Kombibad Pankow wird nicht vor 2027 fertig
Eigentlich sollte die prestigeträchtige Schwimmhalle dieses Jahr in Betrieb gehen – aber der Bezirk hat noch nicht mal mit dem Bau begonnen. Aus dem Checkpoint. Von Robert Ide
Zeit für was Erfrischendes: Im Freibad Pankow, einst eine der größten Planschen der DDR, sind die Liegewiesen halbiert, der Sprungturm verkürzt, das Becken verkleinert, die Tribünen verkommen. Auf den Sonnenterassen, auf denen ich als Junge bei Softeis und softer Westmusik aus dem Kofferradio Ost-Berliner Tattookunst bewunderte, kann man inzwischen das Gras nicht nur wachsen hören (Foto hier). Sollten hier nicht längst ein modernes Kombibad mit Schwimmhalle und eine neue Schule entstanden sein? Tauchen wir mal ein in die Bauplanung des Senats und blättern in neuen Parlamentspapieren. Tja, da bleibt kein Auge trocken.
Auf Anfrage der CDU-Abgeordneten Stephan Lenz und Stephan Standfuß berichtet die Sportverwaltung jetzt von „einer unklaren Finanzierungssituation (Mittelfreigabe, Mehrbedarf durch zusätzliche Angebote und Baukostensteigerungen), personellen Veränderungen sowie einer verzögerten Auftragsvergabe an den Planer“. Der Baubeginn wird nun offiziell auf das vierte Quartal 2024 verschoben, „der letzte Planungstand sieht eine Inbetriebnahme im Jahr 2027 vor“ – also kurz vor Sankt Nimmerlein. „Das ist für alle Schwimmer in unserem Bezirk sehr bitter“, sagt Stephan Lenz dem Checkpoint. „Nach dem Coronajahr müssen Kinder schwimmen lernen können und dürfen nicht jahrelang auf einen freien Platz im Schwimmkurs warten müssen.“ Berlins marode Bäder bleiben oft ein Schlag ins Wasser.