Tierschutzpartei holt die meisten Stimmen bei den „Sonstigen“
Die zahlreichen Plakate der Tierschützer haben offenbar Wirkung gezeigt. Andere Kleinparteien konnten hingegen nicht richtig punkten – wie etwa „Die Basis“. Von Lorenz Maroldt
Und hier noch einige Wahlsplitter:
+ Die Wahlbeteiligung lagt mit 75,6% deutlicher höher als beim vergangenen Mal (plus 8,7).
+ Die Tierschutzpartei holte unter den „Sonstigen“ die meisten Stimmen (2,2%) – die vielen Plakate (mit weitem Abstand mehr als alle anderen kleinen Parteien) haben sich offenbar gelohnt.
+ Die Freien Wähler des Ex-FDP-Abgeordneten Marcel Luthe fielen mit 0,8% komplett durch – das Abgeordnetenhaus verliert damit seinen fleißigsten Anfragensteller.
+ Die Basis (Anti-Corona-Maßnahmen-Partei) holte 1,3% der Stimmen – das ist ungefähr so schlimm wie ein leichter Schnupfen.
+ Franziska Giffey holte in Rudow als Direktkandidatin 40,8% – ihr Wahlkreis war mal ein CDU-Hotspot.
+ Michael Müller hat’s geschafft: Er eroberte als Direktkandidat für den Bundestag mit 27,9% den Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf (Zweite: Lisa Paus, Grüne).
+ Kevin Kühnert hat’s ebenfalls geschafft: Er eroberte als Direktkandidat für den Bundestag mit 27,1% den Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg (Zweite: Renate Künast, Grüne).
+ Auch Mario Czaja ist drin: Der Ex-Senator von der CDU gewann den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf gegen Petra Pau von den Linken (29,4% zu 21,9%).
+ Und außerdem: Armin Laschets Stimme bleibt drin: Obwohl der CDU-Kanzlerkandidat seinen Wahlzettel so offen in die Urne steckte, das jeder sehen konnte, was er angekreuzt hat, befand der Bundeswahlleiter: „Aus aktuellem Anlass: Ein bundesweit bekannter Politiker hat wie erwartet seine eigene Partei gewählt. Eine Wählerbeeinflussung kann darin nicht gesehen werden.“
+ Aber Monika Herrmann hat es nicht geschafft: Die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg konnte sich in ihrem heimatlichen Direktwahlkreis für die Abgeordnetenhauswahl nicht gegen den Linken-Kandidaten Damiano Valgolio durchsetzen (23,8% zu 24,7%).