Lina, die Berliner Greta ThunbergBerlin, die Stau-Hauptstadt DeutschlandsStreik im öffentlichen Dienst

Teile der Stadt stehen heute still. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes haben alle Beschäftigten, die unter den Tarifvertrag der Länder fallen, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen: 17.000 Lehrkräfte, 13.000 ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen, Beschäftigte der Universitäten und Hochschulen, der Bezirksämter, Senatsverwaltungen, bei Polizei und Feuerwehr. Man sei in den Tarifverhandlungen „meilenweit von einem Durchbruch entfernt“, sagt Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske. Für Warnstreiks bestehe keine Notwendigkeit, sagt Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD). Auf der Strecke bleibt Berlin. Am Freitag geht’s weiter – oder eben auch nicht: Dann streikt die BVG.

Bleiben wir beim Thema Stillstand und kommen zu Berlins neuestem Titel: Deutschlands Stau-Hauptstadt. Ganze 154 Stunden verbringen Autofahrende hier durchschnittlich im zähfließenden Verkehr. Die Macher der Studie (Verkehrsdatenanbieter Inrix) sagen: „Es ist wahrscheinlich, dass Berlins weitläufigere Bebauung und die Folgen der Teilung zu einer größeren Abhängigkeit vom Auto im Vergleich zu anderen deutschen Städten geführt haben.“ Henner Schmidt, infrastrukturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sagt: „Eine zentrale Baustellenkoordination bei der VLB, eine digitale Verkehrslenkung, die schnelle Realisierung des Weiterbaus der A100 und der TVO, eine zügige Beseitigung der Engpässe im ÖPNV und innovative Konzepte für den Pendler- und Wirtschaftsverkehr könnten die Verkehrslage in Berlin deutlich verbessern.“ Und wir verweisen an dieser Stelle einfach mal wieder auf den Koalitionsvertrag (Seite 39): „Im Stadtentwicklungsplan Verkehr wird der Beitrag der Projekte zum Ziel der klimaneutralen Stadt Berlin 2050 als qualifiziertes Bewertungskriterium berücksichtigt.