Reißzwecken im SpielsandSitzen wird in Kreuzberg schwierigerSenatssprecherin muss sich wehren

Und, alles noch frisch? Gleich nicht mehr; diese Woche wird wieder tropical ganz ohne islands. Aber wem Berlin gerade ein zu heißes Pflaster ist, der soll sich mal in Gedanken auf den Merkur schießen. Auf dem sonnennahen Planeten herrschen durchgängig 400 Grad – und Berliner Forscher simulieren diese Hitze gerade in einem Merkur-Ofen, um die nächste Weltraummission vorzubereiten, wie unser ins All entsandter Reporter Oliver Voss herausgefunden hat. Im Labor in Adlershof fallen den Tüftlern bald glühende Gesteine vom Herzen. Denn im Oktober startet eine Raumsonde, die nach sieben Jahren Flug den Merkur 2025 erreichen soll. Hoffentlich haben die bis dahin ihren Flughafen fertig.

In der Senatskanzlei herrscht trotz Sommerpause aufgeregte Anspannung: Senatssprecherin Claudia Sünder, derzeit im Urlaub in Afrika, sieht sich seit Wochen mit einem 80-seitigen Pamphlet konfrontiert, in dem ihr angebliche Unkorrektheiten in ihrer Biografie nachgesagt werden. Verfasser des Papiers, das auch in Verwaltungen, bei Abgeordneten und beim Tagesspiegel landete, ist der Berliner Autor Hans-Joachim Lehmann. Bei ihm fand vor zwei Wochen eine Hausdurchsuchung statt, schreibt nun der „Stern“. Die Senatskanzlei hatte gegen Lehmann Anzeige erstattet, etwa wegen Beleidigung und übler Nachrede. Auch Sünder, seit eineinhalb Jahren Sprecherin des Senats, geht zivilrechtlich gegen Lehmann vor. „Ich bin was ich bin. Es erschien mir noch nie sinnvoll, sich mit Unaufrichtigkeit durchs Leben zu bewegen“, sagte Sünder am Sonntagabend am Checkpoint-Telefon.