glänzen Ihre Augen schon? Berlin jedenfalls funkelt. Am Potsdamer Platz wird bereits Glitzer verkauft (biologisch abbaubar; für 9.90 Euro) – aber nur wegen der Berlinale. Mit Funken gefeiert wird dagegen mit großem Helau und Hejo im Verborgenen: beim Berliner Karneval. „Für die tollen Tage ziehen wir in unsere Hofburg, das Hotel Berlin, Berlin am Lützowplatz“, verrät Klaus Heimann, Präsident der Berliner Karnevalsverbands und in diesem Jahr als Klaus I. auch Prinz von Berlin. Leider fühlt sich der König des köllschen Kalauers nicht genug gewürdigt in Neukölln und den umliegenden Dörfern. Und über die letzte jeckische Residenz, das Hostel auf dem Gelände der nordkoreanischen Botschaft, wurde auch nur berlinisch rumgemeckert. „Es wird Zeit, dass man uns anerkennt und fördert wie den Karneval der Kulturen“, fordert Klaus I. am Checkpoint-Telefon. Etwas verändern will er trotzdem nicht am närrischen Vertreiben der neuen Zeit; Brauch ist Brauch – egal, wer’s braucht.
Einen Berliner Karnevalsumzug gibt es mangels Kohle für Kamelle auch in diesem Jahr nicht. Schon die letzten sind – wegen hoher Lärmschutz- und Sicherheitsauflagen – in die Spree gefallen; dabei waren einst immer mindestens 300.000 lustige Leute dabei. So steht es jetzt zumindest bei Wikipedia (entdeckt vom Bot @bundesedit).