Rettungswagen in Staus stecken geblieben: Die Letzte Generation macht schlechtes Klima in Berlin

Es ist dringend nötig, für Klimaschutz zu protestieren. Wenn aber Rettungsdienste behindert werden, dann überzeugt das niemanden von einem guten Anliegen. Ein Kommentar von Robert Ide.

Rettungswagen in Staus stecken geblieben: Die Letzte Generation macht schlechtes Klima in Berlin
Foto: REUTERS/Christian Mang

Vielleicht sind wir die letzte Generation, die noch regelmäßigen Regen erlebt. Vielleicht sind wir die letzte Generation, die sich noch über stockenden Stadtverkehr in Berlin aufregt. Vielleicht sind wir die letzte Generation, die erbittert um das Selbstverständliche streitet: dass das Leben erhaltenswert ist. Selbstverständlich gehört dazu, für den so dringend nötigen Klimaschutz zu protestieren, wenn er etwa von der Tempolimit-Verbotspartei FDP politisch blockiert wird. Es gehört auch dazu, uns daran zu erinnern, dass wir alle selbst zu wenig tun, um unsere Erde für die Natur lebenswert zu halten und für uns Menschen dauerhaft bewohnbar zu erhalten. Dazu gehört aber ebenso, Betroffenen in Not nicht die akute Hilfe zu erschweren, sie gar zu behindern.

Durch gut 40 Blockaden der so genannten „Klima-Kleber“ der selbst ernannten „Letzten Generation“ am Montag (Live-Blog hier) sind in Berlin 17 Rettungswagen aufgehalten worden, darunter waren nach Angaben der Feuerwehr mindestens sieben Fahrzeuge im Noteinsatz. Manche von ihnen hätten vielleicht sowieso im alltäglichen Verkehrsstau gestanden, alle von ihnen ganz sicher nicht. Die „Letzte Generation“ wird auf diese Art wohl kaum mehr Menschen davon überzeugen können, selbst mehr für den so dringend nötigen Klimaschutz zu tun. Für ein gutes Klima zwischen den Menschen tut sie zumindest nichts.