Reiswerfen vorm Standesamt verboten

„Es gibt Reis, Baby!“ sang einst Helge Schneider – aber das ist ja noch lange kein Grund, damit zu werfen. Vor den Berliner Standesämtern ist es sogar unerwünscht. Dabei soll Reis als Symbol der Fruchtbarkeit dem frisch verheirateten Paar ein kinderreiches Zusammenleben bescheren, und das wäre doch ganz im Sinne des Finanzsenators (mehr Länderfinanzausgleich!). Aber egal ob Langkornreis, Mittelkorneis, Rundkornreis oder Wildreis, die Bezirksämter haben was dagegen, mal „wegen Rutschgefahr“ (Lichtenberg), mal „wegen Sturzgefahr“ (Pankow), mal „aus Gründen des Schutzes von Wildtieren“ (Neukölln), mal „weil Schädlinge den feierlichen Rahmen der Trauungen stören können“ (Reinickendorf) – lang lebe die Berliner Vielfalt.

Je nach Bezirk ist das Reiswerfen deshalb mal „untersagt“, mal „verboten“, mal „grundsätzlich verboten“ und mal „strengstens verboten“ – mit anderen Worten: Hier haben Sie die einmalige Chance, sich zur seligen Erinnerung an den schönsten Tag des Lebens eine original Berliner Ordnungswidrigkeitsanzeige mit Datumsstempel zu sichern.