Egal, was noch kommt: Leicht geht es nicht. Denn die Pandemie vergeht nicht so einfach, so wie auch dieser Berliner Winter sich den feucht-grauen Augenschleier nicht aus dem Gesicht wischen will. „Der Winter zehrt an den Nerven von allen“, bemerkt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die am Donnerstag zum Durchhalten und Aushalten dieser „sehr schwierigen Phase“ einer „Jahrhundertkatastrophe“ aufrief. Jetzt bloß nicht noch die Nerven verlieren im Kampf gegen das sich selbst beschleunigende Virus, an die wir schon viele Leben verloren haben. Die Leichtigkeit des Lebens muss warten, der Leichtsinn sowieso.
Verreisen wir also wenigstens in Gedanken zu den wärmeren Tagen und erwärmenden Erlebnissen, die nach diesem Winter, spätestens im nächsten Winter auf uns warten. Bis dahin müssen wir noch mit Abstand allein durchhalten und im Anstand füreinander das Gemeinsame finden – bei der Einkehr in der Draußenstadt. Laufend schlendern Berlinerinnen und Berliner in ihren Homeoffice-Pausen durch das Innere der City (Interview dazu hier), rackern sich beim Workout auf Wiesen ab (Turnstunde hier) oder sagen joggend Fuchs und Hase Gute Nacht (Laufbericht hier). Unsere Füße und unser Kopf müssen sich mal gehen lassen. Wenn schon alles andere nicht so schnell vergeht.
Im Kleinen zeigt sich in Berlin, dass das große Ganze nicht ganz so einfach ist. So ist nach wie vor umstritten, wer denn nun seine Kleinen in die Kita bringen darf und wer Spannung, Spiel und Schokolade lieber im Homeoffice auslebt – bei gleichzeitiger Vollzeitarbeit natürlich. Ab nächste Woche gelten nun immerhin klare Regeln, wonach Alleinerziehende, Familien in „sozial schwierigen Situationen“ sowie Mitarbeitende in „systemrelevanten Berufen“ einen Anspruch auf Kleinkinderbetreuung haben. Unsere Stadt scheint zumindest durch und durch systemrelevant zu sein, denn die von den Senatsverwaltungen erstellte Liste dieser Berufe summiert sich auf 28 Seiten (abrufbar hier) – dabei nicht erwähnt: Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die in den Gesundheitsämtern gerade Dienst an der Gesellschaft tun. Dafür sind darunter: Imker, Hochschullehrerinnen, Versicherungsmakler, Fahrradmechanikerinnen, Meteorologen, Försterinnen und Jäger. Und im Senat sitzen offenbar Sammler.
Sammeln müssen sich derzeit die kleinen Parteien in Berlin, die immer noch darum bangen bei den Wahlen im Herbst antreten zu dürfen. In einem gemeinsamen Aufruf fordern sie jetzt, nicht inmitten einer Pandemie jeweils 2200 Unterstützungsunterschriften einsammeln zu müssen. Zeitgleich einigte sich laut dem parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen, Daniel Wesener, am Donnerstagabend die rot-rot-grüne Koalition darauf, wie sie das Berliner Wahlrecht nun ändern will. Bisher müssen Nominierte für Bezirks- oder Landtagswahlen weiter auf Ortsterminen gewählt werden (Hintergründe hier). Jetzt sollen hybride oder digitale Abstimmungen möglich werden und im Zweifel sogar eine komplette Briefwahl im Herbst. Zuletzt hatte es nach Checkpoint-Informationen noch an einer Sonderregelung für die Grünen gehakt, die SPD und Linke abgelehnt hatten. Nach der Einigung kann nun kommende Woche im Parlament übers neue Wählen debattiert werden, der Beschluss ist im Februar geplant. Gegenwärtig noch in Präsenz.
So schnell kann es gehen vom Ausnahmeumstand in den akuten Alarmzustand: Am Donnerstagabend klingelte plötzlich ein Telefon in der Bezirksverordnetenversammlung von Lichtenberg, deren 50 Abgeordnete mit Abstand in einer Schule tagten – mit Masken und ohne Publikum, live übertragen im Internet. Am Telefon, das einem Verordneten der Linksfraktion gehört, war ein Arzt: Dieser teilte dem Politiker mit, dass sein Corona-Test positiv ist. Der unterrichtete seinen Fraktionsvorsitzenden, der den Vorsteher der Versammlung, der den Ältestenrat. Danach verkündete Vorsteher Rainer Bosse (Linke): „Es ist eine außerordentliche Situation eingetreten.“ Abbruch der Sitzung. Alle gingen oder fuhren nach Hause. Und nahmen hoffentlich nur den Schrecken mit.
Am Freitagmorgen kam dann die Erklärung, dass der betroffene Verordnete noch vor der Sitzung fälschlicherweise ein negatives Testergebnis erhalten habe. Dies habe der Arzt dann korrigieren müssen. Wie es aber überhaupt zu dieser Situation kommen konnte, beschäftigt unterdessen die Lichtenberger SPD. Diese fordert sogar eine aufklärende Sondersitzung der BVV.
Warum steht Friedrich Engels mitten in der Stadt und warum sitzt Karl Marx neben ihm? Als er hörte, was das Denkmal gekostet hat, musste sich der Vordenker hinsetzen – zum Nachdenken. So lautete ein Witz zu DDR-Zeiten über das Marx-Engels-Denkmal am Marx-Engels-Forum am damaligen Palast der Republik. Der Palast und sein Staat sind längst Geschichte, aber das Forum für die beiden kommunistischen Denker in Berlins Mitte gibt‘s noch ganz gegenwärtig. Die Bronzefiguren stehen versteckt auf einem Rasenstück am Stadtschloss herum und harren einer zugewandten Zukunft. Berlin kündigt nun einen europaweiten landschaftsplanerischen Wettbewerb zur Gestaltung der Grünfläche an. Das Areal soll demnach Freiraum lassen für Versammlungen und politische Aktionen sowie „Lebensfreude und Erholung unter Berücksichtigung des fortschreitenden Klimawandels“. Darüber müsste wohl selbst Karl Marx noch mal nachdenken.
Geht man an den wenigen noch offenen Schaustellen der Stadt vorbei, sieht man vor allen Dingen: Baustellen, auf denen gebaggert und gebrabbelt wird wie immer – Zungen und Masken sitzen gewohnt locker. Berlin will sich seine ewig währende Buddelei im märkischen Sand nicht von einer Pandemie zuschütten lassen. So zumindest ist zu verstehen, dass die im ersten Lockdown verlängerten Prüffristen für Baugenehmigungen kurzerhand wieder gekürzt worden sind. Die Bezirksämter kommen in Homeofficezeiten zwar kaum hinterher, alle Anträge zu prüfen – müssen sie aber, denn wenn nach vier Wochen keine Antwort ans Land erfolgt, gilt ein Antrag als fiktiv genehmigt. Von Frühjahr bis Herbst 2020 war die kurze Frist verdoppelt worden, seit Oktober ist sie wieder in Kraft – und bringt Beschäftigte etwa im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf an ihre Grenzen, wie Mitarbeiter dem Checkpoint berichteten. Baut Berlin sich da selbst unnötig Probleme auf?
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bestätigt auf Nachfrage, die Ausnahmeregelung „nicht erneut in Kraft zu setzen“. Denn es sei „wichtig, dass das Baugeschehen aufrechterhalten wird“. Senator Sebastian Scheel (Linke) sagt dazu dem Checkpoint: „Eine Verlängerung der Fristen bei der Erteilung von Baugenehmigungen wäre das falsche Signal.“ Die schnelle Bearbeitung sei „notwendig, um die Errichtung von dringend benötigtem Wohnraum sicherzustellen“. So war Berlin schon gestern: Die Stadt vom Morgen lässt sich vom Heute nicht aufhalten.
So, was war jetzt alles noch mal verboten? Überarbeitungen der Corona-Verordnungen sind lang und wierig und so schwierig, dass am Ende niemand mehr weiß, was genau beschlossen worden ist. Nicht gerade gesundheitsfördernd ist es jedoch, wenn das gerade der Gesundheitsverwaltung passiert, die für die Fortschreibung der Rechtsverordnung federführend zuständig ist. Sie hatte nach der Sitzung des Senats am Mittwoch die neuen Regeln per Pressemitteilung verschickt. Demnach hätten Besucherinnen und Besucher von Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen weiter einfache Mund-Nasen-Bedeckungen tragen können, obwohl der Senat die Pflicht medizinischer Masken beschlossen hatte. Das war dem Vernehmen nach auf Drängen anderer Senatsmitglieder passiert, die Gesundheitsverwaltung hatte die Anpassung nicht auf ihrem Zettel, den sie kurz vor der Sitzung verteilte. Laut der finalen Verordnung immerhin sind nun ab Sonntag medizinische Masken in medizinischen Einrichtungen vorgeschrieben. In Taxis übrigens auch. Was sonst alles geboten wird in Berlins neuen Corona-Regeln, lesen Sie hier im Überblick. Gesundheit!
Berliner Schnuppen
Telegramm
Falls Sie Berlin die Bohne interessiert: Jetzt kommen Meldungen im Espressoformat. Kaufland wird in diesen Zeiten laut eigenen Angaben deutlich mehr Kaffee und losen Tee los, Tschibo und auch die Berliner Kafferösterei verkaufen vor allem „kleine Kaffeevollautomaten für zu Hause“. So mahlen wir uns die Welt zurecht.
Der Mitte der Welt beigetreten sind wieder die USA – seit gestern ist Amerika great and back again in der Weltgesundheitsorganisation und im Klimaabkommen. Der neue Präsident Joe Biden hat auch die Teppiche im Oval Office ausgetauscht. Die Ausläufer der Twitter-Gewitter seines Amtsvorgängers werden dennoch noch ein paar Jahre auf ihn herabregnen. Und auf die Welt.
Soll das ein März sein? Das fragen wir uns vielleicht nicht im Scherz, wenn in zwei Monaten der Winter zurückkehrt. Klimaphysikerin Marlene Kretschmer von der University of Reading sagt einen erfrischend eisigen Frühling voraus, weil sich in der Arktis gerade ein Polarwirbel in Luft aufgelöst hat (Hintergründe hier bei Tagesspiegel plus). Grönland droht nun ein Hochdruckgebiet und Berlin ein tief verschneiter Kreuzberg. Endlich mal leise berieseln lassen.
Hertha BSC hat Berlin schon lange nicht mehr zum Rasen gebracht. 13 Trainer verschlissen, im letzten Jahr 110 Millionen für neue Spieler verballert – nun befindet sich auch Manager Michael Preetz im Abstiegskampf. Fans haben am Sonnabend eine Demo für seinen Rücktritt am Olympiastadion angemeldet. Vor dem nächsten Spiel beginnt die Nachspielzeit.
Zu früh auf dem Platz fühlen sich Berlins Studierende an den Online-Unis. „Mir ist es schon passiert, dass ich den Laptop angemacht habe und dann direkt wieder eingepennt bin“, erzählt etwa Erstsemester Julius Sprang. Der 19-Jährige studiert Literaturwissenschaften an der Freien Universität in Dahlem, aber eigentlich nur am heimischen Laptop in Weißensee. Zwischendurch spielt er Tischtennis am Helmholtzplatz. Da ist das Netz noch offline.
Sonst noch was? Der Verfassungsschutz in Berlin verliert immer mehr die Fassung. Ein geheimes AfD-Gutachten der Behörde geriet in die Hände der rechten Partei. Nun müssen die versteckten Beobachter erst mal bei sich selbst nach dem Rechten sehen. Mein Kollege Alexander Fröhlich hat die Spuren des Skandals zwischen Rache und Ränke nachverfolgt – damit sie nicht verwischt werden.
Kurzer Klick in die Digital-Hauptstadt Berlin. Pascal Tschörtner (FDP) fragt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf: „Hält das Bezirksamt eine Online-Kommunikation, die sich auf die eigene Website und automatisiert veröffentlichte Tweets der Pressemitteilungen beschränkt, einer modernen Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern des Bezirks für zeitgemäß und angemessen?“
Antwort des Bezirksamts: „Das Bezirksamt hält die Online-Kommunikation auf der eigenen Website sowie mit automatisiert veröffentlichen Tweets nicht mehr für zeitgemäß. Darum hat die neue Leiterin der Pressestelle ein einheitliches Social-Media-Konzept für das gesamte Bezirksamt ausgearbeitet, das sich an den Vorgaben der Senatskanzlei orientiert. Ein Ausdruck in Papierform ist den Fraktionen inzwischen zugeleitet worden.“ Bitte blättern Sie weiter!
Und heiter geht’s weiter. Die Bezirksverordnetenversammlung von Mitte diskutiert nächste Woche den Einbau von „Sonnenschutzeinrichtungen an den Fenstern aller betroffenen Büros“ im Bezirksamt an der Karl-Marx-Allee. Damit wir im Sommer den Schatten dieses Winters fangen.
Zitat
„Es gibt keinen Plan B.“
IOC-Präsident Thomas Bach glaubt weiter an die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Japans Regierung rückt dagegen wegen des Corona-Notstands von der Austragung ab (via „The Times“).
Tweet des Tages
Seit März versuchen wir uns im Homeoffice zu arrangieren. Meistens stören wir uns bei der Arbeit. Mal ist er zu laut, mal stehe ich im Weg. Nun arbeiten wir im Schichtbetrieb: Tagsüber ich. Nachts der Staubsaugroboter. #Corona
Stadtleben
Hören – Wie jedes Jahr findet Ende Januar das „Ultraschall Berlin“-Festival für Neue Musik statt. Wie jedes Jahr? Fast. Natürlich darf das Publikum nicht im Konzertsaal sitzen, aber Deutschlandfunk Kultur und rbbKultur übertragen die Aufführungen abwechselnd live im Radio. Heute um 20 Uhr können Sie die Sopranistin Sarah Maria Sun und Nina Janßen-Deinzer an Klarinette und Saxofon hören, die im Heimathafen Neukölln Kompositionen u.a. von Philippe Manoury, Wolfgang Rihm und Georges Aperghis aufführen. Bis Sonntag gibt es weitere Konzerte im Rahmen des Festivals.
Singen – Ach, wie schön wäre es doch, Noten lesen zu können... Haben Sie das auch schon mal gedacht? Dann ist jetzt der Moment gekommen: Der Berliner Chorverband bietet einen sechswöchigen Online-Kurs an, bei dem man unter Anleitung der Stimmbildnerin und Chorleiterin Carolin Strecker das Vom-Blatt-Singen lernen kann. Los geht's am 27. Februar, anmelden kann man sich bereits jetzt und hier für 25 Euro.
DIY – Als Gewürz ist Ingwer lecker und gesund. Kandiert ist er noch viel leckerer und bestimmt auch noch tausendmal gesünder. Denn die großen Mengen Zucker, die die scharfe Wurzel während der Zubereitung schluckt, heben die Stimmung – und was wäre aktuell nötiger für das Immunsystem? Ingwer selbst zu kandieren braucht zwar mehrere Tage und daher etwas Geduld. Pro Tag muss man aber eigentlich nur kurz den Herd anstellen, etwas rühren, und vor allem weiteren Zucker hinzukippen. Die perfekte Pausentätigkeit für's Homeoffice also... Wie es im Detail funktioniert, lesen Sie hier.
Essen to go – Gute Knödel sind eine echte Spezialität – und auf diese Spezialität hat sich die Neuköllner Knödelwirtschaft spezialisiert. Ob Käseknödel, Leberknödel oder Liebstöckelknödel – alle Knödelwünsche werden hier erfüllt. Sogar vegane Knödel stehen auf der Karte: aus Spinat und Tofu. Aktuell gibt's die Knödel zum Abholen, kalt zum zuhause Kochen oder warm für den sofortigen Verzehr. Zwei Knödel mit Butter, Parmesan und Salat kosten 9 Euro, jeder weitere Knödel 2,50 Euro mehr. Abzuholen in der Fuldastraße 33, U7 Rathaus Neukölln, täglich von 17 bis 21 Uhr.
Grübelstoff – Welche Hinterhöfe in Ihrer Nachbarschaft könnte man beim nächsten Spaziergang eigentlich erkunden?
Das Pandemie-Ding
Zeiten ändern sich und Corona ändert die Zeiten. In den kommenden Wochen wollen wir an dieser Stelle Gegenstände zeigen, die während der Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Heute: Henning Schrader und der Apfel-Cidre.
„Ich habe in Lockdown-Zeiten das Brauen von Apfel-Cidre für mich entdeckt und konnte bisher alle mit dem Ergebnis überzeugen. Nur der Gär- und Reifeprozess von 4-5 Wochen fordert einem ziemlich viel Geduld ab.“
Was ist Ihr Pandemie-Ding? Wir freuen uns über Fotos (möglichst im Querformat) inklusive einer kurzen Begründung an checkpoint@tagesspiegel.de.
>Berlin heute
Verkehr – Buchberger Straße (Lichtenberg): Auf Höhe Frankfurter Allee ist die Straße bis Mitte März jeweils von freitags, 18 Uhr, bis sonntags, 9 Uhr, in beide Richtungen gesperrt.
Ritterstraße (Kreuzberg): Die Straße ist ab ca. 1 Uhr bis Samstag, ca. 19 Uhr, zwischen Prinzenstraße und Bergfriedstraße für den Kraftfahrzeug- und Radverkehr gesperrt. Der Fußverkehr ist nicht betroffen.
Hauptstraße (Schöneberg): Die Fahrbahn Richtung Potsdamer Straße ist in Höhe Albertstraße ab 6 Uhr bis Anfang März auf einen Fahrstreifen verengt.
Demonstration – Von 10 bis 12 Uhr demonstriert die Deutsche Friedensgesellschaft vor dem Bundeskanzleramt mit etwa 60 Teilnehmenden unter dem Motto „UN-Atomwaffenverbotsvertrag tritt in Kraft – Zeit, dass Deutschland unterschreibt“.Vor der aserbaidschanischen Botschaft in der Hubertusallee 43 hat der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. von 13 bis 14 Uhr eine Kundgebung mit ca. 30 Personen angemeldet. Anlass ist der „Tag der bedrohten Anwältin und des verfolgten Anwalts“. Zum Thema „Pressefreiheit ist alternativlos, Weißrussland ist näher als man denkt“ wollen etwa 200 Personen von 16 bis 18 Uhr auf dem Platz des 18. März demonstrieren. Ebenfalls etwa 200 Personen kommen in der Warschauer Straße von 16 bis 20 Uhr unter dem Motto „Unsere Solidarität gegen ihre Repression“ zusammen. Der Verein für den Erhalt ländlicher Lebensraum e.V. erwartet von 18 bis 21 Uhr etwa 60 Fahrzeuge zu einem Fahrzeugkorso mit Start- und Endpunkt in der Böhlener Straße zum Thema „Kritik an den Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Infektionsschutzgesetz“.
Gericht – Der Prozess um einen mutmaßlichen Betrug in Millionenhöhe geht weiter. Ein Jurist und ein Filmemacher sind angeklagt. Über Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen ein ausländisches Unternehmen sollen sie rund 16 Millionen US-Dollar erschlichen haben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 537).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Marianne Birthler (73), ehem. Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen / „Für meine liebe Freundin Cornelia aus Karlshorst alles Gute und ein gesundes neues Lebensjahr und weiterhin anregende Spaziergänge in der Wuhlheide. US.“ / Thomas Duntze (59), passionierter und treuer Checkpoint-Leser / „Stephan Erfurt, Gründer von C/O Berlin und unser persönlicher ‚Phönix aus der Asche‘. Alles Liebe zum Geburtstag wünscht Dir das gesamte Team.“ / Philipp „Phil“ Evenburg (47), ehem. Mitglied des AGH für die Piratenpartei, jetzt Mitglied der Grünen / Anja Freese-Binder (56), Schauspielerin / Manfred Gentz (79), Präsident der Internationalen Handelskammer (ICC), ehem. Vizepräsident der Berliner IHK / Katharina Löwel, aka Kitty Kat (39), Rapperin / „Liebe Michaela, herzlichen Glückwunsch zum 55. Geburtstag. Bleib gesund und zuversichtlich. Lieben Gruß Martina“ / „Liebe Mine, es gratulieren sehr herzlich Reinhild und Hans-Jürgen“ / Fenja Rühl (58), Schauspielerin / Werner Gustav Schulz (71), ehem. Mitglied des Bundestages und des Europäischen Parlaments für die Grünen / „Menschenfreund, Wortakrobat und Optimist: Zum besonderen Geburtstag alle guten Wünsche für unseren großartigen Chef, Dr. C. Terton.“ / Angela Winkler (77), Schauspielerin
Sonnabend – Georg Baselitz (83), Maler, Grafiker und Bildhauer / Gottfried Böhm (101), Architekt und Bildhauer / „Julchen, alles Liebe zu deinem 70ten Geburtstag wünscht dir dein Bruder“ / Jonathan Meese (51), Künstler / Harald Metzkes (92), Maler / Joachim Pukaß (85), Synchronsprecher und Schauspieler
Sonntag – Uwe Bohm (59), Schauspieler / „Meiner lieben Leonie Marie Frings zum 18. Geburtstag die schönsten Sonnenstrahlen der Welt, du kleine Turbobraut.“ / Joachim Gauck (81), Bundespräsident a.D. / Susanna Kahlefeld (57), für die Grünen im AGH / Nastassja Kinski (60), Schauspielerin / „Für Rita König die allerliebsten Grüße“ /Monika Lüke (52), Juristin, ehem. Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration / Torsten Schneider (52), für die SPD im AGH / Karl-Heinz Smuda (60), Ghostwriter, Lektor und Verleger / Eva Weiß (74), „Wir wünschen dir Gesundheit & Glück; auf dass wir uns im Sommer wieder drücken können – Prosit! Eliza, Leo und Markus“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Annika Fangerow, * 28. Juni 1988 / Reiner O. Keller, * 12. August 1952, Rechtsanwalt und Mediator / Heike Ließfeld, verstorben am 30.12.2020, ehem. für die SPD im Abgeordnetenhaus (1989-1999) / Prof. Dr. Gerhard Volkheimer, * 11. Juli 1921, Humanmediziner / Christian Weiß, * 6. März 1957 / Prof. Dr. Roland Wolff, * 20.10.1946, verstorben am 15.1.2021, langjähriger Oberarzt im Oskar-Helene-Heim, emerit. Ordinarius für Sportmedizin an der Charité
Stolperstein – Franz Lichtenstein wurde am 21. Dezember 1897 in Breslau (dem heutigen Wrocław) geboren. Ende der 1930er Jahre lebte er mit seiner Frau im Gartenhaus der Mommsenstraße 50. Am 12. Januar 1943 deportierten die Nazis ihn nach Auschwitz, wo sie ihn am 25. Januar 1943 ermordeten.
Encore
So, jetzt werfen wir alle alten Fesseln ab. Berlins Polizei braucht dringend 485 neue Handschellen und hat deshalb kaum verschlüsselt eine Ausschreibung entfesselt. Gewünscht ist demnach ein Modell der Firma Smith&Wesson, das laut Hersteller „gegen aggressives Salzwasser resistent ist“ und „auch sehr gerne von der Militärpolizei der Navy verwendet wird“. Rostfrei, nickelfrei, freiheitsfrei. Berlin weiß auch im Lockdown noch zu fesseln.
Atmen Sie heute mal frei durch. Für Sie extra nicht frei gemacht haben heute Nacht mit mir Thomas Lippold, Julius Betschka, Robert Kiesel und Ingo Salmen (Recherche) sowie Teresa Roelcke (Stadtleben) und Florian Schwabe (Produktion). Morgen erweckt Sie hier Lorenz Maroldt. Ich wach jetzt durch. Und ich grüße Sie,
Ihr Robert Ide