gestern das Schlaflied verpasst? Dann aufgewacht und mitgemacht: „Du hast viele Träume / weißt genau, wohin Du willst, / immer auf der Suche / bis Du Deine Sehnsucht stillst.“ Okay, danke fürs Mitsingen! Und so geht’s jetzt weiter: „Ich seh in Dein Herz / Sehe Gute Zeiten, bess’re Zeiten / ein‘ Wedding / der neu beginnt.“ So, bis Oktober können das bitte alle auswendig. Dann wird das insolvente „Prime Time Theater“ an der Müllerstraße mit neuem Betreiber wiederbelebt und darf mit seiner gefeierten Bühnensoap „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ wieder Kiezklischees zum Leuchten und das Publikum zum Lachen bringen. Selbst die wenig Lachkundigen aus der SPD-Zentrale um die Ecke sind hier gern gesehen. Denn der Titelsong des Theaters bleibt ein Brüller selbst in schlechten Zeiten: „Mitte is schitte, Prenz‘lberg is petting, real sex is only Wedding.“ Oder war es doch andersrum?
Bei den Mieten gibt es in Berlin schon lange auf den Deckel, vor allem für Studierende. Die müssen nicht nur Tausende WG-Gesuche studieren, bevor sie dann beim Besichtigungstermin ihren Master in Form des Vermieters finden, der sich meist auch noch wie der Fernseh-Bachelor aufführt. Die Wohnungssuche kostet neben Nerven auch noch 16,53 Euro – pro Quadratmeter. Konstant mehr zahlen Studentinnen und Studenten nur in Konstanz (20,05 Euro), München und Hamburg, Frankfurt (nicht das an der Oder) oder Wiesbaden. Selbst Köln ist inzwischen billiger als Neukölln.