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Probebetrieb am BER musste abgebrochen werdenPolizei rückt mit 200 Einsatzkräften in der Rigaer Straße anSPD und Grüne wollen Mohrenstraße nach Anton Wilhelm Amo umbenennen

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heimlich, still und leise ist am BER der Probebetrieb gestartet. Scherz! Ruhig blieb es beim zweiten Testlauf mit 230 Komparsen nur bis gegen 14 Uhr plötzlich zweimal die Sirenen am Willy-Brand-Airport aufheulten. Feueralarm. Keine Übung, alle raus! Die Flughafenfeuerwehr rückte mit 16 Mann und 5 Fahrzeugen an. „Die Ursache für den Brandmeldealarm ist noch unklar“, sagte eine Flughafensprecherin. „Um 14:30 Uhr mussten wir den Probebetrieb abbrechen.“ Aus Zeitgründen. Der Fehlalarm sei trotzdem ein „guter Test“ gewesen, alle Mitarbeiter und Probegäste hätten schnell und richtig reagiert. Und die wichtigste Nachricht aus Schönefeld: Die Entrauchungsanlage, auch bekannt als „das Monster“, hat funktioniert.  

Ein paar kleinere Baustellen entdeckte jedoch Carsten Schatz, Fraktionschef der Linken im Abgeordnetenhaus. Er hatte sich für ein Lunchpaket, einen Kugelschreiber, drei Masken und einen wiederverwendbaren Kaffee-Becher als Komparse gemeldet („Teil meiner Trauma-Bewältigung“) und entdeckte im Klo noch eine Mängelliste. „Ein paar Garderobenhaken und Schrauben in den Toiletten fehlen noch.“ Auch habe es beim Sicherheitscheck keine Schuhlöffel gegeben, die seien noch in Tegel. Ansonsten aber alles „eher unspektakulär“ und funktionstüchtig. Es bleibt bei Hartmut Mehdorns knallharter Analyse von 2015: „Der BER wird immer fertiger und fertiger.“

Der Kampf um ein paar besetzte Häuser in der Rigaer Straße scheint dagegen niemals zu enden. Am Donnerstag rückte die Polizei mal wieder mit 200 Einsatzkräften an, sperrte Straßenzüge und schickte einen Helikopter in die Luft. „Einzelne Wohnungen“ seien durchsucht worden, diese stehen laut Polizei „im Zusammenhang mit begangenen Straftaten“. Offenbar geht es um einen Zwischenfall im Januar als ein Polizist mit einem Laserpointer angestrahlt und verletzt worden war. Gegen die Durchsuchung wehrten sich die Linksautonomen und warfen Eier, Farbe, Feuerwerk und Getränkekartons auf die Beamten. Am Ende wurde niemand festgenommen, aber Unterlagen und Pyrotechnik sichergestellt. Gewohnter Ausnahmezustand, was auch der neuste Verfassungsschutzbericht belegt: Nirgends in Deutschland gibt es – sowohl in absoluten, wie auch relativen Zahlen – mehr Gewalttaten durch Linksextremisten als in Berlin (205). Auf der anderen Seite sieht es nicht besser aus: 150 Gewalttaten wurden Rechtsextremisten zugeordnet, nur das deutlich größere Nordrhein-Westfalen hatte mehr (158).

Um die Mohrenstraße wird weiter heftig gestritten. „Nach dem heutigen Demokratieverständnis ist der bestehende Name der Mohrenstraße belastet und schadet dem Ansehen Berlins. Wir fordern daher die Umbenennung der Straße und den Prozess zur Umbenennung unverzüglich zu starten“, teilte die SPD-Mitte mit und sprach sich für Anton Wilhelm Amo, den ersten Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland aus. Moment, wer ist nochmal stärkste Kraft in der BVV-Mitte? Kleiner Tipp, fängt mit S an und hört mit PD auf.

Für Amo als Namenspaten der U-Bahnstation sprechen sich auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Daniel Wesener und Sebastian Walter, Vize-Fraktionschef der Grünen, in einem Brief an den Vorstand der BVG aus: „Er tilgt die die koloniale Historie des Ortes nicht, sondern kehrt diese zugunsten der Opfer des Kolonialismus quasi um.“ Moment, wer ist nochmal Vorsitzende des BVG-Aufsichtsrates? Kleiner Tipp, fängt mit P an und hört mit op auf.

Vom Tisch scheint erst einmal der ursprüngliche Vorschlag der BVG, den Bahnhof nach dem russischen Komponisten Michail Glinka zu benennen, dem dort bereits eine Straße gewidmet ist. Zu antisemitisch sei sein Werk, finden Kritiker. Seine Ur-Ur-Enkelin, die Berliner Künstlerin Miriam Glinka, sagt im Tagesspiegel-Interview: „Ich habe davon noch nie etwas gehört, aber ich bin auch kein Glinka-Experte. Wenn es zutrifft, dass er ein Antisemit war, sollte man den U-Bahnhof nicht nach meinem Ur-Ur-Großvater benennen.“ Außerdem findet sie, dass Menschen generell keine Statuen gewidmet werden sollten und, dass „viele Künstler privat Schweine“ sind.

„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten schaffen. Die zweite beendet heute Annett Gröschner (die vorherigen Parts lesen Sie hier).

Destination
Von Annett Gröschner, Jan-Gunnar Franke, Manfred Füger und Gerda Klehr

Das ist doch Stefan!... Bei näherem Hinsehen ist es nicht Stefan, aber Corinna überkommt ein ungutes Gefühl. Es passiert ihr häufig, dass sie eine Person, die sie schon lange aus den Augen verloren hat, im Stadtbild zu erkennen meint, meist irrtümlich. Oft läuft ihr dieser Mensch dann aber ein paar Tage später wirklich über den Weg. Sie sieht vor ihrem inneren Auge Stefan im Flieger rein zufällig neben ihren Töchtern sitzen. Samirah, die völlig unbegabt im Misstrauischsein ist, hat ihm gerade ihre Familiengeschichte auseinanderklamüstert, mit dem Höhepunkt des Fluges zum Geburtstag der Großmutter väterlicherseits nach Beirut, ohne die Schule zu informieren, „typisch unsere Mutter“, dann der plötzliche Lockdown als Höhepunkt der Erzählung, bis Stefan beim Weiterplaudern irgendwann auf Karolinenhof kommt und Lina, ihre große Schwester, reingrätscht und sagt: „Unsere Mutter hatte mal einen Freund da. Der hieß Stefan, kennen Sie den?“

Sicher hat er sich nach der Landung ihrer Kinder angenommen und ist, weil sie mal wieder versagt, das war ja schon vor zwanzig Jahren nicht anders, auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Köpenick, die Nummer kennt der Pedant sicher noch auswendig. Erst hört Corinna die Meldung im Radio vorne beim Busfahrer nur mit halbem Ohr, beim Wort BER wird sie hellhörig: „… kam es am ersten Tag des regulären Betriebs zu einem umfassenden Computerausfall, der bis zum späten Abend nicht behoben werden konnte. Am Abend erwartete Flugzeuge wurden auf den Leipziger Flughafen umgeleitet.“ Corinna atmet auf. „Kann ich mal Ihr Handy benutzen?“

Hier geht es kommende Woche mit der nächsten Geschichte weiter – dann mit Paul Bokowski.

Telegramm

Wir beginnen mit einer guten Nachricht für alle Sportler: Die Checkpoint-Laufgruppe ist zurück! Mit Abstand, Desinfektionsmittel und Kontaktlisten wollen wir den Neustart wagen. Los geht es am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, mit einer Runde durch den Tiergarten. Treffpunkt ist der Parkplatz hinterm Burger King, direkt am S-Bahnhof Tiergarten, dann geht es sechs beziehungsweise zwölf Kilometer durch den Park. Wie immer bringen wir Getränke und ein Auto für Wechselklamotten mit. Fortan wollen wir im wöchentlichen Wechsel weiter Berlin in Laufschuhen entdecken und außerdem mit SCC-Lauftrainerin Nathalie Technik, Koordination und Tempo verbessern. Laufanfänger sind herzlich willkommen, alle anderen sowieso!

Gute Nachricht auch aus Berlins Krankenhäusern: Die Zahl der Corona-Patienten sank innerhalb von zwei Tagen um 40 und liegt nun nur noch bei 69, davon 28 auf der Intensivstation. Insgesamt sind 473 aktive Fälle in Berlin bekannt, alle drei Corona-Ampeln sind weiterhin auf Grün.

8500 neue Förderwohnungen hatte Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) 2019/2020 als Ziel vereinbart. Im ersten Halbjahr 2020 hat ihre Behörde drei (!) Anträge bewilligt, 33 weitere liegen dem Bewilligungsausschuss der Investitionsbank vor. „Ernüchternd und peinlich“, heißt es aus den Reihen der Grünen.

Kleine Korrektur: Die Ausstellung „Wege aus der Wohnungsnot“ im Museum Tempelhof-Schöneberg startet – nicht wie gestern geschrieben – an diesem Wochenende, sondern erst am 1. August. Kommt Zeit, kommt Rat – gilt auch auf dem Wohnungsmarkt.

Was ihr nicht seht (15)

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.

Auflösungserscheinung bei der AfD. Seitdem Brandenburgs Verfassungsschutz den Landesverband beobachtet, melden sich immer mehr Mitglieder aktiv, um ihre Dienste anzubieten. Auch in der selbsternannten alternativen Partei gilt eben: Feind, Erzfeind, Parteifreund.

Nicht alles, was im Checkpoint steht stimmt, weiß der Regierende Michael Müller schon lang. Sein Brandenburger Amtskollege Dietmar Woidke musste nun feststellen: Nicht alles, was auf Wikipedia steht, stimmt. Woidke war im Eintrag „Deutschland“ als Regierungssprecher der Bundeskanzlerin geführt worden. Steffen Seibert gefällt das nicht.

Keinen Zusammenhang hat (wahrscheinlich!) diese Nachricht: Ein Beschäftigter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung steht im Verdacht, über Jahre hinweg für einen ägyptischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. Steffen Seibert gefällt das auch nicht.

Wenn Sie vom Hauptbahnhof in Berlin ... mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in Berlin starten Sie Ihren Flug. Zehn Minuten. Schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonst wo, meine sehr ... äh, Charles de Gaulle in Frankreich oder in ... in ... in Rom. Sie verstehen nur Bahnhof? Dann nochmal anders: Die Bahnstrecke Berlin-Stettin wird zweigleisig ausgebaut, die Fahrzeit sinkt auf 90 Minuten. Ganz ohne Transrapid, aber erst ab 2026.

Die nächste Radfahrhölle wird zum Zweiradhimmel. Auf der Steglitzer Schlossstraße gibt es nun einen Pop-up-Radweg. Für Berlin Nummer 16, für Steglitz-Zehlendorf Nummer eins. Bezirke, die weiterhin auf Behelfsradwege verzichten: Spandau, Reinickendorf, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Nur ein Zufall, dass dort der Radverkehr besonders gering ist?

Zu hoch ist der Radverkehr auf den Gehwegen in Mitte. An nur vier Tagen erwischte das Ordnungsamt fast 300 Radfahrer und fünf E-Scooter-Fahrer, die über das Trottoir heizten. Je 55 Euro Verwarngeld gab’s und die Erkenntnis, dass nicht nur auf den Straßen um jeden Meter gekämpft wird.

Die Frage nach Michael Müllers politischer Zukunft nimmt eine überraschende Wendung: „Michael Müller neuer Schriftführer bei der SPD in Schiltach“, meldet „Baden Online“. Einstimmig sei er gewählt worden. Wie sowas endet, weiß Müllers Parteifreund Martin Schulz.

Mit Tagesspiegel-Plus-Abo lesen Sie heute außerdem: 

+ Urlaub ganz nah: Portugal in Berlin genießen

Pop-Rock mit Gartenflair: Mit diesem Konzert können Sie den Freitagabend ausklingen lassen

+ Soundkünstlerinnen: Bei diesem Stream lernen Sie die Heldinnen der elektronischen Musik kennen

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

Jetzt bin ich ein Berliner.“

Der Franzose Stéphane, seine Frau und die beiden Kinder wohnen zwei Monate in ihrem Wohnmobil am Rand des Tempelhofer Felds. Mein Kollege Andreas Austilat hat sie besucht.

 

Tweet des Tages

Ich hab zu viel Bargeld ich muss mal wieder nach Berlin.

@FabienneHurst

Stadtleben

Essen und Trinken – Haben Sie schon mal in einer Apotheke diniert? Nein? Dann wird es höchste Zeit, denn genau das können Sie im Kreuzberger Restaurant ORA, das gleichzeitig eine Weinbar ist. Nach der Schließung im letzten Jahr, kann seit Juni wieder in den historischen Räumen am Oranienplatz 14, in denen 150 Jahre eine Apotheke residierte, geschlemmt werden. Die Menüs (Zwei- bis Vier-Gänge, etwa 35 bis 49 Euro) wechseln täglich, alle Gerichte sind saisonal. Damit Ihnen schon mal das Wasser im Mund zusammenläuft: Im Beispielmenü auf der Webseite des Restaurants steht als Vorspeise cremige Burrata mit gegrillten Aprikosen, Chili und Minze. Von Donnerstag bis Samstag (12.30 bis 15 Uhr) gibt es ein Mittagsmenü mit einem Gericht und einem Glas Weiß- oder Rotwein für 19 Euro. An der Bar können sich Gäste zu leckeren Weinen kleine Snacks wie Oliven, Käse und Brot und Butter schmecken lassen. Geöffnet Do bis Sa 12.30 bis 24 Uhr, So 14 bis 22 Uhr, Nähe U-Bhf. Kottbusser Tor. Mehr Informationen finden Sie hier

 

Das ganze Stadtleben – mit täglich neuen Ideen für den spontanen Urlaub vor der Haustür – gibt´s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.

Der Insel-Check

Team Checkpoint hat die Segel gehisst und alle Berliner Inseln besucht, es sind mehr als 50. Den kompletten Insel-Check lesen Sie jeden Tag im Tagesspiegel-Plus-Abo – wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Berliner (Reise-)Journalismus unterstützen, zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier entlang.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Gisela von der Aue (71), ehem. SPD-Justizsenatorin (2006-11) / Jürgen Becker (88), Schriftsteller / Julia Bönisch, „Zum runden Geburtstag gratulieren die Mitarbeiter*innen der Stiftung Warentest ganz herzlich. Wir freuen uns sehr, dass Sie bei uns sind.“ / Ulla Kock am Brink (59), Fernsehmoderatorin / „Meiner geliebten Mechthild Hagen (54) alles Gute zum Geburtstag. Bis immer…!“ / Martina Krogmann (56), Unternehmensberaterin und ehem. CDU-Politikerin / Karl-Heinz von Liebezeit (60), Schauspieler / Rita Lohse (60), „Wir gratulieren und wünschen vor allem viel Gesundheit!“ / Michael Schottenberg (68), Schauspieler und Regisseur, ehem. Direktor des Wiener Volkstheaters / Regina Thoss (74), Sängerin und Rundfunkmoderatorin

Sonnabend – Andreas Fröhlich (55), Rezitator und Synchronsprecher / Herbert Blomstedt (93), Dirigent, Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker / Alexander Domhardt (34), „Alles Gute (auch fürs künftige Papa-Sein) wünschen die KuK!“ / Philipp Gerstner (31), Schauspieler / Ralf Hausding (67), „Leidenschaftlicher Hobbyführer durch das alte Berlin. Alles Gute und viel Gesundheit wünscht Dir Dein Weib“ / „Edit Huriot wird heute nur kalendarisch älter. Bleib‘ wie Du bist: Immer aus dem Schächtele. Alles Liebe von Thea.“ / Ernst Jacobi (87), Schauspieler / Günther Lojewski (85), Journalist, ehem. Intendant des Senders Freies Berlin (1989-97) / Sandra Naujoks (39), Pokerspielerin / Klaus Wagenbach (90), Gründer und langjähriger Inhaber des Wagenbach-Verlages / Jürgen Zöllner (75), ehem. Bildungssenator (2006-11) 

Sonntag – Winfried Junginger (65), „Mit herzlichen Grüßen aus Bamberg“ / Johanna Klum (40), Moderatorin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de

Gestorben Anneliese Osterhof, * 24. Juni 1926 / Christine von Strempel, * 28. Oktober 1950 / Kitty Roswitha Tischer, * 15. Oktober 1943, Oberstaatsanwältin a.D.

StolpersteinWilhelm Machold (Jg. 1896) arbeitete u. a. als kaufmännischer Angestellter und Justizangestellter. Er war selbstbewusster Homosexueller und engagierte sich während der Weimarer Republik für die Rechte homosexueller Menschen. 1937 wurde er nach §175 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er einen Mann ansprach, der sich als Kriminalbeamter entpuppte. Im Juni 1942 wurde Wilhelm Machold ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo der 46-Jährige am 10. Juli 1942 im Rahmen einer gezielten Mordaktion gegen Homosexuelle ermordet wurde. Er wohnte zuletzt in der Belle-Alliance-Straße 31 (heute: Mehringdamm 88) in Kreuzberg, wo auch ein Stolperstein an ihn erinnert.

Encore

Großes Interesse an unserem Fläschchen Orangen-Schnaps, das wir mit Ihnen tauschen wollen: Uns wurden dafür unter anderem ein Stück verbranntes Holz, ein Acrylkunstwerk, eine Star-Wars-Sammeltasse, 15 CDs („private Sammlung – keine Drecksmusik“) und eine Schlafcouch angeboten. CP-Leserin Lisa R. schrieb: „Ich tausche, nach 114 Tagen Betreuung, meine vier sehr süßen Kinder (12, 10, 7, 4) für einen zweistündigen Abend“. Ob eine Flasche Schnaps und zwei Stunden Kinderbetreuung überhaupt für Entspannung reichen? Für welches Gebot wir uns entschieden haben, lesen Sie jedenfalls morgen in der Vollversion (Anmeldung hier). 

Ob mit Schnaps oder ohne: Behalten Sie die Ruhe – das Wochenende ist bereits nah. Wir lesen uns hier morgen wieder!

Ihr Felix Hackenbruch

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