BER-Probebetrieb musste abgebrochen werden
Im Windschatten der Corona-Pandemie läuft sich der BER warm. Probleme bleiben nicht aus. Doch selbst Kritiker sind zufrieden. Aus dem Checkpoint-Newsletter. Von Felix Hackenbruch
heimlich, still und leise ist am BER der Probebetrieb gestartet. Scherz! Ruhig blieb es beim zweiten Testlauf mit 230 Komparsen nur bis gegen 14 Uhr plötzlich zweimal die Sirenen am Willy-Brand-Airport aufheulten. Feueralarm. Keine Übung, alle raus! Die Flughafenfeuerwehr rückte mit 16 Mann und 5 Fahrzeugen an. „Die Ursache für den Brandmeldealarm ist noch unklar“, sagte eine Flughafensprecherin. „Um 14:30 Uhr mussten wir den Probebetrieb abbrechen.“ Aus Zeitgründen. Der Fehlalarm sei trotzdem ein „guter Test“ gewesen, alle Mitarbeiter und Probegäste hätten schnell und richtig reagiert. Und die wichtigste Nachricht aus Schönefeld: Die Entrauchungsanlage, auch bekannt als „das Monster“, hat funktioniert.
Ein paar kleinere Baustellen entdeckte jedoch Carsten Schatz, Fraktionschef der Linken im Abgeordnetenhaus. Er hatte sich für ein Lunchpaket, einen Kugelschreiber, drei Masken und einen wiederverwendbaren Kaffee-Becher als Komparse gemeldet („Teil meiner Trauma-Bewältigung“) und entdeckte im Klo noch eine Mängelliste. „Ein paar Garderobenhaken und Schrauben in den Toiletten fehlen noch.“ Auch habe es beim Sicherheitscheck keine Schuhlöffel gegeben, die seien noch in Tegel. Ansonsten aber alles „eher unspektakulär“ und funktionstüchtig. Es bleibt bei Hartmut Mehdorns knallharter Analyse von 2015: „Der BER wird immer fertiger und fertiger.“