Ausgetauscht und abgetaucht? Das macht die alte Berliner Senatsriege heute
Viele Senatsmitglieder wurden nach der letzten (schlimmen) Wahl ausgetauscht. Und was machen sie heute? Der eine fährt Ski, die andere schreibt Tagesspiegel-Kolumnen. Von Lorenz Maroldt

Nach der Desasterwahl hatte die neue Regierende Bürgermeisterin fast die komplette SPD-Senatsriege ausgetauscht, die Grünen wechselten ebenfalls durch, Veränderungen gab es auch bei der Linken. Die meisten sind weitgehend abgetaucht – schauen wir doch mal, ob wir ein paar der früheren Mitglieder des Senats irgendwo entdecken können…
Ach ja, hier zum Beispiel radelt Frank Nägele, Ex-Reformstaatssekretär in der Senatskanzlei, auf seinem Klapprad gerade zum Antrittsbesuch in die Saarländische Landesvertretung. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Immobilienentwickler UTB von Thomas Bestgen (u.a. Insel Gartenfeld) beginnt er am 1. Dezember seinen neuen Job als Beauftragter für den Strukturwandel im Saarland.
Nur kurz in der Immobilienbranche ausgehalten hat es auch Ex-Wirtschaftsstaatssekretär Christian Rickerts von den Grünen – seit Anfang des Monats ist er nicht mehr, was er unter kritischer Begleitung seiner Parteifreunde wurde: Leiter des Vonovia-Hauptstadtbüros.
Nicht aufs Glatteis, aber auf Schnee führt Ex-Sportstaatssekretär und Rütli-Retter Aleksander Dzembritzki Schülerinnen und Schüler: Er begleitet Ski-Reisen für Jugendliche.
Ex-Staatssekretärin Sawsan Chebli schreibt Kolumnen für den Tagesspiegel, zum Beispiel diese hier über Rassismus – und wird bei Twitter dafür übelst rassistisch beleidigt (hier zu sehen). Free-Speech-Fan und Twitter-Eigner Elon Musk gefällt das.
Und was macht Ex-Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel? Dem Checkpoint teilte er gestern mit: „Die Entscheidung, das Mandat niederzulegen ist mir im letzten Jahr nicht leichtgefallen. Ich wollte nach den Jahren in der Politik einmal durchatmen und mehr Zeit für meine Kinder haben. Die letzten Monate habe ich insofern gut genutzt. Für den damals nicht absehbaren Fall, dass ich erneut vor die Frage einer Parlamentszugehörigkeit gestellt werde, bin ich bereit, diese Verantwortung wahrzunehmen.“ Das klingt doch mal eindeutig nach einem Comeback.