Baba, Berlkönig!
Bleiben wir beim rollenden Verkehr: Vielleicht war der Name doch ein schlechtes Omen. Den „Berlkönig“ könnte dasselbe Schicksal ereilen wie den armen Jungen im literarischen Vorbild. Laut meines Kollegen Jörn Hasselmann naht das Ende für den schmucken Innenstadtchauffeurdienst der BVG. Statt auf ein schnelles Pferd stützen die Verkehrsbetriebe ihre letzten Hoffnungen auf eine 26-seitige Präsentation mit dem Titel „Finale Entscheidungsgrundlage“. Sie soll den Berlkönig durch Nacht und Wind tragen und die missmutigen Koalitionäre noch umstimmen. Die untersagten der BVG, den Vertrag mit Kooperationspartner ViaVan zu verlängern. Bleibt das so, ist im April Schluss.
Verkehrsverwaltung und SPD kritisieren den Berlkönig schon länger: zu exklusiv, zu innenstadtlastig, zu teuer. Die BVG selbst rechnet vor, dass ein stadtweiter Fahrdienst den Steuerzahler 43 Millionen Euro kosten würde. Das sind ganz solide Einwände gegen einen Service, der zwischen September 2018 und Dezember 2019 keinen einzigen Autokilometer einsparte, dem Taxi-Gewerbe Konkurrenz macht und vor allem von denen als angenehmer Luxus genutzt wird, die ohnehin gut angebunden in der Innenstadt wohnen. Am 13. Februar entscheidet jedenfalls eine Koalitionsrunde, ob’s wirklich heißt: Baba, Berlkönig!