man soll die Feste ja bekanntlich feiern, wie sie fallen. Jetzt im Frühling fallen sie vielleicht am schönsten. Also worauf warten wir noch? Rein ins Getümmel!
Explizite „Frühlingsfeste“ gibt es an diesem Wochenende in den Gärten der Welt, am Kurt-Schumacher-Platz und in Elsterwerda (als „Symbiose aus Wirtschaftsschau und Volksfest“). Brandenburg feiert zudem das Baumblütenfest in Werder an der Havel, das Orangefest in Oranienburg, das Sattelfest „in der S5-Region“, das Obstblütenfest in Berge, das Kirchblütenfest in Wittenau, das Adonisröschenfest (mit Wanderung) in Lebus und das Krämerwaldfest in der Waldbegegnungsstätte in Wolfslake (mit Jagdhornbläsern, Bogenschießen und Nistkästenbau). In Berlin gibt's (neben sonstiger Feierei) noch das Qweer Spring Fest.
Es ist ein Jahrestag, aber ist es auch ein Grund zu feiern? Am morgigen Sonntag ist Schwarz-Rot genau zwei Jahr im Amt. Nicht weniger als „das Beste für Berlin“ und „harte Arbeit“ hatte Kai Wegner der Stadt in seiner ersten Regierungserklärung versprochen. „Machen ist wie wollen. Nur krasser. Lassen Sie uns einfach mal krass machen“, hatte er dann im vergangenen Sommer ergänzt. Und? Wie krass war’s? Was CDU und SPD bislang gelungen ist – und woran sie gescheitert sind, lesen Sie hier. Darüber hinaus interessiert uns aber auch Ihre Meinung!

Für eine Ernüchterung dürfte zumindest die neueste Umfrage des Instituts „Civey“ sorgen. Demnach sind 75 Prozent mit der Arbeit von SPD und CDU unzufrieden. Das ist schlechter als zu den schlechtesten Zeiten von Rot-Grün-Rot und das schlechteste Ergebnis der vergangenen zwei Jahren. Auch die Beliebtheit von Kai Wegner als Regierungschef sinkt auf ein Allzeittief: Mit seiner Arbeit sind 64 Prozent unzufrieden. Bis zum „Besten für Berlin“, so scheint es, lässt sich da noch krass viel machen. Abgerechnet wird 2026.
Und sonst? Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verkündet, dass im Sommer nun doch einige Freibäder beheizt werden, Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat offenbar seit September keinen Führerschein, weil er mehrfach zu schnell gefahren ist und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) verteidigt ihre „Nazi-Auto“-Aussage über Tesla (siehe CP von gestern). „Ich halte an meinen Einschätzungen zu Elon Musk ausdrücklich fest. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich die Mitarbeitenden oder die Kunden Musks für dessen politische Positionen verantwortlich mache“, erklärte sie am Freitag – auf der Plattform von Tesla-Chef Elon Musk („X“).
Kritik erntete Kiziltepe aus Politik und Wirtschaft, Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann forderte ihre Entlassung. „Wer Tesla als Nazi-Konzern bezeichnet, verharmlost das Menschheitsverbrechen der Nazi-Diktatur. Und wer als Regierungsmitglied auf diese Art und Weise die Beziehungen zwischen Berlin und Brandenburg belastet, gehört gefeuert“, sagte er. Für Berlins Fraktionschef Raed Saleh (SPD) hingegen ist die Sache schon wieder erledigt. Er kenne „niemanden in der SPD, die oder der Musk für einen lupenreinen Demokraten hält“, sagte er dem Tagesspiegel. „Etwaige Missverständlichkeiten Tesla betreffend“ habe die Senatorin ausgeräumt.
Die Frage, die mit Blick auf den sozialdemokratischen Berlin-Machtkampf (um die Kandidatur zum bzw. zur Regierenden) bleibt: Wozu das Ganze? Strategie oder Patzer? Antworten hat Anna Thewalt – ihre Analyse lesen Sie hier. Stephan-Andreas Casdorff jedenfalls kommentiert: „Die Moral von der Geschicht’? Schwing die Nazikeule nicht. Am Ende trifft sie dich selbst.“
Wir steigen um aufs Rad – oder auch nicht. Anders als geplant, will der Berliner Senat vorerst kein öffentlich betriebenes Fahrradverleihsystem mehr unterstützen. Noch bis Ende Juni läuft der Vertrag mit Nextbike, eine neue Ausschreibung ist aufgrund der „schwierigen Haushaltslage“ nicht vorgesehen. Immerhin: Weitermachen will Nextbike trotzdem – allerdings vor allem in den Stadtteilen, in denen sich das Geschäft lohnt, und zu erhöhten Preisen. Und es singt Max Raabe: „Fahrrad fahr'n. Nichts ist so schön, wie Fahrrad fahr'n.“
„Verkehrswende – Wie geht das?“ So heißt das neue Werk des Lübarser Comic-Autoren Felix Pestemer, das er heute im Labsaal Lübars vorstellt (18 Uhr, spendenbasiert). Mehr zeichnerischen Spaß gibt’s (als Abonnent jeden Tag im Checkpoint mit der tollen Naomi Fearn) oder am Sonntag auf der Comicmesse Berlin. Außerdem öffnet die Schauspielhochschule Ernst Busch am Wochenende ihre Türen (samt Krawattenbindekurs, kreativem Schreibworkshop und Kostümfundus-Tour). Und: Das Kranzler Eck startet Berlins Freiluftkinosaison: Heute läuft „Barbie“, morgen „Die Farbe Lila“, der Eintritt ist kostenlos.

Die Ferien noch ein bisschen verlängern? Geht! Mit unserem letzten Osterkörbchen! Mit RAUS fahren zwei Personen in ein stilvolles Tiny House mitten in der Natur (und zwar nach Elbtalau, knapp zwei Stunden von Berlin entfernt). Direkt am Wasser gelegen, bietet die Lodge am See den perfekten Rückzugsort zum Entspannen, Erkunden und Durchatmen. Wir verlosen zwei Übernachtungen (11. bis 13. Juni) für zwei Erwachsene. Wer sich die Auszeit sichern möchte, schickt eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Wie war das noch gleich …? Jeden Sonnabend können Sie Ihr Berlin-Wissen testen. Am Ende ergibt sich aus allen richtigen Antworten ein Lösungswort – in der vergangenen Woche lautete es OSTERFEIERTAG. Viel Spaß!
1. Auch Diebe machen mal Ferien! Vergangene Woche wurden in Berlin deutlich weniger Fahrräder als gestohlen gemeldet. Wie viele?
A) 69
V) 169
U) 369
2. Apropos Fahrrad: Als es im Regio nach Berlin neulich wieder voller wurde, forderte die Bahn per Lautsprecherdurchsage …
E) … Kontrolleure auf, ihre Arbeit niederzulegen.
F) … Hundebesitzer auf, die Bahn zu verlassen.
O) … Insassen auf, niemand mit Fahrrad mehr reinzulassen.
3. Die BVG hat derweil Fragen „an den Markt hinsichtlich der Lieferketten/ Zertifizierung, zur gesamten Nachhaltigkeitsbilanz und zur ausreichenden Verfügbarkeit und Preisstabilität“. Worum geht’s?
G) Altes Frittenfett als Tankstoff für Dieselbusse
H) Abgelaufene Butter als Tankstoff für Dieselbusse
I) Brandenburgisches Sonnenblumenöl als Tankstoff für Dieselbusse
4. Nächster Halt: Bundesregierung! SPD und CDU wollen ihren Koalitionsvertrag Anfang Mai in einer Berliner Institution unterzeichnen. Wo?
P) Im Zeiss-Großplanetarium
E) Im Gasometer
M) In der Fernsehturmkuppel
5. Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch kritisiert Schwarz-Rot in Berlin. Immerhin: Die geplante Verwaltungsreform sieht sie als …
L) … „Lichtblick“.
O) … „echten Meilenstein“.
E) ... „Berliner Revolution“.
6. Revolutionäre Neuerung auch bei den Berliner Parkausweisen. Ab sofort …
K) … können sie online verlängert, ersetzt oder auf ein neues Auto übertragen werden.
I) … kosten sie 99 Euro jährlich.
K) … gelten sie stadtweit.
7. Hertha ausnahmsweise erstklassig? Womit schafft es der Club unter die Top 25 weltweit?
Z) Durchschnittlich 1 Gegentor
T) Durchschnittlich 10 Trikots im Shop
O) Durchschnittlich 51.941 Besucher
8. Darauf erstmal ein Bier. Laut der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei …
P) … trinken Berliner wieder mehr.
N) … wird alkoholfreies Bier immer beliebter.
L) … will man demnächst lieber in Bayern brauen.
9. Klo, aber glücklich: In Berlins öffentlichen Toiletten kann man neuerdings …
Z) … auch mit BVG-Guthabenkarte und Paypal zahlen.
A) … Handys oder andere elektronischen Geräte aufladen.
B) … den Reinigungsroboter „Saubär“ vorfinden.
10. „I don’t care“ – Wie übersetzt die KI „Google AI“ diesen Satz?
I) „Das ist mir Mitte.“
E) „Das ist mir Spandau.“
U) „Das ist mir Marzahn-Hellersdorf.“
11. Berlins Zoo freut sich über Erdferkelnachwuchs! Das Tier sehe aus, wie eine „haarlose, grunzende Mischung“ aus ...
A) … Dackel, Tapir und Kaninchen.
J) … Elefant, Känguru und Wüstenfuchs.
R) … Ameisenbär, Schwein und Nacktmull.
12. „Wer Nachtigallen hören möchte, muss jetzt raus“, sagt Wildtierexperte Derk Ehlert. Wie viele unterschiedliche Strophen beherrschen die Männchen?
C) 25 bis 80
H) 80 bis 250
T) 250 bis 800
Senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsenderinnen und Einsendern mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!

Machen statt Meckern: Für unsere Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag des Köpenicker Sängers Romano lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030.
Und auch Sie schicken uns weiter spannende Ideen für die Zukunft Berlins. Leser Norbert Möllemann ist für die Abschaffung der Laubenkolonien: „Da wird nicht gelebt, gefeiert und Gemüse angebaut, da ist schlichtweg meistens niemand. Dabei hätten diese ungenutzten Flächen jede Menge Potenzial für dringend benötigten Wohnungsbau, d. h. für Stadtleben.“
Sie haben auch eine Idee? Schreiben Sie uns unter checkpoint@tagesspiegel.de.
Berliner Schnuppen

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Encore
Jegliche Erwartungen bei der Checkpoint-Poduktion erfüllt, hat Nora Weiler. Am Montag räumt Margarethe Gallersdörfer hier gemeinsam mit Ihnen den Laden auf. Genießen Sie das Wochenende!
