Berlin ist Weltspitze. Endlich. Blöd nur, dass die Stadt ausgerechnet beim Anstieg der erzielten Preise für Immobilien die Nummer eins ist. Das ist das Ergebnis des jüngsten „Global Residential Cities Index“. Die Preise legten demnach im Vergleich zum Vorjahr um satte 20,5 Prozent zu. Berlin werde mit spekulativen Käufen überzogen, schreibt dazu der „Guardian“. Traditionell niedrige Mieten und die hippe Kunstszene seien bedroht. Auf immowelt.de würden Wohnungen in Neukölln gar als „Cleveres Investment“ bezeichnet. Um gegen den „Ausverkauf der Stadt“ zu demonstrieren, rufen am Samstag mehr als 180 Berliner Initiativen und Verbände zur „Mietendemo“ auf. 4000 Menschen werden erwartet. Denn wer mit Häusern handelt, handelt eben auch mit den Menschen, die darin leben.
Habemus Straßennamen. Also fast. Nach mehr als zehn Jahren hat sich der Kulturausschuss Mitte gestern Abend auf vier Straßennamen für das Afrikanische Viertel geeinigt. Petersallee, Lüderitzstraße und Nachtigall-Platz sollen künftig der Maji-Maji-Allee, der Anna-Mungunda-Allee, der Cornelius-Frederiks-Straße und dem Bell-Platz weichen. Kurzer Blick ins Geschichtsbuch: Maji-Maji leitet sich vom Schlachtruf ab, den die Bevölkerung in „Deutsch-Ostafrika“ beim Aufstand gegen die Zwangsherrschaft benutzte. Anna Mungunda war Herero und unterstützte als erste Frau Namibias die Unabhängigkeitsbewegung. Cornelius Frederiks führte den Widerstandskrieg der Nama im damaligen „Deutsch-Südwestafrika“ an.