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Schulplätze für 26.000 Berliner Siebtklässler vergebenZeitzeugen erinnern an Volksaufstand vom 17. JuniRolle rückwärts: Verkehrssenatorin bremst Radwege aus

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haben Sie das gestern auch gehört? Was klang wie das lang ersehnte Gewitter, war ein Gebirge der Erleichterung, das Zehntausenden Müttern und Vätern von ihren Herzen gefallen ist. Denn von Kreuzberg bis zum Mont Klamott erreichten am Donnerstag die Briefe der Bildungsverwaltung die Familien von 26.000 Kindern – mit der jeweils ihnen zugeteilten weiterführenden Schule (Die Liste der gefragtesten Oberschulen und Gymnasien gibt’s hier). Laut Bildungsverwaltung haben 91 Prozent einen Platz an einer ihrer drei ausgewählten Wunschschulen erhalten.

Was dabei unerwähnt bleibt: Die meisten Eltern haben in der alljährlichen Schullotterie ihren eigentlichen Drittwunsch lieber als Erstwunsch angegeben, weil wegen des Schulplatzmangels oft nicht mal der Zweitwunsch in Erfüllung geht. Und weil jedes Kind, das eine Stunde lang durch die Stadt zum Unterricht pendeln muss, eines zu viel ist. Um wirklich Schule zu machen und wenigstens ab der siebten Klasse erstklassig zu werden, muss Berlin wohl noch eine Weile nachsitzen.

Wie das scheppert. Wie das bebt. Das Rasseln der Panzer auf Berlins engen Straßen, an deren Bürgersteigen noch Ruinen stehen und auf deren Pflaster ein neuer Kampf um die Freiheit tobt, schon wieder um Tod und Leben. Es sind die gleichen Panzer, die Deutschland und die Welt wenige Jahre zuvor vom Nationalsozialismus befreit haben. Panzer, die nun die kommunistische DDR retten sollen, die sich nur noch mit Gewalt an der Macht halten kann.

Lutz Rackow steht auf einem Haus in Berlin-Mitte und sieht unten einen Mann, der eine Aktentasche zusammengerollt unter den Arm geklemmt hat.