Stellungnahme der Berliner Intensivmediziner: „Wir sind über die Grenzen unserer Belastbarkeit gebracht“

Oft bis zu 80 Stunden pro Woche und mindestens zwei volle Wochenenden im Monat arbeiten die Intensivmediziner derzeit. Bessere Arbeitsbedingungen müssten her. Von Ann-Kathrin Hipp.

Stellungnahme der Berliner Intensivmediziner: „Wir sind über die Grenzen unserer Belastbarkeit gebracht“

Während die einen impfen, sorgen die anderen dafür dass die (oft ungeimpften) Patient:innen mit schweren Covid-Verläufen versorgt werden. Seit Monaten sind die Berliner Intensivärzt:innen im Dauereinsatz. Mit einer gemeinsamen Stellungnahme wollen sie jetzt die Aufmerksamkeit auf ihren Arbeitsalltag lenken, der „nicht selten bis zu 80 Stunden pro Woche und mindestens zwei volle Wochenenden im Monat“ beinhaltet. „Allein durch unsere Flexibilität und unseren immensen Arbeitseinsatz ist es möglich wiederholt zusätzliche Covid-Intensivbetten zur Versorgung der Berliner Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Diesen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, sehen wir als unsere Aufgabe. Doch nach 20 Monaten intensivmedizinischer Spitzenleistung an der Belastungsgrenze sind wir Intensivmediziner:innen erschöpft,  frustriert – schlichtweg über die Grenzen unserer Belastbarkeit gebracht“, schreiben die Initiatoren und fordern bessere Arbeitsbedingungen. Man wolle auch weiterhin für jeden Einzelnen da sein, „aber bitte ausgeschlafen und vom letzten Dienst erholt“.

Dazu noch zwei Leseempfehlungen: 1) „Es hilft niemandem, wenn wir es verschweigen“: Diese Menschen liegen mit Corona auf Berlins Intensivstationen. 2) „Extremsport, Drogen und Unfallgefahren meiden“ – Berliner Chefärzte warnen vor Notbehandlung auf Intensivstationen (beide T+).