodensteinstraße regelt für etwa zwei Wochen eine Baustellenampel den Verkehr.
S-Bahn: In den Nächten bis Freitag (je 21.45-1.30 Uhr) fährt die S2 nicht zwischen Zepernick und Bernau. Es fahren Ersatzbusse.
In den kommenden zwei Nächten (je 22-1.30 Uhr) fahren die Linien S3 und S9 nicht zwischen Friedrichstraße und Zoologischer Garten und die S5 nicht zwischen Warschauer Straße und Westkreuz.
Die S8 fährt zwischen 22 und 1.30 Uhr nicht zwischen Ostkreuz und Bornholmer Straße, stattdessen können die Ringbahnlinien zwischen Ostkreuz und Gesundbrunnen und die S1, S2 und S25 zwischen Gesundbrunnen und Bornholmer Straße genutzt werden.
Demonstration – Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. organisiert von 9-11 Uhr die Sternfahrt mit 1500 Teilnehmenden. Es sind drei Routen zum Brandenburger Tor geplant: (1) Straße des 17. Juni am Großen Stern – Brandenburger Tor; (2) Kochstraße – Wilhelmstraße – Hannah-Arendt-Straße – Ebertstraße – Brandenburger Tor; (3) Alt-Moabit – Rahel-Hirsch-Straße – Kapelle-Ufer – Reinhardtstraße – Luisenstraße – Marschallbrücke - Wilhelmstraße – Dorotheenstraße – Ebertstraße – Brandenburger Tor; Und rund 50 Personen demonstrieren von 10-15 Uhr in der Soldiner Straße für „Zwangsräumung aussetzen – Obdachlosigkeit verhindern“.
Zu Gast ist der Thomanerchor Leipzig. Frank-Walter Steinmeier lädt zum "Adventskonzert beim Bundespräsidenten" ins Schloss Bellevue.
Gericht – Ein 24-Jähriger kommt wegen Drogenhandels auf die Anklagebank. In der Wohnung und im Auto des 24-Jährigen seien bei Durchsuchungen unter anderem 1,9 Kilogramm Cannabis und 739 Ecstasy-Tabletten gefunden worden (11 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 501).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Nina-Friederike Gnädig (42), Schauspielerin / Dr. Annette Haase, „Ganz liebe Grüße von Lutz und Sabrina an die tollste Freundin!“ / Hape Kerkeling (55), Entertainer und Komiker / Benedikt „Bene“ Lux (38), für die Grünen im AGH / Michael Müller (55), Regierender Bürgermeister von Berlin / Jochen Wegner (50), Chefredakteur von Zeit Online, „Team Checkpoint gratuliert und grüßt von nebenan!“ / Theresa, „die weltbeste Wahlkampf- und Anti-Plastik-Campaignerin und wundervolle Freundin.“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Ernst-Günter Connor, * 9. April 1928 / Wolfgang Heckmann, Mitgründer von Tannenhof Berlin-Brandenburg / Michael Schlegel, Kraftfahrer und ehrenamtlicher Sicherheitsbeauftragter für Reinigung bei der BSR / Ursula Tomovsky, * 31. März 1924
Stolperstein – Martha Ollendorff (Jhg. 1867) lebte bis in die späten 1920er Jahre in der Rüsternallee 37 in Westend, bis sie ihr Haus verkaufen musste und in die Schlüterstraße in Charlottenburg zog. Am 17. August 1942 wurde sie vom Bahnhof Grunewald aus nach Theresienstadt deportiert, wo sie heute vor 77 Jahren von den Nazis ermordet wurde.
Encore
„Niemals ist Berlin so schön anzusehen wie in der Vorweihnachtszeit“, schreibt das Stadtportal (berlin.de). „Überall eröffnen Weihnachtsmärkte, die abendlichen Straßen und Bäume und Fassaden sind hell erleuchtet von Lichterketten, die Fenster in den Wohnungen und die Balkone sind reich dekoriert.“ So viel zum Wunschdenken.
Berliner Vorweihnachtszeit an diesem Samstag: Menschenmassen – S-Bahn verspätet sich – Signalstörung auf der Stadtbahn zwischen Friedrichstraße und Alexanderplatz – S-Bahn fällt aus – Schienenbruch im Nord-Süd-Tunnel – Ein Mann schreit: „Wie kann euch das nicht peinlich sein?“ – Menschenmassen umringt von Bahnhofslichtern.
Ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit kann dieser Woche sicherlich nicht schaden. Dann wird's auch was mit dem Fest der Liebe! Wir lesen uns morgen wieder. Bis dahin.
Ihre