„Zu voluminös und zu hoch“: Streit um den geplanten „Central Tower“

Bezüglich des Bauvorhaben schräg gegenüber der Jannowitzbrücke kritisieren Politiker aus Bezirk und Land das Urteil des Gremiums. Man habe sich vorab auf Höhenentwicklung geeinigt. Von Daniel Böldt

„Zu voluminös und zu hoch“: Streit um den geplanten „Central Tower“
Baufläche an der Jannowitzbrücke Foto: HB Reavis Germany GmbH

Weiter geht’s mit einem anderen hochsensiblen Thema: Über das geplante 115-Meter-Hochhaus schräg gegenüber des S-Bahnhofs Jannowitzbrücke ist ein vertika… sorry… ein veritabler Streit entbrannt. Mitte Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) hatte das Projekt mit dem etwas anmaßenden Namen „Central Tower“ Anfang Januar vorgestellt, eine Fach-Jury hatte im März zwei erste Entwürfe für das Hochhaus prämiert.

Doch am Montag redete das Baukollegium des Senats das Vorhaben im Wortsinn klein. „Zu voluminös und zu hoch“, lautete das Urteil des Gremiums, dem die Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt vorsitzt.

Das wiederum kommt bei Politikern aus Bezirk und Land nicht gut an. „Wir sind etwas irritiert über die Positionen im Baukollegium“, sagte Tarek Massalme, Stadtentwicklungsexperte der Grünen-Fraktion in Mitte dem Checkpoint. „Wir haben uns im Stadtentwicklungsausschuss auf eine Höhenentwicklung verständigt.“

Neben den Vorgaben aus dem Hochhausleitbild wolle man dabei insbesondere sozialverträgliche Mieten sicherstellen, die sich wiederum auf das Nutzungskonzept positiv auswirken würden und so Bezirk zugutekämen. „Wir haben das Gefühl, dass das Baukollegium hier sehr isoliert und formal nur auf die Höhe schaut“, so Massalme.

Etwas direkter drückt es der stadtentwicklungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Christian Gräff, aus. „Als jemand, der im Osten aufgewachsen ist, kann ich nur sagen: Am und um den Alexanderplatz kann es eigentlich nur besser werden“, sagte Gräff dem Checkpoint und schickte – man kann es nicht anders sagen – eine Drohung hinterher: „Das Baukollegium stellt sich damit selbst infrage. Es muss aufpassen, dass es die Politik nicht dazu herausfordert, das Gremium abzuschaffen.“