das Land Berlin hat den Silvester-Streit gewonnen: Die landeseigene Sause „Yeah 2026“ mit 20.000 Gästen, DJs und einem 7,5-minütigen Feuerwerk vor dem Brandenburger Tor kann stattfinden. Die für denselben Ort angemeldeten Kundgebung mit bis zu 100.000 Besuchern hingegen muss (aus)weichen. Am Montag lehnte das Verwaltungsgericht einen Eilantrag des Kulturbündnisses Warriors ab. Eine nicht abgegrenzte Veranstaltung berge „die Gefahr, dass es zu Gedränge, Panik und erheblichen Verletzungen durch Pyrotechnik komme“, heißt es in der gerichtlichen Pressemitteilung.
Da hilft es auch nichts, dass das Bündnis die Sondernutzungsgenehmigung lange vor dem Senat beantragt hatte. Erstanmelder hätten zwar grundsätzlich Priorität, doch „ob diese Veranstaltung angesichts der nicht unerheblichen Unterhaltungselemente wie Riesenrad, Feuerwerk sowie Versorgungsständen noch als Versammlung zu bewerten ist, sei noch offen“.
Diese Frage stelle sich beim Christopher Street Day oder Rave the Planet auch nicht, widerspricht Bündnis-Sprecher Armin Mostoffi Kamari. „Wir finden das sehr unfair.“ Dass das Land nun 590.000 Euro für eine Drei-Stunden-Veranstaltung ausgebe, sei „irre“ – der Regierende hätte ohne einen Cent Steuergeld das angeblich längste Feuerwerk Europas (15 Minuten) am Brandenburger Tor haben können.
„Wir sind nun gezwungen, uns auf die Siegessäule zu konzentrieren“, sagte Kamari, eine Ausweichfläche. Das Bündnis will nun das Oberverwaltungsgericht anrufen. Denn nun gilt es zu klären, ob das Land Berlin auch die bereits angemeldeten Silvester-Feiern 2026 und 2027 mit derselben Begründung zerschießen kann. Falls Sie Lust bekommen haben: Seit gestern können Sie sich kostenfrei ein Ticket für „Yeah 2026“ klicken.

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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird heute Mittag gemeinsam mit Rabbiner Yehuda Teichtal die dritte Chanukka-Kerze entzünden. Hoffentlich klappt es mit der Kommunikation heute besser: Mehrere Stunden nach dem furchtbaren Angriff auf Chanukka-Feiernde im australischen Sydney mit mindestens 16 Toten hatte Wegners Account auf Instagram einen frohgemuten (und ziemlich generischen) Post abgesetzt. „Chanukka Sameach! Wir wünschen allen Jüdinnen und Juden ein friedvolles und besinnliches Lichterfest“. Zum Terrorangriff kein Wort.
„Ich bin voller Trauer und meine Anteilnahme gilt den Familien und Freunden der Toten und Verletzten“, sagte Wegner dann am Montag dem Checkpoint. „Wir alle sind gefordert. Wir alle müssen etwas tun gegen den weltweit zunehmenden Antisemitismus.“ Man müsse „mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaates“ dagegen vorgehen.
Zum multireligiösen Gedenken an die Opfer des Attentats laden am Donnerstag der Rabbiner Andreas Nachama, Imam Kadir Sanci und die Pfarrerin Marion Gardei von der Stiftung „House of One“ ein: 17.30 Uhr in der Berliner Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. „Die Nachricht hat mich sehr getroffen. Menschen, Familien, die gemeinsam den Beginn eines freudigen Anlasses, des Chanukka-Fests, feiern wollten, werden Opfer von ziel- und sinnlosem Hass“, teilte Imam Sanci zu dem Attentat mit. Rabbiner Nachama sagte, die Tat sei Antisemitismus. „Es ist aber auch eine Feindschaft mit unseren Werten und unserer Zivilisation. Ob Menschen diese Werte teilen, hängt nicht von ihrer Religion oder ihrer Herkunft ab. Das zeigt die mutige und selbstlose Tat des muslimischen Familienvaters, der einen der Schützen in Sydney überwältigt hatte und selbst schwer verletzt wurde.“
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Wohin nach der Grundschule? Die Frage ist, auch wegen der chronisch prekären Schulplatzlage und dem Drei-Wunschschulen-Verfahren, jedes Jahr für Tausende Berliner Familien ein Dilemma. Gerade liberale Großstadteltern kennen auch die Gewissensbisse: Sind wir schlechte Menschen, wenn wir unser Kind an eine „gute Schule“ geben wollen – auch wenn das heißt, dass wir nicht wollen, dass die zukünftigen Mitschüler:innen überwiegend aus armen Verhältnissen stammen oder zu Hause kein Deutsch sprechen?
Tagesspiegel-Kolumnist Marco Fechner beschäftigt sich heute mit den Ursachen der sozialen Segregation in der Berliner Schullandschaft und macht einen radikalen Lösungsvorschlag: Schafft das Berliner Gymnasium ab! Die Gemeinschaftsschule für alle ist in anderen westlichen Ländern längst Standard – hierzulande scheint das Gymnasium für ernsthafte Reformversuche zu eng mit Prestige und bürgerlicher Identität verbunden zu sein.
Was meinen Sie?

Anderswo sind die Probleme noch grundsätzlicher: Heute ist vorerst der letzte Tag, an dem 122 Förderschüler mit geistiger Beeinträchtigung der Nils-Holgersson-Schule in Lichtenberg noch mit dem Bus zum Unterricht gelangen. Bei der öffentlichen Ausschreibung der Schülerbeförderung hatte ein unterlegener Anbieter geklagt (CP vom 10. September) und ein Zuschlagsverbot erwirkt. Das Schulamt hatte die Beförderung noch eine Weile sichern können (durch eine Vertragserweiterung um zehn Prozent), doch nun ist der zulässige Rahmen ausgereizt. „Das Schulamt arbeitet mit hoher Dringlichkeit daran, zeitnah wieder Beförderung anzubieten“, sagte eine Sprecherin des Schulamtes dem Checkpoint. „Es ist optimistisch, dass nach den Weihnachtsferien eine Lösung besteht.“ Bis dahin können Eltern, die ihre Kinder nicht in die Schule begleiten können, beim Schulamt Rechnungen für Taxifahrten einreichen.
Holleri-du-dödel-di… Schweizer Jodeln ist seit vergangener Woche ein immaterielles Weltkulturerbe. Doch auch in Berlin erklingt der Oberton. „Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass nur in den Bergen gejodelt wird“, sagte Gesangslehrerin Ingrid Hammer dem Checkpoint. Sie gibt regelmäßig Kurse, die im Rathaus Schöneberg stattfinden. Loriot zu Ehren und ihren Schülern zur Freude: Der gemeinsame Gesang erhöhe die Oxytocinausschüttung und mache glücklich, sagt Hammer. Doch ob der Anmeldeboom der letzten Tage auf die UNESCO-Auszeichnung zurückzuführen sei oder auf ein kürzliches Konzert des Jodelchors, wisse sie nicht.
Und wie jodelt Berlin? „In den Workshops vermittele ich Globales Jodeln“, sagt Hammer. Neben Schweizer und in Österreicher Varianten auch Krimantschuli-Gesänge aus Georgien, Joiks aus dem ehemaligen Lappland, Yellis aus dem Urwald in Kamerun oder auch chinesische Bergrufe. „Ich denke, dieser Kulturenmix ist tatsächlich sehr berlinerisch.“
Telegramm
Böses Omen: Ausgerechnet eine Enquete-Kommission, die Vorschläge für einen stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt erarbeiten sollte, steht vor dem Abbruch (CP von gestern). SPD-Fraktionschef Raed Saleh, der das Gremium leitet, forderte gestern, dass sich für die gute Sache alle noch mal am Riemen reißen: „Ich erwarte, dass die demokratischen Fraktionen sich konzentriert und respektvoll dieser zentralen und wichtigen Aufgabe widmen.“ Ob’s hilft…
Aller guten Dinge sind drei: Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hat bei einem Politik-Frühstück der Berliner IHK eine weitere Landebahn für den BER gefordert – trotz geringer Auslastung. „Wenn wir mehr Slots zum Starten und Landen haben, werden wir auch attraktiver“, begründete sie. Und flog, äh, fuhr fort: Das Nachtflugverbot dürfe auch gern aufgeweicht werden.
Vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für Autofahrer: Beim Anwohnerparken wird sich die schwarz-rote Regierung dieses Jahr nicht mehr einig – die Höhe der Erhöhung bleibt Streitgegenstand. Beim IHK-Frühstück gab es gestern ein Stimmungsbild, was die Vignette kosten solle. Die Antwortoptionen reichten von „10 Euro wie bisher“ bis 1000 Euro pro Jahr. Die meisten Anwesenden sprachen sich für 250 Euro aus, gefolgt von 500 Euro. Vielleicht hilft’s bei der Entscheidungsfindung?
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Ende eines Ehrenamts: Berlins Koordinator für Füchtlingsangelegenheiten, Albrecht Broemme, will seine Tätigkeit zum Ende des Jahres niederlegen. „Meiner Ansicht nach haben wir die Weichen richtig gestellt“, sagte er der Kollegin Anna Thewalt. Die Verwaltungen hätten gelernt, wie man miteinander kommuniziere. Er sei zuversichtlich, dass sie das auch weiterhin tun werden. Sein Wort in des Ping-Pong-Gottes Gehörgang – einen Nachfolger soll es nicht geben.
Die Plattform „Mit Vergnügen“ hat ein neues Gastro-Highlight in Berlin gefunden: „Lunchen für nur fünf Euro bei dieser Kulisse“ heißt es im Instagram-Video mit Blick auf eine opulente Eingangshalle, „und dafür müsst ihr sogar durch einen Security-Check. Kanntet ihr diesen Geheimtipp?“ Jep! Es handelt sich um die Kantine des Abgeordnetenhauses. Auch Checkpoint-Autoren haben dort schon häufig (und mit Vergnügen) gegessen. Blick in die Speisekarte: Heute gibt’s Kartoffelsuppe, Chili con Carne und Pasta mit Tomatensauce.
Keine Lust auf Kritik? Bei einer Diskussionsrunde von Verdi am Montagmittag zu Sparmaßnahmen des Landes und sich verschlechternden Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst glänzten CDU und SPD durch: Abwesenheit. „Die Arbeiter haben die SPD aufgegeben, weil die SPD die Arbeiter aufgegeben hat – und zwar auch in dieser Frage“, rief ein Tischler des Gorki-Theaters in Richtung des leeren Stuhls der SPD, auf dem Lars Rauchfuß hätte sitzen sollen (der zugesagt hatte, im Gegensatz zur CDU). Lauter Applaus im Saal. „Was ist das für ein Zeichen, wenn sie sich nicht mal anhören, was ihre Politik anrichtet“, sagte eine Kita-Leiterin. Für Donnerstag hat Verdi Warnstreiks angekündigt.
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Auch Checkpoint-Leserin Thea Köhler hat noch eine Anekdote, wie harmonisch Ordnungsamt und BSR gemeinsam Müllhinweise „erledigen“ (CP von gestern). Nachdem sie einen Abfallhaufen gemeldet hatte, erhielt sie noch am selben Tag ein Schreiben des Ordnungsamtes Mitte: Die BSR habe die „Erledigung des Anliegens“ zurückgemeldet. „Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Müllablagerung zu diesem Zeitpunkt bereits entfernt wurde“, die Entsorgung sei nur geplant. Und das könne dann noch eine Weile dauern. „Dem Ordnungsamt ist bewusst, dass die Statusrückmeldung missverständlich ist, jedoch kann an diesem automatisierten Verfahren aktuell nichts geändert werden.“ Zähneknirschen auf Behördisch.
Bei Ihnen ist eher Zähneklappern angesagt? Dann schauen Sie doch mal beim Zoll vorbei: Der versteigert derzeit einen schick geschnittenen Nerzmantel in der Größe M/L, Minimalgebot: 400 Euro. Muss man sich trauen in Berlin! Second Hand ist ja eigentlich okay – nur fragen militante Veganer wahrscheinlich vorher nicht, woher Sie den haben…
Fahrradklau-Counter: Vergangene Woche wurden in Berlin 207 Fahrräder im Wert von insgesamt 272.373 Euro als gestohlen gemeldet. Die meisten Diebstähle gab es am Garbátyplatz (Pankow), im Andreasviertel (Friedrichshain-Kreuzberg) und in der Bahnhofstraße (Treptow-Köpenick). Höchster Diebstahlwert: 8000 Euro. Das Rad stand im Norweger Viertel in Prenzlauer Berg. 2025 klauten Diebe bisher 16.694 Räder im Wert von insgesamt knapp 21 Millionen Euro. Das geht aus einer Checkpoint-Auswertung von Daten der Berliner Polizei hervor.
Zitat
„Gerne, gerne. Alles Gute für Euch.“
Berliner Polizist in Richtung zweier Angeklagter aus der linksradikalen Szene, denen er vermutlich das Leben gerettet hat. Die beiden sollen einen Neonazi in Prenzlauer Berg überfallen haben, der sie daraufhin mit einem Messer schwer verletzte. Julius Geiler berichtet vom Prozess.
Kiekste
Ob „Krimi“ hier den Baufortschritt kommentiert oder ein neuer Namensvorschlag fürs Bundeskriminalamt ist, wissen wir nicht – gesichtet hat es Leser Christoph Knoch an der BKA-Baustelle in der Puschkinallee. Schicken Sie uns auch Ihre schönsten, kuriosesten und überraschendsten Berlin-Momente an checkpoint@tagesspiegel.de und nehmen mit Ihrer Zusendung aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Benny Andersson (79), schwedischer Musiker, Komponist und Musikproduzent, wurde als Mitglied von ABBA bekannt / Heike Drechsler (61), ehemalige Leichtathletin, u.a. zweimalige Olympiasiegerin im Weitsprung, Kampfrichterin bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin / Paul van Dyk (54), DJ, erhielt 2006 den Verdienstorden des Landes Berlin, spielt am 24. Januar 2026 in der Uber Eats Music Hall / Haftbefehl (40), Rapper („Chabos wissen wer der Babo ist“), hatte einen Cameoauftritt in der Netflix-Serie „Dogs of Berlin“ / Jürgen Klemann (81), Rechtsanwalt und Politiker (CDU), ehemaliger Bezirksbürgermeister von Zehlendorf und u.a. ehemaliger Senator für Schule, Berufsbildung und Sport / Ulrike Krumbiegel (64), Schauspielerin („Back for Good“), langjähriges Ensemblemitglied am Deutschen Theater / Catherina Pieroth-Manelli (59), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus / Bärbel Schäfer (62), Fernsehmoderatorin und -produzentin und Autorin („Avas Geheimnis: Meine Begegnung mit der Einsamkeit“) / Jenny Schon (83), Autorin, Herausgeberin und Stadtführerin, Gründungsmitglied des Vereins „Kunst.Raum.Steglitz“ und Mitglied im PEN-Berlin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Paul Oehlkers, * 21. Februar 1948, verstorben am 22. November 2025 / Mechthild Weißer, * 25. September 1936, verstorben am 4. Dezember 2025
Stolperstein – Gertrud Friedmann-Braun geb. Lehfeldt (*1870) war mit Felix Friedmann, geheimer Justizrat, verheiratet. Das Paar hatte vier Kinder. In ihrem Haus verkehrten zahlreiche Persönlichkeiten der Berliner Kulturwelt. Eine geplante und bereits genehmigte Ausreise nach England kam nicht zustande. Im Sommer 1942 erlitt Gertrud Friedmann-Braun nach schwerer Erkrankung einen Schlaganfall. Am 12. Dezember 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet und in ein Sammellager gebracht. Dort starb sie am 16. Dezember 1942, noch vor der vorgesehenen Deportation nach Theresienstadt. Die genauen Umstände ihres Todes sind nicht bekannt. An Gertrud Friedmann-Braun erinnert ein Stolperstein in der Nürnberger Straße 66 in Schöneberg.
Encore
Wir haben den Wohn-Beichtstuhl eröffnet (CP vom 4.12.), Checkpoint-Leser:innen sind zu uns gekommen. Und unsere Kollegin Jana Gäng hat sich dann eingehender mit drei Berliner:innen unterhalten, die in Sozialwohnungen leben, obwohl ihr Einkommen dafür zu hoch ist. „Eigentlich ist es ungerecht, dass ich hier wohne“, sagte ihr eine Rentnerin mit 3000 Euro netto, die für 63 Quadratmeter im Hansaviertel 757 Euro warm zahlt. Sie hat die Wohnung bekommen, obwohl sie schon beim Einzug zu viel verdiente – im Namen der Durchmischung gab es eine Genehmigung. Eine Fehlbelegungsabgabe, wie sie nun diskutiert wird, würde sie gerne zahlen – „wenn das Geld für den Sozialwohnungsbau verwendet wird“.
Kein schlechtes Gewissen hat die 38-Jährige mit 5500 Euro Haushaltseinkommen, die ihre Sozialwohnung (630 Euro warm für 69 Quadratmeter in Neukölln) inzwischen sogar untervermietet hat – und sich aber doch wunderte, dass der Mitbewohner keinen Wohnungsberechtigungsschein vorlegen musste. Eine Fehlbelegungsabgabe hätte sie vielleicht zum Ausziehen motiviert, überlegt sie: „So war die Not nicht groß genug.“ Ein anderer Sozialwohnungsmieter sagt: „Da überwiegt mein Egoismus.“ Hier geht’s zum ganzen Text.
Wenn wir beim Checkpoint eins nicht kennen… danke für die Hinweise von Robert Kiesel, Christian Latz und Anna Thewalt! Selbstlos recherchiert hat Christoph Papenhausen, mit Seelennahrung versorgt sie über das Stadtleben heute Antje Scherer. Jaqueline Frank schickte diesen Checkpoint in Ihr Zuhause, egal, was Sie dafür zahlen. Morgen ziehen hier Daniel Böldt und Jessica Gummersbach ein!
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