was nun tun, ohne das Runde, das nicht nur im Eckigen das Leben bunter macht? In knapp drei Wochen geht’s schon weiter im Berliner Olympiastadion mit Herthas erstem Heimspiel für einen möglichen Wiederaufstieg, noch einmal drei Wochen später rollt wieder die Fußball-Bundesliga durchs Land bis nach Köpenick. Kurz darauf beginnt auch die Saison der besten Fußballerinnen. Bis dahin zeigen die Olympischen Sommerspiele in Paris, dass Dabeisein oft schon ein Gewinn sein kann. Und dass Sport eine Welt zu verbinden vermag, in der man immer häufiger nach Bindungen suchen muss.
Zurück in die Obhut der Stadt Berlin findet das Olympiastadion nach der mehrwöchigen Übernahme durch Europas Fußballverband Uefa erst am kommenden Montag. Bis dahin wird bis auf einen neuen EM-Buddybären im Besucherzentrum alles weg- und aufgeräumt. „Wir beschäftigen uns mit der Schadensbeseitigung“, schreibt Thomas Markgraf vom Olympiastadion auf Checkpoint-Anfrage. „Die angefallenen Schäden sind dabei von der üblichen Natur: Malerarbeiten, kaputte Scheiben, umgefahrene Laternen.“ Der Rasen wird vor dem Saisonstart nicht mehr getauscht. Nach der feucht-fröhlichen Fußballsause ist das Gras längst nicht trocken.
Obwohl mal wieder marode Bahnschienen im Weg lagen und nicht genügend Geldkartenlesegeräte zur Hand waren, verlief die Fußball-EM organisatorisch gutklassig. Zu verdanken war dies auch Berlins Einsatzkräften bei Polizei und Feuerwehr, die sich nach vielen Überstunden nun über zwei Tage Sonderurlaub freuen dürfen. Bei Notfällen in den nächsten Wochen wählen Sie also einfach den Notruf Hafenkante!
Nach dem Attentat auf den vielleicht bald nicht nur früheren US-Präsidenten Donald Trump schlägt dieser zunächst überraschend versöhnliche Töne an. „Das ist eine Chance, das ganze Land, ja die ganze Welt zusammenzubringen“, sagte der 78-Jährige im ersten Interview nach der Tat, deren Motiv weiterhin noch nicht aufgeklärt ist. Die Sicherheitsvorkehrungen beim Krönungsparteitag der Republikaner für ihren Kandidaten und seinen neuen, eher unversöhnlichen Vize J.D. Vance sind in Milwaukee sichtbar verschärft worden. Rund um die sowieso gut abgeschottete US-Botschaft in Berlin sind zumindest keine zusätzlichen Maßnahmen ersichtlich. „Generell geben wir keine Auskünfte darüber, wie wir die Sicherheit unserer Botschaft schützen“, teilt ein Sprecher auf Checkpoint-Anfrage mit. Sicher soll sicher bleiben.
In der Welt gibt es zu viele Waffen. Auch in Berlin werden immer mehr Schusswaffen illegal entsichert. Die Anzahl der in Berlin festgestellten Delikte gegen das Waffengesetz ist wieder auf das Vor-Corona-Niveau gestiegen. In diesem Jahr hat die Polizei bereits 1.800 Schusswaffen oder Teile davon sichergestellt. Dabei waren die wenigsten Waffen im Zusammenhang mit Mord und Totschlag (4) oder bei Rauben (15) im Einsatz, wie eine Grünen-Anfrage zeigt. Die meisten Waffen wurden nach Körperverletzungen (12 sowie 10 in der Öffentlichkeit), bei Delikten im Zusammenhang mit Drogen (27) sowie nach Nötigung, Freiheitsberaubung oder Bedrohung (36) konfisziert. Manchmal wirkt Berlin bedrohlich, manchmal ist es das auch.
Wie sollen Studierende eigentlich zum Studieren kommen, wenn die Monatsmieten selbst für kleinste Mikroapartments oder WG-Zimmer die Studienförderung auffressen? Eine Berliner Medizinstudentin hat gegen diese Zustände geklagt und gerade beim Verwaltungsgericht einen Gang vors Bundesverfassungsgericht erstritten. Die 29-Jährige, die 2016 in Berlin ein Medizinstudium begann, bekam im Jahr 2021 nur einen Grundbedarf von 427 Euro zuerkannt – das war sogar geringer als die damalige Regelbedarfsstufe bei Hartz IV; auch ihr Unterkunftsbedarf war zu niedrig angesetzt. Das Verwaltungsgericht sieht hier schwere methodische Fehler, weil etwa Mieten im gesamten Bundesgebiet zum Maßstab genommen werden und nicht die im überteuerten Berlin.
„Solche Verfahren auf Verfassungswidrigkeit dauern lange“, erzählt Rechtsanwalt Joachim Schaller aus Hamburg, der die Berliner Medizinstudentin vertritt, am Checkpoint-Telefon. „Ob meine Mandanten von einer Klage individuell profitieren, kann ich diesen nicht verbindlich zusagen.“ Am Ende des langen Verfahrens könnte es aber passieren, dass das gesamte Bafög-System neu geregelt werden muss. Für mögliche nachträgliche Entschädigungen empfiehlt die Gewerkschaft GEW allen Studierenden, schon jetzt Widerspruch gegen ihren letzten Bafög-Bewilligungsbescheid einzulegen (Muster hier). Man hat im Studium ja auch sonst kaum etwas zu tun.
Menschenskinder, Berlin kümmert sich nicht richtig um seine künftigen Menschenkinder. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales teilte Berliner Ärzten gerade in einem überraschenden Schreiben mit, dass bis Ende Oktober „leider keine Neu- oder Folgeanträge für die Förderung der Kinderwunschbehandlungen“ mehr angenommen werden könnten. Der Grund klingt wie ein Blick in Berlins Ämterabgrund: „um den Rückstau der Auszahlungsanträge in unserem Bereich abzuarbeiten“. Im Klartext: Bis November gibt es keine Förderung für einen beförderten Kinderwunsch mehr, weil die dauerpubertierenden Behörden ihre Gegenwart nicht auf die Reihe kriegen. Beim Suchen nach der Zukunft stößt die Hauptstadt allzu oft nur auf sich selbst.
Viel Wind in Berlin macht bisher nur Pankow. Am nördlichen Stadtrand stehen die bisher einzigen sechs Windradanlagen von Berlin. Nun sollen im Flächennutzungsplan weitere Flächen dafür ausgewiesen werden; der Senat hat dafür bereits 31 mögliche Standorte ausgemacht. „Eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit ist für 2025 geplant“, lässt Wirtschafts-Staatssekretär Severin Fischer (SPD) auf eine aktuelle CDU-Anfrage wissen. Am östlichen Stadtrand hat man immerhin konkretere Standorte in Wartenberg ausgemacht; auch am Sportforum wurde eine „theoretische Potenzialfläche“ entdeckt. Scheint so, dass nicht nur die Sonne aus östlicher Richtung kommt, sondern auch der Wind.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Ab in die Ferien! Vorher gibt’s noch Noten für mehr als 395.000 Schülerinnen und Schüler sowie für die zehn Senatorinnen und Senatoren von Berlin. Über Letztere können Sie heute bis 14 Uhr in unserer Checkpoint-Umfrage abstimmen – und zwar hier. Die Zeugnisausgabe für Kai Wegner und seine Klasse findet dann morgen hier statt, exklusiv für Abiturientinnen und Abonnenten. Danke fürs Mitmachen!
Wir kommen zu unserem Dienstags-Déjà-vu: der Fahrrad-Klau-Statistik. Das teuerste in der vergangenen Woche in Berlin als gestohlen gemeldete Fahrrad kostete 10.000 Euro und stand am Breitscheidplatz. Macht für dieses Jahr inzwischen 10.901 entwendete Räder im Wert von 13,6 Millionen Euro. Und falls Sie sich noch überraschen wollen: Ihr Kiez ist auch dabei, schauen Sie mal hier.
Raider heißt jetzt Twix, Twitter heißt jetzt X, und die BVG macht dort ab jetzt nix. „Das kommunikative Umfeld hier passt nicht mehr zu unseren Werten“, abschiedstwitterte das Unternehmen. Und flog davon wie ein blauer Vogel, gefangen in einer Magnetschwebebahn.
Glücklich gelandet ist am Montag eine Eurowings-Maschine in Berlin, nachdem sie gerade erst hier gestartet war. Im Flugzeug mit dem Ziel Manchester habe es laut Flughafensprecherin einen „undefinierbaren Geruch in der Kabine“ gegeben, woraufhin vorsichtshalber eine Sicherheitslandung am BER veranlasst wurde. Zu Schaden kam dabei niemand. In Berlin kann man noch gut runterkommen.
Und nun flattern hier noch ein paar gute Nachrichten rein:
Die Fischotter sind nach Berlin zurückgeschwommen. An der Wuhle im Südosten der Stadt entstehen gerade neue, wilde Wohnquartiere für die schon fast ausgestorbenen Marder. Denen wachsen übrigens 70.000 Haare auf einem Quadratzentimeter Haut – bei uns Menschen sind es auf gleicher Kopffläche nur 200. Ein Grauen.
Bald sind endlich wieder Wahlen. Zur Demokratie gehört, dass sich die ersten dafür schon einen Sommer vorher warmlaufen. So kündigte der Wilmersdorfer Bundestags-Referent Fabio Krauthäuser (SPD) gestern intern seine Ambitionen für den Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf an und versprach der Basis eine „nachhaltige Haushaltspolitik“. Sein parteiinterner Konkurrent ist einer, der sich nach lokaler Innenpolitik gerade mit globaler Außenpolitik versucht: der ehemalige Regiermeister Michael Müller. Mal sehen, ob Berlins Westen eher nach innen oder nach außen guckt.
Kleiner Tipp für den Kick: Wenn Sie noch ein bisschen weiter Fußball gucken wollen, dann ziehen Sie sich den mitreißenden Jugendfilm „Sieger sein“ über ein Außenseiterteam aus einer Weddinger Schule rein, der noch in einigen kleinen Kinos läuft (Trailer hier). Falls Sie eher auf sex and crime stehen und am besten auf beides gleichzeitig, lassen Sie sich den Kracher „Love lies bleeding“ mit Kristin Stewart nicht entgehen, der schon bei der Berlinale mit seinem dunklen Humor und seiner Rasanz begeisterte und jetzt in die Freiluftkinos kommt (Trailer hier). Da blutet einem nicht nur das Herz.
Oder haben Sie Lust, lieber einen richtig guten Text zu lesen? Dann lege ich Ihnen unsere aktuelle Liebeskolumne „Ins Herz“ ans Herz. Darin beschreibt meine Kollegin Helena Piontek die Überwindung einer großen Liebe in Lichterfelde – eine spannende Selbstsuche bis zum letzten Satz. Und am Ende hoffnungsvoll, wie die Menschen eben sind, nachzulesen hier.
Zitat
„Sausage!“
Prinz William soll beim EM-Finale auf der Ehrentribüne des Olympiastadions laut Lippenlesern der englischen Boulevardpresse eine „unbekannte Frau“ als „Wurst“ beleidigt haben. Bei dieser Frau soll es sich um Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) gehandelt haben. Und damit ist es ganz offiziell eröffnet: das Sommerloch.
Stadtleben
Verlosung – Myra findet sich inmitten einer kargen Landschaft wieder, verletzt, mit nur einem Auge. Sie wird von einer Kojotin gerettet und in ein Dorf voller sprechender Tierwesen gebracht. Das Musiktheaterstück „Buffalo Gals, Won´t You Come Out Tonight“ schwebt irgendwo zwischen Mythologie und Science-Fiction und erzählt davon, wie aus Ambivalenz etwas ganz Neues wachsen kann. Versprochen werden u.a. „scheinbar endlose, energiegeladene Klanglandschaften, die eine hypnotische Wirkung entfalten“. Die Premiere des Stücks vom Solistenensemble Kaleidoskop ist am Freitag im Radialsystem, wir verlosen 2x2 Tickets für den Sonnabend (je 20 Uhr)! Reguläre Karten kosten zwischen 15 und 30 Euro (Solidarprinzip), ermäßigt zwölf Euro. Holzmarktstraße 33, S-Bhf Ostbahnhof
Essen & Trinken – Das neue Restaurant „Bertie“ in der Schwedter Straße fällt in die seltene Kategorie: Wirklich! Jeder! Spricht! Darüber! Aber warum eigentlich genau? Einerseits ist der Look cool, ohne angestrengt zu sein. Es gibt eine große Bar mit großem Spiegel, hübsche Sitznischen, viel Kirschholz. Dann haben die Betreiber einen 1a-Leumund. Sie betreiben mit dem „Distrikt“ und dem „Annelies“ zwei angesagte Cafés. Und irgendwie haben sie es mit ihrem ersten Laden geschafft, eine Lücke zu füllen. Hier gibt es originelles US-inspiriertes Barfood, das aber keinen Klischees folgt. Hot Wings etwa, krosse Hühnchenflügel mit reichlich rauchiger, leicht scharfer Ranch-Sauce, einer säuerlichen Mayo und fein gehobeltem Staudensellerie. Oder das Flatbread mit Bouillabaisse-Muscheln, Safran-Aioli und geschmorten Lauch. Keine Reservierung möglich. Di-Do 17-22.30 Uhr, Fr/Sa 17-23 Uhr, Schwedter Straße 13, U-Senefelderplatz
Last-Minute-Lesung – Zu Lebzeiten ist Jörg Fauser (1944-1987) ein Underground-Autor, der in seinen Romanen persönliche Drogenerfahrungen zur Sprache bringt. Dabei sorgt seine krawallige Wortwahl stets für Aufsehen im Publikum. Heute wäre er 80 geworden – und für eine Neuauflage seiner Biografie sind die Autoren mit Zeitzeugen und ehemaligen Weggefährten in Kontakt getreten. Sie wird heute in der Z-Bar vorgestellt, außerdem Lesung von Uwe Preuss („Polizeiruf 110“) aus Werken Fausers (20 Uhr). Eintritt frei, Bergstraße 2, U-Bhf Rosenthaler Platz
Grübelstoff – Haben Sie sich äußerlich schon mal total verändert gefühlt, etwa nach einem Friseurbesuch oder weil Sie neuerdings ein Tattoo tragen, und es ist niemandem aufgefallen? Wie sieht es mit innerlichen Umbrüchen aus – und welche Art Ignoranz fühlt sich schlimmer an?
Kiekste
Keine dunklen Wolken mehr über dem rbb? Jetzt also alles in Rosa. Dank an Leserin Marie-Luise Klein. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Schlichtallee (Rummelsburg): Von 9 bis 15 Uhr ist die Straße ist in Richtung Lückstraße zwischen Hauptstraße und Zobtener Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Clayallee (Zehlendorf): In Richtung Teltower Damm steht in der Kreuzungszufahrt Potsdamer Straße/Berliner Straße bis abends nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Das Linksabbiegen auf die Potsdamer Straße (stadteinwärts) ist nicht möglich.
S-Bahn – S1: Die Linie ist in der Zeit von 22 bis 1.30 Uhr zwischen Zehlendorf und Botanischer Garten unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Demonstration – Für heute sind sechs Demos angemeldet (Stand 15.7., 14.15 Uhr), u.a. „Jugendhilfe im Kollaps“: 150 Demonstrierende, DBSH Berlin, Rotes Rathaus (8.45-10.30 Uhr)
„Beendet die Verfolgung von FALUN DAFA / FALUN-GONG Praktizierenden und anderen unschuldigen Menschen in China (...)“: zehn Menschen, Falun Dafa Verein Berlin, Jannowitzbrücke (10.30-13 Uhr)
„Sanktionsfreie Straßenmusik in Berlin“: zwei Teilnehmende, Alexanderplatz (16-21 Uhr)
„Wir pfeifen auf Stuttgart 21“: fünf Demonstrierende, Potsdamer Platz (18.40-19.15 Uhr)
Gericht – Ein Rechtsanwalt muss sich wegen Betruges verantworten. Der 60-Jährige soll in 28 Fällen im Namen gesondert verfolgter Mandanten betrügerische Abmahnschreiben an verschiedene Online-Händler wegen angeblicher wettbewerbswidriger Verhaltensweisen versandt und bis zu 1800 Euro verlangt haben (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 135).
Universität – Vortrag an der FU: „TikTok, Instagram & Co. im Schatten des Gaza-Krieges: zwischen spielerischem Protest und Antisemitismus“, heute (12-14 Uhr), organisiert vom Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Hörsaal B, Henry-Ford-Bau, Garystraße 35
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Thomas Arslan (62), Filmregisseur, lehrt an der UdK, am Mittwoch feiert sein neuer Film „Verbrannte Erde“ Premiere im Filmtheater am Friedrichshain / Dagmar Behrendt (73), ehrenamtliche Mitarbeiterin der ZeitZeugenBörse Berlin e.V., „Alles Gute und herzlichen Glückwunsch! Bitte bleibe so aktiv, wie bisher. Ich freue mich auf viele gemeinsame Stunden und Tage. Umarmung Hans-Dieter“ / „Unserem ‚Patentkind‘ Juliane Geisler, Schlagwerkerin beim BW-StabsMusikOrchester, Gratulation nachträglich zum 35. ‚Burzeltag‘ aus dem fernen NRW von Ibo+Ebbi!“ / Thomas Heilmann (60), Politiker (CDU), MdB, war 2012 bis 2016 Senator für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin / „Liebe Katrin, wir wünschen Dir das Beste und denken an Dich, Deine Kolleginnen und Kollegen“ / „Heute ist ein toller Tag, denn mein Mann, Frank Millert, beginnt ein neues Lebensjahr- ich freue mich darauf, auch in diesem Jahr die Welt mit dir zu rocken“ / Anne-Sophie Gogl, „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, der besten Tochter der Welt. Du bist großartig“ / Steffen Zillich (53), Politiker (Die Linke), MdA
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Ursula „Ulla“ Krause (geb. Pfanne), * 1. Juli 1938, verstorben am 6. Juli 2024 / Gertraud Kuhnke, * 20. November 1927, verstorben am 21. Juni 2024 / Eva Schewe, * 22. Februar 1932, verstorben am 9. Juni 2024
Stolperstein – Selma Latte, geb. Noah, (*1878) war verheiratet mit Paul Latte. Er war Flaschenhändler in Pankow und stellte einen Teil seines Fabrikgeländes für eine Ausbildungswerkstätte für junge jüdische Menschen zur Verfügung, die sich für eine Auswanderung bewerben wollten. 1938 wurde der Betrieb enteignet. Das Paar hatte vermutlich keine Kinder; ob Selma berufstätig war, ist nicht bekannt. Paul und Selma Latte wurden am 13. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert. Selma starb dort am 16. Juli 1943, Paul bereits ein halbes Jahr zuvor. An Selma Latte erinnert ein Stolperstein im Falkentaler Steig 16 in Hermsdorf.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Schon klar, Taylor Swift ist nichts für Sie. Aber das müssen wir wohl alle zugeben: „Ihre Musik ist Mainstream im allerbesten Sinne.“ So sagt es zumindest Taylor-Swift-Forscher Jörn Glasenapp (Interview hier). Na gut, wenn das so ist, möchte man ja vielleicht doch irgendwie auch dabei sein, oder? Aber in Berlin gibt’s keine Konzerte des Megasuperstars, und weltweit sind all ihre Auftritte ausverkauft. Bleibt nur noch eine letzte Rettung: eine Bewerbung als Promotorin oder Promoter für Stadionwurst beim Taylor-Swift-Konzert in Hamburg (siehe hier). Das Arbeitsgerät scheint zumindest megasuperüberschaubar: „ein eigener Grill, der aufgrund seiner Bauweise jedoch nur für drei Würstchen ausgelegt ist“. Kaum zu glauben, doch als Nachricht noch nicht durch: Wer drei Würste braten kann, ist Mainstream im allerbesten Sinne. Aber das ist nichts für Sie, oder?
Ihren Senf dazugegeben haben heute Katharina Kalinke (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen klopfen hier Stefan Jacobs und Lotte Buschenhagen auf die Ketchupflasche. Mal sehen, was rauskommt. Für Sie hoffentlich wieder ein guter Tag.
Ich grüße Sie!