Na, gestern wieder späti geworden? Dann verdauen Sie erst mal diesen Informationshappen: Jeder vierte Lebensmittelbetrieb in Berlin fällt bei Kontrollen durch. Nicht jeder Döner macht also schöner; vor allem in Spandau und Friedrichshain-Kreuzberg wird in Imbissen schon mal Ratte Macchiato ausgeschenkt. Aber während wir hier Schaben-nack treiben, greift die Politik mit Mann und Maus durch. So lässt die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz auf Anfrage wissen: „Da die Bundesregierung bislang nicht tätig geworden ist, haben verschiedene Länder Modellprojekte auf den Weg gebracht.“ Berlin gehört natürlich nicht dazu (Spandau auch nicht); hier will man die Modellprojekte der anderen erst abwarten. Biss zum Sorgengrauen.
Der größte Steuerraub Europas, aufgedeckt durch das journalistische Recherchezentrum „Correctiv“, hat endlich juristische Folgen. Die Konzerne, die 55 Milliarden Euro an Steuern mit illegalen Scheingeschäften kassierten, sollen nun zur Rechenschaft ... ach nee, halt, anders: Gegen den Chefredakteur von „Correctiv“, Oliver Schröm, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Hamburg; sie wittert „Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen“. Ein Schlag mitten in die Presse. Die nimmt sich nun die Freiheit, für ihre Freiheit bei der Bundesregierung einzutreten (unterstützen können Sie den Aufruf hier). Denn Journalismus ist kein Verbrechen. Außer in der Türkei natürlich.
Schlimme Meldung am Dienstagabend aus Straßburg: Bei einem schweren Angriff mit Schüssen an einem Weihnachtsmarkt sind drei Menschen getötet und zwölf verletzt worden.