Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nüscht wie raus zum Bausee. Die Bäderbetriebe werkeln im schönsten Sonnenschein nicht nur im Prinzenbad in Kreuzberg, wo wegen eines anhaltenden Pumpen-Schadens das Nichtschwimmerbecken, das Terrassenbecken und die kleine Plansche nicht genutzt werden können. Auch im Columbiabad in Neukölln ist mitten im Frühsommer das Sportbecken wegen noch nicht beseitigter Frostschäden gesperrt. „Die Bäderbetriebe bedauern die Verzögerungen sehr“, lässt Sprecherin Claudia Blankennagel auf Checkpoint-Anfrage wissen.
Doch damit nicht genug: Im Strandbad Wannsee haben just jetzt Bauarbeiten begonnen, die den Zugang für Menschen mit Kinderwagen und Rollstühlen stark beeinträchtigen: Der ein Kilometer lange Weg, der die vielen Treppen vom Eingang des Bades hinab zum Strand überbrückt, wird saniert.
Warum ausgerechnet jetzt? „Wie das gesamte Bad steht auch dieser Weg unter Denkmalschutz und erhält – so hat es die Denkmalschutzbehörde gefordert – eine wassergebundene Wegedecke“, schreibt Blankennagel. „Die Arbeiten können nur bei Temperaturen dauerhaft über fünf Grad erfolgen und daher nur in der wärmeren Jahreszeit.“ Bis zu den Sommerferien soll es zumindest eine provisorische Zufahrt für Kinderwagen zum Spielplatz am Strand geben. Die Bauarbeiten selbst aber sollen bis September andauern. Der Weg zum schönsten Strand von Berlin dürfte also rechtzeitig zum Eisbaden wieder frei sein. Und nur deine kleine Schwester, nee, die traut sich nicht hinein.
Bald ganz auf dem Trockenen liegen vielleicht Brandenburgs beliebte Badeseen. Laut dem ersten Seenreport der Naturschützer vom BUND droht den natürlichen Gewässern durch den Klimawandel, den Umzug vieler Berlinerinnen und Berliner ins Umland und die wasserintensive Landwirtschaft eine Verlandung und Versandung. Thomas Volpers, Vize beim BUND Brandenburg, warnt gar vor einem „Totalverlust der Brandenburger Seen“. Viele Gewässer in der Mark hätten innerhalb von zehn Jahren einen Meter ihrer Tiefe verloren, berichtet der Experte am Checkpoint-Telefon. „Schon in 20 oder 30 Jahren werden wir an einigen Stellen nur noch durch eine schilfige Pfütze laufen, wo wir heute noch in einem Waldsee baden.“
Natur- und Landschaftsführer Volpers beobachtet bei seinen Touren auch, dass durch das sinkende Grundwasser und den fehlenden Niederschlag immer mehr Bäume vertrocknen und etwa die heimischen Buchen aussterben. Wenn der Klimawandel so fortschreite, drohe im Berliner Speckgürtel bald ein Halbwüstenklima. Willkommen in der Mark Savannenburg!
Wo die Liebe hinfällt, ist natürlich ihre Sache. Manchmal aber haben Ort und Zeit große Auswirkungen nicht nur für die Verliebten selbst. Etwa dann, wenn die Liebe mitten hinein in den Berliner Senat plumpst. Die Senatskanzlei muss nun mehr Transparenz zur Paarbeziehung zwischen dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) schaffen. Das Verwaltungsgericht verpflichtete die Behörde zu Angaben darüber, wann Wegner die Chefin des Presse- und Informationsamts Christine Richter erstmals darüber informiert hat, dass er mit der Senatorin eine private Beziehung unterhält. Das Gericht gab damit einer Tagesspiegel-Klage teilweise statt; der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig.
Wegner hatte Anfang des Jahres über einen Anwalt bekannt gegeben, dass Günther-Wünsch und er sich im Herbst 2023 entschieden hätten, miteinander eine Beziehung einzugehen. Möglich erscheint allerdings auch, dass eine solche Beziehung zwischen beiden bereits im April bestanden hat, als Wegner seine Parteikollegin auf den Senatorenposten berief. Gemeinsame Fahrten in Wegners Dienstwagen schon im Frühjahr 2023 legen nahe, dass Günther-Wünsch den Regierenden damals aus privaten Motiven heraus begleitet haben könnte. Die Senatorin hat sich dazu bisher nicht geäußert. Wegner hatte betont, er habe den Senat ausschließlich nach fachlicher Expertise zusammengestellt.
Wo die Liebe hinfällt, kann man natürlich nie wissen. Die Frage, wann und wie genau sie das getan hat, kann aber durchaus entscheidend sein – nicht nur für die Verliebten selbst, sondern manchmal sogar für die Öffentlichkeit.
Oder was denken Sie?
Der Nahost-Konflikt wird mit immer schärferen Mitteln auch auf den Straßen und in den Köpfen in Berlin ausgetragen. Ein erstes Beispiel für den teils offen zur Schau gestellten Antisemitismus von pro-palästinensischen Aktivisten nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober war die eine Woche später eskalierende Demo auf dem Potsdamer Platz, die nach israelfeindlichen Ausschreitungen von der Polizei aufgelöst wurde. In erster Reihe dabei und auch sonst mit teils antisemitischen Anwandlungen aufgefallen: zwei Geschäftsführerinnen und eine Mitarbeiterin des Frieda-Frauenzentrums in Friedrichshain-Kreuzberg. Jugendstadtrat Max Kindler (CDU) schloss daraufhin zwei vom Verein betreute Zentren für junge Frauen im Bezirk und kündigte die Zusammenarbeit mit dem Trägerverein. Begründung: Das Vertragsziel Demokratiebildung könne mit dem Verein „nicht (mehr) umgesetzt werden“.
So weit, so nachvollziehbar. Nun aber hat der Jugendhilfeausschuss des Bezirks mit den Stimmen von Grünen und Linken die außerordentliche Kündigung missbilligt und fordert ihre Rücknahme, „um ein geordnetes Verfahren einzuleiten“. Als der Stadtrat in der Ausschusssitzung an die Massaker der Hamas erinnerte, gab es Tumulte, Frieda-Unterstützer riefen „Lüge“ und „Propaganda“ und verließen den Saal. „Ich war schockiert“, berichtet Kindler dem Checkpoint. Es habe auch danach keinerlei Distanzierung durch Vereinsvertreter gegeben. Vielmehr erklärte der Verein, er sei „Opfer des Musters von Repressionen und Einschüchterung geworden“.
Das Bezirksamt prüft nun, ob es den Beschluss des Ausschusses umsetzen und die Kündigungen zurücknehmen muss. Andere Träger und Jugendhilfeakteure haben derweil einen gemeinsamen Brief ans Bezirksparlament geschrieben, der dem Checkpoint vorliegt und der so beginnt: „Aufgrund der einschüchternden und von uns als bedrohlich empfundenen Atmosphäre, die von der Unterstützungskampagne von Frieda e.V. erzeugt wird, schreiben wir Sie heute ohne Nennung unserer Namen und Einrichtungen an.“
Die Absender fordern, „dass in allen bezirklich geförderten Einrichtungen die Mindeststandards guter pädagogischer Arbeit stets gewahrt bleiben“. Dazu gehöre es, „dass Kinder und Jugendliche nicht einseitig beeinflusst, sondern befähigt werden, sich umfassend und multiperspektiv zu informieren und eigene Meinungen zu bilden“. Israelfeindliche und teils von den Aktivistinnen verbreitete Parolen wie „From the river to the sea“ würden begründete Zweifel daran wecken, dass mit dem Trägerverein „Bildungsarbeit zum Abbau von Vorurteilen, zu wechselseitiger Toleranz und Meinungsvielfalt geleistet wird“.
Das Schreiben endet mit der abschließenden Frage: „Ist in Anbetracht der extrem einseitigen und öffentlichen Positionierung leitender Mitarbeiter*innen hinreichend sichergestellt, dass sich in den Einrichtungen alle Mädchen wohl und sicher fühlen, frei am Diskurs teilhaben können und sich zu ihrer Herkunft und ihrem Glauben bekennen können? Auch jüdische Mädchen? Auch Berliner Mädchen mit einem israelischen Elternteil?“
Dies ist eine Frage, der sich in diesen Tagen nicht nur die Jugendarbeit in Friedrichshain-Kreuzberg stellen muss. Sondern die ganze Stadt.
Welche der folgenden beiden Polizeimeldungen kommt aus Berlin und welche aus München?
1) Eine 65-jährige Frau hat in einem Bus eine Einkaufstasche liegen lassen. Darin befanden sich Gold- und Platinbarren im Wert von mehr als 100.000 Euro. Ehrlicher Finder war der Busfahrer, der die Tasche nach Dienstschluss entdeckte und der Polizei übergab, die die Frau ausfindig machte. Ein Finderlohn steht dem Fahrer rechtlich nicht zu.
2) Ein 29-jähriger Mann hat in einem teuren Kaufhaus eine Unterhose gestohlen. Als er beim Verlassen des Geschäfts von einem Detektiv aufgehalten wurde, holte er einen mitgebrachten Pflasterstein hervor und schlug damit auf den Kopf des Detektivs ein. Der Täter konnte dennoch festgehalten werden, der Detektiv musste ins Krankenhaus.
Und in Hamburg? Da feuerte ein feiernder St.Pauli-Fan mit einer Schreckschusspistole von seinem Balkon und löste einen Großeinsatz der Polizei aus.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Das Wahlversprechen der Berliner CDU zur Wiederholungswahl lautete: mehr Sicherheit für die Stadt. Das Wahlversprechen der Berliner SPD lautete: ein 29-Euro-Ticket für das Tarifgebiet A/B. Weil letzteres nun gegen alle Kritik eingeführt wird, fehlt das Geld bei Polizei und Feuerwehr. Diese sollen sparen bei neuen Einsatzfahrzeugen, Blitzern, Bodycams, Löschtechnik und Ermittlungswerkzeugen. Mal sehen, wer das im nächsten Wahlkampf wieder beklagen wird.
Kann Raed Saleh wirklich von der Macht lassen, selbst wenn ihn die Partei nicht mehr damit allein lassen will? Der beim Mitgliedervotum klar abgewählte Parteichef versucht sich noch schnell vor der finalen Bestimmung der neuen Parteispitze erneut zum Fraktionschef wählen zu lassen. In der Partei ist die Verwunderung groß und die Verärgerung nicht klein. Als Alleinunterhalter ist Raed Saleh womöglich bald allein zu Haus.
Beim Erweiterungsbau des Finanzministeriums inmitten von Berlins Mitte wurden nicht nur neue Haushaltslöcher gefunden, sondern offenbar auch Fundamente des einst berühmten Pelzhauses „Herpich & Söhne“ (via Reddit). Die Firma existierte von 1835 bis 2001, das Stammhaus befand sich zunächst in der damaligen Königsstraße am Roten Rathaus. 1897 eröffnete die damals weltbekannte Firma das moderne Modehaus in der Leipziger Straße. Branchenweit einmalig war der Service der Abteilung für Pelzkonservierung in den golden schillernden Zwanzigern. Nicht nur konnten Pelze im Sommer gekühlt werden; sie wurden auch Tag und Nacht bewacht. Nach dem Krieg aus dem Ostteil Berlins vertrieben, eröffnete die Firma 1950 ein neues Haus in der City-West. Heute ist in Berlin der Pelzhandel nahezu ausgestorben. Viele empfinden ihn als nerzlos.
Für manche bleibt der Prenzlauer Berg einfach unerreichbar. Zum Beispiel für Autofahrende auf der Schönhauser Allee. Die wichtige Nordost-Tangente ist am Senefelderplatz eingesackt und für etwa zwei Wochen gesperrt. Grund ist nach Angaben der Wasserbetriebe ein kaputter Abwasseranschluss. Oder wie selbst hierher zugezogene Berliner sagen: „Da ist Scheiße gelaufen.“
Das neue Bahn-Betriebsstörungs-Bingo kommt diesmal aus der Regionalbahn von Rostock nach Sassnitz. Dort ertönte gestern Mittag die Mitteilung: „Grund für die zweiminütige Verspätung des entgegenkommenden Zuges ist ein Wolf.“ Reißerischer geht’s kaum.
Das neue Bürgerbeteiligungs-Bingo kommt von der längst noch nicht im Bau befindlichen Schnellstraße „Tangentiale Verbindung Ost“, kurz TVO, die den Berliner Südosten vom Dauerstau entlasten soll – allerdings zulasten der Natur in der Wuhlheide und einer schon geplanten S-Bahn-Strecke. Bei einer Bürgerversammlung gestern Abend nahm unser Reporter Stefan Jacobs viel Kritik an einem „überdimensionierten Anachronismus auf Kosten von Natur und Klima“ wahr. Pro-Bahn-Sprecher Matthias Oomen immerhin ließ sich ein fast unberlinisches Motto entlocken: „Wir hoffen noch auf die Vernunft.“
Wenn das keine gute Nachricht ist: Manchmal will sogar Berlin noch was dazulernen. Die Bildungsverwaltung bittet öffentlich um die „Lieferung von Lernfabriken 4.0” für ein Oberstufenzentrum in Neukölln, und zwar gleich drei Stück inklusive Transportkoffern. Und was macht man damit? Ein gängiger Hersteller erklärt es so: „Eine Lernfabrik 4.0 ermöglicht vertiefendes Lernen durch haptisches Begreifen an einem realistischen Produktionsabbild.“ Na siehste, wieder was gelernt.
Zitat
„Ich muss das hier nicht machen.“
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reqgiert genervt (via SZ) auf die Sparvorgaben für die heruntergewirtschaftete Bundeswehr, deren Personalmangel zuletzt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als „überschaubar“ abgekanzelt hatte.
Stadtleben
Verlosung – Max Frisch, mit dem hatten Sie seit dem Abitur nicht mehr zu tun? Vielleicht steht sein Roman „Mein Name sei Gantenbein“ über einen mittelalten Mann in der Krise noch im Regal. Für kurzfristige Auffrischung sei gesorgt: Morgen bringt das Berliner Ensemble den Text auf die Bühne, TV-Star Matthias Brandt stemmt das solo, und Sie können dabei sein – wir verlosen 2x2 Plätze. Karten kosten regulär ab 14 Euro, ein paar Restkarten gibt es auch für die Vorstellung heute Abend noch (jeweils 19.30 Uhr). Bertolt-Brecht-Platz 1, S-/U-Bhf Friedrichstraße
Essen & Trinken – Eigentlich ist Qingqing Hu Architektin. Jetzt hat sie plötzlich ihr eigenes Restaurant. Ein ausgesprochen schönes sogar, sie hat es ja schließlich selbst gestaltet. In der lichten, luftigen „Brasserie Dandelion“ serviert sie japanisch inspirierte Küche, für die man nicht gleich einen Kredit aufnehmen muss. Alles, was der Küchenchef in der Fritteuse blubbern lässt, lohnt sich. Etwa das Gemüse-Tempura im filigranen knusprigem Teig und hausgemachter Sauce oder das turmhohe Katsu Sando (ein Schnitzel-Sandwich). Aber auch Ramen-Suppen gibt es und eine Carbonara mit Udon-Nudeln und Misopaste. Die fein gefalteten Dumplings macht übrigens Hus Mutter. Dazu gibt es echt gutes, hausgemachtes Chiliöl. Di-Sa 12-15.30, 17-21 Uhr, Warschauer Straße 36, S-/U-Bhf Warschauer Straße
Noch hingehen – Anfang des 20. Jahrhunderts war Julie Wolfthorn eine gefragte Porträtmalerin, dann geriet sie ähnlich wie Kollegin Lotte Laserstein in Vergessenheit. Erst seit Kurzem wird sie neu entdeckt – zuletzt in der Alten Nationalgalerie oder gerade in „Der Himmel über Brandenburg“ in Neuhardenberg. Eine Ausstellung vom Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 feiert die wunderbare Malerin aktuell in einer Einzelausstellung: „Vergessen Sie uns nicht“ ist noch bis 26. Mai zu sehen, heute gibt es dort einen Vortrag der Kuratorin (18.30 Uhr). Do-Sa 16 bis 19 Uhr, Eintritt frei, Eisenacher Straße 118, U-Bhf Nollendorfplatz
Berlinbesuch – Sex braucht Kommunikation. Das haben sich auch die Macher:innen von „Sex. Jüdische Positionen“ gedacht, der neuen Ausstellung im Jüdischen Museum. Deswegen gibt es morgen am ersten Tag der Ausstellung Künstler:innenführungen. Von 11 bis 15 Uhr kann man mit neun von ihnen gemeinsam durchs Haus gehen und über die gezeigten Werke und die Themen der Ausstellung (sie läuft bis 6.10.) sprechen. Führungen gibt es auf Englisch und auf Deutsch im 30-Minuten-Takt. Es existiert ein Begleitprogramm zur Schau, u.a. ein Workshop für Schulklassen zum Thema Flirten ohne Sexismus, Eintritt 10/4 Euro, Lindenstraße 9–14, U-Bhf Hallesches Tor
Grübelstoff – Es wird grün rund um die Siegessäule. Haben Sie sich den Kunstrasen schon angeguckt? Und wie groß ist ganz allgemein, Stand heute, Ihre Vorfreude auf die Fußball-EM?
Kiekste
Diesen Maibaum à la Berlin verdanken wir Leserin Sigrid Tschepe. Zumindest das Foto. Weitere bunte Bilder empfangen wir gern unter checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100/A113: Die Autobahn ist in Richtung Wedding zwischen den Anschlussstellen Späthstraße und Oberlandstraße von 21 bis 5 Uhr gesperrt (die Arbeiten beginnen ab 20 Uhr)
Am Tierpark (Friedrichsfelde): In Richtung Rhinstraße ist in der Kreuzungszufahrt Sewanstraße der rechte Fahrstreifen gesperrt. Die Arbeiten dauern ca. eine Woche.
Kreuzberg: Wegen des Karnevals der Kulturen am Pfingstwochenende sind ab 10 Uhr die folgenden Straßen gesperrt (bis Dienstagmorgen, 6 Uhr):
* Blücherstraße zwischen Mehringdamm und Mittenwalder Straße/Brachvogelstraße
* Blücherplatz
* Zossener Straße zwischen Gitschiner Straße und Baruther Straße
* Johanniterstraße zwischen Zossener Straße und Brachvogelstraße
Ab 17 Uhr sind weitere Straßenabschnitte gesperrt:
* Tempelhofer Ufer zwischen Mehringdamm und Hallesche-Tor-Brücke
* Waterloo-Ufer
* Hallesche Brücke
* Zossener Brücke
* Gitschiner Straße (Südseite) zwischen Zossener Straße und Alexandrinenstraße
S-Bahn – S45, S46, S47, S8 und S9: Zwischen 22-1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt zwischen Altglienicke/Grünau und Schöneweide unterbrochen.
S75: Ab ca. 22 Uhr bis Mittwoch (22.5.) fahren keine Züge zwischen Wartenberg und Springpfuhl.
Demonstration – Für heute sind 28 Demos angemeldet (Stand 15.5., 13.30 Uhr), u.a. „Arbeitskampf Tarifverhandlungen“: 1.000 Menschen, Verdi, Olympischer Platz 3 (8.30-12 Uhr)
„Vor-Ort Aktion (...) im Rahmen der Gerichtsverhandlung der Klimaklage der Deutschen Umwelthilfe e. V. gegen die Bundesrepublik Deutschland bzgl. Klimaschutzprogramme“: 30 Protestierende, Deutsche Umwelthilfe, Hardenbergstraße 31 (9.15.-11.30 Uhr)
„Maneo – Luftballon-Aktion anlässlich des Idahobit“: 30 Teilnehmende, Maneo, Ribnitzer Straße 1B (15-16 Uhr)
„Gegen Querdenker*Innen, Verschwörungstheoretiker*Innen und rechte Populist*Innen“: 30 Demonstrierende, Omas gegen Rechts, Tempelhofer Damm (17-18.30 Uhr)
„Wiederaufbau des Palasts der Republik“: 20 Menschen, Förderverein Palast der Republik, Schloßplatz (17-22 Uhr)
Gericht – Der Prozess gegen einen Ex-Stasi-Mitarbeiter wegen Mordes vor 50 Jahren geht weiter. Der heute 80-Jährige soll 1974 einen polnischen Staatsbürger am damaligen Grenzübergang Bahnhof Berlin-Friedrichstraße erschossen haben. Er soll als Angehöriger einer „Operativgruppe“ des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit mit der „Unschädlichmachung“ des Opfers beauftragt worden sein (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 142).
Universität – An der Kunsthochschule Weißensee findet heute ein öffentlicher Vortrag in der Reihe „Im Fokus“ statt, bei der Bühnen- und Kostümbildner:innen Arbeiten und Arbeitsweisen vorstellen. Zu Gast ist Christian Schmidt, der vorrangig Musiktheater macht. 17.30 Uhr, Bühringstraße 20 (Hörsaal, C1.05)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Sermet Agartan (34), Musikproduzent, Komponist, Songwriter und Tontechniker, ausgebildet in Berlin an der Deutschen Pop Akademie, moderiert den Podcast „Alman Usulü“ (übersetzt: „Auf deutsche Art und Weise“) / Ulrich Battis (80), Rechtswissenschaftler, emeritierter Professor an der HU, 2019 gehörte er zu den 100 Staatsrechtslehrer:innen, die sich mit dem Aufruf „Verkleinert den Bundestag!“ an den Bundestag wandten / Pierce Brosnan (71), irischer Schauspieler, und Filmproduzent, verkörperte „James Bond“ in vier Filmen / Janet Jackson (58), US-amerikanische Sängerin („Unbreakable“) Songwriterin, Tänzerin und Schauspielerin („For Colored Girls“) / Klaus Mindrup (60), Politiker (SPD), bis 2014 Bezirksverordneter, von 2013 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages / Volker Perthes (66), Politologe, lehrte an der HU und der FU Berlin, war u.a. Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs für Sudan und Leiter einer UN-Mission und Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit / Elisa Spolaczyk (26), Profifußballerin, Stürmerin bei den 1. Frauen Union Berlin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Ingeborg Frank, geb. Fraedrich, * 10. Januar 1944 / Wolf-Rainer Hermann, * 23. März 1940 / Joachim Junge, * 21. April 1937 / Karl Koch, * 21. Juni 1964 / Winnie Kohl, * 18. Mai 1970 / Michael Kosicki, * 6. Mai 1957 / Werner Rathgeber, * 9. September 1941
Stolperstein – Emma Wolff wurde am 6. Februar 1863 in Schivelbein/Pommern (heute Polen) geboren. Sie hatte sechs Geschwister, die alle als junge Erwachsene nach Berlin zogen. Mit ihrer Schwester Friederike betrieb Emma einen Modesalon in der Besselstraße 8. Gemeinsam wurden sie am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert. Friederike wurde dort am 1. April 1943 ermordet, Emma am 16. Mai 1944, heute vor 80 Jahren. An Friederike und Emma Wolff erinnern Stolpersteine am Carl-Herz-Ufer 23 in Kreuzberg.
Encore
So, Handylicht aus und ab in die Sonne! Und wenn zu Pfingsten die grauen Wolken kommen, dann kann man vielleicht einen Gang ins Museum der Erinnerungen wagen. Ab Freitag werden die Überreste des abgerissenen Palastes der Republik an genau jener Stelle ausgestellt, wo einst das Scheinparlament der DDR tagte und das „Wir sind das Volk“-Volk trotzdem gern staunte, speiste und feierte; an jener Stelle, wo inzwischen auch dank rechter Spender eine Stadtschloss-Attrappe mit spätmonarchischer Triumphkuppel hinbetoniert worden ist.
Nikolaus Bernau war für uns schon vorab auf den Spuren der ausgelöschten Stadtgeschichte unterwegs; hier sein Reisebericht: „Die legendäre Gläserne Blume ist nur noch eine Ruine, nach offenbar schon recht grober Demontage und Jahren schlechter Lagerung. Sie in diesem Zustand auf den Lagerpaletten auszustellen und damit auch klarzumachen, wie ignorant so manche Verwaltung umging mit dem Erbe der DDR und ihres wichtigsten Repräsentationsbaus, des Palastes der Republik, alleine das schon ist ein großer Schritt für das Humboldt-Forum.“ Ein Forum freilich, das weiterhin innerlich so kahl wirkt wie seine baumlose Umgebung. Naja, wenigstens gibt’s eine Sonnenterasse.
Mit mir im Moment gelebt haben heute Florian Schwabe und Alexander Fröhlich (Recherche) sowie Antje Scherer (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen schreiben hier Christian Latz und Lotte Buschenhagen zurück aus der Zukunft.
Ich grüße Sie!