Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die höchsten Mieten im ganzen Land (Berlin)? Auskunft gibt seit gestern der neue Mietspiegel. In diesen können Berlinerinnen und Berliner gucken, wenn sie – sehr vereinfacht gesagt – wissen wollen, was die Nachbarn denn so bezahlen.
Gedacht ist der Mietspiegel aber natürlich nicht, um die Immobilien-Voyeuristen unter Ihnen zu befriedigen, sondern um für Rechtssicherheit bei Mietern und Vermietern zu sorgen. Grundsätzlich gilt: Mieten dürfen nur bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete aus dem Mietspiegel angehoben werden. Bei Neuvermietungen darf die Miete maximal zehn Prozent darüber liegen (zahlreiche Ausnahmen bestätigen leider auch hier die Regel).
Für Statistik-Freunde: Der Median der Vergleichsmieten liegt bei 7,21 Euro pro Quadratmeter. Sprich, es gibt in etwa genau so viele billiger und teurere Wohnungen. Unschärfen ergeben sich durch die komplexe Berechnungsmethode.
Im Einzelfall hilft dieser Wert aber sowieso nicht weiter. Entscheidend für konkrete Vergleichsmiete sind die Wohnlage, das Baujahr und die Ausstattung. Die Spanne im Mietspiegel ist dementsprechend groß und reicht von 4,93 Euro bis 23,84 Euro pro Quadratmeter. Ihre ganz persönliche ortsübliche Vergleichsmiete können Sie mit diesem Tool der Senatsbauverwaltung [klick] einsehen.
Zwei der größten Probleme des Berliner Wohnungsmarkts – die Knappheit und die rasant steigenden Angebotsmieten – werden durch den Mietspiegel nicht wirklich greifbar. Das könnte am Samstag anders werden: Zum ersten Mal seit fast drei Jahren wird es am 1. Juni wieder eine große Mietendemo in Berlin geben. Erwartet werden mehrere Tausend Menschen.
Angemeldet hat die Demo Sanna Raab. Meiner Kollegin Teresa Roelcke sagt Raab im Vorfeld: „Es ist kein Naturgesetz, dass Mieten steigen, sondern das ist ganz klar politisch gewollt.“ Und: „Die Lösungen dagegen liegen eigentlich auf dem Tisch, dafür kämpfen wir ja schon seit vielen Jahren. Ein bundesweiter Mietendeckel, ein Mietenstopp bei den Landeseigenen oder ein Verbot von Eigenbedarfskündigungen und Zwangsräumungen sind direkt umsetzbare Maßnahmen, die helfen würden.“ Das ganze Interview können Sie hier lesen (T+).
Weiter geht’s mit einem anderen hochsensiblen Thema: Über das geplante 115-Meter-Hochhaus schräg gegenüber des S-Bahnhofs Jannowitzbrücke ist ein vertika… sorry… ein veritabler Streit entbrannt. Mitte Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) hatte das Projekt mit dem etwas anmaßenden Namen „Central Tower“ Anfang Januar vorgestellt, eine Fach-Jury hatte im März zwei erste Entwürfe für das Hochhaus prämiert.
Doch am Montag redete das Baukollegium des Senats das Vorhaben im Wortsinn klein. „Zu voluminös und zu hoch“, lautete das Urteil des Gremiums, dem die Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt vorsitzt.
Das wiederum kommt bei Politikern aus Bezirk und Land nicht gut an. „Wir sind etwas irritiert über die Positionen im Baukollegium“, sagte Tarek Massalme, Stadtentwicklungsexperte der Grünen-Fraktion in Mitte dem Checkpoint. „Wir haben uns im Stadtentwicklungsausschuss auf eine Höhenentwicklung verständigt.“
Neben den Vorgaben aus dem Hochhausleitbild wolle man dabei insbesondere sozialverträgliche Mieten sicherstellen, die sich wiederum auf das Nutzungskonzept positiv auswirken würden und so Bezirk zugutekämen. „Wir haben das Gefühl, dass das Baukollegium hier sehr isoliert und formal nur auf die Höhe schaut“, so Massalme.
Etwas direkter drückt es der stadtentwicklungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Christian Gräff, aus. „Als jemand, der im Osten aufgewachsen ist, kann ich nur sagen: Am und um den Alexanderplatz kann es eigentlich nur besser werden“, sagte Gräff dem Checkpoint und schickte – man kann es nicht anders sagen – eine Drohung hinterher: „Das Baukollegium stellt sich damit selbst infrage. Es muss aufpassen, dass es die Politik nicht dazu herausfordert, das Gremium abzuschaffen.“
Wie hält es Berlin eigentlich mit der Tariftreue? Schon klar, nicht das Thema mit dem allergrößten Sex-Appeal, aber trotzdem wichtig. Seit Ende 2022 müssen sich Unternehmen, die im Auftrag des Landes Berlin arbeiten, an den jeweiligen Tariflohn ihrer Branche halten. Ob das auch umgesetzt wird, wird stichprobenartig kontrolliert.
Und siehe da: Wer suchet, der findet. „Von den von der zentralen Kontrollgruppe im Jahr 2023 insgesamt eingeleiteten 242 Kontrollen endeten 27 mit Beanstandungen“, schreibt die Senatswirtschaftsverwaltung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Damiano Valgolio. Also bei mehr als jeder zehnten.
In 22 Fällen hat die Kontrollgruppe den Landeseinrichtungen empfohlen, Sanktionen zu prüfen. Doch in nur zwei Fällen wurde am Ende tatsächlich der Vertrag gekündigt. In den anderen passierte: nichts. „Die Antworten des Senats zeigen, dass von einer Durchsetzung der Tariftreue noch nicht die Rede sein kann“, sagte Valgolio dem Checkpoint. Sagen wir mal so: Luft nach oben ist auf jeden Fall noch.
Zum Schluss kurz noch zum Sport: Der Golfverband Berlin-Brandenburg schreibt dem Tagesspiegel begeistert, was er alles für die Natur tut – zum Beispiel Streuobstwiesen anlegen und eigenen Honig produzieren. Außerdem könne in den Anlagen Wasser versickern und selbst Fledermäuse flatterten über den Plätzen: Ziel sei es, „eine grüne Infrastruktur und Klimaanpassungsstrategien in die Golf-Welt integrieren“. Hach, was für ein grün-liberaler Traum.
Aber Halt, stimmt das alles überhaupt? Der Checkpoint hat nachfragt beim Naturschutzbund. Der sagt: Wilde Wiesen am Rand der Golfanlagen, Potenziale zur Kühlung, Wasserversickerung auf den Flächen – alles super. Aber: Der enorme Wasserverbrauch – allein die drei größten Berliner Golfplätze verschlingen laut NABU 270.000 Kubikmeter Wasser im Jahr – sei „nicht tolerierbar, so biodivers viele Flächen auch sein mögen.“ NABU-Wunsch an die Golfclubs daher: Regenwasser sammeln, etwa in Zisternen. Dafür stehe man „gerne beratend zur Seite“. Der Checkpoint vermittelt, falls gewünscht.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Ein Rekord, aber keiner, auf den man stolz sein kann: Auf den zweitwärmsten Winter in Berlin seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 116 Jahren folgte das wärmste je gemessene Frühjahr, zeigen Daten des Deutschen Wetterdienstes. Der Winter war fast vier Grad zu warm, das Frühjahr um zweieinhalb. Berlin ist längst über das (1,5-Grad-)Ziel hinaus geschossen.
Neukölln schielt trotzdem (oder gerade deshalb?) schon mal gen Winter – und sucht einen neuen Kunsteisbahnwart fürs Eisstadion Neukölln. Voraussetzung u.a. „Witterungsunempfindlichkeit“, dafür biete man aber auch „eine interessante, vielfältige und gemeinwohlorientierte Tätigkeit für die beste Stadt der Welt”. Im Sommer soll sich der Wart übrigens um die Sportplätze im Bezirk kümmern.
Ein Rekord, und einer, auf den man stolz sein kann: Der Berliner Imkerverband hat 2023 fast dreimal so viele Imker erfasst wie noch 1991, nämlich 1400. Auch den Berliner Honigbienen scheint es gutzugehen: „Ein Sterben von Honigbienen ist in Berlin nicht zu konstatieren”, schreibt der Senat auf eine Linken-Anfrage (Q: DS 19/19036). Im Gegenteil: Ein weiterer Anstieg der Honigbienenbestände könne sogar „eine kritische Konkurrenz für Wildbienen und andere Bestäuber darstellen”. Bzzzz.
Nachdem ein Wachmann einer Potsdamer Geflüchtetenunterkunft am Donnerstagmorgen infolge einer gewaltsamen Auseinandersetzung gestorben ist, hat die Polizei gestern Nachmittag in Berlin eine Person festgenommen. Dabei soll es sich um eine Bewohnerin der Unterkunft handeln. Sie soll heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Vandalismus der besonders perfiden Art hat es zu Wochenbeginn auf dem Waldfriedhof Zehlendorf gegeben. Unbekannte hatten auf insgesamt 83 Grabsteine ein weißes „Z“ geschmiert. Das Symbol wurde vor allem zu Beginn des Ukraine-Krieges von Putins Schergen verwendet. In Deutschland kann das Zeigen strafbar sein, wenn damit eine Billigung des Krieges einhergeht. Ein solcher Zusammenhang sei für die Polizei „derzeit nicht erkennbar“. Mehr News aus Steglitz-Zehlendorf – auch positive Nachrichten – gibt’s in unserem Bezirksnewsletter. Hier geht’s zur Anmeldung.
Der Christopher Street Day wird traditionell vom Regierenden Bürgermeister eröffnet. Ob Kai Wegner die Ehre in diesem Jahr zuteil wird, ist allerdings offen. Der Verein hinter dem CSD stellt sechs Forderungen an den Regierenden, wie mein Kollege Dominik Mai erfuhr. Zumindest eine davon, sollte Wegner leicht erfüllen können. Wegner solle sich dafür einsetzen, dass die sexuelle Identität in den Artikel 3 des Grundgesetzes aufgenommen wird, fordert der Verein. Genau das hatte Wegner bei der Eröffnung des CSD vor einem Jahr versprochen.
Was kommt heraus, wenn man die Europawahl und die Fußball-EM in einem Event abzufrühstücken will? Genau, eine Stimmzettel-Torwand. Der Verein FC Internationale Berlin will diese am Samstag auf dem Dominicus-Sportplatz in Schöneberg aufstellen. Der Motivation ist ehrenwert: „Der Fußball soll animieren, zur Wahl zu gehen“, sagt Internationale-Vorsitzender Gerd Thomas. Ins Loch Ihrer Lieblings-Partei müssen Sie den Ball zum Glück nicht kicken – die Ziele auf der Wahl-Torwand sind unter anderem beschriftet mit Menschenrechte, Chancengerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz.
Sichtlich Spaß hatte das Bezirksamt Lichtenberg bei der Beantwortung eine Anfrage von Norman Wolf (BSW) zum kaputten Aufzug am S-Bahnhof Rummelsburg. Das verwies auf „die öffentlich einsehbare Brieffreundschaft zwischen dem Abgeordneten Geisel und der Staatssekretärin Frau Dr. Stutz“. Aus den Antworten zu den sechs Anfragen von Ex-Senator Geisel gehe hervor, dass der Aufzug tatsächlich sehr oft kaputt sei, die DB aber bereits nach „Alternativen aufgrund der technischen Unzuverlässigkeit“ suche.
„Mit einer Wohnung kann man einen Menschen genauso erschlagen wie mit einer Axt." Mit diesem traditionsreichen Zitat hat hier gestern Schriftstellerin Jenny Erpenbeck den aktuellen Mietenwahnsinn kritisiert. Den Häuserkampf hatte allerdings nicht Wilhelm Busch so beschrieben, sondern Heinrich Zille. Danke an unsere belesenen Leserinnen und Leser für die vielen Hinweise! Und natürlich an Heinrich Zille für seinen genauen Blick auf Berliner Milljöh!
Zitat
„Sie haben diesem Fall die Aufmerksamkeit geschenkt, die er verdient.“
Richter Juan Merchan zu den Geschworen, die den Ex-US-Präsidenten Donald Trump gestern Abend in allen Anklagepunkten im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen schuldig sprachen. Das Strafmaß wird am 11. Juli verkündet.
Stadtleben
Verlosung – Am 14. Juni steht Stardirigent Gustavo Dudamel am Pult des Orchesters, wenn er mit den Berliner Philharmonikern die Symphonie Nr. 6 von Gustav Mahler erklingen lässt. Das Werk überhäuft seine Zuhörer mit Gedanken und Klangwelten zu den großen persönlichen Katastrophen Mahlers vom ersten bis zum letzten Ton. Die Live-Übertragung ist in über 160 europäischen Kinos zu sehen. Um 19.30 Uhr geht's los. Wir verlosen 2x2 Kino-Freikarten!
Essen & Trinken – Statt auf herkömmliches Brot und Haferflocken, setzt das neue Frühstücks- und Brunch-Restaurant „Wanda“ auf glutenfreie (und vegane) Speisen. In den ehemaligen Räumlichkeiten des „Lode & Stijn“ sticht die große Küche sofort ins Auge. Dort liegt der Fokus auf fermentiertem Gemüse. Auf der Speisekarte findet sich etwa Hokkaido-Kürbis mit Orange, Curry und Feta oder Karotten mit Wasabi und Buchweizen. Fr-So 10-15, Mo 11.30-15 Uhr. Lausitzer Straße 25, U-Bhf Schönleinstraße
Noch Hingehen – Die Magd Elsie träumt von einer Karriere als Geigerin. In der Schweiz des Jahres 1869 und mitten in den Bergen ein verwegener Wunsch. Der Rossknecht Jakob will ein eigenes Pferd, um als Fuhrunterehmer seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Beide stranden schließlich in Finstersee, zwangsverheiratet. Ein Kampf um die eigene Zukunft beginnt. Sophie Bischoff bringt den Roman „Jakobs Ross“ von Silvia Tschui im TD Berlin auf die Bühne. Ein Stück über den Kampf um Selbstbestimmung von zwei Menschen, die ausbrechen und aufsteigen wollen, inszeniert in Mundart und mit Livemusik. Karten bekommen Sie ab 17/ 11 Euro. Noch bis 2. Juni, 20 Uhr. Klosterstraße 44, U-Bhf Klosterstraße
Brandenburgbesuch – Nach einem Spaziergang durch Bad Saarow, vom Ortskern durch den Kurpark entlang am See, empfiehlt sich ein Besuch in der Brandenburgerei Bad Saarow zum Durchkosten. Unter den Spezialitäten aus dem Umland befindet sich neben einem umfangreichen Food-Sortiment auch allerlei edle Tropfen, Spirituosen oder Säfte und Tee. Auch Kunsthandwerk ist ausfindig zu machen. Alle Feinschmecker, die auf den Geschmack gekommen sind, können ihre Geschmacksknospen bei einem Tasting prüfen. Sei es Wein solo über Wein und Schokolade oder Rum und Käse bis hin zu Brandenburger Whisky. Wir verlosen einen 60 Euro-Gutschein für einen Einkauf im Geschäft sowie online oder für ein Tasting. Ulmenstraße 4a, Bad Saarow
Grübelstoff – Begriffe wie „Körnerbrötchen“ oder „Schoko-Croissant“ lassen ganz klar erkennen, welche ansprechende Gaumenfreude sich hinter dem Gebäck versteckt, anders als man es bspw. bei einem „Bienenstich“ vermutet. Welche kuriose oder fragwürdige Namensgebung haben Sie zuletzt beim Bäcker entdeckt?
Kiekste
„Was soll das heißen – mir wächst da was aus dem Rücken?“ Dieses besondere Schwanentaxi von der Krummen Lanke verdanken wir Leser Christian Lindemann. Weitere entzückende Bilder aus dem Tier- und Menschenreich Berlin erreichen uns jederzeit per checkpoint@tagesspiegel.de. Wir freuen uns! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Ab 22 Uhr bis Montag, den 3.06.2024, ca. 5 Uhr wird ist die Stadtautobahn in Richtung Wedding zwischen Halenseestraße und Spandauer Damm gesperrt. Bereits ab ca. 21 Uhr ist im Dreieck Funkturm die Überfahrt von/zur A115 gesperrt. Eine Umleitung via Halenseestraße, Messedamm, Masurenallee, Theodor-Heuss-Platz, Reichsstraße und Spandauer Damm ist ausgeschildert.
Attilastraße (Tempelhof): Die Vollsperrung zwischen Steglitzer Damm und Ringstraße für den Kfz-Verkehr beginnt um 20 Uhr und dauert bis Montagfrüh, 6 Uhr.
Nahverkehr – S-Bahn – S2: Ab 22 Uhr bis Montag Betriebsbeginn fahren keine Züge der Linie zwischen Marienfelde und Priesterweg. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
S25: Ab 22 Uhr bis Montag, den 10.06.2024 fahren keine Züge der Linie zwischen Lichterfelde Ost und Südende. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
Demonstration – Für heute sind 35 Demonstrationen angemeldet (Stand 30.5., 14 Uhr), u.a. „Aufklärung jetzt! Was erwarten wir vom Untersuchungsausschuss zum ,Neukölln-Komplex'?“: 25 Menschen, Berliner VVN-BdA e.V., Niederkirchnerstraße 5 (8.30-9 Uhr)
„Kundgebung gegen die Beteiligung der Deutschen Bahn am Hafen- und Bahnprojekt GPM im brasilianischen Bundesstaat Maranhao in Amazonien“: 20 Menschen, Potsdamer Platz 2 (10-12 Uhr)
„Schulstreik gegen Kinderarmut, Militarisierung und Rassismus“: 500 Teilnehmende, Jugend gegen Abschiebung, Elßholzstraße 34-37 – Potsdamer Platz – Unter den Linden (10-12 Uhr)
„Fridays for Future – Unter dem Motto ,Unsere Zukunft, unsere Wahl' gehen wir eine Woche vor der EU-Wahl auf die Straßen, um für Klima zu demonstrieren“: 10.000 Protestierende, Fridays For Future, Unter den Linden 78 – Platz vor dem Neuen Tor – Unter den Linden 78 (12-16 Uhr)
„Europawahl ist wichtig, wählt die Demokratie“: 10 Menschen, Omas for Future, Ernst-Reuter-Platz 1 (16.30-18 Uhr)
Sonnabend – Für heute sind 47 Demonstrationen angemeldet (Stand 30.5., 14 Uhr), u.a. „Nuclearbán Rennradmarathon Berlin. Für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen“: 220 Teilnehmende, Friedenswerkstatt Mutlangen e.V., Pariser Platz – Strecke führt durch Brandenburg – Potsdamer Platz – Willy-Brandt-Straße (6.20-19.45 Uhr)
„1. Juni: Tag der Jugend – Gemeinsam mit dem Alten brechen“: 200 Menschen, Nettelbeckplatz – Pankstraße –Arnimplatz (14-20 Uhr)
„Für eine Wende in der Mietenpolitik. Für bezahlbaren Wohnraum für alle und einen bundesweiten Mietendeckel. (...)“: 4.000 Protestierende, Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, Potsdamer Platz – Hallesches Ufer – Platz der Luftbrücke (14-22 Uhr)
Sonntag – Für heute sind 34 Demonstrationen angemeldet (Stand 30.5., 14 Uhr), u.a. „48. Fahrradsternfahrt des ADFC Berlin e. V.“: 150.000 Teilnehmende, u.a. entlang der Landesgrenze Brandenburg/Berlin, über Königstraße – Straße des 17. Juni – Einfahrt zum Deutschen Technikmuseum (6.45-15 Uhr)
„Kundgebung gegen die Wegwerfgesellschaft – für eine solidarische und nachhaltige Gesellschaft“: 30 Demonstrierende, Klausenerplatz (12-17 Uhr)
„Demo zum Tag der Sexarbeitenden – Für Rechte und gegen Stigma“: 500 Protestierende, Hardenbergplatz – Nollendorfplatz – Lützowstraße 73 (16-21 Uhr)
Gericht – Gegen Tennisprofi Alexander Zverev beginnt ein Prozess wegen des Vorwurfs der Körperverletzung. Dem 27-Jährigen wird zur Last gelegt, im Mai 2020 in Berlin in einem Streit seine damalige Lebensgefährtin körperlich attackiert zu haben. Das Amtsgericht Tiergarten hatte zunächst einen Strafbefehl erlassen, der einen Betrag von 450.000 Euro vorsah. Der Tennisspieler weist den Vorwurf jedoch zurück und hat Einspruch eingelegt. Deshalb kommt es nun zum Prozess. Zverev muss nicht selbst erscheinen. Da es um einen Strafbefehl geht, könne er sich durch einen Anwalt vertreten lassen, hieß es (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Selina Cerci (24), Stürmerin beim 1. FC Köln, zuvor 1. FFC Turbine Potsdam / „Zu Deinem 54. Geburtstag wünsch ich meinem kleinen blonden Croissant alles unerdenklich Schöne und Gute. Lass dich von mir drücken und küssen. Genieße Deinen arbeitsfreien Tag. Wir sehen uns. In Liebe, Dein alter Flightoperator.“ / Hartmut Dorgerloh (62), deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger / Mario Frank (66), promovierter Jurist, ehemaliger Medienmanager und Buchautor / Gabriele Goettle (78), deutsche Journalistin und Schriftstellerin / Frank Goosen (58), Kabarettist und Schriftsteller / Beate Hübner (69), Ärztin für Physiotherapie und CDU-Politikerin / Christoph Keese (60), deutscher Journalist und Verlagsmanager / Sebastian Koch (62), Schauspieler, u.a. in dem Historiendrama „Napoléon“ / Bernd Niquet (68), deutscher Journalist, Schriftsteller und Diplom-Volkswirt / Marco Reus (35), ehemaliger Fußball-Nationalspieler / Karin Tietze-Ludwig (83), ehemalige Moderatorin und Fernsehansagerin u.a. beim Hessischen Rundfunk
Sonnabend – „Michael Barthel (SPD) feiert heute seinen 80. Geburtstag, von 1989 bis 1992 Bezirksbürgermeister von Schöneberg. Es gratulieren ganz herzlich die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft.“ / Norman Foster (89), britischer Architekt, Entwerfer der gläsernen Reichstagskuppel und u.a. der Millennium Bridge in London / Andreas Hoppe (64), Schauspieler / Heidi Klum (51), deutsch-US-amerikanisches Model und Moderatorin / René Marik (54), Puppenspieler, Sänger und Schauspieler / „Liebste Lilly, zu deinem 30. Geburtstag wünsche ich dir aus ganzem Herzen nur das Beste! Bleib der Schelm, der du bist. Immer noch verliebt, Dein Luki“ / Sophie Rois (63), österreichische Film- und Theaterschauspielerin / Anna Thalbach (51), Schauspielerin / Konstantin Wecker (77), Musiker, Liedermacher, Komponist und Autor / Anouk Westphal (18), Profifußballerin, ehem. bei Union Berlin
Sonntag – Awkwafina, bürgerlich Nora Lum (36), Rapperin, Moderatorin und Schauspielerin / Morena Baccarin (45), Schauspielerin / Daniela Billig (54), für die Grünen im Abgeordnetenhaus / Björn Böhning (46), Hauptgeschäftsführer der „Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen“ / Dennis Haysbert (70), Schauspieler / Bettina Lamprecht (47), Schauspielerin / Justin Long (46), Schauspieler und Synchronsprecher / Cornelia Meinhardt (73), Schauspielerin, Dialogautorin und -regisseurin sowie Synchron- und Hörspielsprecherin / Angelina Probst (38), Künstlerin und Designerin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Maria Eckelt, geb. Kloidt, * 16. Oktober 1941 / Prof. Dr. Hans-Wolfgang Nickel, * 3. August 1933, Begründer des Studiengangs Theaterpädagogik / Prof. Aribert Reimann, * 4. März 1936, Komponist und Liedbegleiter / Wolf Wagner, * 4. Juni 1944
Stolperstein – Hedwig Ruben wurde am 7. März 1883 in Birnbaum (heute: Międzychód/Polen) geboren. Gemeinsam mit ihrem Bruder Martin und seiner Ehefrau Erna wohnte Hedwig Ruben in der Dahlmannstraße 10 in Charlottenburg. Nach etlichen Jahren der Verfolgung und Entrechtung durch die Nazis und nach dem Erhalt des Deportationsbescheids, beging sie am 31. Mai 1942 – heute vor 82 Jahren – Suizid. Erna und Martin Ruben wurde am 2. März 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet.
Encore
Was fehlt Berlin noch? Na klar: ein eigenes Müsli! Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf lädt zur Vorstellung seines „nachhaltigen Berlin-Müslis” ein, das ab dem 14. Juni im Handel zu kaufen ist. Das Müsli habe die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung mit diversen Kooperationspartnern in den letzten Monaten entwickelt – bis zur feierlichen Enthüllung am 6. Juni hält man Namen und Zutaten aber noch geheim. Wir können es kaum erwarten.
Zum Schluss verabschieden wir mit einer Träne im Knopfloch ein langjähriges Teammitglied: Sophie Rosenfeld hat heute ihr letztes Stadtleben im Checkpoint geschrieben. Vielen herzlichen Dank für deine endlosen Kulturtipps in den vergangenen Jahren, liebe Sophie! Es war uns eine Freude – wir wünschen dir alles Gute.
Außerdem beteiligt an diesem Checkpoint waren Lotte Buschenhagen als Co-Autorin sowie Neele Schumacher als Produzentin. Morgen geht es hier mit Jessica Gummersbach ins Wochenende.
Auf bald,