„in Berlin müssen die Basics funktionieren“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Anfang des Jahres, gefragt nach seiner Vision für die Stadt. Vielleicht war das ein verzweifelter Versuch, eine Art konservativer Helmut Schmidt des 21. Jahrhunderts zu werden, der Visionäre bekanntlich zum Arzt schicken wollte. Reicht das für eine Stadt, die den Anspruch hat, eine Weltmetropole zu sein? Kai Wegner wird es uns selbst erklären. Er ist einer von 50 Ideengebern, die mit uns in der neuen Serie Berlin 2030 über die Zukunft der Stadt nachdenken. Mit dabei sind Verena Pausder, Düzen Tekkal, Tim Raue, Dimitri Hegemann, Sigrid Nikutta, Kai Diekmann, Mo Asumang, Monika Grütters, Christian Schertz, Ulrike Demmer, Klaus Lederer, Hermann Parzinger, Renate Künast, Stephan Schwarz, Ulli Zelle und viele mehr. Die ersten Beiträge finden Sie am Samstag in der Wochenendausgabe des Tagesspiegels und auf tagesspiegel.de – und ab dann täglich bis Ende April.
Und, so viel können wir hier schon verraten, Kai Wegner hat ein Versprechen mitgebracht: „Berlin wird schneller und einfacher werden.“ Darauf kommen wir gern zurück.
Der Bauzaun ist weg, seit gestern darf auf dem Gendarmenmarkt wieder flaniert werden. Neben vereinzelten neuen Bäumen (Bonde: japanische!) gibt es nun auch aus der Betonfläche ausklappbare Elektranten mit versteckten Anschlüssen für Veranstaltungen wie das Classic Open Air (Q: Abendschau). Wer Berlins schönsten Platz erreichen will, muss allerdings weiterhin eine Straße überqueren. Also vielleicht doch eine Fußgängerzone einrichten, wie es selbst Kai Wegner (CDU) einst vorschlug, bevor er Regierender Bürgermeister wurde? Mal nachgefragt bei Mittes Verkehrsstadtrat: „Ich würde gerne die Markgrafenstraße und die Mohrenstraße der Aufenthaltsqualität des Gendarmenmarkts anpassen“, sagt Christopher Schriner (Grüne). Blöderweise sind bereits die parallelen Nord-Süd-Routen, die Charlottenstraße im Rücken des Konzerthauses und östlich die Wallstraße Fahrradstraßen. „Dann hätten wir ein Problem in der Durchquerung mit dem Auto von Norden nach Süden“, sagt Schriner. Das kann niemand wollen!
Ein bisschen mehr Platz um den Platz solls dennoch geben: In der Markgrafenstraße könnte Längs- statt Querparken angeordnet werden und die Restaurants und Cafés Platz für Schankvorgärten statt parkender Autos bekommen, sagt Schriner. „Da sind wir mit der Stadtentwicklungsverwaltung im Gespräch.“ Checkpoint-Tipp: Ein Aperol Spritz am Platze hilft vielleicht bei der Überzeugungsarbeit.

Apropos Umfrage: Auf die Frage „Gibt es zu viele Parkplätze in Berlin?“, antworteten gestern nur 43 Prozent der gut 2000 Menschen, die draufgeklickt haben, „Ja, Blech so weit das Auge reicht“; 54 Prozent sagten genervt: „Nein, ich suche immer ewig nach einem.“Es kommentiert Checkpoint-Gastautor Karosse Konfuzius: „Ob längs, ob quer, ein Parkplatz muss her.“
Wir bleiben in Mitte und schlängeln uns weiter zur Invalidenstraße. 2019 kam es hier zu einem der schwersten Unfälle in der jüngeren Stadtgeschichte. Vier Fußgänger starben, darunter ein dreijähriger Junge. Anwohner hatten schon lange über unsichere Schulwege und fehlenden Schutz für Fußgänger im Kiez geklagt. Die grün-geführte Senatsverkehrsverwaltung und der Bezirk gerieten mächtig unter Druck, eilig wurde ein neuer Radweg gebaut. Und dann? Na klar: Was macht man noch, wenn man nicht mehr weiter weiß? Arbeitskreis.
Zwei Jahre nach dem Unfall startet die Verkehrsverwaltung die von der TU geleitete Arbeitsgruppe zum „Modellkiez Invalidenstraße“. Deren Ergebnisse wurden bis heute nicht umgesetzt. Offenbar mit Ansage, wie der Bezirk Mitte jetzt auf Checkpoint-Anfrage erklärt: „Eine vollständige Umsetzung des durch die TU Berlin erarbeiteten Konzepts war durch den Bezirk fachlich, personell oder finanziell nicht vorgesehen.“ Klang aber ganz gut, nicht wahr?
Nicht nur in den Berliner Behörden wird gern Pingpong gespielt, auch zwischen den Koalitionspartnern gibt es gern mal ein öffentliches Hin und Her – mit Aufschlag im Checkpoint. Und der ging so:
SPD-Fraktionschef Raed Saleh hatte der Bildungssenatorin persönlich die Schuld gegeben, dass nur 2,6 Prozent der Kinder den Probeunterricht fürs Gymnasium bestanden haben. Mit zu komplizierten Aufgaben sei der Zugang zum Gymnasium „unnötig erschwert“ worden (CP vom 11.3.). „Die Bildungssenatorin muss sicherstellen, dass im nächsten Jahr nachgebessert wird. Das ist jetzt ihre Hausaufgabe.“
Gestern nun führte Günther-Wünsch in der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses erneut aus, dass der Probeunterricht eine „zusätzliche Möglichkeit“ für diejenigen Schüler sei, „denen es im zweiten Halbjahr der fünften und im ersten Halbjahr der sechsten Klasse nicht möglich war, ihre Eignung fürs Gymnasium nachzuweisen“. Immerhin hätten 54 Prozent der Berliner Kinder ohnehin eine Gymnasialempfehlung erhalten (Vorjahr: 55 Prozent).
Ohne Saleh anzuschauen, aber ganz deutlich in seine Richtung, sagte sie dann: „Ich bin schon ein wenig verwundert, dass insbesondere die Verfechter der integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen in den letzten Tagen und Wochen einen Zugang zum Gymnasium als ‚unnötig erschwert‘ vorwerfen.“ Den Checkpoint hat sie offenbar gründlich gelesen. „Und das macht dann auch paternalistische Hinweise auf Hausaufgaben seitens der Senatorin überflüssig.“ Mal sehen, wer da am Ende sitzenbleibt.
Apropos Probeunterricht: Viele Eltern sind nachhaltig sauer. „Wirklich eine Frechheit“ sei es, dass Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) den ersten Probeunterricht fürs Gymnasium als Erfolg verkaufen wolle, sagte Vater Christoph Podewils beim Expertentalk „High Noon“ – gestern zum ersten Mal als Berlin-Format.
Bei einer Durchfallerquote von 97,4 Prozent könne sie doch gleich sagen: „Wir möchten nicht, dass irgendjemand zusätzlich aufs Gymnasium kommt.“ Spannend dabei: Podewils Sohn ist einer der 51 Glücklichen, die die neue Aufnahmeprüfung bestanden haben.
Warum musste die Reform so übereilt eingeführt werden, dass die Aufgaben vorher nicht mit Kindern getestet werden konnten? Welche Chance haben Eltern noch vor Gericht, nachdem ein erster Eilantrag gegen den Probeunterricht gescheitert ist? Wie läuft es in Brandenburg, wo der Probeunterricht schon vor Jahren eingeführt wurde? Und wie kann Berlin seine Sekundarschulen endlich aus der Schmuddelecke zerren? Es war eine spannende Stunde mit Podewils, Schulrechtsanwalt Olaf Werner, Brandenburg-Kenner Hans-Jürgen Kuhn und Tagesspiegel-Schulexpertin Susanne Vieth-Entus. Hier zum Nachlesen und -gucken.
Unseren Bericht über Christoph Gröners Flug nach Cannes (CP von Dienstag) will der Investor nicht auf sich sitzen lassen. „Tatsächlich wurde unser Mandant von einer Vielzahl der an Bord des Easyjets-Flugs anwesenden Passagieren begrüßt und blieb daher keinesfalls allein“, lässt er Kollegin Teresa Roelcke über seine Anwälte ausrichten. Auch das Image des reinen Privatjetsetter stimme nicht: „In den vergangenen zehn Jahren bin ich über 1000 Mal geflogen, davon waren 250 Flüge privat, vor allem während der Pandemie, und 800 Flüge mit Germanwings, Eurowings oder Easyjet.“ Sagen wir mal: Easyjetset für Fortgeschrittene.
Die Urania war gestern Abend bis zum Dach gefüllt mit mehr als 1000 Zuschauern, die vom ehemaligen Außenministers Joschka Fischer wissen wollten, wie es weitergeht mit der Welt. Im Interview mit meiner Kollegin Anja Wehler-Schöck sprach er ausführlich über die chaotische Phase auf dem Weg zu einer neuen Weltordnung. Eine Berlinerin wollte vor allem eines wissen: „Sie erklären das alles so verständlich und klar, können Sie die neue Bundesregierung nicht beraten, langt ja ein, zwei Stunden mal?“ Fischer: „Welche neue Bundesregierung? Und selbst wenn wir dann eine haben, die Kolleginnen und Kollegen können ja mein Buch lesen – oder mich anrufen, die Nummer sollte noch bekannt sein.“ Gute Nummer.
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
Arbeitskampf bei der Stadtreinigung: Ein Berliner Müllwerker erzählt von seinem Alltag – und warum er streikt.
Entzündungssyndrom nach Corona: Berliner Ärzte und Forscher lösen das letzte große medizinische Rätsel der Pandemie.
Zu wenige Kinderärzte in Berlin: „Für Ihre Kinder haben wir keine Kapazität“
Ein Tag unter Tesla-Fahrern: „Mir ist das Auto mittlerweile auch peinlich“
Berliner Schnuppen

Telegramm
Alle krank, keiner da – das war das geschniefte Wissen in den vergangenen Wochen. Und wirklich: Bislang war dieser Winter die stärkste Influenzasaison seit Einführung der Meldepflicht 2001. „Mit bislang 13.677 Fällen wurden bereits jetzt mehr Grippefälle als in allen früheren Saisons von den zwölf Gesundheitsämtern in Berlin an das LAGeSo übermittelt“, teilte selbiges gestern mit. Nun allerdings gibt es Hoffnung auf Besserung: „In Berlin zeichnet sich ein Abklingen der Grippewelle ab“, teilte die Behörde mit Blick auf die aktuellen Daten des Abwassermonitorings mit. Allen, die jetzt noch im Bette liegen: gute Besserung.
Hoffnung auf Besserung haben auch die Beschäftigten bei der BVG. Die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und den Verkehrsbetrieben wähnten wir nach dem Treffen am Mittwoch schon fast auf der Zieleinfahrt, da zieht Verdi nochmal die Notbremse. Die Gewerkschaft ruft ihre Mitglieder auf, für einen weiteren Streik zu stimmen, wohl wieder 48 Stunden lang. Da legen wir uns gleich wieder hin.
Es gibt auch gute Nachrichten von der BVG – zumindest jenseits von Bahnsteig und Haltestelle: Die Verkehrsbetriebe geben den Baustart ihres ersten reinen E-Bus-Betriebshofs in Köpenick bekannt. Ab 2027 sollen 200 Batteriebusse von dort aus durch die Stadt rollen. Hoffentlich ohne Verspätung.
Ganz Berlin atmet auf: Es gibt keine Wiederholungswahl der Bundestagswahl. Das BSW ist mit dem Antrag auf Neuauszählung der Stimmen gescheitert, heute wird das Endergebnis amtlich.
Die Berliner Polizei vermisst 80.000 Euro. Die sind einfach in der Kreuzberger Wache in der Friesenstraße verschwunden, und zwar aus einem Schließfach. Allerdings teilt die Polizei mit: Es kann auch sein, dass der Beutel mit dem Geld nur verlegt wurde und bald wieder auftaucht. Das nennt man wohl moderne Ermittlungsmethoden.
Gibt es in Berlin noch Jahrhundertprojekte? Vielleicht kommts dabei nur auf die Definition an. Der Abgeordnete Lars Düsterhöft (SPD) hat das „Jahrhundertprojekt Fahrstuhlbau am Bahnhof Johannisthal“ identifiziert – und könnte damit recht behalten. 2019 wurde der Aufzug bei der Deutschen Bahn bestellt, antwortet ihm die Verkehrsverwaltung. Gebaut wird daran immer noch nicht. Laut Bahn soll es im vierten Quartal 2025 losgehen. Vielleicht klappt’s ja noch vor Ende des ersten Quartals dieses Jahrhunderts.
Im Bezirk Mitte patrouillieren seit Neuestem zwei „Waste Watcher“. Sie sollen die bekannten Müll-Hotspots beobachten und dort gegen Hundekot, Zigarettenkippen und Sperrmüll vorgehen. Saubere Sache.
Die Anwendung tarnt sich als Zyklus-App: Mit „asone“ können sich Frauen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt erfahren, diskret Hilfe holen. Für die Idee einer niederschwelligen Frauenschutz-App ist die Berliner Studentin Anna Glaubitz mit dem Jurypreis des „IU Spirit Award“ ausgezeichnet worden, der herausragende Projekte im dualen Studium würdigt. Herzlichen Glückwunsch.
Verfahren an Berliner Gerichten dauern heute im Schnitt länger als noch vor zehn Jahren, wie eine AGH-Anfrage von Sven Rissmann (CDU) zeigt. Betroffen ist insbesondere das Berliner Landgericht: Während Zivilsachen in erster Instanz hier 2015 durchschnittlich noch 9,4 Monate dauerten, waren es 2023 schon viereinhalb Monate mehr. Verzögerungen gibt es eben nicht nur bei der BVG.
Im Berghain-Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kämpft eine neue Taskforce gegen das Clubsterben. Damit die Bässe weiterwummern und motzende Türsteher und Discokugel nicht zu historischen Artefakten werden, haben sich Bezirk, Vertreter von 17 Clubs, Clubcommission und Kulturverwaltung zusammengeschlossen. Beim ersten Treffen ging es insbesondere um kulturelle Förderung, konkrete Maßnahmen wurden nicht beschlossen. Die glühen wohl noch vor.
Im Nachglühen befindet sich bereits das „Watt“ in Prenzlauer Berg. Im Dezember kam die Nachricht, dass der Mietvertrag der Kulturkneipe über den Herbst hinaus nicht verlängert wird. Verhandlungen? Keine Option. Doch kampflos geht die Kneipe nicht – seit gestern ist die Petition „Rettet das Watt“ online. Saufen statt Absaufen.
Zum jüdischen Fest Karneval de Purim wird am Samstag im Club Renate getanzt. Allerdings wie im Vorjahr wieder mit Polizeischutz. „Better safe than sorry“, schreiben die Veranstalter auf Instagram.
Die nächsten vier Jahre Trump schöntrinken: Das empfiehlt eine kanadische Brauerei „Moosehead“ und bietet eine Kiste mit 1461 Bieren (das sogenannte „Presidential Pack“) zum Verkauf an. Das Ganze funktioniert, wie ein Adventskalender: Wer mit Amtsantritt jeden Tag ein Bier trinkt, leert am Ende der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump die letzte Dose.
Zumindest einer stellt sich den Tassen (und sie vielleicht in den Schrank) von Omas gegen Rechts (CP von Dienstag). Philipp Amthor packt sie zumindest aus.
Zitat
„Und ja, irgendwann werden wir das 14-Tage-Ziel erreichen. Aber das ist jetzt nicht das Wichtigste.“
Der Abgeordnete Jan Lehmann (SPD) betreibt Erwartungsmanagement bei den Bürgeramtsterminen. Nur die Bürgerinnen und Bürger scheint er nicht gefragt zu haben.
Stadtleben
Verlosung – Manchmal könnte man schier verzweifeln – alle wissen, dass unser Lebensstil die Natur bedroht, aber ändern tut sich nüscht. Diesem Zwiespalt hat sich ein qua Beruf und Namen gleich doppelt (also quasi vierfach) berufenes Ehepaar angenommen: die Botanikerin Sarah Darwin, eine Ururenkelin von Charles Darwin, und ihr Mann, Johannes Vogel, Generaldirektor des Berliner Museums für Naturkunde Berlin. Gemeinsam mit dem SZ-Journalisten Boris Herrmann haben sie „Das Parlament der Natur“ geschrieben, in dem sie eine Vision zur Rettung der Welt entwerfen. Wir verlosen drei Exemplare des druckfrischen Buchs! Bitte schreiben Sie (die zusätzliche Angabe Ihres Lieblingstiers ist freiwillig) an unser Checkpoint-Postfach. Eine Veranstaltung in Berlin ist derzeit nicht in Sicht, aber während der Leipziger Buchmesse gibt es eine Lesung im Zoo (28.3.).
Essen & Trinken – Als Reiseziel wird Albanien mehr und mehr entdeckt. Kulinarisch war das Angebot bei uns jedoch eher mager. Doch mit dem „Kolonja“ hat das erste explizit albanische Restaurant der Stadt eröffnet. Ein überaus gastfreundlicher Ort. Sonntags bieten sie einen Brunch an, bei dem man albanische Spezialitäten für sich entdecken kann. Aufgetischt werden wechselnde hausgemachte Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts, frisch gebackenes Brot, Börek und Käsevariationen. Allein der zum Beispiel mit Spinat gefüllte Blätterteigkuchen Lakror sorgt für einen zufriedenen Start in den Tag. Der Brunch kostet 25 Euro pro Person (inkl. einem Kaffee und einem Saft). Tägl. 11-23 Uhr, Brunch So 10-15 Uhr, Viktoria-Luise-Platz 6, U-Bhf Wittenbergplatz
Noch hingehen – Der Weg ist das Ziel, das klingt sehr abgelutscht, passt aber: Beim Forecast Festival passiert eigentlich alles Wichtige vor den Präsentationen. Zehn Monate lang arbeiten Künstler:innen, Performer und Musikerinnen mit renommierten Mentor:innen zusammen, noch bis Sonnabend kann man sich die Ergebnisse der 9. Ausgabe im Radialsystem ansehen. Heute etwa der Tänzer Mehdi Dahkan (Mentorin: Alice Ripoll), der sich für seine Performance von nordafrikanischen Tänzen inspirieren ließ, in denen unter der Kolonialherrschaft geheime Botschaften durch Bewegung transportiert wurden (ab 19 Uhr). Festivalpass 20/16 Euro, Holzmarktstraße 33, S-Bhf Ostbahnhof
Brandenburg-Ausflug – Ein kleiner Wassertropfen kann ganz schön was erleben – erst reist er im Höcker eines Kamels, löscht dann mit der Feuerwehr einen Brand, fliegt mit einer Kiste Mandarinen im Flugzeug mit ... und landet am Ende vielleicht in einer Berliner Badewanne. Das Stück „PLATSCH!“ erzählt tropfnasse Abenteuer für Kinder ab 4 Jahren, mit Masken und Musik, inspiriert u.a. von den Schriften Leonardo da Vincis über Wasser. Am Sonntag im T-Werk (16 Uhr), eine Familienkarte kostet 28 Euro, Schiffbauergasse 4 E, Potsdam
Grübelstoff – Welche geheime Superkraft haben Sie? Und wer, außer Ihnen, weiß davon?
Kiekste

Mangelhafte Mülltrennung im Friedenspark Tempelhof, gesehen von Leserin Susanne Schmidt. Merci! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): In der Nacht von 21 bis 5 Uhr ist die A100 in Richtung Wedding zwischen Halenseestraße und Spandauer Damm gesperrt. Die Überfahrt aus Richtung Neukölln zur A115 bleibt befahrbar.
Nahverkehr – S-Bahn – S45, S46, S8, S85 und S9: Von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr, ist der Zugverkehr zwischen Schöneweide und Flughafen BER bzw. Grünau unterbrochen.
Regionalverkehr – RE3: Bis 16. März fallen ganztägig zwischen Berlin Gesundbrunnen und Berlin Hbf/Berlin Südkreuz mehrere Züge aus.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 13.3., 13.30 Uhr), u.a. „Stand united for Refugee rights and climate justice“: 150 Protestierende, Oranienplatz 1 (0-24 Uhr)
„Die schwierige Finanzsituation der Kommunen in Deutschland“: 50 Menschen, Aktionsbündnis für die Würde unserer Städte, Klingelhöferstraße 18 (12-13 Uhr)
„Friede, Liebe und Hoffnung – mehr christliche Werte“: 15 Teilnehmende, Christ for all Nations, Pariser Platz (14-17.30 Uhr)
„Die Monumentenstraße soll endlich Fahrradstraße werden!“: 50 Teilnehmende, Netzwerk fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg, Hauptstraße/Langenscheidtstraße, Monumentenbrücke, Am Lokdepot (17-18 Uhr)
„Schutz der Demokratie in der Republik Korea/Südkorea“: 80 Menschen, Pariser Platz (18-19 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 27 Demos, u.a. „Besser fahr’n mit Bus und Bahn – Verkehrswende“: zehn Menschen, Greenpeace Berlin, Kurt-Schumacher-Damm 2-6 (12-17.15 Uhr)
„Kundgebung und Gedenken zum Internationalen Tag gegen Polizeigewalt“: 200 Demonstrierende, Elise-und-Otto-Hampel-Weg (13-17 Uhr)
„Protest gegen die Kürzungen im Bereich queerer Bildung und Beratung“: 400 Protestierende, Lützowplatz, An der Urania, Nollendorfplatz (14-16.30 Uhr)
„Nein zur Änderung des GG! Nein zur Aufrüstung! Verhandeln statt schießen!“: 2.000 Demonstrierende, Platz des 18. März (14-16.30 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind zwölf Demos, u.a. „Kürzungen des Haushalts der Universität der Künste Berlin. Im Zentrum steht das studentische Magazin Protocol, welches durch die Kürzungen in seiner Existenz bedroht ist“: 50 Menschen, Savignyplatz (10-22 Uhr)
„Friedliche Unterstützung der Studentenbewegung in Serbien bei Ihrem Protest gegen Regierungskorruption“: 400 Demonstrierende, Pariser Platz 1 (11.30-13 Uhr)
„Das Massaker an den syrischen Alawiten“: 1.000 Menschen, Alevitische Gemeinde zu Berlin, Oranienplatz (13-15 Uhr)
Gericht – Neun Monate nach einem tödlichen Angriff auf einen 26-Jährigen am U-Bahnhof Kottbusser Tor könnte es im Prozess gegen drei junge Männer zu einem Urteil kommen. Ein 18-Jähriger soll dem Opfer ein Messer in den Oberkörper gerammt haben. Der Angriff sei in Absprache und unter Beteiligung der weiteren Angeklagten im Alter von 22 und 24 Jahren erfolgt. Hintergrund seien illegale Arzneimittelgeschäfte eines der Angeklagten gewesen (10.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 817).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Maria Almasri (21), israelische Fußballspielerin, spielt bei Turbine Potsdam / „Liebe Claudutschka, zu deinem schönen Geburtstag in Frieden gratulieren wir dir von ganzem Herzen und wünschen dir alles erdenklich Liebe und Gute und den Sinn nun endlich das süße Leben genießen zu können! Deine liebsten Wahlverwandten Lotti u. Muddi“ / Marcel Noebels (33), Eishockeyspieler bei Eisbären Berlin / Barbara Slowik Meisel (59), Berliner Polizeipräsidentin, „Ihre Kollegen senden ihr einen bunten Strauß Tulpen“ / Jan Sosniok (57), Schauspieler, u.a. „Berlin, Berlin“ / Selim Telib (19), Fußballprofi, spielt für Hertha BSC
Sonnabend – „Liebe Birgit! Zu deinem 81. Geburtstag wünsche ich dir alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit. Dein Ehemann Jürgen.“ / Tjark Ernst (22) Fußballprofi, Torhüter bei Hertha BSC / „Happy Birthday, Sophia Füge (26), Psychologin und Hockeyspielerin“ / Josef Joffe (81), Journalist, langjähriger Mitherausgeber der „Zeit“ / Jonjoe Kenny (28), britischer Fußballprofi, spielt als Verteidiger für Hertha BSC / Udo Kittelmann (67), Kurator, bis 2020 Direktor der Nationalgalerie / Klaus Kurpjuweit, „Berliner Bus- und Bahnlegende“ / Hermann Rudolph (86), früherer Chefredakteur und Herausgeber des Tagesspiegels / Ana-Maria Trăsnea (31), Politikerin (SPD), bis 2024 MdB, zuvor Staatssekretärin für Engagement-, Demokratieförderung und Internationales in der Berliner Senatskanzlei / Detlev Wagner (57), Politiker (CDU), Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit in Charlottenburg-Wilmersdorf
Sonntag – Pál Dárdai (49), ungarischer ehemaliger Profifußballer und Trainer, dreimaliger Cheftrainer von Hertha BSC / „Lieber Robert Ide, das Checkpoint-Team lässt dich hochleben und wünscht dir alles Gute zum Geburtstag!“ / Florian Lukas (52), Schauspieler (u.a. „Good Bye, Lenin!“, Serie „Weissensee“); spielte auch Theater am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater / Michael Pöppl (64), „Buchautor, Journalist, Architektenbüroorganisator, Exil-Altusrieder, Kässpatzenspezialist, allererster Ladaïst, PapsT, Pope, Patenonkel, bester Freund, Bekannter, BVB-Fan und zudem ein toller Mensch!“ / Sebastian Schwarz (41), Schauspieler (u.a. „Im Angesicht des Verbrechens“), lange Ensemblemitglied der Schaubühne
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Robert Kaltenbrunner, * 5. Juni 1960, verstorben am 21. Februar 2025 / Charlotte Remde (geb. Kaiser), * 26. Juli 1932, verstorben am 9. Februar 2025 / Marita Müller, * 9. Dezember 1951, verstorben am 19. Februar 2025 / Albrecht Wagner, * 15. Mai 1935, verstorben am 26. Februar 2025
Stolperstein – Else Noah (geb. Wolff) wurde am 16. Juli 1873 in Berlin geboren. Ihr Vater betrieb mit seinem Bruder die „Flanell-, Wollen- und Baumwollwaarenfabrik B. Wolff‘s Söhne“. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete Else erneut, den Amtsgerichtsrat Siegfried Noah. Am 17. Juli 1942 wurde sie, gemeinsam mit ihrer Schwester, nach Theresienstadt deportiert. Else starb dort am 14. März 1944, wahrscheinlich infolge der unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto. An Else Noah erinnert ein Stolperstein in der Giesebrechtstraße 11 in Charlottenburg.
Encore
Wir wussten es schon immer: Auf dem Land ist auch nicht alles besser. Drei Berliner, die sich in einem Tiroler Skigebiet Schokolade aus einem Automaten vor einem Lokal holen wollten, landeten wenig später im Krankenhaus – teils schwer verletzt durch die Heugabel des Besitzers. Die drei sagten aus, sie hätten Geld in den Automaten geworfen, der aber nichts ausgeworfen. Ein bisschen Schütteln, dann klappt’s auch mit der Schoki. Wäre da nicht die wütende Heugabel gewesen. Soll noch mal einer sagen, Berlin sei ein hartes Pflaster.
Gesittet recherchiert und geschrieben haben wie immer mein Co-Autor Christian Latz, Margarethe Gallersdörfer, Sönke Matschurek und Christoph Papenhausen. Das (automatenfreie) Stadtleben hat Antje Scherer serviert, Jasmine Dellé hat im Frühdienst alles ordentlich sortiert. Morgen begleitet Sie hier Jessica Gummersbach ins Wochenende.
Bis bald!
