überwiegend bewölkt, 8 bis 14°C

Tragischer Unfall in Mitte – Buhrufe für die Verkehrssenatorin Diverse Probleme bei der Berliner Polizei (und anderen Behörden) „Sie denunziert uns, um ihren Arsch zu retten“: Sitzung zum Berlinale-Eklat

es ist einer dieser Unfälle, die man einfach nicht fassen kann. Eine Mutter und ihr Kind sind tot, gestorben durch einen Unfall auf der Leipziger Straße. Der 83-jährige Fahrer wollte mit seinem Auto offenbar auf dem Radweg am Stau vorbeifahren. Er war zu schnell, die Familie wollte offenbar zwischen den stehenden Autos hindurch die Fahrbahn überqueren. Das Fahrzeug traf sie mit voller Wucht. Die 41-jährige Mutter und ihr vierjähriger Sohn konnten nicht gerettet werden. Die Familie aus Belgien war in Berlin zu Besuch.

Eine Rekonstruktion des Unfalls können Sie hier nachlesen.

Am späten Nachmittag versammelten sich gestern 130 Menschen zu einer Mahnwache am Unfallort. Zwei weiße Silhouetten erinnern hier nun an die beiden Toten. Es wurden Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet, eine Schweigeminute abgehalten. „Jedes Mal, wenn ein Kind in Berlin überfahren wird, frage ich mich: Ist es beim nächsten Mal meins?“, fragte Antje Kapek, Verkehrsexpertin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Sie hat recht, wenn sie sagt: Berlin ist weit entfernt von der Vision Zero – einer Stadt ohne Verkehrstote.

Kapek widerstand allerdings dem Impuls, die Toten für politische Botschaften zu instrumentalisieren. Anders als Roland Stimpel, Vorsitzender des Vereins Fuß e. V., der in seinem Wortbeitrag daran erinnerte, dass Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) Tempo-30-Zonen abschaffen und durch Tempo 50 ersetzen wolle. Es war das einzige Mal, dass auf der sonst ruhigen und andächtigen Versammlung gebuht wurde. Es galt aber nicht ihm, sondern Schreiner.

Man kann von dem Vorhaben halten, was man will, aber dieser Unfall taugt ganz sicher nicht als Beispiel für eine Tempo-Debatte. An der Unfallstelle gilt bereits Tempo 30, das Berliner Verwaltungsgericht hat die Rechtmäßigkeit erst im Dezember bestätigt. Im Gegenteil könnten Gegner jetzt sagen: Seht ihr, auch Tempo 30 bringt nichts! Aber wem bringt das etwas? Den Verstorbenen jedenfalls nichts. Und die ohnehin vergiftete Berliner Verkehrsdebatte wird dadurch höchstens noch unversöhnlicher geführt.

In Sachen Diversität kämpft Berlin bekanntlich mit diversen Problemen. Mit diesem hier hätten vermutlich die Wenigsten gerechnet: Mit dem Partizipationsgesetz (knackige Abkürzung PartMigG) wollte die damals noch rot-grün-rote Landesregierung die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte fördern. Dafür wurden alle öffentlichen Stellen verpflichtet, die Daten ihrer Mitarbeiter zu erheben – also erstmal abzufragen, wer denn welche Migrationsgeschichte hat. Anderthalb Jahre später startete die Befragung dann Ende Januar auch wirklich.

Nach Checkpoint-Informationen wurde die Frist jetzt bis zum 13. März (Mittwoch) verlängert – weil sich viel zu wenige an der Umfrage beteiligt hatten. Von den 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der öffentlichen Verwaltung haben nach Checkpoint-Informationen nicht mal 20 Prozent teilgenommen.

Wie schlecht die Quote bei der Polizei war und woran das womöglich gelegen haben könnte, lesen Sie heute im Checkpoint für Abonnenten.

Was Sie sonst noch verpassen, wenn Sie noch kein Abo haben? Eine exklusive Verlosung (5x2 Karten!) für das erste Konzert überhaupt der Wiener Philharmoniker am 9. Mai in der Waldbühne (regulär ab 28,50 Euro). Außerdem: Warum im Grunewald der BER noch 2007 öffnet, ausgewählte Ausgeh-Tipps, den grandiosen Comic von Naomi Fearn und … überhaupt macht die Langversion viel mehr Spaß (versprochen!)

Unterstützen Sie unseren unabhängigen Journalismus. Jetzt sechs Wochen lang testen für nur 1 € und alle T+ Artikel inklusive der Checkpoint-Vollversion erhalten.

Diverse Probleme gab es auch bei der Berlinale – besonders bei der Abschlussgala am 24. Februar. Dass der Abend eine gewisse Schlagseite gegen Israel hatte, fiel so manchem, der applaudierend im Saal gesessen hatte, allerdings erst auf, als die Kritik in den folgenden Tagen immer lauter wurde. Auch die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprach erst zwei Tage später von „erschreckender Einseitigkeit“ und „tiefgehendem Israel-Hass“.  

Drei Wochen vor Vertragsende lässt Roth heute die scheidende Berlinale-Leitung beim Aufsichtsrat der KBB antanzen (der Dachorganisation der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin), um den Eklat aufzuarbeiten. CP-Idee: Sie könnte bei sich selbst beginnen. Kürzlich hatte sie bei einer Podiumsdiskussion kritisiert, dass niemand während des Festivals den Namen von David Cunio genannt hatte: Er hatte 2013 die Hauptrolle im Berlinale-Panorama-Film „Youth“ gespielt – und ist am 7. Oktober von der Hamas verschleppt worden. Seine Familie ist inzwischen befreit, er nicht. Die „Süddeutsche Zeitung“ hat nun recherchiert, dass sowohl Roth als auch die Berliner Senatskanzlei bereits vor Beginn der Berlinale auf Cunios Schicksal aufmerksam gemacht wurden. Warum also hat nicht Roth selbst seinen Namen genannt?

Bei der Berlinale ist man ohnehin nicht gut auf Roth zu sprechen: Erst die Sparvorgaben, dann der Rausschmiss des Chefs und nun die späte, aber umso deutlichere Kritik an der Abschlussgala, bei der Roth selbst klatschend dabei gewesen war. Bei einer internen Sitzung soll nach Checkpoint-Informationen kürzlich der Satz gefallen sein: „Sie denunziert uns, um ihren eigenen Arsch zu retten.“ Mal sehen, welche am Ende noch im Kinosessel sitzt.

Ganz nebenbei: Sandra Hüller hat den Oscar leider nicht bekommen, gewonnen hat sie aber in jedem Fall. Hier geht’s zum Bericht aus Hollywood.

Es gibt sie noch, die kleinen Wunder von Berlin. Dass am Ku’damm-Karree endlich weitergebaut wird, ist nicht nur fürs West-Berliner-Theaterpublikum eine erleichternde Nachricht. Denn wer hätte erklären wollen, dass man zwei 100 Jahre alte Theater abgerissen hat, um eine Investitionsruine in bester Lage zu ermöglichen? Der Steglitzer Kreisel reicht als prominentes Mahnmal beschränkter Baupolitik.

Diesen Schwung nehmen wir mit nach Tempelhof-Schöneberg, denn siehe da: Es bewegt sich was am Friedenauer Geisterhaus. Nur was? In der Odenwald-/Ecke Stubenrauchstraße wurden in der vergangenen Woche Bauarbeiter gesichtet, die das Gerüst an der Fassade abgebaut haben. Das stand dort immerhin rund fünf Monate, eine Riesenentwicklung für das Haus, an dem sich seit 15 Jahren sonst so gut wie gar nichts bewegt. Es schimmelt in begehrtester Wohnlage fröhlich vor sich hin. Zuletzt hatte der Bezirk Tempelhof-Schöneberg den Einsatz eines Treuhänders angekündigt – auch um einen Präzedenzfall bei solchen Immobilien zu schaffen. Geht da jetzt etwa was voran?

Leider nein, schreibt das Bezirksamt auf Checkpoint-Anfrage: wegen „Personalmangels und hoher Arbeitsbelastung“ ist der Treuhänder noch immer nicht eingesetzt worden. Wofür das Gerüst dann gut war? Keiner weiß es. Offenbar sei auch nach der Einrüstung des Hauses keine Umsetzung der angeordneten Maßnahmen erfolgt. Und auf wundersame Weise ist das Wunder wieder verschwunden. Hoffentlich nicht für weitere 15 Jahre.

Um das Haus ging es übrigens auch am Rande in unserer Podcastfolge zum Geisterhaus am KaDeWe („Direkt hinter dem Lukuskaufhaus: Warum steht hier ein Geisterhaus seit sechs Jahren leer?“)

Und wenn Sie gerade dabei sind, hören Sie doch auch mal in unsere aktuelle Folge rein: „Warum sind so wenige Straßen nach Frauen benannt?“ Und ist das überhaupt sinnvoll? Nachzuhören unter diesem Link oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Die <strong>Berliner Schnuppen</strong> in voller Länge gibt's täglich mit dem <strong>Tagesspiegel-Plus-Abo</strong> – <a href="https://nl.tagesspiegel.de/r.html?uid=F.hqJfY80Da6JfbAGiX23OAA7BWaJfcs4AB5bdol9zzmSZHT6iX3XOAjdpbQ.pGUmlTEg4wQ_kxR6cqT-zlREuT5BhWLV0QsfCi0gGmoh5p2fFWqq44W7lg-FZStMeJJXxo9TPbIpxxi0CCDN0g" target="_blank" rel="noreferrer noopener"><strong>hier</strong></a> geht's zur Anmeldung.

Telegramm

„Die verhandeln morgen wieder, da wird ja wohl heute nichts mehr passieren“, sagte ein Kollege gestern Abend bei der Übergabe. Zwei Stunden später war klar: Auf Claus Weselsky und seine GDL ist (kein) Verlass. Diesmal soll der Personenverkehr von Dienstag, 2 Uhr, bis Mittwoch, 2 Uhr, andauern, im Güterverkehr von Montag, 18 Uhr, bis Dienstag, 18 Uhr. Kein Wunder, wenn Ihre Emotionen diesbezüglich hin- und herpendeln.

Apropos Geschmack: „Von Keks bis Gin“ heißt es in einer Einladung der Wirtschaftssenatorin, Franziska Giffey begibt sich am Dienstag auf „Made in Berlin’-Tour“, Zielorte: Bahlsen und Mampe Spirituosen. Ob es auch Maden im Speckmantel gibt, ist nicht überliefert.

Apropos SPD: Nach unserer Analyse der Wahlanalyse (CP vom 6.3.) gab es Kritik daran, dass der Landesvorsitzende Raed Saleh nicht so schlecht weggekommen sei wie seine Partnerin und Ex-Regierende Giffey. Tja nun, so ist es auch im Bericht: Saleh taucht namentlich kaum auf. Dem Vernehmen nach ist man darüber auch in der SPD irritiert. Oder wie heißt es so schön in Doppelspitzen: Mitgehangen mitgefangen.

Die Frage können Genossinnen und Genossen morgen beim ersten Mitgliederforum für die Wahl der neuen Parteispitze stellen (weitere Termine 11. und 16. April), ab dem 6. April kann abgestimmt werden, sollte es kein eindeutiges Siegerduo geben, geht es vom 2. Bis 17. Mai in die Stichwahl, beim Landesparteitag am 25. Mai soll der Landesvorstand gewählt werden. Alles klar? Und wer dann noch die fünf B’s aufsagen kann, kriegt zur Belohnung ein besonderes Berliner Bier, bitteschön!

„Absolut unparteiisch“ soll die Berliner Polizei während der EM im Sommer sein, heißt: keine Deutschlandfähnchen am Motorrad. Das sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik meinen Kollegen Alexander Fröhlich und Julius Geiler. Bilanz nach einem aufgeregten Wochenende: CDU empört, alle anderen machen, was sie wollen. Winke Winke (schwarz-rot-gold).

Rund 600 Menschen haben am Samstagabend in Kreuzberg ihre Solidarität mit einer früheren Terroristin (mit Waffenarsenal) bekundet und ein Großaufgebot der Polizei ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte dem RND: „Die RAF hat 34 Menschen brutal ermordet. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu verklären.“ Und damit ist dann auch alles gesagt.

Jetzt aber endlich zu den erfreulichen Nachrichten: Der in Berlin lebende und arbeitende Schauspieler Joachim Meyerhoff wurde mit dem „Literaturpreis für grotesken Humor“ ausgezeichnet. Besondere Grüße gehen heute nach Bad Pyrmont. Und wenn Sie das nicht verstehen: grotesk!

Weitere groteske Meldungen aus Steglitz: Der Bienenfutterautomat wurde wieder befüllt. Nach der Winterpause gibt’s hier ab sofort neue Premium-Snacks für die Insekten. Nachteil: Sie müssen erst noch wachsen. Im Automaten gibt’s Wildbienen- und Schmetterlingssaum sowie neuerdings eine einjährige Feldblumenmischung. Ein Samenpäckchen: ein Euro – schwirrende Bienen: unbezahlbar. Und wenn Sie noch einen roten Streifen draufmalen, können Sie die Deutschlandfähnchen im Keller lassen. Sum, sum, sum.

Wo wir gerade bei den Tiermeldungen sind, hier noch folgende Meldung aus dem Reich der Berliner Artenvielfalt: „Nabu widerspricht Pankow: Kreuzkrötenfrage nicht gelöst.“ Oder wie wir beim Checkpoint sagen: Kreuzkrötenfrage XY … ungelöst. Wahlweise einsetzbar: Zauneidechse, Fischotter und Mops-Fledermaus.

Worum es wirklich geht, hat mein Kollege Christian Hönicke hier aufgeschrieben.  Seinen Bezirksnewsletter können Sie hier kostenlos abonnieren, leute.tagesspiegel.de.

Zitat

„Solve the Fucking Problems“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei einer Rede an der Columbia University in New York. Er meinte damit die mangelnde Bemühung um Klimaschutz in den USA. „Die USA sind nicht auf Kurs. Deutschland war es auch nicht. Jetzt bringe ich es auf Kurs.“ An Selbstbewusstsein mangelt es jedenfalls nicht.

 

Stadtleben

Essen & Trinken – Mit einem neuen Frühstücksangebot will das Restaurant „Root“ im Hotel Telegraphenamt jetzt auch tagsüber die Berliner:innen für sich gewinnen. Die Öffnungszeiten richten sich sowohl an Frühaufsteher wie Brunchliebhaberinnen. Auf der Karte findet sich mit hausgebackenen Sauerteigstullen, Bowls und Eierspeisen von Omelett bis Shakshuka ein großes Angebot an international inspirierten Wohlfühlklassikern, mittags kommen Lunchgerichte hinzu. Dazu ist die Location ein echter Hingucker: dunkle Holzelemente, große Pflanzen, freigelegte Ziegelwände, Sitzbänke mit flaschengrünen Polstern und die hohe Glas-Stahl-Decke. Tgl. 7 bis 15 Uhr, Monbijoustraße 11, S-Bhf Hackescher Markt

Kiekste

Nanu, gar kein Checkpoint-Sticker? Wir sagen: Kleb wohl! Leser Johannes Neuhann war im Kreuzberger Wrangelkiez unterwegs und hat für uns draufgehalten. Auch Ihre bunten, bestechenden und brillanten Berlin-Bilder landen per checkpoint@tagesspiegel.de in unserem Postfach! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.

>

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – „Liebste Janna Mika Friese, ‚wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst ...‘, wir sind so glücklich, dass es dich gibt und wir dir zu deinem 9. Geburtstag die allerbesten Glückwünsche schicken können. Happy Birthday! Deine Familie“ / „Liebe Hanne, alles Liebe und weiterhin viel Spass im Garten. Bleib weiterhin so aktiv anstrengend“ / „Kurt Kleinschmidt wird 75. Herzlichen Glückwunsch und viel Gesundheit wünscht Dikki“ / „Scrabble-Meisterin Barbara Mohr erfreut uns seit 12 mal 7 Jahren, davon 5 ihren Mann. Gratulation!“ / „Was für ein Tag heute: 70 Jahre Rita! Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen alles Gute – die Ärztekammer, die ohne dich nicht vollständig wäre“ / „Zum 90. Geburtstag, liebe Mutter Edith Schweiger, gratulieren wir Dir mit den allerherzlichsten Glückwünschen! Deine Familie“ / „Liebe Silvia, zu Deinem Geburtstag wünschen wir Dir alles Glück der Welt, Freude, Gesundheit, weniger Stress und Ärger, aber dafür sehr viel Sonnenschein an freien Tagen und im Urlaub. Hoffentlich können wir auch bald wieder einen sonnigen Spaziergang im Britzer Garten realisieren. Ein Stapel Bücher wartet auch schon. Alles Liebe“
Nachträglich: „Liebe Mami, liebe Karola, auch wenn du gestern schon Geburtstag hattest, wollen wir dir gerne auch an dieser Stelle nochmal die allerbesten Geburtstagswünsche zukommen lassen. Bleib gesund & munter und genieß dein Leben in allen Zügen! In Liebe, Stefan, Tita, Pauli und Carli“

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

GestorbenBritta Johanna Boehringer, geb. v. Kunowski, * 26. Januar 1940 / Adib Harb, * 7. November 1942 / Sven Hese, * 7. Februar 1962 / Jutta Klose, * 28. Januar 1943 / „Bonnie“ Birgit Menke, * 21. November 1947 / Dipl.-Ing. Architekt BDA Ekkehard Voss, * 12. Februar 1963

Stolperstein –  Frida Schubert kam am 21. Februar 1883 in Berlin zur Welt. Sie blieb ledig, ob sie einen Beruf ausübte, ist nicht bekannt. Auch ihr Schicksal ist ungewiss: Ihr Name steht auf einer Deportationsliste, sie sollte am 4. März 1943 ins KZ Auschwitz deportiert werden. Laut den Arolsen Archives soll sie aber am 11. März 1943 gemeinsam mit ihrer Schwester Margarethe Suizid begangen haben. An sie und Margarethe Schubert erinnern Stolpersteine am Hochsitzweg 17 in Zehlendorf.

Encore

Leserbrief am Wochenende:

„Verehrte Frau Gessner, ich weiß nicht, von welchem der 118 weltweit bekannten Berlins Sie berichteten. Mein „Spree-Athen“ kann es aber nicht sein!“, schreibt Raimund Karbowiak aus Charlottenburg und bezieht sich damit auf das Plädoyer meiner Kollegin Wiebke Geßner für mehr Berliner Schnauze. „Ich lebe seit 74 Jahren in dieser besten aller Städte und bin seit Jahren in keinen Hundehaufen mehr getreten. Die Taxifahrer sind entweder still oder man kann sich nett mit ihnen unterhalten. Das Wetter ist woanders noch „scheisser“! „Fatzke“, „Kanaille“ und „Flitzpiepe“ habe ich seit meinen Kindertagen nicht mehr gehört. In U-Bahn und Bus gibt es inzwischen launige Ansagen, und wenn der Chef sagt: nicht gemeckert ist genug gelobt, weiß jeder, dass das ein Lob war. Also: „Grummelköppe“? Fehlanzeige! Trotzdem allet Jute!

Hm, das mit den Hundehaufen ist vielleicht kiezbezogen, ansonsten wollen wir zum Schluss mal nich meckern und senden fröhliche Grüße ans andere Ende von „Spree-Athen“ (dass das mal ein Berliner sagen würde …).

Allet Jute wünsche ich Ihnen jetzt auch, sauber recherchiert haben am Wochenende Lotte Buschenhagen, Alexander Fröhlich und Anna Thewalt. Antje Scherer hat das dufte Ambiente geschaffen (Stadtleben) und Johannes Boldt in der Früh alles appetitlich angerichtet (Produktion). Morgen hat Robert Ide sicher noch ein paar bessere Kalauer für Sie auf Lager.

Bis bald!

Ihre Anke Myrrhe

Berlin braucht guten Journalismus!

Finden Sie auch? Unterstützen Sie uns!
JETZT GRATISMONAT STARTEN

Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!