während mancher Politiker dieser Tage durch Delo Monopox (härtester Klebestoff der Welt; konnte bereits einen 17,5 Tonner in der Luft halten) mit seinem Amt verbunden scheint, lösen sich die Grünen-Gremien zunehmend auf. Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands am Mittwochmorgen, erklärte der Vorstand der Grünen Jugend am Mittwochabend nicht nur geschlossen zurück- sondern auch aus der Partei austreten zu wollen. Die Entscheidung soll bereits vor Wochen getroffen worden sein und wird mit strategischen und inhaltlichen Differenzen begründet (Haushalt, Bundeswehr, Lützerath, Asyl). Statt sich innerparteilich aufzureiben, werde man „einen neuen, dezidiert linken Jugendverband“ gründen, schreiben „Svenja, Katharina, Jonathan, Jannika, Pia, Magda, Nicolas, Julia, Heinrich und Charlotte“ in einem Brief an den „alten“ Vorstand. Immerhin: Auseinandergehen wollen sie im Guten: „Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir Euch nicht für schlechte Menschen halten.“
Für eine gute neue Vorsitzende (also der Grünen, nicht der Grünen Jugend) halten dem Vernehmen nach viele Franziska Brantner. Die Heidelberger Reala und Habeck-Vertraute gilt einigen als gesetzt. Ihr zur Linken stehen könnte der Neuköllner Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Audretsch. „Berlin hat ein riesen Potenzial – als vielfältige, offene Metropole“, sagte der noch kürzlich im Rahmen einer Tagesspiegel-Veranstaltung. Und: „Friedrich Merz wäre für Berlin eine Katastrophe.“ Gelernt hat Audretsch übrigens bei einer Genossin. Bis 2020 war er Pressesprecher von Franziska Giffey.
Berliner Jubiläum! Am heutigen Donnerstag jährt sich der erfolgreiche Volksentscheid zur Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne zum dritten Mal. Passiert ist seither wenig. Das von CDU und SPD geplante Rechtsgutachten (das eigentlich fürs erste Quartal 2024 anvisiert war) ist noch immer nicht in Auftrag gegeben. „Mittlerweile sind fast alle Rückmeldungen der fachlich zuständigen Senatsverwaltungen eingegangen. Sobald alle Rückmeldungen vollständig vorliegen, kann der Gutachtenauftrag formuliert und das Gutachten beauftragt werden“, heißt es aus der zuständigen Finanzverwaltung auf Checkpoint-Anfrage. Welche fehlen, teilt die Verwaltung nicht mit. Warum sie fehlen? Ebenso wenig. Ein konkreter Zeitplan? Iwo. Na, herzlichen Glückwunsch.
Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ arbeitet derweil weiter mit der Kanzlei „Geulen & Klinger“ an einem konkreten Vergesellschaftungsgesetz. „Unsere oberste Priorität ist, ein rechtssicheres Gesetz vorzulegen. Deshalb wälzen wir jedes einzelne Thema sehr gründlich und gehen allen noch so detaillierten Fragen auf den Grund“, teilt Sprecherin Carmel Fuhg mit. Aktuell geht sie davon aus, dass die Erarbeitung „noch über dieses Jahr hinaus andauern wird“.
Noch ein Weilchen warten muss Berlin auch auf Tag „Z“. Nachdem das Verwaltungsgericht bestätigt hat, dass der Senat den Görlitzer Park umzäunen darf, soll der Zaun voraussichtlich erst im Frühjahr 2025 aufgestellt werden. Es sei „gut, dass es nun eine eindeutige Sachlage gibt“, schreibt Petra Nelken, Sprecherin der Umweltverwaltung. Allerdings brauchten „die bauvorbereitenden Maßnahmen“ durchaus Zeit. Im Idealfall soll’s losgehen, wenn der Frost weg ist. Berliner Frühlingserwachen.
Bleibt zumindest noch ein Winter-Fenster für… ganz neue Debatten! „Wohnen statt Dealen“ – das ist jetzt das Credo der Berliner FDP. Um die Kriminalität im Görli einzudämmen, wollen die Freien Demokraten den Problem-Park bebauen. Eine entsprechende Umfrage unter Berlinerinnen und Berlinern hat die Partei bereits beim Institut „Civey“ in Auftrag gegeben. Das Ergebnis liegt dem Checkpoint exklusiv vor. 45,3 Prozent bewerten den Vorschlag einer Teilbebauung positiv; darunter insbesondere Anhänger von FDP, CDU und SPD. Generalsekretär Peter Langer jedenfalls wirbt weiter: „Mehr Sicherheit, mehr Wohnungen und ein schönerer Park – das ist eine Win-Win-Win-Situation für die ganze Stadt.“ Weniger überzeugt scheint die Umweltverwaltung und kommentiert: „Der Park bleibt ein Park.“ Bleibt ein Park. Und was sagen Sie?
An der Stelle schalten wir nochmal kurz zurück zu den Grünen – allerdings auf Landesebene. Weil die großen (Flügel-)Kämpfe sich hier auch im Kleinen zeigen. Wie? Bittesehr: Gegen die Grünen-Abgeordnete Katrin Schmidberger liegt eine einstweilige Verfügung des Berliner Landgerichts vor. Vor dem Landesparteitag im Mai hatte sie in einem Änderungsantrag über einen Parteifreund u.a. behauptet: „Es kann nicht sein, dass der Kreisvorsitzende des KV Mitte es sich verbittet, dass gegen seine Anträge Gegenreden gehalten werden.“ Das Landgericht sieht diese Aussage als unwahr an und untersagt, sie weiterhin zu verbreiten. Bei Zuwiderhandlung drohen ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder bis zu sechs Monate Ordnungshaft. Schmidberger erklärt dazu: „In meiner Begründung des Antrags habe ich unter anderem auf mir zugetragene Schilderungen von Parteifreund*innen Bezug genommen.“
Erwirkt hat die einstweilige Verfügung das von Schmidberger gemeinte Mitglied des Kreisvorstands selbst, das einer Berichterstattung unter Wahrung seiner Anonymität zugestimmt hat. Zur Wahrheit der Geschichte gehört allerdings auch: Dass die Verfügung (die bereits im Juni erging) gerade dieser Tage beim Checkpoint landet, ist wohl eher kein Zufall. Schmidberger wirbt derzeit parteiintern dafür, Bundestagsdirektkandidatin im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg/Prenzlauer Berg Ost zu werden und kann solche Störfeuer nicht gebrauchen. Gleichzeitig sind sich die bestens vernetzte linke Grüne und der Kreisvorstand Mitte, der vom Realo-Netzwerk „Gram“ dominiert wird, nicht gerade, nun ja, grün. Im vergangenen Jahr scheiterte die von den „Gram“ unterstützte Realo-Kandidatin für den Landesvorsitz an der linken Mehrheit – was den Verband in eine kleine Krise stürzte. Mit anderen Worten: Auch hier sitzen die Wunden offenbar tief.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Vielfältige Verwaltung? Nur jeder fünfte Mitarbeiter im Berliner Landesdienst hat einen Migrationshintergrund. Das ist das Ergebnis einer Senats-Umfrage. „Wir sehen uns in der Annahme bestätigt, dass Menschen mit Migrationshintergrund noch unzureichend repräsentiert sind“, kommentiert Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). Und appelliert: „Bewerbt Euch!“
Vielleicht ja in der Finanzverwaltung? Mehr als 300 Stellen sind hier aktuell nicht besetzt – was durchaus Einfluss auf Berlins (miese) Haushaltslage hat. Die Prüf- und Vollstreckungskapazität der Ämter ist eingeschränkt, die Summe der fälligen, bislang aber nicht gezahlten Steuern lag Ende August bei 978 Millionen Euro.
Bezahlen ließen sich von 978 Millionen Euro – Mathe mit dem Checkpoint – zum Beispiel 2.248 Kita-Erzieher für die Dauer von 10 Jahren. 3.625 Euro verdienen die in Berlin; Einstiegsgehalt ab 2025.
Für bessere Arbeitsbedingungen und einen kleineren Personalschlüssel werden Berlins Erzieher voraussichtlich in der kommenden Woche auf die Straße gehen. Letzte Klärungsgespräche zwischen Gewerkschaft, Bildungs- und Finanzverwaltung blieben am Mittwoch ohne Ergebnis. Ohne ein Last-Minute-Kita-Wunder, werden die landeseigenen Betriebe ab Montag unbefristet bestreikt.
It’s coming home? Die Planungen für ein neues Hertha-Stadion konzentrieren sich ab sofort auf die Jesse-Owens-Allee. Bis Anfang 2025 will die Sportverwaltung prüfen lassen, ob der Standort geeignet ist.
It’s a match: Der Verein „Sonay soziales Leben e.V.“ will Senioren und junge Menschen zwischen 18 und 27 in Berliner WGs zusammenbringen. Wohnraum soll so optimal genutzt, Miteinander gefördert und Einsamkeit begegnet werden. Bewerben kann man sich ab dem 01. Oktober – und zwar hier.
Kein Scherz (& noch ein kleiner Trost für alle, die gerade verzweifelt eine Wohnung suchen): In Hwaseong, einem Vorort von Seoul, haben sich innerhalb von 48 Stunden mehr als 2,9 Millionen auf Single-Apartments beworben. (Q: Financial Times).
Dr. Christian Schertz, Deutschlands bekanntester und berüchtigtster Medienanwalt, hat uns am Mittwoch für eine Newsletter-Kritik in der Tagesspiegel-Redaktion besucht. Danke dafür! Gesprochen (und diskutiert) wurde u.a. über den medialen Umgang mit Politiker:innen, die Frage wann das Private politisch wird und die gesellschaftliche Verrohung.
Vielleicht nicht das erforderliche Maß, aber immerhin: 170 Kilo Riesling und 80 Kilo Spätburgunder kamen am Wochenende bei der Weinlese im Viktoriapark zusammen. Die Qualität soll „sehr gut“ sein. Flaschen können gegen eine Spende bei der Gärtnerei Hofgrün und dem FHXB-Museum abgeholt werden.
Und sonst? Haben wir uns gefragt, warum eigentlich bei einigen BSR-Fahrzeugen das Lenkrad rechts zu finden ist. Die offizielle Erklärung liefert die Stadtreinigung selbst: „Wir haben aktuell 49 Papierkorbfahrzeuge mit Rechtslenker im Einsatz plus 84 Kehrmaschinen mit dem Lenkrad auf der rechten Seite. Bei den Papierkorbfahrzeugen ist der Rechtsausstieg aus Arbeitsschutzgründen sinnvoll, um zum Entleeren der Papierkörbe nicht in den fließenden Verkehr aussteigen zu müssen. Bei den Kehrmaschinen ist die Sicht zum Bordstein und auf die zu reinigende Fläche besser, wenn die Beschäftigten auf der rechten Seite sitzen.“ Berlin-Wissen.
Zitat
„Die CDU wäre gut beraten, mehr Frauen eine Chance auf gute Mandate zu geben.“
Monika Grütters war Staatsministerin für Kultur und Medien sowie Chefin der Berliner CDU. In der „FAZ“ kündigt sie nun ihren Rückzug aus der Politik an. 2025 will sie nicht mehr für den Bundestag kandidieren.
Stadtleben
Verlosung – Klassik-Fans und alle, die es werden wollen, aufgepasst: Wir verlosen 4x2 Karten für „Curtis on Tour“, das Debüt des Erinys Streichquartett im Konzerthaus. Das Quartett wird mit „Terra Memoria“ der finnischen Komponistin Kaija Saariaho den Abend im Werner-Otto-Saal beginnen, das zweite der „Preußischen Streichquartette“ von Wolfgang Amadeus Mozart sowie ein Spätwerk von Ludwig van Beethoven spielen. Das Erinys Quartett hat Wurzeln in Estland, Litauen, Griechenland, Finnland und den USA, ist seit letztem Jahr String Quartet-in-Residence am renommierten Curtis Institute of Music in Philadelphia. Außerdem studieren die Musikerinnen und Musiker an einer weiteren Kaderschmiede der Kammermusik, der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid. Dienstag, 1. Oktober, um 20 Uhr, Eintritt regulär 15 Euro, Gendarmenmarkt 2, U-Bhf Hausvogteiplatz
Essen & Trinken – Die mediterrane Weinkultur versteht etwas vom guten Leben. Im herbstlich-grauen Berlin lässt es sich in der Weingalerie und Café „Nö!“ in Erinnerungen aus dem letzten Italienurlaub schwelgen: Im kleinen Weingarten vor der Tür oder auch in den Innenräumen mit Buntglas werden rund 20 offene Weine und 150 Flaschenweine zu Käseplatten und Flammkuchen serviert – von Riesling aus dem Rheingau, über spanischen oder italienischen Merlot bis Champagner können Gäste genau den richtigen Tropfen zum Feierabend finden. Wer nichts anderes mehr genießen möchte oder ein Mitbringsel sucht, kann „Nö!“-Weinflaschen auch zum Mitnehmen kaufen oder online bestellen. Mo-Fr 17-24 Uhr, Glinkastraße 23, U-Bhf Stadtmitte
Last-Minute-Salon – Im „1. OG“ über dem Borchardt lädt der Journalist und Autor Rainer Schmidt regelmäßig ausgewählte Autorinnen und Autoren sowie Musikerinnen und Musiker zum Literatursalon ein, um ihre aktuellen Werke vor ausgewähltem Publikum zu präsentieren. Heute Abend findet eine öffentliche Spezialausgabe des „Writers' Thursday“ im Theater des Westens statt. Benjamin von Stuckrad-Barre, Stefanie Sargnagel, DJ Westbam, Sängerin und Komponistin Inga Humpe, Helene Hegemann und Sänger und Storyteller Tex Brasket sowie 2Raumwohnung und Teluxe werden ihre Kunst zum Besten geben. 20 Uhr, Tickets ab 40 Euro, Kantstraße 12, U/S-Bhf Zoologischer Garten
Noch hingehen – Wer die Warhol-Fotoausstellung in der Fotografiska verpasst hat, hat in der Neuen Nationalgalerie noch bis zum 6. Oktober die Gelegenheit, einen der prägendsten und meistdiskutierten Künstler des 20. Jahrhunderts kennenzulernen. Die Ausstellung „Velvet Rage and Beauty“ stellt auch mit weniger bekannten Werken aus Andy Warhols verschiedenen Schaffensphasen einen umfassenden Überblick über den Künstler zusammen. Sie ist auch eine Hommage an das Buch „The Velvet Rage“ des Psychologen Alan Downs, das die Folgen von Scham thematisiert, die schwule Männer in einer heteronormativen Welt verinnerlichen. Eintritt 12/6 Euro, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Potsdamer Straße 50, U/S-Bhf Potsdamer Platz
Grübelstoff – In wenigen Tagen starten mehr als 80.000 Menschen beim 50. Berlin-Marathon, es ist ein hochemotionaler Tag für Sportlerinnen wie Autofahrer – werden Sie anfeuern und mitjubeln oder sind Sie jetzt schon von Trubel und Straßensperrungen genervt?
Kiekste
Gelassen bleiben am Charlottenburger Sophie-Charlotte-Platz. Dank an Leser Hans-Dieter Weidemann. Weitere Berlin-Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A10 (Nördlicher Berliner Ring): In der Nacht von 20 bis 5 Uhr werden folgende Überfahrten/Abfahrten gesperrt:
• Sperrung der Überfahrt von der A10 auf die B96, in Fahrtrichtung Stralsund/Oranienburg
• Sperrung der Überfahrt von der A10 auf die A111 in Fahrtrichtung Berlin Zentrum
Die Umleitungen erfolgen jeweils über die AS Oberkrämer.
A113 (Schönefeld-Zubringer): Sperrung in Richtung AD Neukölln von 21 bis 5 Uhr zwischen den Anschlussstellen Schönefeld-Nord und Spätstraße. Alle Ein- und Ausfahrten sind in diesen Bereichen gesperrt. Aus organisatorischen Gründen wird ab 20 Uhr mit den Absperrmaßnahmen der ersten Zufahrten begonnen.
Landsberger Allee (Friedrichshain): Ab 9 Uhr ist die Straße stadtauswärts nur noch hinter der Matthiasstraße auf einen Fahrstreifen verengt. Die Arbeiten laufen noch bis Mitte Oktober.
Wollankstraße (Pankow): Für ca. einen Monat regelt eine Baustellenampel zwischen Schulzestraße und Nordbahnstraße den wechselseitigen Verkehr.
Tiergarten: Ab 18 Uhr werden bis 30.09.2024, ca. 6 Uhr ist nun der Straßenzug John-Foster-Dulles-Allee/Scheidemannstraße/Dorotheenstraße sowie Straßen im Regierungsviertel gesperrt.
Nahverkehr – S-Bahn – S8 und S9: Für den Abschnitt Schöneweide – Treptower Park sind kurzfristige Arbeiten in der Zeit von 21.30-01.30 Uhr angesetzt. Voraussichtlich fahren Busse auf dieser Strecke als Ersatzverkehr.
Demonstration – Für heute sind 24 Demos angemeldet (Stand 14.30 Uhr, 25.09.2024), u.a. „100 Schulzonen für Berlin pro Jahr! – Wir fordern die Einführung von autofreien Schulzonen“: 100 Teilnehmende, Konradinstraße 18 (7-9 Uhr)
„Solidarität mit den #EndBadGovernance-Protestierenden in Nigeria! Schluss mit der Repression und Schikane gegen Gewerkschafter*innen! Freiheit für Michael Adaramoye, Daniel Akande und alle inhaftierten Aktivist*innen!“: 10 Demonstrierende, Neue Jakobstraße 4 (11-12 Uhr)
„Übergabe der Petition gegen den Abriss des Friedrich-Ludwig-Jahns-Stadions an den Finanzsenator, Herrn Stefan Evers“: 15 Teilnehmende, BI Jahnsportverein, Niederkirchnerstraße 5 (15.15-15.45 Uhr)
„Lichtenberg bleibt solidarisch“: 100 Protestierende, Jusos Lichtenberg, Schlichtallee (18-23 Uhr)
„Damals wie heute – Faschismus bekämpfen“: 20 Teilnehmende, Leopoldplatz (19-22 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Jutta Allmendinger (68), Soziologin, war bis August 2024 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und ist Professorin an der Humboldt-Universität / „Sabine Bergemann (65), langjährige Steuerberaterin, herzliche Glückwünsche von Timo und Thomas.“ / Natja Brunckhorst (58), Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin, wurde mit der Rolle der Christiane F. in „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ bekannt / Johann von Bülow (52), Schauspieler, u.a. auch in mehreren „Tatort“-Produktionen zu sehen / Alexander Freier-Winterwerb (38), SPD-Politiker, seit 2023 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin / Martin Heger (56), Jurist und Hochschullehrer an der Humboldt-Universität / „Der gesamte Chor ‚Die Herzschrittmacher‘ singt unserer Altistin Astrid L. heute das Ständchen und freut sich auf die Showtime im Dezember!“ / „Unserer liebsten Lina Lubig wünschen wir einen entspannten, fröhlichen Geburtstag und schicken sonnige Grüße vom Gardasee. Herzlich, M+W“ / Gerhard Maaß: „Lieber Papa, lieber Opa, alles Liebe und beste Gesundheit zu deinem 76. Geburtstag. Danke für alles!“ / Mark Rackles (58), ehemaliger politischer Beamter (SPD), von 2011 bis 2019 Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung / Marcus Staiger (53), Journalist, Aktivist und ehemaliger Labelchef, war in den 1990ern Wegbegleiter des Berliner Raps / Collien Ulmen-Fernandes (43), Fernsehmoderatorin, Schauspielerin und Autorin / Ades Zabel (61), Schauspieler und Travestiekünstler, war Mitgründer der „Teufelsberg Produktion“ und tritt bis heute als „Edith Schröder“ auf, eine Neuköllner Langzeitarbeitslose
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Eginhard Jungermann, * 17. April 1934, verstorben am 12. September 2024 / Renate Kirchner (geb. Scheuerbrandt), * 28. November 1937, verstorben am 27. August 2024 / Mechthild Korn, * 26. Januar 1945,verstorben am 5. September 2024 / Dr. Helmuth Polster, * 31. Oktober 1938, verstorben am 7. Juli 2024 / Horst Tank, * 5. Oktober 1940, verstorben am 30. August 2024
Stolperstein – Elsa Roth, geb. Hinrichsen, wurde 1872 in Berlin geboren. Ihr Vater Emil Hinrichsen hatte ein Import-Export- und Versicherungsgeschäft, in dem auch Elsas Ehemann Alfred Roth arbeitete. Das Paar hatte zwei Söhne, Ludwig und Kurt. Kurt Roth und seine Frau flohen in den 1930ern vor dem Naziregime, Elsa und Alfred Roth blieben in Deutschland. Sie fühlten sich sozial und wirtschaftlich stark verwurzelt. In den folgenden Jahren mussten sie ihr Geschäft aufgeben und von der Schützenstraße 40-42 in Mitte in eine geteilte Wohnung im Hansaviertel ziehen. Am 28. Juli 1942 wurden Elsa und Alfred Roth von den Nazis nach Theresienstadt deportiert. Elsa wurde am 26. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet. An Elsa Roth erinnert ein Stolperstein in der Cuxhavener Straße 15 im Hansaviertel.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben; die kuriosesten das Leben in Berlin. Am Mittwoch teilte die Journalistin Nicole Diekmann via „X“ folgende Anekdote: „Neben mir an der Ampel steht ein Mann, der an einem Schnuller nuckelt. Nach fast 20 Jahren muss ich immer noch sagen: Diese Stadt fordert mich.“ Was im Thread folgte, waren kleine Berlin-Anekdoten. Darunter auch diese: „Meine erste Berlin-Erfahrung war, wie sich zwei Menschen auf offener Straße geprügelt haben. Quasi das Erste, was ich gesehen habe, als ich aus dem Auto stieg. Einer trug nur einen Pelzmantel und war ansonsten völlig nackt. Das weiß ich, weil der Pelzmantel auf war.“ (@MIGO_Offiziell).
Und was ist Ihre Berlin-Geschichte? Schreiben Sie uns: checkpoint@tagesspiegel.de.
Geschichten für diesen Checkpoint zusammengetragen haben Isabella Klose, Daniel Böldt und Katharina Kalinke (Stadtleben). Die Produktion hat Jasmine Dellé übernommen. Morgen packt Margarethe Gallersdörfer hier News & Kuriositäten aus. Kommen Sie gut durch den Tag!
Ihre Ann-Kathrin Hipp