Mit schwarzer Krone ausgebuht – seltsames Ritual an Berliner Grundschule sorgt für Aufregung
Eine Gruppe Schüler wird vor der gesamten Klasse ausgebuht. Weil die Lehrerin es so wollte. Ein „Missverständnis“, sagt die Schulleitung. Von Felix Hackenbruch
Aufregung in der Kreuzberger Adolf Glaßbrenner Grundschule: Bereits vor Monaten soll die Lehrerin einer dritten Klasse dort ein fragwürdiges Ritual abgehalten haben. Das beste Kind wurde vor die Klasse gebeten, bekam eine Krone aufgesetzt und sollte bejubelt werden. Anschließend wurden die schlechtesten Kinder, darunter ein jüdisches Kind, nach vorn gerufen und bekamen eine schwarze Krone aufgesetzt. Die Mitschüler wurden animiert, sie auszubuhen. Ein „Missverständnis“, das inzwischen mit Schülern, Lehrerin und Eltern geklärt wurde, sagte die Schulleitung. Details will sie nicht nennen. Die Schulbehörde kennt den Fall. Es habe sich dabei um ein selbst erarbeitetes „Feedback-Konzept“ der „frischen Lehrkraft“ gehandelt, das nach Hinweisen von Eltern aber sofort gestoppt wurde. „Pädagogisch fragwürdig“, aber kein Fall von Antisemitismus, sagt ein Sprecher. Die Schulaufsicht sei nicht aktiv geworden.