Haste mal ’ne Mark? Das war früher. Heute heißt es in Berlin: Haste mal ‘ne Tomatenmark? In der Nacht zum Sonntag fand am U-Bahnhof Kottbusser Tor jedenfalls die saftigste Schlägerei des Wochenendes statt: Ein Gemüsehändler prügelte sich hier mit einem mutmaßlichen Drogendealer, der in Kreuzberg offensichtlich nicht nur Rauschgift verkauft, sondern auch regelmäßig Birnen und Bananen klaut. Als der Verkäufer ihn zur Rede stellte, warf der 31-Jährige erst mit einer Ananas nach ihm und versuchte dann, mit einer Melone zu flüchten – schließlich griff er den Händler körperlich an. Am Ende hatte mal wieder die Polizei den Obstsalat und musste die Männer mit einer Einsatzhundertschaft trennen. Im Mund des Tatverdächtigen fanden die Beamten nicht nur Reste von Apfelkernen, sondern auch hinter den Zähnen versteckte Drogenpakete. Der Täter ist bereits polizei- und nun auch berlinbekannt. Vielleicht sollte er in der Ausnüchterungszelle mal seinen Ernährungsplan umstellen: Koks ist mein Gemüse.
Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück, wir werden immer größer, was für ein Glück. So leicht wie in dem Kinderlied wird man nicht stark und reich; aber wenn man erst mal zu viel Geld gekommen ist, verschiebt man es mit Hilfe dubioser Firmen einfach so lange durch rechtliche Grauzonen um den Erdball, bis es sich ohne Steuer- und Rechtfertigungspflichten von selbst vermehrt. Wie der globale Finanzkapitalismus funktioniert und wie Firmengiganten wie Nike und Apple profitieren, zeigt die Datenrecherche von 400 internationalen Journalisten, unter anderem der SZ und der ARD, die am Sonntagabend unter dem Namen „Paradise Papers“ Furore machte (Übersicht hier, alle Hintergründe hier).