beginnen wir den Samstag mit einem aktuellen Überblick der Nachrichten aus der Hauptstadt:
+++ Pläne des CDU-Spitzenkandidaten für Berlin: Wegner will Tempelhofer Feld bebauen und A100 verlängern. Kai Wegner will im künftigen Senat Pläne für eine Bebauung des Tempelhofer Felds erarbeiten – und darüber abstimmen lassen. Ähnlich will er bei der Verlängerungder A100 vorgehen.
+++ Besuch noch vor der Krönung: König Charles III. kommt mit Gemahlin nach Berlin. Erstmals begrüßt der Bundespräsident im März einen Staatsgast mit militärischen Ehren vor dem Brandenburger Tor. Möglichst viele Berliner sollen dabei sein.
+++ „Wo ein Wille ist, ist kein Wegner“: Berliner Linke ätzt gegen Giffey – Verhandlungen in Zukunft ausgeschlossen. „Wir sind zurecht sauer“, sagt die Linken-Landesvorsitzende Katina Schubert beim Parteitag in Berlin. Die Vorwürfe von Franziska Giffey seien „erstunken und erlogen“.
Unser Berlin-Ressort von tagesspiegel.de hält Sie fortlaufend über alles Wichtige in und um Berlin auf dem Laufenden.
An diesem Wochenende verflechten sich Freundschaft und Familie mit unterschiedlichen Aktionen und einer Menge Action – mit Vielfalt im Sport, literarischer Natur und Workshops passend zum eintrittsfreien Museums-Sonntag.
Aber erstmal heißt es: Papierkrieg in Berlin! Nach dem „Sondierungspapier” der SPD, das als Abrechnung mit den Grünen zu lesen ist, haben die Berliner Grünen wiederum ihr eigenes Papier geschrieben. Titel: „Faktencheck ‚Sondierungspapier‘ der SPD“. Wann die Linke mit ihrem Papier zum Papier zum Papier um die Ecke kommt, ist offen. Bis dahin konzentrieren sich Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt in der neuen Folge „Berliner & Pfannkuchen” auf die kommenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU. Welche Themen liegen auf dem Tisch? Wie aussichtsreich sind die Gespräche? Und was haben Koalitionsverhandlungen eigentlich mit Geiselnahmen gemeinsam? Mit dabei: Der ehemalige Grünen-Vorsitzende im AGH, Volker Ratzmann, der aus Erfahrung weiß, dass Koalitionsverhandlungen noch lange keine Garantie für ein Bündnis sind, und der Verhandlungsprofi Matthias Schranner, der schon unter Hochdruck mit Geiselnehmern verhandelt hat und weiß, worauf es ankommt.
Samstagmittag ziehen Eisspeedway-Gladiatoren im Eis-Oval ihre Kreise: Die 48. Ausgabe des Berliner Eisspeedway findet heute im Horst-Dohm-Eisstadion in Wilmersdorf statt. Das actiongeladene Motorradrennen wird seit 1975 ausgetragen. Nach dreijähriger Pause stehen an diesem Samstag neun der diesjährigen WM-Rennfahrer am Start, die beim Grand-Prix-Wochenende am 18. und 19. März in Inzell ihre Runden drehen. Um 12 Uhr öffnet das Stadion. Im zeitweise offenen Fahrerlager können die Bahnsportler ohne Helm und Montur ins Gespräch verwickelt werden. Das Rennen selbst beginnt um 17 Uhr. Tickets gibt‘s ausreichend an der Tageskasse: Fritz-Wildung-Straße 9
Samstagnachmittag – Wie Sie vielleicht bereits wissen, steht der Monat März ganz im Zeichen der Fotografie. Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus widmet demgemäß allerlei Aufnahmen, Schnappschüsse und Bildkonserven heute einen eigenen Aktionstag. Begleitend zu den drei Ausstellungseröffnungen „Uwe Steinberg – Werkstatt“, „Materealities“ und „Elias Wessel. Delirious Images – Fotografien für die nächste Gesellschaft“ finden ab 14 Uhr gratis Kreativworkshops, Diskussionen und Vorträge zum Thema Fotografie statt. Stresemannstraße 28
Samstagabend – Eins der bekanntesten Dramen von William Shakespeare findet im Theater Ost in Adlershof sein Publikum: Hamlet verkörpert einen komplexen Charakter und hinterfragt den Sinn des Lebens als zweiseitige Medaille zwischen Leben und Tod. Das multikulturelle Ensemble „Die Zerstreuten“ steigert die Präsenz des berühmten Bühnenstücks als Gastspiel unter dem Titel „Das Hamlet Syndrom | unser Ringen um Haltung“. Und Action! Karten für die Vorführung um 19 Uhr sind an der Abendkasse ausschließlich in bar oder vorab per Überweisung zu erstehen. Moriz-Seeler-Straße 1
Sonntagmorgen – Im Museum Europäischer Kulturen läuft aktuell die Ausstellung „All hands on: Flechten“ über Techniken und zusammengeknüpfte wie -geknotete Objekte. Die Kunsthalle gewährt ab 11 Uhr Einlass. Wer sich das umwobene Handwerk dann vor Augen geführt hat, kann im Anschluss sein eigenes Fingerspitzengefühl auf die Probe stellen. Um 13 Uhr öffnet die hauseigene Werkstatt für drei Stunden ihre Türen und bietet eine „Flechten“-Aktion für Kinder und Familien an. Mithilfe von unterschiedlichen Materialien, Werkzeugen und Anleitungen kann das alte Handwerk zeitgenössisch interpretiert werden. Für einen spontanen Besuch sind Restkarten vorhanden. Arnimallee 25
Sonntagmittag – Der Zeichner des Grüffelo, Axel Scheffler, pflegt ein Netzwerk von Künstlerfreundschaften mittels Briefkorrespondenz. Im Museum für Kommunikation sind momentan von ihm bekritzelte Briefumschläge und ebenso ausgewählte zeichnerische Antworten zu sehen. Die Ausstellung „Von Monstern, Mäusen und Menschen. Axel Schefflers fantastische Briefbilder“ läuft noch bis zu 12. März; aber nur an diesem Sonntag lädt das Museum im Rahmen des eintrittsfreien Museums-Sonntags Grüffelo- und Mäuse-Fans ab 14 Uhr zu einem Recycling-Workshop, bei dem Freundschaftsbriefe, Briefmarken und Bilder aus wiederverwertbarem Material gebastelt werden. Also: Erst das kreative Potenzial fremder Köpfe nutzen und einen Rundgang durch die Ausstellung wagen und dann selbst gestalterisch arbeiten. Der Kursus eignet sich für Kinder ab 4 Jahren. Eine Anmeldung erfolgt direkt im Museum: Leipziger Straße 16.
Sonntagabend – Im Kesselhaus in der Kulturbrauerei stellt das Multitalent Lenn Kudrjawizki sein Buch „Familienbande – Vom Leben, Lieben und Loslassen“ vor. Der Schauspieler erzählt als jüdischer Deutsch-Russe autobiografisch von seiner Herkunft und einer familiären Achterbahnfahrt und scheint dabei aus einem grenzenlosen Archiv aus Erinnerungen, Eindrücken und Erfahrungen zu schöpfen. Die Lesepassagen werden durch eine Fotoprojektion ergänzt. Nach der Lesung um 18 Uhr nähert sich das Sprechen dem Gesang und es gibt Musik auf die Ohren: Als ebenso begnadeter Sänger hat Kudrjawizki seine Frau und Geigerin Nora Kudrjawizki im Schlepptau und wird von ihr, wie von Ben Kreisel an der akustischen Gitarre, musikalisch begleitet. Wer sich vorab mit der Lektüre vertraut machen möchte, steppt in den nächstgelegenen Buchladen und stöbert nach dem 272-seitigen Buch oder klickt hier für eine Leseprobe. Tickets für die Veranstaltung kosten im Vorverkauf 22 Euro. Knaackstraße 97
Mein Wochenende mit
Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob es im Schloss Grunewald spukt? Merkwürdige Dinge passierten hier ja schon. Sie kennen vermutlich die Geschichte um Brandenburgs Kurfürst Joachim II. Hektor, der die Residenz nicht nur für Jagdausflüge nutzte, sondern auch seine Mätresse Anna Sydow, im Volksmund bekannt als ‚schöne Gießerin‘, dort unterbrachte. Nach dem Tod Joachims wurde sie durch seinen Sohn und Nachfolger Johann Georg in der Zitadelle Spandau bis zu ihrem Tod inhaftiert. Seither geistert sie regelmäßig durch das Schloss im Grunewald, so heißt es. Der Gruselfaktor könnte für mich, als forscher Keiler, natürlich höher angesetzt werden: Morgen beispielsweise finden um 13 Uhr eine Führung entlang der Berliner Mauer statt. Erwachsene können sich dabei über die sogenannten Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin informieren. Alle Teilnehmenden begeben sich im und um den Nordbahnhof auf die Spuren der gespenstischen Bahnstationen und haben zudem die Gelegenheit, einen seit 1952 verschlossenen Fußgängertunnel zu besichtigen – auf zwei Beinen, gruselig! Für mich wäre das Nicht-Entkommen-Können in dieser Unterführung als freiheitsliebender Waldbewohner ja nichts. Diese Vorstellung würde mir als Wildschwein doch glatt Gänsehaut verpassen. Ich empfehle mich mit freundlichen Grunzen.“
Leseempfehlungen
Bruch der rot-grün-roten Koalition in Berlin: Nach sechs Jahren endet die Zusammenarbeit zwischen den Grünen und der SPD. Letztere strebe nun ein Bündnis mit der CDU an. Wie es dazu kam, lesen Sie in diesem Tagesspiegel-Plus-Artikel.
Berliner Halbmarathon 2023: Am 2. April meistern Läuferinnen und Läufer 21 Kilometer durch die Haupstadt. Die Anmeldung für jene ist bereits geschlossen. Autorin Jeannette Hagen schreibt regelmäßig über alles rund ums Laufen und widmete sich in diesem Beitrag (T+) der großen Frage: Mitlaufen – ja oder nein?
Rekord bei Dividenden erwartet: Laut Schätzungen werden Unternehmen trotz Inflation und Zinsanstieg weltweit mehr ausschütten als zuvor. Auch deutsche Dax-Konzerne möchten 55 Milliarden Euro zahlen. Wo sich das Investieren jetzt besonders lohnt, erfahren Sie mit T+ Abo.
Wochenrätsel
Gewonnen! Ein Mitarbeiter des Abgeordnetenhaues (MdA) ist der Meinung, dass Wahlplakate nicht in den Müll gehören, stattdessen aber „noch sehr gut etwa zum Basteln, zum Anlegen von Hochbeeten, zum Bau von Igelbehausungen und mehr“ zu nutzen sind. Wissen Sie, welcher MdA das kürzlich behauptet hat?
a) SPD-MdA Bettina König
b) CDU-MdA Johannes Kraft
c) Grünen-MdA Turgut Altuğ
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Ihre Sophie Rosenfeld